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INHALT | SIE WAREN NICHT IMSTANDE ZU BEANTWORTEN |
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Ihlâs Stiftung Band –7 |
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von Ishak Effendi aus Harput,
Verlag:
Vorwort Satz
und Druck: Die religiösen Ausdrücke in diesem Buch sind in der deutschen Sprache angegeben. Um den Lesern zu ermöglichen, islamische Bezeichnungen zu lernen, ist ein Glossar dargestellt. Es würde geschätzt, bei religiösen Ausdrücken im Glossar nachzuschlagen. Die islamischen Bezeichnungen, wofür es keine deutsche Ausdrücke gibt, sind als Original verwendet, und im Text oder im Glossar erklärt worden. Es ist zu empfehlen, bei islamischen Bezeichnungen die Buchstabe S mit dem Zeichen (-) als stimmlose “s” (Z.B.: Souvenir; Salât), die Vokalen mit dem Zeichen (^) lang (Z.B.: Mewlânâ), die Doppelkonsonanten (außer “ss” ohne Zeichen) einzeln (Z.B.: Muhammed: Muham-med), den Buchstaben “h” in der Wortmitte und am Ende wie zum Anfang (Z.B.: Allah) auszusprechen. Den
Buchstaben “ı” gibt es nicht im deutschen Alphabet. Er sollte wie der
zweite Vokal im englischen Wort “mirror” ausgesprochen werden; z.b.
Imam-ı Asam Ebu Hanife. Neben
dem Glossar sind auf die Zeitrechnung der Gebete, die beim Verrichten zu
rezitierende Gebete, die islamischen Wissenschaften, die
Gelehrtheitsstufen, Gattungen der islamischen Gelehrten und die Grußgebete
bzw. die rituellen Wünsche und Verehrungsäußerungen hingewiesen. Es
würde geschätzt, dieses Buch in Orginal, oder in irgendeiner
Fremdsprache übersetzt, zu reproduzieren. Wir wären immer dankbar, wenn
man solch eine gute Tat vollbringen würde. Mögen diese Wohltäter im
Dies- und Jenseits glücklich werden! Es wird gebeten, beim Druck möglichst
beste Papierqualität zu beachten und eventuelle Druckfehler besonders bei
islamischen Ausdrücken zu beseitigen. ANMERKUNG:
Die Missionare bemühen sich um das Christentum zu verbreiten, die Juden
verbreiten die falschen Worte der Rabbiner, der Hakikat Verlag, in
Istanbul, bemüht sich um den Islam zu verbreiten und der Eifer der
Freimauerer ist es, die Religionen zu vernichten. Diejenigen, die Verstand
und Wissen besitzen und gerecht sind, werden erkennen welche von diesen
der Wahrheit entspricht und sich für ihre Verbreitung einsetzen. Somit
werden sie zum Anlass des Glückes aller Menschen. Dies ist der
wertvollste und nützlichste Dienst für die Menschheit.
2000
1378
1421 1 ALLAH, dem
Erhabenen, sei Dank! Friede und Segen ALLAHs, der Erhabenen, sei mit
SEINEM vorzüglichsten Propheten Muhammed, und mit Seiner reinen Familie
und all Seinen gerechten und treuen Gefährten. Von dem ersten
Menschen bzw. Propheten Adam an, Friede sei mit ihm, hat ALLAH, der
Erhabene, alle Jahrtausende den Menschen durch die Propheten Religionen
verkündet. Durch diese hat ER den Menschen den Weg gezeigt, den sie gehen
sollen, damit sie im Dies- und Jenseits glücklich sein dürfen. Die
Propheten, durch welche je eine neue Religion verkündet wurde, heißen Ressul.
Die größten Propheten heißen Ülül’asm.
Diese sind: St. Adam, St. Noah, St.
Abraham, St. Moses, St. Jesus, St. Muhammed, Friede sei mit ihnen. Heute gibt es
auf der Welt drei himmlische Religionen mit heiligen Büchern: Judentum,
Christentum und Islam. Die
heilige Thora wurde Moses, das heilige Evangelium Jesus, Friede sei mit
ihnen, herabgesandt. Die Juden sagen, daß sie der Religion Moses folgen
und ebenfalls die Christen der Religion Jesus, Friede sei mit ihnen. Der heilige
Koran wurde Muhammed, dem letzten Propheten herabgesandt, Friede sei mit
Ihm. Der heilige Koran hat die Urteile aller himmlischen Bücher ungültig
gemacht und in sich vereinigt. Somit sollten alle Menschen dem heiligen
Koran folgen. Es gibt heute in keinem Land die wahre Thora und das wahre
Evangelium. Diese heiligen Bücher sind im nachhinein von den Menschen verändert
worden. Von dem ersten
Propheten Adam, Friede sei mit ihm, bis zum letzten Propheten Muhammed,
Friede sei mit Ihm, haben alle Propheten denselben Glauben verkündet, nämlich
gefordet, daß ihre Gemeinschaften an die gleichen Grundsätze glauben
sollten. Die Juden glauben an St. Moses und nicht an Jesus und Muhammed,
Friede sei mit Ihm. Die Christen glauben an Jesus und nicht an Muhammed,
Friede sei mit ihnen. Die Muslime dagegen glauben an alle Propheten und,
daß die Propheten vorzüglicher als alle anderen Menschen sind. Die wahre
Religion des heiligen Propheten Jesus, wurde nach kurzer Zeit von seinen
Feinden verändert. Ein Jude namens Paulus vernichtete das heilige
Evangelium, das ALLAH, der Erhabene, St. Jesus, Friede sei mit ihm,
herabgesandt hatte, indem er sich angeblich zum Christentum bekehrte und
es scheinbar verbreitete. Später wurde die Lehre von der Dreieinigkeit in
das Christentum eingeführt. So wurde ein Gottvater - Sohn - Heiliger
Geist - Glauben gegründet, welches der Vernunft und der Logik
widerspricht. Da das wahre Evangelium vernichtet wurde, haben manche
Personen selbst Evangelien verfaßt. Das ökumenische Konzil von Nizäa,
das sich 325 n.Chr. versammelte, erklärte 50 von 54 Evangelien für ungültig.
Die anerkannten vier Evangelien waren diejenigen, die von Matthäus,
Markus, Lukas und Johannes verfaßt wurden. Die Lügen von Paulus und die
Lehre der Dreieinigkeit von Platon wurden in diese Evangelien eingeführt.
Obwohl ein Apostel namens Barnabas alles, was er von dem heiligen
Propheten Jesus gehört und gesehen hatte, richtig niederschrieb, wurde
dieses Evangelium “Barnabas” ebenfalls vernichtet. Konstantin der
Große, war ein Götzendiener und bekehrte sich 313 n.Chr. zum
Christentum. Er rief 325 Geistliche zusammen und befiel, alle Evangelien
zu vereinigen und ein Evangelium zu verfassen. Diese aber erkannten vier
Evangelien an. Jedoch waren viele Angelegenheiten vom Götzendienst in
diese eingeführt worden. Er akzeptierte Weihnachten als Jahresbeginn und
so wurde das Christentum zur Staatsreligion. [Im Evangelium stand, daß
ALLAH, der Erhabene, einzig ist.] Atnas, der Bishof von Konstantinopel,
war für die Dreieinigkeitslehre. Obwohl ein Geistlicher namens Arius äußerte,
daß die vier Evangelien falsch waren und daß es nur einen Gott gibt und
St. Jesus, Friede sei mit ihm, nicht Gottessohn, sondern Gottesdiener und
-Gesandter ist, glaubten sie ihm nicht. Sie exkommunizerten ihn. Obgleich
Arius den Glauben der Gotteseinigkeit veröffentlichte, lebte er nicht
lange. Die Anhänger Atnas und Arius kämpften Jahre lang miteinander.
Danach versammelten sich viele Konzilen und es wurden viele neue Veränderungen
vorgenommen. 446 nach der
Hedschra (1054 n.Chr.) trennte sich die Ostkirche von der römischen
Kirche. Die Anhänger der römischen Kirche wurden Katholiken und die Anhänger
der Ostkirche Orthodoxen genannt. Martin Luther,
ein deutscher Reformator, erkannte im 16. Jahrhundert den Papst Leon X.
nicht an. 923 (1517 n.Chr.) gründete er den Protestantismus. Er
verachtete auch den Islam. Martin Luther und Calvin veränderten die
Evangelien weiter. Auf diese Weise enstand eine Religion, die der Vernunft
und der Wahrheit widerspricht. Durch die
Zivilisation der Muslime aus Andalusien begann eine Renaissance-Bewegung
in Europa. Die europäischen Jugendlichen, die die Wissenschaften von den
Muslimen erlernten, lehnten sich gegen das Christentum, die der Vernunft
widersprechende Religion, auf. Die gegen das Christentum gerichteten
Angriffe können nicht gegen den Islam gerichtet werden, denn der Islam
besteht seit dem ersten Tag der Verkündung mit all seiner Reinheit und
Unverfälschtheit. Der Islam enhält keine Gedanken und keine Kenntnisse,
die der Vernunft, der Logik und der Wissenschaft widersprechen. Der
heilige Koran ist, seitdem es herabgesandt wurde, dasselbe heilige Buch
ohne Veränderung, sogar in seinen Buchstaben blieb es unversehrt. Um das
Christentum zu verbreiten, gründeten die Europäer missionarische
Gesellschaften. Die Briten gingen dabei voran. Die Kirche und die
missionarischen Gesellschaften, die hinsichtlich der Wirtschaft die mächtigsten
Organisationen auf der Welt waren, begannen unbegreifliche Missetaten zu
begehen. Sie eröffneten erbitterte Feindseiligkeiten gegen den Islam, um
das Christentum in islamischen Ländern auszubreiten. Tausende von
christlichen Büchern, Zeitschriften und Broschüren schickten sie in alle
islamische Länder. Diese Veröffentlichungen werden heute noch durch die
Post in unser Land an die vorhererkundigten Adressen auswärtig verteilt.
So verderben sie den Glauben der leichtgläubigen Menschen. Die islamischen
Gelehrten gaben all denjenigen, welche die dem Islam widersprechenden
Gedanken, Ansichten, Philosophien und Glauben besaßen, unanfechtbare
Antworten. Und sie beweisen dabei die Unstimmigkeiten und Widersprüche
des Christentums. Ferner teilten sie mit, daß es nicht zuläßig ist, den
veränderten himmlischen Büchern zu folgen, deren Urteile verändert bzw.
ungültig wurden. Sie erklärten, daß man Muslim bzw. Muslime sein
sollte, um auf der Welt in Ruhe und Frieden zu leben und im Jenseits das
ewige Glück zu erlangen. Die christlichen Geistlichen konnten keine
Antwort auf die Bücher der islamischen Gelehrten geben. Die islamischen
Gelehrten haben viele Bücher geschrieben, die beweisen, daß die alten
Religionen nicht mehr gültig sind. Unter diesen Büchern sind Tuchfet-ül-erîb
(Befriedigung der Bedürfnisse), Geständnisse
von Hempher, einem britischen Spion, Sie waren nicht imstande zu
beantworten, Ishar-ül-hak (Äussern des Rechten),
Es-sırât-ül-müstekîm (Der rechte Weg), Isâh-ul-merâm (Erklärung des Zwecks), Misan-ül-mewâsin (Maß der Maße), Irschad-ül-hijara (Erleuchtung derjenigen, die sich wundern),
Er-redd-ül-dschemil (Die vernünftige Erwiderung; französische Übersetzung:
Réfutation Excellente) sind berühmt. Das Buch “Sie waren nicht
imstande zu beantworten”, dessen türkischen Original namens “Dija-ül-kulûb”
von Ishak Effendi, einem islamischen Gelehrten aus Harput[1],
verfaßt wurde, erwidert besonders die Verleumdungen und Angriffe der
protestantischen Geistlichen gegen den Islam. Dieses Buch, dessen erste
Auflage 1293 (1876 n.Chr.) in Istanbul erschien, haben wir unseren
wertvollen Lesern 1987 dargesellt, indem wir es vereinfachten. Die
Erkenntnisse, die wir aus anderen Büchern entnahmen, haben wir in eckigen
Klammern gesetzt. In betreffenden Stellen dieses Buches, wie man erfahren
wird, konnten die christlichen Geistlichen die Fragen nicht beantworten,
die man ihnen stellte. Deswegen haben wir unserem Buch den Titel “Sie
waren nicht imstande zu beantworten” gegeben. Die Bibel von heute
enthält Texte, die der Vernunft, der Wissenschaft und der Ethik
widersprechen. Die Bücher der islamischen Gelehrten dagegen tragen der
Wissenschaft und der Zivilisation bei und sind überall in den
Bibliotheken der Welt reichlich vorhanden. Man darf sich nicht
entschuldigen, um die Wahrheit zu wissen; das gilt besonders für die
Menschen unserer Zeit. Diejenigen, die eine andere Religion außer dem
Islam, der Religion St. Muhammeds, Friede sei mit Ihm, suchen, werden sich
nicht von Schicksalschlägen im Jenseits befreien können. Während wir in
unserem Buch die heiligen Verse übersetzen, deuten wir sie singemäß.
Diese Übersetzungen sind die Bedeutungen, die von den Gelehrten für
Koranauslegung mitgeteilt worden sind. Denn die Bedeutungen der heiligen
Verse hat nur der heilige Prophet verstanden und Seinen Gefährten durch
seine heiligen Sprüche (Hadithe) erklärt. Die Gelehrten für
Koranauslegung haben diese heiligen Hadithe von denen, die von Heuchlern,
Atheisten und Glaubensabtrünnigen erfunden worden sind, unterschieden und
falls sie irgend eine betreffende Hadith nicht finden konnten, haben sie
sie nach der Wissenschaft für Koranauslegung gedeutet. Die Deutungen
derer, die nur arabisch können, aber keine Ahnung von der Wissenschaft
der Koranauslegung haben, darf man nicht als Koranauslegung annehmen.
Deswegen wurde mit einer heiligen Hadith mitgeteilt: Wer
den heiligen Koran nach seiner Meinung deutet, wird ungläubig. ALLAH, der Erhabene, möge uns allen ermöglichen, dem heiligen Propheten Muhammed, Friede sei mit Ihm, dem Herrn im Dies- und Jenseits zu folgen. ER beschütze uns, sich von Missionaren und besonders von den Zeugen Jehovas genannten Verirrten und durch deren Gesinnung und Propaganda zu täuschen. 2 Lob
und Preis gehört nur ALLAH, dem Erhabenen, dem einzigen absoluten
unendlichen Wesen. Alle Ordnungen und alle Schönheiten im Weltall sind je
eine Erscheinung aus der Schöpfung SEINER Allmacht. SEIN unendliches
Wissen und SEINE Allmacht erscheinen je nach ihren Eigenschaften an den
Geschöpfen. Alles Wesen ist ein Tropfen aus SEINER Allwissenheit und
Allmacht. ER ist einzig und ohnegleichen. ER ist die einzige Zuflucht für
alle Geschöpfe. ER ist frei von allen menschlichen Eigenschaften bzw. von
der Vaterschaft und dem Sohnessein. Der 23. heilige Vers der Sure Haschr
(Die Auswanderung) lautet: Er ist
ALLAH, außer dem es keinen Gott gibt; Er ist der absolute Herrscher, der
Hocherhabene, der Vertrauenswürdigste, der Allerbarmer, der Allbeschützer
und der Allmächtige. [Wenn die Menschen etwas tun wollen, erschaff ER
es, wenn ER es auch will. ER ist der Allerschöpfer. Niemand außer IHM
kann etwas erschaffen. Niemanden außer IHM darf man Erschöpfer nennen.
Damit die Menschen auf der Welt in Ruhe und Frieden leben und im Jenseits
das ewige Glück erlangen, hat ER ihnen den rechten Weg zur Befreiung
gezeigt und gebietet, diesen Weg zu gehen. Die Erhabenheit und Allmacht
gehört nur IHM.] Eine heilige Mitteilung besagt: ALLAH,
der Erhabene, ist frei von allen Ungläubigkeiten und Verleumdungen der Götzendiener. Friede
und Segen sei dem letzten Propheten Muhammed, dem Gesandten ALLAHs, des
Erhabenen, dessen heiliger Grab ein Paradiesgarten ist. Diesem heiligen
Propheten wurde der heilige Koran herabgesandt, damit der Glaube erkannt
wird und um die Menschheit von der Finsternis der Unwissenheit zu retten.
Der 64. heilige Vers der Sure Âl-i İmran (Haus İmran) berichtet: Sprich:
Ihr Schriftbesitzer (Juden und Christen), kommt auf Wort zu einer
Vereinbarung zwischen uns: Wir wollen ALLAH allein als Gott verehren und
ihm kein anderes Wesen gleichsetzen, auch keinen von uns außer ALLAH vergöttern
und als unseren Schöpfer anerkennen. Weigern sie sich, so sprecht: Seid
wenigstens Zeuge, daß wir wahrhaft gottergeben sind. Dem heiligen
Prophet wurde befohlen, der Wahrheit dieses himmlischen Gebotes zu folgen. Friede
und Segen sei den Familienangehörigen und Gefährten des heiligen
Propheten. Sie sind je ein Stern der Rechtleitung, die den Weg zur Rettung
weisen. ALLAH, der Erhabene, ist mit ihnen zufrieden. Jeder von ihnen hat
sich und sein Vermögen für den Islam geopfert, um das Einheitsbekenntnis
(Kelime-i Tewhîd) überall auf der Welt zu verkünden. Wenn
man aus dem Weltall eine Lehre zieht, wie alle Vernünftigen es deutlich
sehen können, kann man begreifen, daß alle Vorgänge im Weltall nach den
Naturgesetzen geschehen. Daß es unbedingt einen Allerschöpfer, der diese
Naturgesetze geschafft hat, geben muß, und daß dieser Allerschöpfer
ALLAH, der Erhabene, ist, versteht jeder Vernünftige. So ist ALLAH, der
Erhabene, das einzige, absolute, ewige, unerklärliche, unerläßliche
Wesen. Alle Erhabenheit gehört IHM. In SEINER Wesenheit, bei SEINEN
Eigenschaften und bei SEIM Tun ist ER einzig. ER ist ohnegleichen. ALLAH,
der Erhabene, ist alleinig, unendlich, ewig, hat keinen Anfang und kein
Ende. ER ist frei von allen Vergänglichkeiten und Veränderlichkeiten.
Alles außer IHM ist vergänglich und veränderlich. ALLAH, der Erhabene,
dagegen ist unvergänglich und unveränderlich. SEINE Einigkeit,
Allwissenheit und SEINE Allmacht ändert sich niemals. Der
Mensch, dem die Vernunft verliehen ist, begreift als ein unter anderen
Geschöpfen auserwähltes Wesen, seit seinem Bestehen, daß ALLAH, der
Erhabene, da ist. Diese Wahrheit wurde in jeder Religion bzw. in jedem
Glauben unterschiedlich erklärt. Weil die Menschen hinsichtlich der
Geistesgabe unterschiedlich sind, haben sie sich IHN nach ihrer
Naturanlage, nach ihrem Wissen und Glauben unterschiedlich vorgestellt.
Denn der Mensch kann das, was er aufgrund seiner ungenügenden Geistesgabe
nicht begreift und nicht weiß, vermuten, wie er es sich vorstellt. Jedoch
sind die meisten derer, die behaupten, die Wahrheit erkannt zu haben, aus
Aberglauben in Mazdaismus, Götzendienst oder ähnliches geraten, was zu
dem Unglauben zählt. Da
der Mensch durch seine fehlbare Vernunft den Allerschaffer nicht erkennen
kann, hat ALLAH, der Allerbarmer, in jedem Jahrhundert jedem Volk
Propheten gesandt. So hat ER die Wahrheit den Menschen gelehrt. Die
Rechtschaffenen haben sich gerettet und das Glück im Dies- und Jenseits
erlangt, indem sie geglaubt haben. Die Ungehorsamen dagegen hat das Unglück
getroffen, indem sie sich widersetzt und verleugnet haben. Jeder
Prophet wurde in einem anderem Jahrhundert, einem anderen Volk mit
unterschiedlichen Lebensgewohnheiten gesandt. Während jeder Prophet die
Menschen die Existenz und Einheit ALLAHs, des Erhabenen lehrte,
unterrichtete er sie zugleich über die bestimmten Vorschriften und
Anbetungen, deren Einhalten das Glück im Dies- und Jenseit verursachte. Nach
den Historikern wurde Moses, Friede sei mit ihm, 1650 v.Chr. als Prophet
gesandt. Der heilige Prophet Moses, lehrte die Kinder Israels die Existenz
und Einheit ALLAHs, des Erhabenen und andere Glaubenserkenntnisse, die die
vorausgesandten Propheten wie St. Adam, St. Noah, St. İdrîs, St.
Abraham, St. Isaak und St. Jakob ihren Völkern auch erklärten. Er
versuchte die Kinder Israel vom Götzendienst zu schützen, indem er die
unentbehrlichen Verpflichtungen und die Vorschriften der Handlungen überall
verkündete. Nach der Zeit des heiligen Propheten Moses, Friede sei mit
ihm, gerieten die Kinder Israel auf Irrwege und in Plagen. Denn sie verließen
die Glaubensgrundsätze, über die der heilige Prophet Moses sie
unterrichtete. Darauf sandte ALLAH, der Erhabene, den Kindern Israel St.
Jesus, Friede sei mit ihm, als Prophet. Der heilige Prophet Jesus lehrte
die Menschen das Einheitsbekenntnis ALLAHs, des Erhabenen, und andere
Glaubensgrundsätze, verstärkte die Religion des Propheten Moses und
versuchte, die Verirrten, die auf Irrwege gerieten, zu retten. Nach
der Zeit des Propheten Jesus gingen seine Anhänger in die Irre, wie die
Kinder Israel. Nachher verfaßten sie Tag für Tag neue Evangelien und Bücher
über das Christentum. In verschiedenen Orten versammelten sich
verschiedene Konzile, deren Urteile, einander widersprachen. Auf diese
Weise enstanden zweiundsiebzig verschiedene Sekten. Sie verließen das
Einheitsbekenntnis und die Religion des heiligen Propheten Jesus. Die
meisten von ihnen wurden Götzendiener und Atheisten. Somit sandte ALLAH,
der Erhabene, SEINEN liebsten vozüglichsten heiligen Propheten Muhammed,
Friede sei mit Ihm, allen Menschen als letzten Prophet. Die
meisten Religionsgebote des heiligen Propheten Moses waren die
Vorschriften der Handlungen und die meisten Religionsgebote des heiligen
Propheten Jesus die Erkenntnisse der Sittlichkeitslehre. Der
heilige Koran, der die beiden oben erwähnten Eigenschaften enthält,
wurde als das heilige Buch des Islams, der vollkommensten Religion, dem
heiligen Propheten Muhammed, Friede sei mit Ihm, herabgesandt. ALLAH,
der Erhabene, hat dem ehrwürdigsten heiligen Propheten Muhammed durch den
Engel als Offenbarungen für die ganze Menscheit die Religion Islam verkündet,
die aus erforderlichen Vorschriften der Religion des heiligen Propheten
Moses, Sittlichkeitserkenntnissen der Religion des heiligen Propheten
Jesus und außerdem aus äußerlichen und innerlichen Wahrheiten der
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft besteht. Die
Lehre von der Einigkeit ALLAHs, des Erhabenen, ist in allen himmlischen
Religionen gleich. Deren Unterschiede sind nur bei Erkenntnissen über
Handlungen und Anbetungen. Die Lehre von der Einigkeit war bis 80 Jahre
nach der Himmelfahrt des heiligen Propheten Jesus unbestritten. Alle seine
Apostel, deren Anhänger und Nachfolger lebten im Einheitsbekenntnis und
so starben sie auch. In den ersten verfaßten Evangelien Matthäus, Markus
und Lukas stand keine Irrlehre, wie die Lehre von der Dreienigkeit.
Danach erschien das Evangelium von Johannes in griechisch. In dieses
Evangelium wurde die Lehre von der Dreieinigkeit von Platon, einem
griechischen Philosophen, eingeführt. Damals diskutierte man an den
alexandrinischen Schulen heftig über die griechischen Philosophien Stoizismus
und Vielgötterei. [Die
Philosophie Stoizismus wurde im 3. Jahrhundert v.Chr. von Zenon, einem
griechischen Philosophen und die Philosophie Vielgötterei von Pythagoras
gegründet. Diese beiden Philosophien werden später noch erwähnt.] Die
Anhänger Platons bevorzugten das Evangelium nach Johannes. Da die
Dreieinigkeit in der Religion des heiligen Propheten Jesus, nicht bekannt
war, lehnten dessen Anhänger diese Lehre heftig ab. So teilten sich Anhänger
der Religion des heiligen Propheten Jesus in zwei Teile. Unter ihnen kam
es oft zu Streitigkeiten und Kämpfen. Zu der Zeit Konstantins, des Großen,
lehnte das ökumenische Konzil, das 325 v.Chr. zusammenkam, das
Einheitsbekenntnis ab und nahm unter Druck Konstantins, der ein Anhänger
von Platon war, die Lehre von der Dreieinigkeit an. Seither verbreitete
sich diese Lehre überall. Die wahren Gläubigen der Religion des heiligen
Propheten Jesus wurden zerstreut und niedergeschlagen. Auf diese Weise
wurde die Religion des heiligen Propheten Jesus verlassen und die
platonische Philosophie anerkannt. Die wahren Gläubigen mußten sich
verbergen, um leben zu können. Statt der Lehre von der Einigkeit wurde
die Lehre von der Dreieinigkeit anerkannt und verstärkt. Die Gläubigen,
die an die Einigkeit ALLAHs, des Erhabenen, glaubten, wurden von Kirchen,
welche die Lehre von der Dreieinigkeit verteidigten, exkommuniziert und später
vernichtet. Nach kurzer Zeit blieb niemand von ihnen übrig. Da Michael
Kirolarius, Erzbischof von Konstantinopel, die Unterdrückung der römischen
Kirche nicht mehr ertragen konnte, lehnte er sich auf. Er kannte nicht an,
daß der Papst in Rom Nachfolger des heiligen Propheten Jeus und
Stellvertreter von Petrus, einem Apostel und dem ersten Papst, sein
sollte. Er widersetzte sich manchen Hauptangelegenheiten der römischen
Kirche wie den Lebensgewohnheiten der Geistlichen. Jedes
Konzil urteilte über die Glaubensgrundsätze ganz verschieden
voneinander. Sie trennten sich von denen, die anders urteilten. So kamen
zweiundsiebzig Sekten zustande. Trotzdem bestand die römische Kirche auf
den Trinitätsglauben. Zu jener Zeit hatten die Herrscher keine Ahnung von
diesen Ereignissen. Sie unterdrückten und beuteten ihre Völker aus. Um
ihre Völker ohne Widerstand unterdrücken und ausbeuten zu können,
nutzten sie die kirchlichen Einflüsse auf die unwissenden Bevölkerung
aus. Die Herrscher handelten so, als ob die Kirche sie orientiert hätte.
Da sich die Kirche der Unwissenheit und der Schwäche der Herrscher
durchaus bewußt war, nutzte sie ihre Regierungsgewalt zu eigenen Gunsten.
Anscheinend regierten die Herrscher; in der Tat aber war die Kirche
absoluter Herrscher in Europa. Zu Beginn des Christentums gingen die Wünsche
der Kirche mit der Zustimmung der römischen Kaiser in Erfüllung. Danach
wuchs der Einfluß der Kirche so, daß die Päpste ihre Kandidaten zum
Kaiser ernennen oder Kaiser absetzen konnten. Weil die Bevölkerung damals
unwissend war, wurde sie zwischen der Begierde der Kirche und der
Grausamkeit der Herrscher unterdrückt. Die Untertanen hielten viele
Unterdrückungen aus. Indem sie es als Gottesgebot betrachteten, mußten
sie es erdulden. So schwebte das ganze Europa zwischen Unwissenheit und
Fanatismus hin und her. Zu
dieser Zeit wurden die islamischen Länder ganz im Gegenteil regiert.
Arabien, Irak, Iran, Ägypten, Turkestan machten unter der Herrschaft der
omaijadischen und abbasidischen Kalifen in jeder Hinsicht materielle und
geistige Fortschritte. [Zu dieser Zeit waren die Muslime wohlhabend und glücklich.]
Unter der Herrschaft der andalusischen Sultanen erlebte Spanien durch die
Kunstwerke der Muslime eine Blütezeit und erreichte somit den Höhepunkt
der Zivilisation. Die Wissenschaft, die Kunst, der Handel und die
Landwirtschaft waren von großer Bedeutung und die Moral herrschte außerordentlich
gut. Nachdem Spanien unter der Herrschaft der Westgoten ein wildes Land
gewesen war, verwandelte es sich unter der Herrschaft der Muslime in einen
Paradiesgarten. Die Wissenschaft und die Industrie verdanken die
Fortschritte in Europa dem Islam. Sie sollten ihre Dankbarkeit dem Islam
gegenüber äußern. Denn die Wissenschaft verbreitete sich zum ersten Mal
von Spanien nach Europa. Im
Mittelalter wurde die Zivilisation in Andalusien hochentwickelt und
breitete sich in Europa aus. Es gab manche begabte Europäer, welche die
blühende Zivilisation in Andalusien begreifen konnten. Diese
Intelligenten übersetzten die Bücher der islamischen Gelehrten in europäische
Sprachen. Aufgrund deren Übersetzungen und Veröffentlichungen erwachte
die europäische Bevölkerung allmälich aus dem Schlaf der Unachtsamkeit.
Endlich erschien Martin Luther in Deutschland und wollte 923 n.H. (1517
n.Chr.) das Christentum erneuern. Er widerstand vielen unvernünftigen
Grundsätzen der römischen Kirche. [Martin Luther, ein deutscher
Reformator, gründete die lutherische Kirche; geboren 1453, gestorben 1546
n.Chr., Er schrieb viele Bücher.] Danach erschien Calvin als Erneuerer
des Christentums. Zum großen Teil bestätigte er Martin Luther, aber
widerstand ihm auch bei manchen Angelegenheiten. Luther und Calvin lehnten
die Glaubens- und Anbetungsangelegenheiten der römischen Kirche ab. Sie
erkannten nicht, daß der Papst Stellvertreter des Apostels Petrus und
Nachfolger des heiligen Propheten Jesus wäre. Die Anhänger von Luther
und Calvin wurden Protestanten genannt. Nach
der Trennung der Ostkirche verlor die römische Kirche ein Drittel ihrer
Anhänger. Und nach der Gründung des Protestantismus verlor sie wiederum
ein Drittel seiner Anhänger. Dadurch gerieten die Päpste in größte
Verwirrung. Sie zwangen die katholischen Könige, Krieg zu führen und die
Protestanten zu besiegen, indem sie sie niedermetzelten. Aber einen Zwang
auf Glauben und Gewissen ausüben ist unmöglich. Daher wirkten sich die
zwangsläufigen Maßnahmen im Gegenteil aus. In England und Amerika
breitete sich der Protestantismus aus. Daraufhin versuchte die römische
Kirche Anhänger der anderen Religionen und wilde Stämme zu
christianisieren, um Einfluß auf die Massen zu gewinnen. Sie gründete überall
auf der Welt katholische Missionarschulen. Um den Katholizismus zu
verbreiten, bildete sie fanatische Priester heran. Sie sandten diese in
Gruppen nach Amerika, Japan, China, Äthiopien und in die islamischen Ländern.
Die Missionare konnten überall, wohin sie gingen, nur manche Unwissende
mit verschiedenen Verheißungen und Vorteilen hereinlegen. Indem sie unter
unwissenden Völkern Söhne gegen ihre Väter und Töchter gegen ihre Mütter
aufhetzten, machten sie sie feindlich gegeneinander. In Ländern, in denen
sie beauftragt wurden, stifteten sie Unruhen und riefen Revolutionen
hervor. Im Laufe der Zeit wurden die Völker und Regierungen durch
Missetaten der Missionare so gestört, daß sie sie aus dem Land
verjagten. In manchen Ländern wurden sie streng bestaft bzw.
hingerichtet. Unter dem Vorwand, den Christentum zu verbreiten, richteten
diese Missionare der Menscheit so viel Schaden an, daß sie die
Feindseligkeit der ganzen Welt verursachten. Besondere Habsucht,
katholischer Fanatismus und Inquisitionsgreuel der römischen Kirche, wie
z.B.: die Bartholomäusnacht, eine Quälerei ohnegleichen in der
menschlichen Geschichte, lassen den Lesern die Haare zu Berge stehen, die
die dazugehörige Geschichtsbücher lesen. Während
die katholische Kirche Missionare heranbildete, um den Katholizismus
auszubreiten, traten die Protestanten auch in Aktion. In verschiedenen
Orten gründeten sie Gesellschaften und investierten hohe Kapitale. [Um
den Islam zu vernichten, wurde in England das Kolonialministerium gegründet.]
Die Protestanten sandten protestantische Bücher, Spione, Agenten und
Missionare überall auf die Welt. Das britische Bibelhaus,
das 1219 n.H. (1804 n.Chr.) gegründet wurde, ließ die Bibel in
zweihundertvier Sprachen übersetzen. Die Anzahl der christlichen Bücher,
die durch diese Gesellschaft gedruckt und verteilt wurden, betrugen bis
zum Jahresende 1872 fast 70 Millionen. Der durch diese Gesellschaft zur
Verbreitung des Protestantismus ausgegebene Geldbetrag für das Jahr 1872
betrug 205 313 britische Goldstücke. [Diese Gesellschaft bekommt heute
noch Aufträge vom Kolonialministerium und gründet in vielen Ländern auf
der Welt Krankenstuben, Krankenhäuser, Konferenzsaale, Bibliotheken,
Schulen, Vergnügünseinrichtungen u.a. Kinos und Tanzlokale und
Sporteinrichtungen um den Menschen den Protestantismus einzuprägen. Ähnliche
Methoden wenden die Katholiken an. Außerdem versuchen sie die Menschen zu
christianisieren, indem sie in armen Ländern den Jugendlichen Arbeitplätze
schaffen und den Leuten Nahrungsmittel geben.] Trotz all dieser Bemühungen
können die Europäer es einsehen, wie lügnerisch, heuchlerisch und
aufwieglerisch diese Missionare und Agenten sind, weil es mehrmals durch
Erfahrung bewiesen wurde. Deswegen haben die Missionare ihr Ansehen
verloren. Die Missionare verteilen die von ihnen selbst veröffentlichten
Bücher [, deren Anzahl sehr hoch ist,] nicht in ihren eigenen Ländern
sondern senden sie kostenlos ins Ausland. Sobald sie gegen die Gesetze
eines europäischen Landes verstießen, durften sie nicht dieses Land
betreten und konnten es dort niemals versuchen, ihre Religion zu
verbreiten. [Die katholischen Missionare dürfen in protestanischen Ländern
den Katholizismus und die protestantischen Missionare in katholischen Ländern
den Protestantismus niemals propagieren.] Jedesmal wenn ein solches
Unternehmen festgestellt wurde, wurden die Missionare aus dem Land durch
polizeiliche Gewalt vertrieben. Diese Missionare wurden in jedem europäischem
Land, wo sie solche Tätigkeiten ausübten, verpönt und verachtet. Die
Missionare [und die vom britischen Kolonialministerum beauftragten
Agenten] wußten genau, die Freiheiten, die das Osmanische Reich den
nichtislamischen Religionen gegeben hatten, völlig auszunutzen. Sie
drangen in Länder ein, die seit Jahren unter der Schutzherrschaft des
Osmanischen Reiches waren. In verschieden Orten gründeten sie Schulen und
täuschten manche Unwissenden, indem sie behaupteten, daß sie Kinder der
Bevölkerung kostenlos heranbildeten, um der Menschheit zu dienen. Da die
Unwissenden in jedem Land die Gebote und Verpflichtungen ihrer Religionen
nicht gut wissen, können sie leicht getäuscht werden. Weil das Vermögen
der protestantischen Gesellschaft sehr groß war, bekamen diejenigen, die
den Protestantismus anerkannten, Monats- und Jahreslöhne. Auserdem
veranlaßten sie, daß die einheimischen Protestanten durch Botschaften
und Konsulaten in verschiedene staatliche Ämter eingesetzt wurden. So
konnten sie manche leichtgläubige christliche Untertanen in Anatolien und
im europäischen Gebiet des Osmanischen Reiches täuschen und zu ihren Anhängern
machen. Aber weil sie diese gegen Geld täuschten, konnten sie sie nicht
ausreichend ausnutzen, wie sie es wollten. ALLAH, den Erhabenen, sei Dank,
daß sie nicht einmal einen Moslem christianisieren konnten, der
wohlbekannt war. In
der türkischen. Bibel, welche die Missionare 1282 (1866 n.Chr.) in
Istanbul druckten, um die Muslime zu täuschen, steht als Bemerkung:
“Dieses Buch ist das verbesserte Exemplar, das vorher von Ali Be¤ übersetzt
und mit Hilfe von Türâbî Effendi gedruckt wurde.” Mit dieser
Bemerkung versuchen sie die Muslime zu täuschen. Wir kennen denjenigen,
der in jener Zeit die Bibel gegen einige Hunderte Goldstücke übersetzte.
Aber es ist uns unbekannt, ob dieser den Protestantismus anerkannte.
Ausserdem gab es damals keinen Zuständigen namens Ali Be¤. Deswegen ist
dieser Name vermutlich erfunden. Denn wenn dieser ein anerkannter Zuständiger
gewesen wäre, müsste sein bekannter Name angegeben worden sein. Türâbî
Effendi dagegen war mit einer Protestantin in Ägypten verheiratet. Kein
Wunder, daß er den Protestanten einen solchen Dienst erwiesen hat. Aber
er schätzte den Protestantismus nicht, sondern deckte alle dessen Häßlichkeiten
auf. Aus diesem Grund ist es unglaubwürdig, daß er einen anderen Glauben
angenommen hätte. Selbst wenn es so wäre, könnte man Türâbî Effendi
nicht zu den wohlbekannten Muslimen zählen. Denn er war nicht ein
wohlbekannter Moslem sondern einer, der als Kind von der Regierung Ägyptens
nach England gesandt wurde, um dort an einer protestantischen Schule
Englisch zu lernen. Daher ist es möglich, daß Türâbî Effendi aufgrund
seiner Schulung gleichzeitig Sympathie für den Protestantismus hatte. Kein
Christ kann behaupten, daß sich ein vernünftiger Muslim, der an
islamischen Schulen ausgebildet und über das Einheitsbekenntnis und die
islamische Wahrheit gelehrt worden ist, zum Christentum bekehrt habe. Wenn
man ein Beispiel dafür zeigt, ist es nötig, zu untersuchen, ob jener
sich gegen Geld, gegen Selbstschutz, gegen ein hohes Amt und dergleichen
zum Christentum bekehrt hat. Einer, der glaubt, daß ALLAH,
der Erhabene, der einzige Gott ohnegleichen ist, darf nicht die Lehre
von der Dreieinigkeit anerkennen. Ein Moslem, der sich viel mit der
Philosophie beschäftigt, kann vom Rechten abirren aber sich nicht zum
Christentum verkehren. Weil der wahre Beschützer des Islam ALLAH, der
Erhabene, ist, besteht nicht die Gefahr, daß die Muslime das Christentum
anerkennen. Man kann sich sogar eine solche Wahrscheinlichkeit kaum
vorstellen. Die vom britischen Kolonialministerium beauftragten Priester
verfassen und verteilen jedoch in unserem Land christliche Bücher
kostenlos, die den Islam für falsch und den Christentum für richtig erklären.
Durch Hinterlistigkeiten und Lügen versuchen sie das Falsche als das
Wahre zu zeigen. Es ist unentbehrliche Verpflichtung für Muslime, die ein
ausreichendes Wissen besitzen, die Lügen und Verleumdungen dieser
Missionare zu beantworten. Die eigentliche Absicht von ihnen ist, den
Islam in Verwirrung zu bringen und Frauen und Männer, Kinder und Eltern
gegeneinander zum Feind zu machen, wie sie es immer und in jedem Land
getan haben. Denn diese glauben, daß die Bibeln von heute Worte ALLAHs,
des Erhabenen, wären, und behaupten, SEINEN Geboten zu folgen. Im 34.und
35. Versen im zehnten Kapitel des Evangeliums Matthäus besagt es:
“Glaubt nicht, daß ich gekommen bin, Frieden in die Welt zu bringen.
Nein, ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern Streit. Ich bin
gekommen, um die Söhne mit ihren Vätern zu entzweien und die Töchter
mit ihren Müttern und die Schwiegertöchter mit ihren Schwiegermüttern.”
ALLAH, der Erhabene, behüte uns daran zu glauben, daß der heilige
Prophet Jesus, so etwas ausgesprochen hätte. Die Priester, die als
Missionare beauftragt wurden, täuschten die Unwissenden und hetzten sie
auf, gegen den Staat zu rebellieren, indem sie dieser Verfälschung des
Evangeliums folgten. Dadurch
wollten sie, daß der Islam und das Osmanische Reich, als Beschützer des
Islams, in Gefahr geriet. Auf diese Weise stifteten sie Zwietracht und
Feindseligkeit unter den christlichen Untertanen, die unter der
Schutzherrschaft des Osmanischen Reiches glücklich lebten. Seit der
Lebenszeit des heiligen Propheten Muhammed, Friede sei mit Ihm, mischte
sich kein islamischer Staat in die religiöse Angelegenheiten der
Nichtmuslime. Die islamische Staaten kränkten die Nichtmuslime
hinsichtlich der Religion niemals. Besonders das Osmanische Reich gewährte
den Nichtmuslimen unter seiner Schutzherrschaft seit sechs Jahrhunderten
alle Religionsfreiheiten und gab ihnen alle Möglichkeiten, damit sie ihre
religiöse Angelegenheiten erledigten. Diesen Schutz und diese
Gerechtigkeit gebietet der Islam. Diesbezügliche Gebote des heiligen
Propheten stehen im Buch “Herkese
Lâzım Olan Îmân (Islam und Christentum). Deshalb versicherte das
Osmanische Reich all seinen Untertanen, unter dem Schutz des Staates frei
anzubeten und niemals aus diesem Grund verachtet zu werden. Es ist verräterisch
und ekelhaft Heiligtümer der Menschen anzugreifen, besonders wo man als
Gast lebt. Dies darf man nirgendswo auf der Welt für richtig erklären.
Es handelt sich auch um die Verachtungen und Verleumdungen der Feinde, die
sie durch Massenmedien gegen den Islam veröffentlichen. Diese Lügen und
Verleumdungen gelten als Beweismittel, die hinweisen, wie diese Veröffentlichungen
ungerecht und wahrheitswidrig sind. Im türkischen Buch Schems-ül-hakîka
(Sonne der Warheit) werden Angriffe der Missionare gegen den Islam
unwirksam gemacht. In diesem Buch werden viele Angelegenheiten des
Christentums erklärt und viele Fragen gestellt. Diesbezüglich wurde auch
ein Buch namens İshar-ül-hak
(Äussern des Rechten) von Rahmetullah Effendi, einem islamischen
Gelehrten aus Indien verfaßt und nachher ins Türkische übersetzt.
Trotzdem spielen die christlichen Geistlichen, als hätten sie keine
Ahnung von der Wahrheit, und veröffentlichen erfundene Bücher und Broschüren,
die voll von Lügen sind. In diesen Büchern wiederholen sie alte Lügen
und Verleumdungen. Sie sind nicht imstande, selbst eine einzige der
Fragen, die durch diese Bücher (Schems-ül-hakîka und Ishar-ül-hak)
gestellt worden sind, zu beantworten. Im
persischen Buch Makâmât-i achjâr
(Ehrenstellen der Wohltäter) steht folgendes: “Pastor Fander war unter
den Christen sehr berühmt. Die missionarische Gesellschaft sandte Fander
mit anderen ausgewählten Pastoren nach Indien. Ihre Mission war, das
Christentum dort zu verbreiten. Diese missionarische Kommision diskutierte
mit Rahmetullah Effendi, einem großen islamischen Gelehrten, in
Anwesenheit sämtlicher Gelehrten und Prominenten 1270 (1854 n.Chr.) im
Monat Rebî-ul-achir und am elften Tag des Monats Redscheb. Die
Diskussionen dauerten sehr lange. Fander und seine Helfer waren nicht
imstande, die gestellten Fragen zu beantworten. Nachdem die britische
Regierung vier Jahre danach Indien besetzt hatte, [unterdrückten sie
Muslime und besonders den Sultan und Geistliche] wanderte Rahmetullah
Effendi nach Mekka ein. 1295 (1878 n.Chr.) kam diese missionarische
Kommission nach Istanbul und begann für das Christentum Propaganda zu
machen. Daraufhin ließ Hayreddîn Pascha[2], Minister Präsident des Osmanischen Reisches, Rahmetullah
Effendi nach Istanbul kommen. Als die Missionare Rahmetullah Effendi vor
sich sahen, gerieten sie durch seine Anwesenheit vollkommen in Verwirrung.
Anstatt zu diskutieren, gingen sie davon. Hayreddîn Pascha erwies diesem
großen islamischen Gelehrten besondere Hochachtung. Er bat ihn ein Buch
zu verfassen und damit hinzuweisen, wie er die Missionare in Verwirrung
gebracht und widerlegt hatte. Er verfaßte vom 16. Tag des Monats Redscheb
bis Ende des Monats Silhidschdsche (innerhalb fünfeinhalb Monaten) das
arabische Buch “İshar-ül-hak”
und danach kehrte er in die Stadt Mekka zurück. Hayreddîn Pascha ließ
dieses Buch ins Türkische übersetzen und anschließend beides veröffentlichen.
Dieses Buch wurde in europäische Sprachen übersetzt und in jedem Land
veröffentlicht. Die britische Presse äußerte darüber folgendermaßen:
“Falls man dieses Buch verbreitet, wird das dem Christentum sehr
schaden!” Der Sultan Abdulhamîd II., Kalif aller Muslime, Friede sei
mit ihm, lud Rahmetullah Effendi 1304 (1886 n.Chr.) im Monat Ramdan in
sein Schloß ein und empfang ihn mit großen Ehren. Rahmetullah Effendi
starb 1308 (1890 n.chr.) im Monat Ramadan in Mekka. Mit
Hilfe ALLAHs, des Erhabenen, fangen wir an unser Buch (Sie
waren nicht imstande zu beantworten) zu schreiben. Unsere Absicht ist,
nur unsere Verantwortung zu übernehmen, indem wir die Veröffentlichungen
der protestantischen Missionare beantworten. Unsere christlichen Mitbürger
sind ebenfalls der Meinung, daß die negativen Einflüsse dieser
Missionare beseitigt werden sollten. Ishak Effendi 3 GLAUBENSLICHT DER HERZENIn
einem Buch, das von protestantischen Priestern in Istanbul gegen den Islam
gedruckt wurde, steht folgendermaßen: “Daß das Christentum tugendhaft und überlegen ist, versteht sich, an
seinen Einflüssen, die der Weltherrschaft würdig sind und dadurch, daß
es unter Menschen schnell verbreitet wurde. ALLAH, der Erhabene, hat das
Christentum als eine wahre Religion, die vorzüglicher als andere
Religionen ist, auf die Welt herabgesandt. Weil die Juden das Christentum
verleugneten, gerieten sie in Schicksalschlägen und wurden zerstreut. Das
ist eine offenbare Strafe Gottes. Wenn man behauptet, daß der Islam das Christentum ungültig gemacht hat,
muß man diese Fragen stellen: Ist die islamische Lebensweise verzüglicher
als die Lebensweise des Christentums? Erweckt der Islam bei Menschen größere
Zuneigung im Vergleich zu dem Christentum? Sind die Christen nach der Verkündigung
des Islams in Schicksalschlägen geraten wie die Juden? Im Laufe von drei
Jahrhunderten verbreitete sich das Christentum ohne Gewalt. Der Islam
dagegen hat nach der Hedschra staatliche Gewalt gehabt. Daher ist es
schwer, festzustellen, ob der Islam oder das Christentum eine größere
Zuneigung bei Menschen erweckt. Aber der Prophet Jesus rief die Menschen
drei Jahre lang zum Anerkennen der Religion auf. Viele folgte ihm in
dieser Zeit. Er wählte zwölf Apostel von ihnen aus. In anderer Zeit wählte
er noch siebzig Personen namens “Freudenboten für das Evangelium”
aus. Nachher ließ er hundertzwanzig Personen in einen Ort kommen. Nach Überlieferungen
der Apostel beauftragte der Prophet Jesus, bevor er getötet wurde, 500
Christen, um die Menschen zum Glauben aufzufordern. Das steht in Briefen
von Paulus offensichtlich. In
diesem Buch wird fortgesetzt: Nach der Meinung der arabischen Historiker namens Ibni Ishâk[3], Wâkidî, Taberî, Ibni Sa’d[4] und der anderen waren
Hadidsche, Gattin des Propheten, Sejd bin Hâris, sein Sklave und
Adoptivkind, Ali bin Ebî Tâlib, sein Vetter, Ebû Bekr-î Sıddîk,
Sein treuster Gefährte, und einige von diesem belohnten Sklaven erste
Muslime, die an den Propheten Muhammed glaubten. Die Anzahl der Muslime
war fünfzig bis zum Tag, an dem Omar den Islam anerkannte. Nach einer Überlieferung
bestanden bis dahin die ersten Muslime aus vierzig oder fünfundvierzig Männern
und zehn oder elf Frauen. Im zehnten Jahr des Islam belief die Anzahl der
Muslime, die aufgrund der Feindseligkeit und Grausamkeit der Götzendiener
aus Mekka zum zweiten Mal nach Äthiopien auswanderten, hunderteins, 83
davon waren Männer und 18 Frauen. Wâkidî[5] berichtet in seinem Buch, daß die Anzahl der Muhadschirun[6] beim Kampf Bedr, der 19 Monate nach der Hedschra stattfand,
dreiundachtzig war. Demnach belief sich auf die Anzahl der Menschen, die
an den Propheten Muhammed glaubten, innerhalb von dreizehn Jahren bis
Hedschra nur hundert. Daß die Anzahl der Muslime während der
Auswanderung, Hedschra, dreiundsiebzig Männer und zwei Frauen war, steht
auch in den Geschichtsbüchern. Mit diesem Vergleich kann man feststellen,
ob das Christentum oder der Islam größere Zuneinung bei den Menschen
erweckt. Wenn man die Anzahl der Christen mit der Anzahl der Muslime
vergleicht, glaubten mehr als fünfhundert Gläubige innerhalb von drei
Jahren freiwillig an den Propheten Jesus, während die Anzahl der Gläubigen,
die innerhalb von dreizehn Jahren freiwillig an den Propheten Muhammed
glaubten, hundertachtzig betrug. Danach änderten sich die
Verbreitungsweisen des Christentums und des Islam. Die Gründe dafür,
waren andere Mittel und andere Ursachen. Die wichtigste der Ursachen war,
daß die Gemeinschaft des Propheten Muhammed kriegstüchtig war. Die
Muslime besiegten ihre Gegner, machten Fortschritte und verbreiteten sich
plötzlich. Sonst breitete sich der Islam nicht wie das Christentum, die
eine Zuneigung bei Menschen erweckte, aus. Die ersten Christen dagegen mußten
die Unterdrückungen der Perser dreihundert Jahre erdulden. Obwohl sie
viele Widerstände erlebten, verbreiteten sie sich so schnell, daß sich
die Anzahl der Christen auf einige Millionen belief, als sich Konstantin
I. zum Christentum bekehrte. Die von Muslimen besiegten Nationen waren
scheinbar nicht gezwungen, den Islam anzuerkennen. Aber unter dem
islamischen Einfluß mußten sie ihre Traditionen entbehren. Außerdem kam
es zu verschieden Feindseligkeiten und ihnen wurden ihre rituellen
Zeremonien verboten. Sie mußten all diese Schwierigkeiten ertragen. Das
war nichts weiter als Zwang, wodurch man innerlich versuchte, daß die
Christen den Islam anerkannten. Zum Beispiel; es wurde mitgeteilt, daß
zur Zeit des Kalifen Omar mehr als viertausend Kirchen niedergerissen
wurden. Kein Wunder, daß sich tausende von Unwissenden, die habgierig und
ohne Beschützer waren, in damaliger chaotischer Zeit gegen Amt und Geld
zum Islam bekehrten. Daß sich der Islam auf diese Weise ausbreitete,
gleicht dem, daß manche Welteroberer wie Alexander, der Große,
erschienen. Daß die Muslime große Gebiete eroberten, ist kein Hinweis,
daß der Koran ein himmlisches Buch ist. All diese islamischen Eroberungen
und Taten gefielen sogar den Christen nicht, die unter der
Schutzherrschaft der Muslime lebten. Jedoch die Aufforderung an die
Perser, sich zum Christentum zu bekehren, war wirkungsvoller. Denn heute
gibt es sogar keine kleinste heidnische Gesellschaft in Europa. In
islamischen Ländern dagegen leben viele Christen. Weil die Juden das Christentum ablehnten, gerieten sie in Gottesplagen.
Sie wurden verflucht, aus ihrem Land vertrieben und überall auf der Welt
verjagt. Gerieten auch die Christen vielleicht in solche Plagen, weil sie
den Islam ablehnten? Während es heute 150 Millionen Muslime auf der Welt
gibt, ist die Anzahl der Christen mehr als 300 Millionen. Die himmlische
Religion gebietet Mäßigung und Gerechtigkeit. Ein vollkommener Glaube
mit dazugehöriger Frömmigkeit ermöglicht das Glück zu haben, sich
Gott, zu nähern. Eine solche Religion verursacht, daß ein an sie
glaubendes Volk aufsteigt und geistig und körperlich glücklich lebt. Das
steht außer allem Zeifel. Wenn das Christentum mit dem Auftreten des
Islams seine Geltung verloren hätte, würden die islamischen Länder
geistig und körperlich besser als andere Länder geworden sein. Das
Herkunftsland des Islams ist jedoch Arabien, das zu der Zeit des Propheten
Muhammed unter islamische Herrschaft kam. Später beherrschten die Muslime
in den Zeiten der ersten Kalifen viele reiche Länder auf der Welt. Aber
leider ist dieses Reichtum in kurzer Zeit verlorengegangen. Heute leben
die Araber in Armut. Die meisten islamischen Länder sind
heruntergewirtschaftet und können keinen Ackerbau treiben. Die Muslime,
die in diesen Ländern leben, stehen dem Reichtum, dem Aufbau und der
Zivilisation fern. In der Wissenschaft und Kunst benötigen sie die Hilfe
Europas. Selbst wenn sie einen Ingenieur brauchen, lassen sie ihn von
Europa kommen. Ihre Jugendlichen werden von christlichen Ausbilder über
Marine- und Militärwesen ausgebildet. Die meisten von den muslimischen
Soldaten gebrauchten Waffen, die von Gelehrten und Verfassern benutzten
Papiere und die von ihnen, als Kinder oder Erwachsene, benötigten Anzüge
und Gegenstände sind in christlichen Ländern erzeugt worden. Kann jemand
dies leugnen? Die von muslimischen Soldaten benötigten Waffen werden von
Europa importiert. Denn Europa ist aufgrund des Christentums hinsichtlich
der Bevölkerung, Schulung und Staatsführung und des Wohlstands
entwickelt. Die Christen haben moderne Schulen, Krankenhäuser und soziale
Einrichtungen gegründet. Nun verbreiten sie in anderen Ländern das
Christentum, indem sie dort auch derartige Einrichtungen gründen,
Ausbilder und Bücher senden. Die Muslime aber bemühen sich nicht darum,
daß Christen und Götzendiener den Islam anerkennen, indem sie Millionen
von Koranübersetzungen, ihre Gelehrten und diejenigen, die Aufforderung
zum Islam überbringen, nicht hinaus senden. Wenn das Christentum mit dem
Erscheinen des Islam ungültig geworden wäre, würden die oben
angegebenen Angelegenheiten nicht wahr geworden sein...” ANTWORT: Die
Behauptungen der christlichen Missionare, daß das Christentum seine
Geltung nicht verloren hätte und gegenüber dem Islam besser gewesen wäre,
kann man wie folgt zusammenfassen: die schnelle Ausbreitung des
Christentums, daß die Juden in Schicksalschlägen gerieten aber nicht die
Christen, daß der Islam durch Kampf, das Christentum aber durch Mitleid
verbreitet wurde, daß die Anhänger des Islam die Mehrheit besitzen, daß
die christlichen Länder mächtiger, industrieller, reicher und bebauter
als die islamischen Länder sind, daß es in Europa keine Götzendiener,
in islamischen Ländern dagegen überall Christen und Juden gibt. Für
die erste Behauptung “die schnelle Verbreitung des Christentums: genügen
die Äußerungen des Pastors Sale, eines Historikers des Christentums und
ein Übersetzer des heiligen Korans. [George Sale, ein britischer Christ,
geboren 1149 (1736 n.Chr.). Er übersetzte den heiligen Koran 1734 ins
Englische. Im Vorwort seiner Übersetzung erklärte er den Islam ausführlich.
Das ist die erste Übersetzung des heiligen Korans in europäischer
Sprachen.] In dieser Übersetzung, die 1266 (1850 n.Chr.) gedruckt wurde,
steht folgendes: “Vor der Hedschra gab es in Medina kein Haus, in dem
kein Muslim war. D.h. der Islam gelang in alle Häuser in Medina. Wenn
jemand behauptet, der Islam hätte sich durch Kampf ausgebreitet, wäre es
Unwissenheit und eine unbegründete Bezichtigung. Denn es gibt viele Länder,
die mit einem solchen Kampf nicht zu tun haben. Daß sie sich zum Islam
bekehrten, ist deswegen, weil der heilige Koran Zuneinung bei ihnen
erweckte.” Für
die Tatsache, daß sich der Islam nicht durch Kampf verbreitete, gibt es
viele Beweise. Z.B.: Ebu Ser-i Gifarî, sein Bruder Unejs und deren ehrwürdige
Mutter Ümmü Ser, Friede sei mit ihnen, gehörten zu den ersten Menschen,
die sich zum Islam bekehrten. Später, durch die Aufforderung von Ebu
Ser-i Gifarî wurde die Hälfte des Stamms Benî Gifar Moslem. Im zehnten
Jahr des Prophetentums St. Muhammeds, Friede sei mit Ihm, wanderten
hunderteins Gefährten, 83 davon sind Männer und 18 Frauen, aus Mekka in
Äthiopien ein. Außerdem blieben veile Seiner Gefährten in Mekka. In
dieser Zeit wurden zwanzig Christen aus Nedschran Moslem. Dimad-î Esdî
wurde vor dem zehnten Jahr des Prophetentums gläubig. Tufejl ibni Amr
wurde mit seinen Eltern und Geschwistern vor der Hedschra Moslem. Durch
Unterhaltung von Mus’ab bin Umejr, Friede sei mit ihm, wurde der
Stamm Benî Sechl aus Medina gläubig. Alle Bewohner Medinas, außer
Amr bin Sâbit wurden vor der Hedschra gläubig. Nur Amr, Friede
sei mit ihm, wurde nach dem Kampf Ohod Moslem. Die Beduinen in Nedsch und
Jemen wurden auch Muslime. Nach der Hedschra kam Burejdet-ül Eslemî,
Friede sei mit ihm, mit zweiundsiebzig Personen und alle wurden gläubig.
Auch Nedschaschî, der König von Äthiopien, wurde gläubig. [Könige von
Äthiopien nannte man Nedschaschî. Der Nedschaschî, der zu der Zeit des
heiligigen Propheten lebte hieß Eshame. Er war Christ und wurde
Moslem.] Ebu Hind, Temîm, Naîm und ihre Verwandten und andere vier
Personen sandten dem heiligen Propheten Geschenke mit Bestätigung Seines
Prophetentums und wurden Muslime. Durch Predigte und Unterhaltungen des
heiligen Propheten, des Geliebten ALLAHs, des Erhabenen, und durch Zuhören
des heiligen Koransrezitierens, des heiligen Buches, des Islams, das alle
bewundern, belief die Anzahl der Muslime vor dem Kampf Bedr einige
tausend. Die Anzahl der Änhanger des heiligen Propheten Jesus dagegen
betrug nach der Berechnung der Bibel einige hundert. Nach christlichem
Glauben wäre die Anzahl der Anhänger nur fünfhundert, die nach dem Tod
des Propheten Jesus gläubig geworden waren, indem sie wunderbare Dinge
erlebt hätten. [Nach islamischem Glauben wurde der heilige Prophet Jesus
weder getötet noch gekreuzigt. ALLAH, der Erhabene, erhob ihn zum
Himmel.] Im
Buch Kısas-ı Enbijâ[7]
(Geschichte der Propheten) steht, daß die Anzahl der muslimischen
Soldaten zwölftausend war, die im achten Jahr die heilige Stadt Mekka
eroberten, und daß sich mehr als dreißigtausend Muslime aus Medina an
dem Kampf Tebuk beteiligten und daß mehr als einhunderttausend Muslime
bei der Abschiedspilgerung anwesend waren. In
allen betreffenden Büchern steht, daß sich die Anzahl der Gefährten des
heiligen Propheten, welche die Ehre erwarben, Ihm geglaubt zu haben, zu
Seinen Lebzeiten auf hundert vierundzwanzigtausend belief. Nach dem Tod
des heiligen Propheten fand das Geschehen Müssejlemet-ül-kes-sâb statt:
St. Ebû Bekr-i Sıddîk, der erste Kalif, Friede sei mit ihm, zog mit
einer Truppe von mehr als 12000 Mann auf Mussejlemet-ül kes-sâb und
seine Anhänger. Bei diesem Kampf fanden mehr als siebzig Koranrezitierer
den Marthyrertod. Sollte es unter der Regierung eines Kalifen, der zu
einem nahen Ort eine Truppe von 12000 Mann senden konnte, nicht
dementsprehend eine Bevölkerung geben? Die Vernünftigen sollten
vergleichen, ob das Christentum oder der Islam schneller und weiter
verbreitet wurde! St.
Omar, der zweite Kalif, Friede sei mit ihm, eroberte in drei-vier Jahren
nach dem Tod des heiligen Propheten Ägypten, Palestina, Syrien und
Anotalien bis Konya und das Gebiet von Iran bis Indien, indem er ein Heer
von vierzigtausend Mann sandte. Die meisten von der Bevölkerung dieser Ländern
wurden gläubig, indem sie die islamische Gerechtigkeit und Sittlichkeit
erlebten. Diejenigen, die in ihren falschen Religionen nämlich im
Christentum, Judentum und Mazdaizmus, blieben, waren sehr gering. Mit Übereinstimmung
der Historiker wurde berichtet, daß sich die Anzahl der Muslime in den
islamischen Ländern in einer kurzen Zeit wie, zehn Jahren, zwanzig bis
dreißig Millionen belief. Nach Behauptung der christlichen Missionare
bekehrte sich Konstantin I. jedoch dreihundert Jahre, nach dem heiligen
Propheten Jesus, zum Christentum. Mit Hilfe und Zwang dessen konnte sich
die Anzahl der Christen nur auf sechs Millionen belaufen. Wenn man nun
diese Angaben miteinander vergleicht, kann man feststellen, welche von
beiden Religionen schneller verbreitet wurde. Die
Behauptung, “daß sich der Islam durch Kampf verbreitete”, ist auch
unbegründet. Es ist folgendermaßen: St. Omar, Friede sei mit ihm,
pflegte in Ländern, die er eroberte, den Christen die Freiheit zu geben,
entweder, sich zum Islam zu bekehren oder als Christen Tribut zu zahlen.
Und sie zogen vor, was sie mochten. Das, was sie als Tribut zahlten, war
so gering, daß es für die Christen keinesfalls als Zwang bezeichnet
werden darf. Diejenigen, die Tribut zahlten, behandelte man mit
Gerechtigkeit und Gleichheit wie Muslime und gab ihnen ihre
Anbetungsfreiheit und ihre Ehre und Güter wurden genau so geschützt wie
die der Muslime. Gegen diesen minimalen Tribut, den sie einige Male im
Jahr zahlten, wurden ihre Religion, ihr Leben, ihre Rechte und Güter
geschützt. Kann es Menschen geben, welche diesen Tribut nicht zahlen
wollten und aus diesem Grund die Religion ihrer Vorfahren verlassen haben? [Im
Buch “Herkese Lâzım Olan Îmân” (Islam und Christentum) steht wie
folgt: Schiblî Numanî war Geschichtsprofessor, Verfasser des berühmten
Buches el-Intikad (Die Kritik)
und Vorsitzender der Beratungskommission der Gelehrten aus Indien namens Nedvet-ül
Ulemâ, gestorben 1332 (1914 n.Chr.). Sein Buch El-Fârûk
(Der Entscheidende), das er in Urdu verfaßt hatte, übersetzte die
Mutter von Essedullah Hân, Schwester von Nâdir Schach, dem Herrscher von
Afghanistan, ins Persische. Im Auftrag des Schachs Nâdir wurde es 1352
(1933 n.Chr.) in der Stadt Lahore gedruckt. In diesem Buch auf Seite 182
steht folgendes: Als Ebu Ubejde bin Dscherrâch, Kommandat des islamischen
Heeres, das mächtige Heer des byzantinischen Kaiser Heraklius[8]
besiegte, ließ er in jeder Stadt, die er eroberte, durch Vermittler
Befehle St. Omars, des Kalifen, Friede sei mit ihm, ausrufen Nach der
Eroberung der Stadt Homs in Syrien verkündigte er das Folgende: “O ihr
Byzantiner! Mit Hilfe ALLAHs, des Erhabenen, haben wir im Auftrag unseres
Kalifen Omar auch diese Stadt erobert. Ihr alle seid in euer Handlung,
Anbetung und im Handel frei. Euer Leben, eure Ehre und eure Güter sind
vor jeder Gefahr sicher. Auch euch wird man die islamische Gerechtigkeit
verschaffen. All eure Rechte werden geschützt. wie wir die muslimischen
Untertanen gegen feindliche Angriffe schützen, werden wir denselben
Dienst auch für euch erweisen. Wie wir gegen unseren Dienst Armensteuer
von Muslimen nehmen, fordern wir, daß ihr einmal im Jahr einen Tribut
zahlt. Das ist uns ein Gebot ALLAHs, des Erhabenen, euch Dienst zu
erweisen und einen Tribut dafür zu erheben!” [Betrag dieses Tributs ist
für Ärmere vierzig, für Mittelstand achtzig und für Reiche
hundertsechzig Gramm Silber oder dessen Korn- bzw. Güterwert. Man darf
nicht den Frauen. Kindern, Kranken, Armen, Alten und Geistlichen einen
Tribut auferlegen.] Die Bewohner Homs brachten gerne Habib bin Müslim dem
Beamten im Staatsschatz ihren Tribut auf. Als man erfuhr, daß Heraklius,
der Kaiser von Byzanz, ein großes Heer aufstellte und sich vorbereitete,
um Antiochia anzugreifen, wurde beschlossen, daß sich die Truppe in Homs
an dem Heer in Jermuk anschließen sollte. Ebû Ubeyde, Friede sei mit
ihm, ließ durch Vermittler den Stadtbewohnern verkünden: “O
christliche Untertanen! Ich versprach euch zu dienen und euch zu schützen.
Dafür zog ich von euch Tribut ein. Nun aber habe ich im Auftrag des
Kalifen meinen Glaubensbrüdern zu helfen, die gegen Heraklius kämpfen
sollen. Deswegen kann ich mein Wort für euch nicht halten. Nehmt ihr alle
daher euren Tribut zurück, den ihr dem Staatsschatz gezahlt habt. Eure
Namen sind mit euren Tribut im Register eingetragen!” In den meisten Städten
in Syrien ist es auch so geschehen. Die Christen, die diese Gerechtigkeit
der Muslime erlebten, weinten vor Freude und feierten, sich von der
Unterdruckung, des byzantinischen Kaisers, die seit Jahren dauerte,
befreit zu haben. Die meisten wurden aus freiem Willen Muslime. Sie
treibten freiwillig Spionage gegen byzantinische Heere für die
islamischen Heere. Auf diese weise erfuhr Ebû Ubeyde, Friede sei mit ihm,
eine jede Bewegung der Heere Heraklius pünktlich. Den großen Sieg Jermuk
gewann er mit Hilfe der Spionage der Bevölkerung. Die Ausbreitung des
Islams und das Gründen der islamischen Staaten wurde niemals durch
Angriffe bzw. Zwang verwirklicht. Der wichtigste Grund dafür war Glaube,
Gerechtigkeit, Rechtschaffenheit und die Opferbereitschaft der Muslime.] Seit
einem Jahrhundert zogen die Russen selbst für Kinder und arbeitsunfähige,
alte Muslime in Kasan, Usbekistan, Krim, Daghestan und Turkestan, die sie
besetzt hatten, eine Goldmünze pro Kopf im Jahr ein. Außerdem waren die
Muslime gezwungen, Russisch zu lernen, Russisch zu sprechen und Militärdienst
zu erweisen. Trotz all dieser Unterdrückungen bekehrten sich die Muslime
in Russland nicht zum Christentum. Nach dem Krimkrieg wurde ein
Friedensvertrag geschlossen, daß die im Osmanischen Gebiet gebliebenen
Christen in Russland und die in Russland ansässigen Muslime in die Türkei
einwandern durften. So wanderten mehr als zwei Millionen Muslime in die Türkei
ein. Die im Osmanischen Gebiet wohnhaften Christen wollten jedoch nicht in
Rußland einwandern, obwohl Russland denen, die einwanden würden, 20
Rubel pro Kopf als Reisekosten zu zahlen versprach, da sie unter der
Osmanischen Regierung alle Rechten und Freiheiten besaßen und an das
Versprechen der russischen Regierung nicht glaubten. Die
Behauptung, daß St. Omar, Friede sei mit ihm, 4000 Kirchen hätte
niederreißen lassen, ist eine gemeine Verleumdung, die allen historischen
Wahrheiten widerspricht. Nach der Übermittlung der christlichen
Historiker sollen die Christen St. Omar, Friede sei mit ihm, gesagt haben,
als er Jerusalem eroberte: “Wählt euch eine unserer Kirchen als
Gotteshaus aus!” St. Omar, lehnte diesen Vorschlag ab. Das erste Gebet
verrichtete er außerhalb der Kirche. Er ließ den “heiliges Heim”
genannten Ort, der seit Jahren als Müllplatz gebraucht worden war,
reinigen und darauf eine große und schöne Moschee bauen. Wie
sich die Muslime den Christen und den Juden gegenüber verhalten sollten,
wurde von dem heiligen Propheten Muhammed persönlich mitgeteilt, Friede
sei mit Ihm, indem Er den an alle Muslime gerichteten folgenden Brief
schreiben ließ. Das Original dies Briefes steht im ersten Band des Buches
“Medschmû’a-i Münscheât-üs-salâtin” auf Seite
dreißig von Ahmed Feridun Beğ[9].
Die Übersetzung des Briefes ist wie folgt: (Diese Schrift ließ sich von Muhammed, dem Sohn Abdullahs,
niederschreiben, um Sein Versprechen für alle Christen zu verkünden. Er
ist der, den ALLAH, der Erhabene, als Gnade sandte und daß ER es als
Freudenbotschaft berichtete und durch Ihn die Menschen vor SEINER Strafe
warnte und Ihn zum Vertrauenwürdigsten für alle Menschen machte. Nun ließ
Muhammed, Friede sei mit Ihm, diese Schrift schreiben, um zu bestätigen,
daß Er allen Nichtmuslimen Sein Versprechen gab. Wer, sei es ein Sultan
oder ein anderer, gegen dieses Versprechen handelt, widersteht ALLAH, dem
Erhabenen, verachtet SEINE Religion, und so wird der Fluch ALLAH, des Allmächtigen
gegen ihn gerecht sein. Wenn christliche Geistliche oder Wanderer auf
einem Berg, in einem Tal oder in einer Wüste oder dergleichen Diät
halten, um anzubeten, so habe ich mit meinen Gefährten und meiner Nation
alle Forderungen an sie aufgehoben. Sie sind unter meinem Schutz. Sie sind
entschuldigt von allen Steuern, welche die christlichen Untertanen nach
den getroffenen Abkommen zahlen sollten. Sie sollen keinen Tribut zahlen,
es sei denn, daß sie freiwillig aufbringen, wieviel sie wollen. Ihr sollt
sie niemals zwingen. Ihr sollt ihre Geistlichen nicht vom Amt absetzen.
Ihr sollt sie nicht aus ihren Heiligtümern entfernen. Ihr sollt die
Reisenden von ihnen nicht hindern. Ihre Kirchen sollt ihr nicht niederreißen.
Ihr sollt Gegenstände, die der Kirchen gehören, nicht wegnehmen und
nicht in den Moscheen benutzen. Wer dies nicht einhält, wird dem Wort
ALLAHs, des Erhabenen und SEINES Propheten nicht gefolgt und deswegen gesündigt
haben. Von denen, die kein Handel treiben und nur anbeten, sollt ihr keine
Steuer einziehen, wo sie auch immer gewesen seien. Deren Schulden schütze
ich in See und zu Lande, im Osten und im Westen. Sie sind unter meinem
Schutz. Ich habe ihnen meine Genehmigung gegeben. Ihr sollt von den
Christen, die auf Bergen leben und anbeten, keinen Tribut aus ihren Ernten
einziehen und keinen Steuer für die Staatskammer errechnen. Denn ihre
Landwirtschaft wird nur zum Leben und nicht zum Gewinnen getrieben. Zum
Kampf sollt ihr keinen Mann von ihnen verlangen, falls ihr es benötigt.
Als Einkommensteuer sollt ihr nicht mehr als vierzig Gramm Silber im Jahr
erheben, wieviel Vermögen sie auch immer haben. Ihr dürft sie nicht
zwingen, etwas zu tun. Wenn ihr benötigt mit ihnen zu besprechen, so
sollt ihr mitleidig und gütig gegen sie handeln! Ihr sollt sie immer mit
Milde und Barmherzigkeit schützen! Wo sie auch immer seien, handelt nicht
ungerecht gegen christliche Frauen, die mit einem muslimischen Ehemann
verheiratet sind! Hindert sie nicht, in die Kirche zu gehen und nach ihrer
Religion anzubeten. Wer diesem Gebot ALLAHs, des Erhabenen nicht gehorcht
und widersteht, wird zu den Rebellen zählen, die gegen die Gebote ALLAHs,
des Erhabenen und SEINES Propheten rebellieren. Ihr soll ihnen helfen, um
ihre Kirchen zu restaurieren. Dieser Vertrag ist bis zum Tage des
Weltuntergangs gültig und wird unveränderlich bleiben; niemand darf
gegen diesen Vertrag handeln!) Dieser
Vertrag ist im zweiten Jahr der Hedschra am dritten Tag des Monats
Muharrem von Ali “Friede sei mit ihm” in der Moschee des heiligen
Propheten in Medina niedergeschrieben worden. Unterschriften
Wir
möchten nun die Begnadigung, die St. Omar, während seines Kalifats dem
Volk von Ilia sandte, darlegen. (Ilia ist der Name den die Christen dem
Propheten Elyesa und auch der Stadt Jerusalem gaben.) Dies ist der
Garantiebrief, den der Khalif der Moslems Omar bin Hattab dem Volk von
Ilia geschickt hatte. Er umfasst ihr Leben, ihre Exsistens, ihre Kirchen,
ihre Kinder, ihre Kranken und Gesunden, so wie auch die anderen Völker: Die
Moslems werden nicht gewaltsam in ihre Kirchen eindringen, diese weder
beschädigen, noch zerstören. Nichts wird beschlagnamt werden, sei es
auch nur ein Getreidekorn. Kein Moslem wird mit Gewalt ihre Religion oder
ihre Gebetsformen ändern, oder sie gar mit Gewalt zum Islam zwingen. Kein
Moslem wird ihnen auch nur den gerinsten Schaden zufügen. Möchten sie
freiwillig das islamische Land verlassen, so ist ihr Leben, ihr Vermögen
und ihre Ehre, bis zu ihrem Zielort in Gewahrsam. Doch wenn sie in diesem
Land weiterhin leben möchten, so werden sie in Sicherheit leben, nur müssen
sie Tribut zahlen, wie es auch vom Volk von Ilia gefordert wird. Jene vom
Volk von Ilia, die mit dem Volk von Byzanz mit ihren Familien und Eigentümern
übersiedeln und ihre Kirchen und andere Gebetsstätten evakuieren wollen,
deren Leben, Eigentümer, Kirchen und Gelder werden in Gewahrsam sein. Von
denen die nicht einheimisch sind, wird bis zum Getreideanbau keine Steuer
eingezogen, auch wenn sie bei uns bleiben oder aussiedeln. Die Gebote
ALLAHs, des Erhabenen und SEINES Propheten und das Versprechen aller
Kalifen des Islam und der moslemischen Gemeinschaft lautet, wie es in
diesem Vertag eingetragen wurde.
Auf
Seite 67 des dritten Bandes seines Geschichtsbuches berichtet Taberi:[10]
[Während dem Kalifat St. Omars ’Friede sei mit ihm’ wurde Musenne bin
Harise, ein Gefährter des heiligen Propheten, ’Friede sei mit ihm’
als Komandant des islamischen Heeres beauftragt auf Iran zu marschieren.
Die Anzahl der schmächtig bewaffneten islamischen Soldaten war minder, da
während den vorigen Schlachten viele von ihnen gefallen waren. In diesem
Zustand erreichte sie den Ort Büvyde, wo die Schlacht stattfinden sollte.
Das Heer ihrer Feinde war zu ihrem Gegensatz groß, überlegen bewaffnet
und mit Elephanten verstärkt. Musenna bin Haris wante sich an die
nahewohnenden Christen und bat sie um Hilfe. Sie alle waren zur Hilfe
bereit und ein junger Mann namens Hamus meinte sogar, man solle ihm den
Komandanten des iranischen Heeres zeigen. Als man dies tat, ritt er direkt
auf ihn zu und schoss sein Pfeil ab, der dem Komandanten das Leib
durchdrang, sodaß dieser leblos zu Boden fiel.] Sowie
es in diesem Text berichtet wird, hegten die Christen dieses Jahrhunderts
keine Abneigung zu den Moslems, die nie mit Gewalt und Feinschaft
gehandelt hatten. Im Gegensatz, sie hielten zu den Muslimen und halfen
ihnen um ihr Leben, ohne dafür eine Auszahlung zu fordern. Es kam sogar
oft vor, daß die Christen sich mit den Muslimen verbündeten und gegen
die Tyranen ihrer eigenen Religionsbrüder kämpften. Während den
zahlreichen Schlachten, die das byzantische Reich mit dem osmanischem
Reich führten, enstanden oft derartige Zustände. Für jene, die sich mit
der Geschichte beschäftigen, ist dies eine wohlbekannte Tatsache. Die
Protestanten stellten als Beweis für die Überlegenheit des Christentums
gegenüber dem Islam folgende These auf: (Als
die Religion des Propheten Jesus erschien, empörten sich die Juden darüber
und beganngen jeden zu quälen, der in diese Religion trat. Sie wurden dafür
bestraft, indem ihnen Unglück und Unheil widerfuhr und letztenendes ihnen
sogar ihre Nationalität entnommen wurde. Doch den Christen, die den Islam
angriffen, wiederfuhr keine deratige Bestrafung.) Diese
These, die als Beweis vorgewiesen wird, liegt im Gegensatz zu der Wahrheit
der Tatsachen. Denn Unheil verfolgte die Juden nicht nur nach der
Enstehung des Christentums, sondern, so wie es die Geschichtsbücher und
auch das Alte Testament berichten, wiederfuhr den Juden schon viel früher
allerlei Unheil. Von der Zeit des Propheten Joseph, Friede sei mit ihm bis
hin zur Lebzeit des Propheten Moses, Friede sei mit ihm, lebten sie in der
Gefangenschaft der ägyptischen Zigeunern, die Götzenanbeter waren. St.
Moses ’Friede sei mit ihm’ rettete sie aus dieser Gefangenschaft. Nach
den Propheten St. David und St. Salomo, Friede sei mit ihnen, fielen sie
wieder von einem Unheil in ein anderes. Der assyrische Herrscher der II.
Nebukadnezar eroberte Jerusalem und massakrierte die Juden. Die Juden, die
dieses Massaker überlebten, wurden mit einigen Propheten, der Kinder
Israels nach Babel verschlept. Während diesen Unruhen wurden die gesamten
Originalexemplare der Thora vernichtet. Die Juden erlitten viel Leid unter
der Tyrannei der Assyirer, auch wurde während den Makkabi Aufständen
sehr viel jüdisches Blut vergossen. (Makkabi ist ein jüdischer
Komandant, der gegen den syrischen seleukiden König rebellierte, der die
Absicht hatte, die Juden zu Götzendiener zu machen. Obwohl er das Heer
des Antikhos besiegte und Jerusalem einnahm, verlor er die Stadt kurz
darauf. Er errang aber die Religionsfreiheit für die Juden, wofür viele
von ihnen ihr Leben lassen mußten.) 70
vor Christi eroberte der bekannte Römer Pampe
Palestina. Die Juden leugneten viele Propheten ab und töteten auch
viele von ihnen und dies ist der Grund für ihr Unglück, das ihnen auch
schon vor dem Prophetentum von St. Jesus oftmals wiederfuhr. Wer für das
Blutbad, das der römische Kaiser Titus, der 70 Jahre nachdem St. Jesus in
den Himmel emporstieg, Jerusalem eroberte, alle Juden tötete und die
Stadt in Brand streckte, einen Grund sucht, möchte sich doch bitte an die
Geschichtsbücher wenden. Nach dem Propheten St. Jesus, geschah für die
Juden kein Unheil, was ihre Gesamtheit anbetraf, doch wiederfuhr ihnen das
Unglück Gruppenweise. Zur Zeit des heiligen Propheten Muhammed, Friede
und Segen sei mit Ihm, besaßen Juden wie Ka’b bin Eşref, Merhab und
Samuel Herrschaften, so wie die Burg Hayber, die sich zwischen Medina und
Damaskus befand. Doch nachdem sie sich auch gegen den letzten und größten
Propheten ’Friede sei mit Ihm’ stellten, traf sie der Gotteszorn. Im
61. heiligen Vers der Sure Bekara steht sinngemäß: “Und sie wurden mit Schimpf und mit Elend geschlagen”. So wie es
auch in diesem heiligen Vers erwähnt wird, wurden sie zerstreut und sie
konnten kein legalen Staat mehr gründen. Ist
es Vorrausgesetzt, daß jene die auf ihrem alten Glauben bestehen, obwohl
ALLAH der Erhabene eine neue Religion sandte, ins Unglück fallen? Wenn
dies so wäre, so müßte den Feueranbetern, die während der kurzen Zeit,
in der die Kinder Israles auf dem richtigen Weg, den ihnen St. Moses
zeigte, lebten großes Unheil zugekommen sein. China, Indien, Turkestan
und Amerika widerfuhr keinerlei Unheil. (Im Gegensatz zu den Behauptungen
der Protestanten, erlitten diese Völker keine Zerstörung) Eine
weitere These, die die Protestanten als Beweis für die Richtigkeit des
Christentums aufstellten, ist die Behauptung, der
Christentum sei die größte Glaubensgemeinschaft der Welt. Jedoch
kann diese Behauptung nicht als Beweis bewertet werden, denn obwohl die
Statistiken, die in Europa veröffendlicht werden, das Christentum als
meist verbeitete Religion darlegen, stehen sie selbst miteinander in
Widerspruch. Sogar
bei der Anzahl der Christen, weisen solche Statistiken millionenfache
Unterschiede auf. Da
es nicht möglich war, festzustellen, zu welcher Religion ein großer Teil
Asiyens und Afrikas Bevölkerung angehörte, konnte man dies nur schätzen.
In dem Geographiebuch, das von dem Ägypter Seyyid Rüfaan übersetzt und
in Ägypten veröffentlicht wurde, wurde die Weltbevölkerung als
neunhundertmillionen zitiert. Demnach gehöre die Hälfte der gesamten
Weltbevölkerung dem Mazdaismus, ein Viertel dem Heidentum und ein Viertel
den Besitzern der Offenbarungsschriften an, von denen wiederum ein Drittel
der Islam, ein Drittel das Judentum und ein Drittel das Christentum bilden
würde. Ungefähre Berechnungen können kein Beweis sein. Selbst wenn die
christliche Gemeinschaft den größten Anteil an der Weltbevölkerung hätte,
kann dies kein Beweis für die Richtigkeit des Christentums sein. Wenn
dies so währe, mußten der Mazdaismus und das Heidentum, die einen größeren
Anteil an der Weltbevölkerung als das Christentum besitzen, die wahre
Religion sein. Während dreihundert Jahren, die nach der Emporhebung des
Propheten St. Jesus, Friede sei mit ihm, vergingen, massakierten Juden und
Mazdaisten die Christen mehrmals. Sie vernichteten ihre Bücher und
Schriften und tyranierten sie in zunehmenden Maße. Nach der These dieser
Christen müßte das Christentum die falsche, das Heidentum aber die
richtige Religion sein. Eine
weitere Behauptung, die von den Protestanten als Beweis vorgelegt wird,
ist der Fortschritt der Christen in
Technik und Wissenschaft. Diese
Behauptung muß umsichtig untersucht werden, denn der technische und
wissenschaftliche Fortschritt Europas enstand erst in den letzten
dreihundert Jahren. Es ist wohl bekannt, daß Europa, bis zum Jahre 1494
n.Chr. sich in Wildniss, Unwissenheit und Schmutz befand. Während die
Christen sich in diesem Zustand befanden, erlebten die Muslims in Asien,
Irak, Hedschas, Ägypten und Andalusien (Spanien) den Höhepunkt der
damaligen Wissenschaft, Technik und Industrie. Das heutige gültige
Zivilgesetz Europas, verdankt seinen Ursprung den Büchern der islamischen
Gelehrten, die sich in den Bibliotheken von Andalusien und Ägypten
befanden. Die Geschichte besagt, daß der Past der II. Sylvester in den
Universitäten Andalusiens von muslimischen Professoren Wissenschaft
erworben hatte. Während ihren Studien in islamischen Schulen merkten die
Europäer, daß ihre römischen Ziffern nicht für die Matematik, dem
Grundstein der Wissenschaften geeignet sind und übernahmen die arabischen
Ziffern, was wesentlich zu ihrem Fortschreiten beitrug. In Hinblick auf
diese Kentnisse wird die Wirkung der Religionen auf dem wissenschaftlichen
und technischen Fortschritt ersichtlich, die die Muslime schon vor den
Christen zu nutzen wußten. In keiner der vier Evangelien steht ein Gebot
über Rechtsstaat, Kunst, Handel und Landwirtschaft, die die Grundsteine
einer Zivilisation bilden. Es wird sogar verboten, sich damit zu beschäftigen.
Der Islam aber schreibt die Gerechtigkeit in der Wissenschaft, der Kunst,
dem Handel und der Landwirtschaft vor. Weil die islamischen Länder mit
diesen Grundsätzen regiert wurden, erreichten sie den kulturellen
Fortschritt und die kultuvierten Völker, nahmen deswegen den Islam an. Der
Reichtum der kultuvierten islamischen Länder lockte die Christen und mit
Kreuzzügen, die sie eins nach dem anderen veranlassten, versuchten sie
sie auszubeuteten. Neben der Verbreitung des Christentums war der
Beweggrund der Kreuzzüge, die Ausbeutung der reichen islamischen Länder.
In unserem Jahrhundert sind die Muslimen und die Christen in einem
Zustand, der gegensätzlich zu ihren Religionen ist. Der Grund für diese
Gegensätzlichkeit, sind die jeweiligen Gebote, die weder von den Christen
noch von den Muslimen eingehalten werden. In dem Buch eines westlichen
Philosphen steht sogar folgendermaßen: (Die Auswirkungen, die die Muslimen und die Christen vorweisen, sind in
fester Verbindung mit der Rechtmässigkeit des Islams und der Unrechtmässigkeit
des Christentums, denn um so mehr die Muslimen die Gebote ihrer Religion
vernachlässigen, um so schwächer werden sie und leisteten keinen
Fortschritt in Wissenschaft und Technologie. Die Christen jedoch stärkten
sich und machten Fortschritte, je mehr sie sich von den Geboten ihrer
Religion trennten. Wahrhaftig ist der Weg, den die heutige christliche
Welt einschlug, gegensätzlich zu den Geboten ihrer Bibel.) Als
Beweis für die Richtigkeit des Christentums stellten die Protestanten
eine weitere Behauptung auf: “Es
gibt in Europa keine Heiden, doch in den islamischen Ländern leben Juden
und Christen.” Somit apellieren sie auf die Wirkungskraft des
Christentums. Anstatt
die Richtigkeit des Christentums zu beweisen, dient diese These mehr als
Beweis der bewunderswerten Gerechtigkeit, die der Islam vorweist. Denn in
einem islamischen Land, besitzt jede Person, zu welcher Religion sie auch
angehören mag, das gleiche Recht wie ein Muslim und ist gesetzmäßig
gleichberechtigt. Die Nichtmoslems haben in islamisch regierten Ländern
immer friedsam leben können. Weder mischte sich jemand in ihren Glauben
und in ihre Anbetungsweisen, noch in ihre Handelsfreiheit und in ihre
Kunst. Doch
in Europa dulteten weder Protestanten, noch andere christliche Sekten,
keine Andersgläubigkeit in ihrem Herrschaftsgebiet. In
christlichen Ländern besaßen Nichtchristen kein Lebens- und
Eigentumsrecht. Die
Armenier und griechischen Ortodoxen sind in jedem islamischen Land
einheimisch, doch konnten sie in keinem der europäischen Ländern seßhaft
werden. Die Anzahl der Armenier, der Katoliken und Protestanten die in
Griechenland und auf den Inseln des Mittelmeers leben, beträgt nicht mehr
als fünf bis zehn Famillien. Es ist ausgeschlossen, daß Protestanten
Kirchen, Schulen und Kloster in katholischen Ländern wie Frankreich,
Spanien und Italien gründen oder Schriften veröffendlichen, die den
katholischen Glauben tadeln. Genauso ergeht es den katholischen
Geistlichen, die sich in einem protestanischen Land befinden. In keinem
der islamischen Länder fanden Grausamkeiten wie die Bartholomäusnacht
oder der Inquisitionsgreuel statt. (In der Bartholomäusnacht, die sich im
Jahre 1572 n.Chr. ereignete, wurden auf Veranlassung des Kaisers Karl IX
und der Königen Katherina, in Paris und Umgebung 60.000 Protestanten,
wegen ihrem Glauben ermordet.) Niemals
führten islamische Völker derartige blutige Grausamkeiten aus. Während
der Kreuzzüge veranstalteten die Katholiken grausame Massaker, wobei sie
hunderttausende Muslimen, Juden, und Protestanten ermordeten und selbst
nicht davor scheuten, persönliche Feinde ihrer eigenen
Glaubensgemeinschaft zu töten. Innerhalb von zweihundertfünfzig Jahren,
in denen die Kreuzzüge stattfanden, verwüstete Europa zu einem riesigen
Trümmerfeld. Unbeschreiblich
sind die Grausamkeiten, die die Kreuzritter selbst in ihrem eigenen Land,
im Namen des heiligen Propheten Jesus
’Friede sei mit ihm’ veranstalteten, obwohl dieser Prophet sie mahnte,
nach einer Ohrfeige auch die andere Wange hinzuhalten. Es steht in den
Geschichtsbüchern geschrieben, daß während den Kreuzzüge millionen von
unschuldigen Menschen in Europa und Asien niedergemetzelt und ihre Länder
verwüstet worden sind. Es ist wohl bekannt was die Juden in Moldau, in
Walache und Odessa erleiden mußten und wie die fanatischen Engländer und
Christen, die Muslimen, die unter dem russischen Machtbereich leben,
tyranisiren. Nun
schauen Sie auf die Christen, die heute in Friede, Wohlstand und
Wohlbefinden in den Ländern der islamischen Bevölkerung leben und legen
Sie bitte ihr gerechtes Urteil ab, wer von diesen beiden Religionen es
ist, die den Menschen die Möglichkeit gewärt, in Gerechtigkeit und
Friedsamkeit zu leben und der Menschheit den Weg zu einer
fortgeschrittenen Zivilisation weist. Eine
Behauptung wie (die Europäer seien
fortgeschritten in Wissenschaft und Industrie, ihre bebauten Länder und
die hohe Anzahl an Schulen und Krankenhäuser würden der Menschheit
dienen.) würde ein Beweis für die Überlegenheit des Christentums
gegenüber dem Islam sein, ist fehl am Platz und falsch. Obwohl Europa bis
zum Ende des Mittelalters dem Christentum untergeben war und jede ihrer
Handlungen den Evangelien gemäß ausführten, waren sie ruiniert und im
schlimmsten Zustand. Sie legen zwar als Beweis die fortschreitende
Wissenschaft, die Industrie, die Schulen und Krankenhäuser vor, doch
befand sich in Europa keine solcher Einrichtungen, die als Anzeichen der
Zivilisation gelten. Sie haben sogar die Kultur, die ihnen von den Römern
blieb niedergerissen und jedes ihrer Werke vernichtet. Da die Europäer
gemäß den Vorschriften der Evangelien und besonders dem Evangelium nach
Lukas, der Kunst, dem Handel und der Landwirtschaft keine Bedeutung
beigemessen haben, sammelten sie ihre Nahrung wie die Vögel, dort, wo sie
sie grade fanden und hausten auch in diesem Sinne. Überall in Europa
herrschte Finsterniss, Unwissenheit und Wildniss. Sie wußten nichts von
Krankenhäusern, Schulen und Armenheimen. Doch der heilige Koran hebt die
weltlichen Angelegenheiten wie Wissenschaft, Kunst, Handel und
Landwirtschaft hervor, befehlt sich mit der Wissenschaft der Kunst, dem
Handel und der Landwirtschaft zu beschäftigen und schützte seine Anhänger
vor solchen Gefahren. In
dem 9. Vers der heiligen Sure Zümmer (Die Scharen) gebietet ALLAH der
Erhabene sinngemäß: “Sind etwa gleich diejenigen, welche wissen und jene, welche nicht
wissen?” In
dem 29. Vers der heiligen Sure Nisa (Die Weiber): “O
ihr, die ihr glaubt, fresset nicht euer Gut unter euch in Nichtigkeit, es
sei denn im Handel nach gegenseitiger Übereinkunft.” In dem 275.
Vers der heiligen Sure Bekara (Die Kuh): “Und
Allah hat das Verkaufen erlaubt, aber den Wucher verwehrt.” Und in
dem 36. Vers der heiligen Sure Nisa: “Und
dient Allah und setzt ihm nichts an die Seite; und seid gut gegen die
Eltern (mit Worten und Taten),
die Verwandten (durch den Besuch),
die Waisen (indem ihr sie erfreut),
die Armen (durch Almosen), den
Nachbarn sei er verwandt oder aus der Fremde (Miltätig und
Barmherzig), gegen den vertrauten
Freund (rechtmässig und liebevoll), den Sohn des Weges (mit Essen und Trunk) und den Besitz euer Rechten (Seid milde zu ihnen und kleidet sie
immer gut.).” Mit
vielen weiteren heiligen Versen und heiligen Sprüchen befiehlt ALLAH, der
Erhabene und SEIN heiliger Prophet sich mit Wissenschaft, Kunst und Handel
zu beschäftigen und gut zu der Mutter, zu dem Vater, den Verwandten, den
Waisen, den Schwachen, den Einsamen, den Nachbarn, den Reisenden und den
Sklaven zu sein. Ihnen ihre Rechte zu geben und nicht gegen die Regierung
und gegen das Gesetz zu handeln. Während die Vorfahren der heutigen Europäer,
nichts von den Mitteln der Zivilisation wußten, wurden überall in den
islamischen Ländern regelmäßig Schulen, Universitäten, Armenhäuser,
kostenlose Volksküchen, Herbergen und Bäder erbaut. Zur Unterhaltung
dieser Wohlfahrtseinrichtungen, gründeten die Muslimen private
Hilfsorganisationen, nähmlich die Siftungen. (Es wurden sogar Stiftungen
gegründet, die für die Schaden, die von Sklaven und Diener verursacht
wurden, aufkamen. Es gab auch Siftungen, die sich für die Reinigung sämtlicher
Krankheitsursachen einstellten.) Die Kunst war in den islamischen Ländern
allgemein bekannt. Während die Europäer die Uhr noch nicht kannten,
schenkte der Khalif Harun ur-Reschid dem französischem König Karlman
eine Uhr mit Schlagwerk. Papst Silvester II.[11]
erwarb Wissenschaft von den islamischen Universitäten Andalusiens, wo er
auch das erstemal Uhren mit Spielwerk sah. Als der spanische König
Schanzo an der Wassersucht erkrannkte, (diese Krankheit konnte zu der Zeit
in Europa nicht geheilt werden), wante er sich an die muslimischen Ärzte
Andalusiens, von denen er in kurzer Zeit geheilt wurde. Es wird in
verschiedenen Versen des heiligen Korans darauf hingewiesen, den Armen,
den Schwachen und den Reisenden zu helfen. Dies wurde unter den Muslimen
zum Brauch und jeder Muslim machte es sich zur Aufgabe den Hilfebedürftigen
Hilfe zu leisten. Selbst in den kleinsten islamischen Dörfern, mit zwei
oder drei Häusern hat bisher kein Besucher hungern müssen oder gar eine
Nacht ohne Obdach verbracht. Diese schöne Sitte wurde auch von den
Nichtmuslimen, die in islamischen Ländern unter Muslimen lebten,
angenommen. Heute gibt es in Europa viele Menschen die im Wohlstand leben,
auch wurden zahlreiche Armenhäuser und Krankenhäuser gegründet, aber
trozdem gibt es immer noch Menschen die verhungern. Je dreihundert- bis
vierhunderttausend Menschen aus England und Deutschland wanderten nach
Amerika, Indien und anderen Ländern aus, weil sie Armut und Mangel an
Nahrungsmittel erleiden mußten. In
der türkischen Tageszeitung “Türkiye” wurde am 3. Februar 1988 ein
Bericht veröffentlicht, das aus der französischen Tageszeitung “Figaro”
entnommen wurde und indem besagt wird. daß 2,5 millionen Menschen in
Frankreich in Armut leben und 1,5 millionen dieser Menschen keine Adresse
besitzen, nähmlich auf der Straße leben. Ferner berichtet die Zeitung,
daß 10 millionen der gesamten französischen Bevölkerung über 60 Jahre
alt ist, von denen wiederum 2,5 millionen keinen festen Wohnsitz aufweisen
können. Diese Menschen führen ein elendes und einsames Leben. 7% dieser
Frauen und 14% dieser Männer, gesammt fünfhunderttausend Menschen nahmen
sich durch Selbstmord ihr Leben. Pastor Joseph Wresinski, Leiter der
Wohlfahrtsorganisation ATD gab bekannt, daß in Frankreich 2,5 millionen
Mensch ihre notwendigsten Bedürfnisse nicht decken können. Als
verteidiger der Menschenrechte, sollte sich Europa nicht nur für die Lösungen
im wirtschaftlichen und militärischen Bereich, sondern sich für Lösungen
gegen den ständig wachsenden Elend einsetzen. Um die Franzosen vor dieser
Dürftigkeit zu schonen, müssen allgemeine öffentliche Aktionen
gestartet werden.) Dieser Priester gesteht diese Tatsache. Wenn
Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und Zivilisation als Beweis für die
Richtigkeit der Religionen gelten würde, so würde dies nicht für die
Christen, sondern für die Muslime ein bedeuteder Beweis sein. (Solange
die Muslims sich fest an den Islam hielten, erlebten sie immer einen
Aufschwung, sobald sie sich aber von dem Islam entfernten und die Christen
nachahmten, erlebten sie einen allgemeinen Verfall.) Der
Wohlstand eines Volkes, kann kein Beweis für die Richtigkeit ihrer
Religion sein. Die Behauptung der Protestanten, den Juden wäre Unheil
zugekommen, weil sie das Christentum nicht annahmen, ist falsch, da doch
der reichste Mann der Welt ein Jude, namens Rotcild ist. Auch Lord
Israili, ein Abgeortneter der britischen Regierung, ist ein Jude und gehört
zu den reichsten Männern der Welt. Es ist offensichtlich, daß die europäische
Goldbörse immer mehr in der Macht der Juden steht. Gemäß der Behauptung
der Protestanten, müßte der Judentum rechtmäßiger als das Christentum
sein. Zumal müßte die Religion der Menschen, die in Armut, unwissend von
Kunst, Handel und Wohlstand in machen Orten Europas und fast überall in
Russland leben, eine die falsche Religion sein. Nach der Behauptung der
Protestanten ist die Richtigkeit einer Religion an dem Wohlstand seiner
Anhänger zu erkennen, dies aber würde ihren Einwand gegen den Islam
nicht stärken (sondern ihr Einwand würde somit aufgehoben sein). Die
Schulen Europas teilen sich in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe dieser
Schulen wird von der Kirche, die andere Gruppe von der Regierung geleitet.
In den Schulen die von der Kirche geleitet werden, wird hauptsächlich das
Christentum gelehrt. Immer mehr Abgeortnete setzen sich im Parlament dafür
ein, die Kirchen vom Schulwesen zu trennen, damit die gesammten Schulen
von der Regierung geleitet werden können. Es ist vorrauszusehen, daß die
Erziehung der europäischen Jugend der Kirche total entnommen und der
Regierung übergeben wird. In den Schulen Europas die von der Regierung
und dem Volk geleitet werden, erhält die Jugend Kentnisse über die
Naturwissenschaften und der Matematik, doch erhalten sie keinen
Religionsunterricht. Somit entsteht eine Jugend die gegen das Christentum
ist. Die Absolventen dieser Schulen nehmen immer mehr zu und sie gründen
Vereine, veröffentlichen Zeitungen und Zeitschriften, mit denen sie der
ganzen Welt bekannt geben, wie unrechtmäßig das Christentum ist. Diese
Schulen, die die Protestanten als ein Beweis für die Rechtmäßigkeit des
Christentums darlegen, werden eines Tages zweifellos den Grund für den
Niedergang des Christentum sein. Obwohl
es in islamischen Ländern auch Regierungen gab die der Wissenschaft nicht
den nötigen Wert beimessten und deswegen abgesetzt wurden, sollte man
doch besonnen auf die zahlreichen Medressen, (Lehranstalten in denen alle
Lehrstufen Vorhanden sind) und auf die Siftungen und Armenhäuser, die an
diesen Lehrstätten gebunden sind, schauen. Untersucht man die
Siftungsurkunden der Stiftungen, der Medressen Istanbuls, so sieht man, daß
diese Stiftungen die gesamten Bedürfnisse der Schüler, ihren monatlichen
Gehalt, sowie den Gehalt der Lehrer, Pförtner und der gesamten
Bediensteten auf sich nahmen. In welchem europäischen Land gibt es
derartige Einrichtungen, die Förderung und Erleichterung anbieten. Auf
die Frage, warum die Medressen heute nicht mehr ihren alten wunderbaren
Erfolg bewahren konnten, beinhaltet die Antwort keineswegs einen religiösen
Grund. Seitdem diese Stiftungen, die zur Wohlfahrt gegründet wurden, in
die Hände unqualifizierter, religionsunwissender Leute und heuchlerischen
Freimaurer fiel, konnten sie leider nicht mehr gut geleitet werden.
Dennoch aber lernen diese Schüler, nicht wie die Schüler Europas nur
Naturwissenschaften und Mathematik, sondern neben diesen wird ihnen noch
die Glaubenswissenschaft, die Rechtswissenschaft und die Wissenschaft für
Koranauslegung, neben anderen Religionswissenschaften gelehrt. Deswegen
befinden sich unter diesen Schülern keine Religionsfeinde, wie es in
Europa der Fall ist. Da der Fortschritt der Naturwissenschaft die Gebote
des Islams unterstützt und einsichtiger macht, dient sie dem Islam. Je
besser man die Naturwissenschaften lernt, um so mehr festigt sich der
Glaube des Muslims. Im Christentum ist es jedoch gegensätzlich. Jemand
kann erst dann ein ganzer Christ sein, wenn er unbedacht die unlogische
Denkweise des Christentums, nämlich die Lehre von der Dreieinigkeit, im
Sinn (Von der Dreiheit in die Einheit und von der Einheit in die Dreiheit)
annimmt. Auf
die Frage eines protestantischen Geistlichen (Warum
seid ihr Muslims nicht darum bemüht, die Christen und Götzendiener zum
Islam aufzurufen? Warum verteilt ihr nicht die Übersetzung des heiligen
Korans unter den Menschen und schickt eure Gelehrten nicht hinaus, sodaß
sie den Islam verbreiten können?) antworten wir, indem wir sagen, daß
die oben aufgezählten religiösen Dienste eine wichtige Aufgabe eines
jeden Muslims ist. Zur Zeit des heiligen Propheten Muhammed ’Friede sei
mit Ihm’ legten die Muslime auf diese Aufgabe einen großen Wert und führten
sie auch jahrhunderte lang eifrig aus. Der Grund dafür, daß der Islam
sich in kurzer Zeit bis auf die hälfte der Welt verbreitete, liegt an dem
hohen Wert, den die Muslimen der Gerechtigkeit, den guten Sitten, der
Wissenschaft und der Naturwisserschaft beimaßen. Doch seidem Anhänger
der Irrlehren (Freimaurer und britische Agenten) in der Regierung wirksam
wurden, ließ der Eifer der Muslims, das wichtigste Gebot, und zwar die
Gebote ALLAHs, des Erhabenen bekannt zumachen, nämlich die Aufgabe Gutes
bekanntzumachen, nach. Niemand
bemüht sich mehr um den Islam zu verbreiten. Diese heimlichen Feinde
bezweckten mit ihrer Behauptung (Der
Islam ist so weit verbreitet, daß jeder vernünftige Mensch, der die Erlösung
und das Glück sucht, den Islam, der sonnenklar dasteht, selbst finden
kann.) daß für die Verbreitung des Islams nichts mehr getan wurde. Über
eine falsche und unlogische Behauptung wie (ein Händler der einen reinen
Brillant besitzt, braucht seinen Kunden nicht lange suchten. Jener aber,
dessen Ware nicht rein ist, muß seinen Kunden suchen und seine Ware
preisen, indem er lügt) möchten wir nur sagen, daß man für einen guten
Brillant natürlich keinen Kunden suchen muß, doch muß man es zumindest
dem Kunden zeigen. Zweifellos wird sich der Kunde für den Brillant
entscheiden, nachdem er ihn gesehen hat. Ein Brillant jedoch, der nicht
gezeigt wird, kann keinen Kunden finden. Letztendlich
möchten wir den protestantischen Geistlichen noch sagen, daß man die Bücher
der Religion und der Rechtschulen ausführlich studieren sollte, denn
reine Sturheit und Thesen, die mangelden Wissens aufgestellt werden, können
nicht ausreichend für die Beurteilung einer Religion sein. Im
Islam gibt es für die Darstellung und Bewahrung der Glaubenslehre eine
Wissenschaft für sich, nämlich die Glaubenswissenschaft,
die sich auch mit der Beseitigung der Zweifeln befaßt. Besonders während
der Prunkzeit des Islams lebten viele große Gelehrte für
Glaubenswissenschaft, die mit ihren vielen wertvollen Werken, die Einwände
und Zweifel über die Richtigkeit des Islams, beseitigten. Diese Bücher,
die weit über die Welt verteilt wurden, beweisen mit Übertragungen, wie
die heiligen Verse, heiligen Sprüche und den Worten der großen
Religionsgelehrten, sowie auch mit logischer Einsicht, die Richtigkeit des
Islams. Nicht
nur die Juden und Christen wurden somit beantwortet, sondern auch
diejenigen, die der Philosophie der alten Griechen nacheifern, die
Verirrten, die Atheisten und Freimaurer konnten widerlegt werden, denn im
Islam gebietet ALLAH, der Erhabene nichts, was dem gesunden
Menschenverstand widerspricht [Um die Weisheit und den Zweck der Gebote
ALLAHs, des Erhabenen zu verstehen, muß man einen gesunden
Menschenvestand besitzen. Jene unwissende, die sich als kluge Philosophen
und Naturwissenschaftler ausgeben, aber nur ihren verirrten Gefühlen und
ihrem Ich gemäß reden, haben in Wirklichkeit nichts mit der Richtigkeit,
der Wissenschaft und der Naturwissenschaft zu tun. Die Schriften und die
Worte solcher Verirrten können jedoch nur auf Gleichgesellte wirken. Kein
gesunder Verstand wird diesen verirrten Worten ein Wert beimessen. Im
Islam gibt es Angelegenheiten, die dem Menschenverstand nicht erreichbar
sind, aber es gibt nichts, was nicht mit der Vernunft zu vereinbaren wäre.
(Im arabischen Buch Tarik-ün Nedschat (Der Weg zur Befreiung) und im türkischen Buch Seadeti
Ebediyye, dessen englische Übersetzung Endless Bliss ist, werden die
Verschiedenheiten der Vernunft ausführlich erleutert.] Um von dem Islam
vernünftig berichten zu können, muß man das Buch Mektubat
(Briefe) von Imam-ı Rabbanî, dem absoluten Religionsgelehrten, dem
Erneuerer des zweiten Jahrtausends, Friede sei mit ihm und die Bücher Scherh-i Mewakıf (Erklärung der Erfahrungen) und Scherh-i
Mekasıd (Erklärung der Beabsichtigten) gelesen und verstanden
haben. Man
muß sich davor hütten, seine Behauptungen, so wie es die Christen zu tun
pflegen, mit Worten wie (Paulus sagte es so), (In diesem Evangelium steht
es so geschrieben) oder (Dies ist ein himmlisches Geheimniss und muß so
akseptiert werden) zu kräftigen, sondern man muß überzeugende
nachweisbare Beweise darlegen. Jemandem, dem die Glaubenswissenschaft
nicht bekannt ist, wird es schwerfallen einem klugen Christen die
Richtigkeit des Islams zu erzählen. Über dieses Thema werden wir noch
ausführlich berichten. 4 EINE STUDIE ÜBER
DIE VIER BÜCHER, In
einer Broschüre, die von einem protestantischen Geistlichen veröffentlicht
wurde, steht unter anderem folgendes geschrieben. (Die
Muslime, die hinsichtlich des Geschichtslaufs der Evangelien unwissend
sind, behaupten die Christen hätten die Evangelien verändert, um somit
die Offenbarungen der Evangelien bezüglich des Propheten Muhammeds,
verheimlichen zu können. Hierzu möchten wir sagen, daß Imam-ı Buchari,
Schah Veliyullah-ı Dehlevi, Fahrettin-ı Razi, der indische Gelehrte
Sejjid Ahmed und andere Gelehrte bestätigt haben, daß die heutigen
Evangligen mit den Evangelien, die vor der Zeit des Propheten Muhammeds
vorhanden waren, übereinstimmen und nicht verändert worden sind. Alte
Evangelien, die sich in den bekannten Bibliotheken Europas befinden,
werden unsere Worte bestätigen. Wenn die Muslime in den heutigen
Evangelien und in den Evangelien, die vor der Zeit des Islams, in
verschiedene Sprachen übersetzt wurden, irgend ein Beweis für eine Veränderung
vorweisen können, so sollten sie dies offen darlegen.) Wir
Muslime werden dieser Aufforderung gerne entgegenkommen und die
erforderten Beweise eins nach dem anderen vorlegen. Wie bekannt besteht die
Bibel welche das Glaubensdogma des Christentum bildet, aus zwei Teilen
nämlich dem Alten und dem Neuen
Testament. Das Alte Testament enthält
Verse die der heiligen Thora entnommen wurden und Geschichten die den
verschiedenen Propheten, der Kinder Israles, zugesagt wurden. Das
Neue Testament enthält die vier Evangelien und die Briefe und Schriften,
die angeblich von einigen Jüngern und von Paulus geschrieben worden sind.
Daß das Alte Testament einer Veränderung unterlag, wird selbst von den
Christen bestätigt. Wir möchten uns hier nicht eingehender mit dem Alten
Testament beschäftigen. Für jene, die mehr Auskunft zu diesem Thema
erhalten wollen, empfehlen wir das arabische Buch Ishar-ül Hak (Äußern des Rechten), dessen türkische Übersetzung
mit dem Namen Ibraz-ül-hak
erschienen ist. (Als die Belästigungen und der Folter, den die Juden den
Christen antaten, immer mehr zunahm und diesem ganzen Greuel noch
widerliche Beschuldigungen, die dem Propheten St. Jesus und seiner Mutter
St. Maria nachgesagt wurden, zugefügt wurden, die Juden gingen so weit
den Propheten Jesus als uneheliches Kind und seine Mutter als Unsittlich
zu bezichnen, entschlossen sich die Christen die Thora ins lateinische zu
übersetzen, um den Juden zu beweisen daß in dem Buch ALLAHs, des
Erhabenen keine derartigen Verleumdungen zu finden sind. Daß wahre
Gesicht der jüdischen Religion, die Verleumdungen und Feindlichkeiten,
die die Juden den Christen und Muslimen gegenüber aufbrachen, wird am
Ende unseres Buches, unter der Überschrift (Das
Judentum und die Thora) ausführlich behandelt. Der
deutsche protestantische Geschichtswissenschaftler Strauß (Davit
Friedrich), gest. 1875 n.Chr (1291 n.Hed.), deren Werke wie (Das Leben des
Menschen), (Christliche Ausbildung) und (Das neue Leben des Menschen) veröffentlicht
wurden, berichtete: (Zur Zeit, in der sich das Christentum anfing zu
verbreiten, übersetzten die Christen das Alte Testament, das von den
Juden zu verschiedenen Zeiten verändert wurde, in die griechische
Sprache. Da diese Übersetzung nicht mit dem Buch der Kinder Iraels übereinstimmte,
empörten sich die Juden darüber sehr. Daraufhin fügten die Christen der
Übersetzung des Alten Testaments Abschnitte bei, um die Juden somit zu
beruhigen, mischten sie zum Beispiel dem Psalter Namen zu, die angeblich
die Namen der Väter des heiligen Propheten Jesus Friede sei mit ihm
seien. Auch der Abschnitt indem berichtet wird, wie der Prophet Jesus in
die Hölle käme, wurde in das Buch von Jeremias zugefügt. Als die Juden
diese Veränderungen sahen, empörten sie sich mit den Worten “Dies
steht nicht in unseren Büchern”, woraufhin die christlichen Geistlichen
die Juden beschuldigten, so gottesunfürchtig zu sein, die heiligen Bücher
zu verändern. Somit begangen die Anhänger beider Religionen sich
gegenseitig anzugreifen, was sich immer mehr und mehr auswirkte. Als auch
ein Teil der christlichen Geistlichen in Zweifel fielen, enstanden
verschiedene christliche Glaubensrichtungen. Diese Unruhen führten zu großen
Kriege. Dreihundertfünfundzwanzig Jahre nach dem heiligen Propheten Jesus
Friede sei mit ihm, kamen nach dem Erlass des Kaisers Konstantin der
Grosse, dreihundertneunzehn christliche Geistliche, zu dem ökumenischen
Konzil in Nizäa zusammen. Den Grund für dieses Konzil bildeten die
verschiedenen und gegensätzlichen Ausfertiggungen des Evangeliums, denen
man eine Ordnung bringen wollte. Dieses Konzil endete mit der Annahme der
Gottheit Christi und indem man dem Evangelium Abschnitte der jüdischen Bücher
zufügte, wurde eine neue Ausfertigung des Evangeliums hergestellt. Die
anderen Evangelien wurden als zweifelhaft bestimmt, dieses Urteil wurde
von Sant Jerome in das Evangelium zufügte. (Sant Jerome, in Arabien wird
er Irunimus genannt, befand sich drei Jahre in Istanbul. Im Jahre 382 zog
er nach Rom und wurde zum Sekretär des Papstes ernannt. Der dreizigste
September ist sein Namenstag. Seine Übersetzungen wurden zum Wortlaut der
Kirche.) Im
Jahre 364 n.Chr. versammelten sich einige Geistliche zu dem Konzil
Lodisiya. Nachdem sie das Alte Testament bestätigten, erklärten sie das
Buch Esther, sowie sechs Briefe der Aposteln, die während dem Konzil in
Nizäa abgelehnt wurden, als richtig. (Der Brief des Jakobus), (der zweite
Brief des Petrus), (der zweite und dritte Brief des Johannes), (der Brief
des Judas) und (der Brief des Paulus an die Hebräer). Ihren Beschluss zur
Wiederannahme dieser Bücher und Schriften, machten sie überall bekannt.
(Das Buch der Beobachtungen des Johannes, nämlich das Offenbarungsbuch)
wurde sowie von dem Konzil des Jahres 325, als auch vom Konzil, das im
Jahre 364 stattfand, nicht begläubigt und blieb somit Zweifelhaft. Während
dem Konzil, das im Jahre 397 in Karthago sattfand und zu dem sich
hundertsechsundzwanzig Geistlichliche zusammentaten, wurden wiederum Bücher
anerkannt, die von den beiden vorigen Konzilen nicht anerkannt wurden.
Diese Bücher sind (das Buch Tobit), (das Buch Baruch), (das Buch
Kilisai), (die Bücher Makkabäer) und (die Beobachtungen des Johannes, nämlich
das Offenbarungsbuch). Nachdem dieses Konzil diese Bücher annahm, wurden
die Bücher, die einst als Zweifelhaft bezeichnet wurden, von den Christen
hoch geehrt. Dieser
Zustand währte eintausendundzweihundert Jahre an, bis die Protestanten
erschienen und über (dem Buch Tobit), (dem Buch Baruch), (dem Buch
Judith), (dem Buch Kezdüm), (dem Buch Kilisai) und den Büchern der
Makkabäer große Zweifel aufkammen. Die Protestanten bestanden darauf, daß
diese Bücher die von den Konzilien anerkannt wurden, falsch seien und
abgelehnt werden sollten. Die Protestanten, die einige Abschnitte des
Buches Esther annahmen, lehnten aber andere Abschnitte des gleichen Buches
ab, indem sie versuchten ihr Verhalten mit verschiedenen Beweisen zu bekräftigen.
Einer dieser Beweise bildet die Behauptung, daß dieses Buch im orginalen
in hebräisch und chaldaischrischer Sprache geschrieben worden sei, doch
diese Sprache nicht mehr vorhanden ist. Der christliche Geistliche und
Historiker Vivisbus, bemerkt in dem zwanzigsten Abschnitt des vierten
Bandes seines Buches, daß die Bücher die wir oben erwähnt haben und
besonders (die Bücher Makkabäer) verändert worden sind. Somit
gestehen die Protestanten, daß das Konzil, die geistliche Zusammenkunft,
die mit dem heiligen Geist bekräftigt wurde und deren Beschlüsse, die
seit eintausendundzweihundert Jahren das Dogma der Christlichen Religion
bilden, sich über falsche und verirrte Angelegenheiten geeinigt hatte.
Trotz dieses Geständnisses, scheuten sie sich dennoch nicht davor viele
Beschlüsse dieser Konzilien, die der Logik widersprechen, anzunehmen.
Somit schlugen die Protestanten einen Weg ein, der einzig in seiner Gegensätzlichkeiten
ist. Wie ist es möglich, daß eine Religion wie diese, die total von
Zweifel und Zwietracht bedeckt wurde, in den Herzen von millionen vernüftiger
Christen, als Rettung und Anlaß zum Glück einen Platz finden konnte?
Dieser Zustand versetzt viele Menschen in Verwirrung. Die
Christen setzten ihre Glaubenslehre aus dem Alten und Neuen Testament
zusammen. Diese Bücher sind nicht frei von Zweifel und Ungewissheit, denn
keinem dieser Bücher kann nachgewiesen werden, daß sie unverändert
geblieben sind. Genauer gesagt, die Originale dieser Bücher konnten nicht
durch gerechte Menschen bis in unsere Zeit überliefert werden. Wie
bekannt kann ein Buch erst dann seine Richtigkeit und Himmlischkeit, nämlich
das es von ALLAH dem Erhabenen gesandt wurde beweisen, wenn in ihm bemerkt
wird, daß es durch einem Propheten gesandt wurde, daß es vor Veränderungen
geschützt ist und daß es von gerechten Menschen übertragen worden ist,
was auch durch durchlaufenden Belegen bewiesen werden muß. Bevor es dem
gesunden Menschenverstand nicht eindeutig Bewiesen werden kann, kann ein
Buch nicht frei von Zweifel und Ungewissheit sein. Denn ein Buch das man
jemandem zuschreibt, von dem man glaubt, daß nur er allein Eingebung
erhalten hat, kann nicht beweisen, daß es von der gleichen Person
verfasst worden ist. Auch können nicht Aussagen einer oder mehrerer
christlichen Glaubensrichtungen, ihre Bemühungen und ihre wiederholenden
Bestätigungen, ein gesundes Beweismaterial sein. Die christlichen
Geistlichen besitzen keinen anderen Beweis, als daß sie die (heiligen Bücher)
einem den vorigen Propheten oder Aposteln zuschreiben. Diese Behauptungen
sind keine Beweise, die eine Glaubenslehre darlegen und den Zweifeln im
Herzen ein Ende geben kann, sie sind nicht überzeugend. Kein Mensch mit
gesundem Verstand, kann seine Religion, das ihn auf der Welt Ruhe und
Frieden und im Jenseits vor der Qual schützen und ihm den Weg zum ewigen
Glück öffnen soll, auf solch einem morschen Fundament aufbauen und dabei
ruhig und gewissenhaft sein. Viele
Bücher aus dem Alten und Neuen Testament und mehr als siebzig Bücher,
die über St. Jesus Friede sei mit ihm, über St. Maria und der damaligen
Zeit berichten und von denen einige noch heute vorhanden sind, werden von
den Christen abgelehnt und als erfunden bezeichnet. Im Buch Ishar-ül
hak (Äußern des Rechten) wird ausführlich über dieses Thema
berichtet. Die
alten und heutigen christlichen Geistlichen waren und sind sich darüber
einig, daß das Evangelium nach Matthäus in hebräischer Sprache
geschrieben worden ist. Durch die Zerteilung der Christen in verschiedene
Sekten, kam das Orginal dieses Evangeliums abhanden. Das heutige
Evangelium nach Matthäus ist eine Übersetzung des Orginalen, wobei man
jedoch nicht weiß, von wem es übersetzt wurde. Der christliche
Geistliche Saint Jerome gab zu, daß es ihnen bis heute nicht gelungen
ist, den Übersetzer dieses Evangeliums festzustellen. Thomas Ward, ein
Katholik, berichtete von einem Artikel der von Saint Jerome verfasst wurde
und in dem berichtet wird, daß einige der alten christlichen Gelehrten über
die Richtigkeit des letzten Kapitels des Evangeliums nach Markus und über
das zwansigste Kapitel des Evangeliums nach Lukas, denen sie auch einige
andere Verse zufügten, Zweifel hegten. Andere Gelehrte wiederum gerieten
über die Richtigkeit der ersten zwei Kapiteln des Evangeliums nach Lukas
in Zweifel, dem sollte man noch zufügen, daß sich in den Evangeilen, die
sich in den Händen der christlichen Sekte Marcion befinden, diese beiden
Kapitel nicht vorhanden sind.) In seinem Buch, das 1837 n.Chr., 1253
n.Hed. in Boston gedruckt wurde, berichtet Norton, auf Seite 20 folgendes
über das Evangelium nach Markus. (In diesen Evangelium sind Verse
vorhanden die untersucht werden müssen. Und zwar sollte man ab den
neunten Vers des sechzehnten Kapitels an, alle Verse erneut bewerten.)
Norton, der das Orginale auf keiner Weise bezweifelt, behauptet jedoch, daß
während dem Übersetzen, diesem Evangelium einige Verse zugefügt wurden,
wobei er seine Behauptung mit Beweisen verstärkt. Erstaunt berichtet er
weiterhin (Beachtet man die Gewohnheiten der Schreiber, so bemerkt man, daß
sie sich nicht darum bemühen, den Text zu verstehen und somit richtig
wiederzugeben, sondern daß sie versuchten ihre eigenen Auffassungen in
diese Texte hin- zuzufügen. Wird man sich dieser Tatsache bewußt,
erkennt man bald, wie zweifelhaft manche dieser Verse sind.) (Der
Amerikaner, Norton Andrews war
ein Bibelwissenschaftler und Lehrer. Er kam im Jahre 1786 n.Chr., 1201
n.Hed. zur Welt und starb im am 18 September 1853 n.Chr. Im Jahre 1804
absolvierte er die Universität Harvard. Nachdem er sich teologisch
spezialisierte, begann er 1809 in der Hochschule Bowdoin Unterricht zu
erteilen. 1818 kehrte er als Mathematiklehrer nach Harvard zurück und
wurde dort im Jahre 1819 zum Gelehrten zur Bibelauslegung ernannt, dem er
bis zum Jahre 1830 noch seine Tätigkeit als Helfer eines Literatur
Professors zufügte. Norton lehnte die Lehre von der Dreieinigkeit ab und
glaubte an die Einheit Gottes, er war ein heftiger Anhänger der Unitärier.
Auch die humanistisch, naturwissenschaftliche Teologie des Calvinismus
und des Theodor Parkers, lehnte er heftig ab. Im Jahre 1833 verfasste er
das Buch (A Statement of Reasons for not believing the Doctrines of
Trinitarians: Eine Zusammenfassung der Gründe zur Ablehnung der Trinität).
(Enzyklopädie Americana Band 20 Seite 464.) Auch
das Evangelium nach Johannes besitzt kein rechtmäßiges Beleg für seine
gerechte Überlieferung. So wie das von Markus, benötigt auch dieses
Evangelium unbedingt eine Untersuchung, zumal es sich in verschiedenen
Stellen wiederspricht. Wir werden ihnen nun einige dieser Beispiele
mitteilen: Erstens:
Dieses Evangelium enthält keinen offenen Beweis darüber, daß der
Apostel Johannes seine Beobachtungen selbst niederschrieb. Soweit
etwas nicht Bewiesen werden kann, kann es keine Wirkung auf einen Zustand
haben und der vorige Zustand behält somit seine Richtigkeit. Zweitens:
In dem vierundzwanzigsten Vers des einundzwanzigsten Kapitels des
Evangeliums nach Johannes steht folgendes: (Er ist der Jünger, der diese
Geschehnisse bezeugt und auch aufgeschrieben hat. Wir wissen, daß er die
Wahrheit sagt.) Es
ist offensichtlich, daß der Schreiber dieses Evangeliums hier über
Johannes berichtet, denn in diesem Vers wird Johannes mit (Er) bezeichnet
und der Schreiber benennt sich mit dem Wort (Wir). Hierraus ensteht die
rechtfertige Ansicht, daß dieses Evangelium nicht von Johannes, sondern
von jemandem anderen geschrieben worden ist. Es wird in diesem Vers
weiterhin von der Erkenntniss berichtet, die aussagt, daß die Zeugschaft
von Johannes richtig ist. Auch hierraus ist zu verstehen, daß der
Schreiber dieses Evangeliums einige Briefe von Johannes in die Hände
bekam, denen er beliebig einiges entnahm und zufügte. Drittens:
Während dem 2.Jh. n.Chr., als die ersten Auseinandersetzungen um das
Evangelium nach Johannes begannen, lebte Iriyüs (arab. Iyryanus) der Schüler
des Polycarpens (Poltarp), der wiederum ein Schüler des Johannes war.
Weshalb hatte Iriyüs den Auseinandersetzungen kein Ende gegeben, indem er
dieses Evangelium seinen Überlieferungen gemäß korigierte und seine
Richtigkeit bestätigte. Wären seine Überlieferungen die Richtigen, so müßte
er doch vorgetreten sein, um dies allen bekannt zu machen. Auch der
Gedanke, daß Iriyüs mit seinen Lehrer Plycarpe nicht über die
Richtigkeit dieser Übertragung gesprochen hatte, kann der Wahrheit nicht
entsprechen, denn es ist unmöglich zu glauben, das Iriyüs, der seinem
Lehrer allerlei Fragen stellte, nie gefragt hatte, ob dieses Evangelium
von Johannes überliefert wurde. Es ist auch ausgeschlossen, daß Iriyüs
vergessen haben könnte, diese Frage seinem Lehrer zu stellen, zumal er
damit bekannt war, die Gewohnheiten seines Lehrers sehr gut zu kennen und
alles was er von ihm gehört hatte, bis in jede Einzelheit, auswendig
gelernt zu haben. Im Yosibis (Eusebe), das 1847 n.Chr. erschien, steht auf
Seite zweihundertneunzehn des zwanzigsten Kapitels des fünften Bandes,
folgendes über Iriyüs und der Sprachen, mit denen das Evangelium nach
Johannes überliefert wurden: (Durch die Gnade Gottes habe ich diese Worte
gehört und auswendig gelernt. Nie habe ich diese Worte niedergeschrieben.
Von je her ist es meine Gewohnheit das Auswendig gelernte fortwährend
vorzutragen.) Hierraus läßt sich sehen, daß die Evangelien schon im
zweiten Jahrhundert bezweifelt wurden und es niemandem möglich war, diese
Zweifel aufzuheben und die Richtigkeit dieser Bücher zu beweisen. Der
christliche Gelehrte Celsus, der im 2. Jh. n.Chr. lebte, gab seine Empörung
mit diesen Worten bekannt: (Die Christen haben ihre Evangelien drei, vier
oder vielleicht auch des öfteren im Sinn und im Wort abgeändert und
entstellt.) Im 4.Jh. n.Chr. berichtete Fastus, ein Gelehrter der Sekte
(Mani Kiz) folgendes: (Die Evangelien wurden entstellt. Dies ist eine
Tatsache. Weder St. Jesus, noch seine Aposteln sind die Verfasser des
neuen Testaments. Das neue Testament wurde von unbekannten Menschen vefaßt,
die sich im Verhältniss zu den Aposteln und ihren Freunden zeigten, um
somit glaubwürdiger zu erscheinen. Indem sie diese Bücher voll
Falschheit und Widerspruch verfaßten, erschüttern sie das Christentum zu
Tiefst.) Viertens:
Der katholische Herald berichtete auf Seite 250 im siebten Bandes seines
Buches, das im Jahre 1844 veröffentlicht wurde, und in dem er sich auf
die Überlieferungen des Schriftstellers Estadlen beruhte, das die
Tatsache, daß das Evangelium nach Johannes von einem Schüler aus
Alexandien verfaßt wurde, nicht anzuzweifeln ist. Fünftens:
Bretschneider behauptete, daß Teile des Evangeliums nach Johannes, sowie
seine gesamten Briefe nicht von ihm selbst verfaßt worden sind, sondern
von einer unbekannten Person, die im 2.Jh. n.Chr. lebte. (Bretschneider
(1776-1848 n.Chr.) war ein deutscher protestantischer Theologe. Er schrieb
ein Buch, das die Evangelien kritisierte.) Sechstens:
Kirdinius berichtete, daß das Evangelium nach Johannes aus zwanzig
Kapiteln bestehet, dem aber später von der Kirche Efsus, ein
einundzwanzigstes Kapitel zugefügt wurde. Siebtens:
Das gesamte Evangelium nach Johannes und seine gesamten Briefe wurden
schon im 2.Jh. n.Chr. von der Sekte Vecin (Alogiens) als unglaubwürdig
ernannt. Achtens:
Die ersten elf Verse des achten Kapitels dieses Evangeliums wurden von
allen christlichen Gelehrten abgelehnt. Diese Verse wurden in der
japanischen Übersetzung dieses Evangeliums sogar weggelassen. Neuntens:
Während die vier Evangelien geschrieben wurden, wurden ihnen viele
unrichtige Erzählungen zugefügt. Doch selbst diese Zufügungen konnten
kein Beleg für die Richtigkeit dieser Evangelien darlegen. In einer von
Thomas Hartwell verfaßten Auslegung steht im zweiten Kapitel des vierten
Bandes folgendes geschrieben. (In den Überlieferungen und Berichten die
uns erreichten, wird auf keiner Weise Auskunft darüber gegeben, wann
diese Evangelien verfaßt worden sind. Solche mißlungenen und mangelhafte
Überlieferungen tragen nichts zur Bestätigung der Richtigkeit dieser
Evangelien bei. Die
ersten prominenten christlichen Religiosgelehrten bestätigten die
unsinnigen Überlieferungen und schrieben sie alle nieder. Später wurde
zu Ehre dieser ersten christlichen Geistlichen alles Geschriebene
angenommen, ohne sich Gedanken über den Sinn dieser Schriften zu machen.
Somit erreichten diese wertlosen Überlieferungen die heutige Zeit. Nach
diesen vielen Jahrhunderten ist es sehr mühsam gewesen, die Evangelien
von derartigen Überlieferungen zu reinigen.) In dem gleichen Buch wird
weiterhin berichtet: (Für das Verfassungsdatum des Evangeliums nach Matthäus
werden die Jahre siebenunddreizig, achtunddreizig, einundvierzig,
siebenundvierzig, einundsechzig, zweiundsechzig, dreiundsechzig,
vierundsechzig und fünfundsechzig n.Chr. angegeben. Das Evangelium nach
Markus wurde vermutlich zwischen den Jahren sechsundfünfzig bis fünfundsechzig
n.Chr. verfaßt, wobei sich die Mehrheit auf die Jahre sechzig und
dreiundsechzig geeinigt hat. Das Evangelium nach Lukas wurde vermutlich in
den Jahren dreiundfünfzig, dreiundsechzig oder vierundsechzig n.Chr.
verfaßt. Und das Evangelium nach Johannes wurde gemäß den Angaben etwa
in den Jahren achtundsechzig, neunundsechzig, siebzig oder achtundneunzig
n.Chr. niedergeschrieben.) In dem Brief an die Hebräer, der zweiten Brief
des Petrus, dem zweiten und dritten Brief des Johannes, im Brief des
Jakobus, in dem Brief des Judas und in den einigen Stellen der
Offenbarungen des Johannes wird auf keiner Weise bewiesen, daß sie von
den Aposteln übertragen worden sind. Die
Richtigkeit dieser Schriften wurden bis zum Jahre 365 n.Chr. für
zweifelhaft gehalten. Auch heute werden einige Abschnitte dieser Schriften
für unrichtig erklärt und abgelehnt und in ihren Übersetzungen in die
altsyrische Sprache, wurden die angegebenene Abschnitte weggelassen. Die
gesamte arabische Kirche hat den zweiten Brief von Petrus, den zweiten und
den dritten Brief von Johannes, den Brief von Judas und die Offenbarung
von Johannes nicht angenommen und für falsch erklärt. Auch die
altsyrische Kirche wies diese Abschnitte von Anfang an ab. Der
Bibelwissenschaftler Horn schrieb im zweiten Band seiner Auslegung, auf
den Seiten zweihundertfünf und zweihundertsechs: (In den Übersetzungen
der Evangelien, in die altsyrische Sprache, sind weder die Briefe von
Petrus, von Judas, der zweite und der dritte Brief von Johannes, noch
seine Offenbarungen nicht vorhanden. Auch
sind in diesen Übersetzungen, der zweite Vers bis zum elften Vers,
insgesamt neun Verse des Evangeliums nach Johannes und der siebte Vers des
fünften Kapitels des Briefes von Johannes nicht in die Evangelien gesetzt
worden.) Demnach hat der Übersetzer, der die Evangelien ins Altsyrische
übersetzte, eingesehen, daß die oben angegebenen Abschnitte kein Beleg für
einen sinnliches und richtiges Urteil bilden können und hat sie
weggelassen. Der katholische Ward gab auf der Seite siebenunddreizig
seines Buches, das er im Jahre 1841 n.Chr. verfaßte, die Worte des
Protestanten, Rogers wie folgt wieder: (Da der Brief an die Hebräer, der
Brief des Jakobus, der zweite und dritte Brief von Johannes, sowie auch
seine Offenbarungsschriften, sich im Glauben widerrufen, haben es die Päpste
aus ihrem (Heiligen Buch) weggelassen.) Der protestantische Geistliche
Daktris berichtete, daß bis zur Zeit des Yosniysin, nicht alle Bücher
als richtig anerkannt wurden und bestand darauf, daß die Briefe von
Jakobus, die des Judas, ein Teil der Briefe von Petrus, sowie des Johannes
nicht zu den Apostelgeschichten gehören. Daktirs berichtet weiterhin (So
wie einst die Briefe an die Hebräer als unglaubwürdig bezeichnet wurden,
halten wir nun einige Briefe von Petrus, die Offenbarungen des Johannes
und die Briefe von Judas für richtig, obwohl sie aber von den
altsyrischen und arabischen Kirchen nicht anerkannt wurden. Auf
der Seite 175, des vierten Bandes seiner Auslegung schrieb der
Bibelwisschenschaftler Dr. Nathaniel Lardner: (Die Kirche von Jerusalem, nämlich
Serl und auch Orschilim, der im gleichen Jahrhundert lebte, haben die
Offenbarungen des Johannes nicht als richtig angenommen. Serl hat in
seiner listenmäßigen Aufnahme der heiligen Schriften, dieses Buch nicht
mit einbezogen). Auf der Seite 323 dergleichen Auslegung berichtete Dr.
Lardner: (Die Offenbarungen des Johannes sind in den Evangelien, die in
die altsyrische Sprache übersetzt worden, nicht vorhanden. Weder Webar
Hiberios, noch Jakob, haben je ein Komentar über dieses Buch abgelegt.
Auch Waybidicsu hat den zweiten Brief des Petrus, den Brief des Judas, den
zweiten und dritten Brief des Johannes sowie auch seine Offenbarungen,
nicht in seine Liste für Heilige Bücher einbezogen. Dies ist auch das
Urteil der syrischen Christen.) Der Katholik Herald schrieb auf der Seite
206, des siebten Bandes seines Buches: (Raus, betonnte auf der Seite 160
seines Werkes, daß die Mehrheit der protestantischen Geistlichen die
Offenbarungen des Johannes nicht begläubigen.) Professor Rabwald bekräftigte
seine Worte: (Es ist unmöglich, daß das Evangelium nach Johannes, sowie
die Offenbarungen und die Beobachtungen des Johannes von der selben Person
verfaßt wurde.) mit eindeutigen Belegen. Vivisbius berichtete in dem fünfundzwanzigsten
Kapitel des siebten Bandes seines Werkes, daß es von Webvnisichin überliefert
wurde, wie sich die alten christlichen Geistlichen sehr darum bemüht
haben, die Offenbarungen des Johannes aus dem den Evangelien
herrauszunehmen. Weiterhin berichtet er: (Diese Offenbarungsschrift ist
vom Anfang bis zum Ende sinnlos. Es ist falsch und zeugt von Unwissenheit,
diese Schrift den Aposteln oder Johannes zuzuschreiben. Es kann weder von
dem Messias, noch von den Aposteln, noch von einer anderen glaubwürdigen
Person geschrieben worden sein. Vermutlich wurde es von einem Römer
namens Sern Tehsin (Cerinhac) verfaßt und absichtlich Johannes
zugeschrieben. Aber
ich habe nicht die Macht dazu die Offenbarungen des Johannes aus dem
heiligen Buch zu entfernen, da tausende von Christen dem Apostel Johannes
tiefste Ehre erweisen. Ich bestätige zwar, daß der Verfasser dieses
Buches Eingebung erfuhr, doch kann ich nicht davon überzeugt werden, daß
der Verfasser des Evangeliums nach Johannes, der Bruder des Jakobs und der
Sohn des Zeyid, nämlich der Apostel Johannes selbst war. Die Handlungen
und die Worte dieses Buches beweisen, daß es nicht von einem Apostel
geschrieben wurde. Der Verfasser der Offenbarung des Johannes war nicht
der Johannes, von dem die Apostelgeschichte berichtete, denn der Apostel
Johannes betrat niemals das Land von Jesaya. Der Verfasser dieses
Evangeliums war eine Person, die dem Volk Jesaya angehörte und den
gleichen Namen wie der Apostel Johannes trug. Untersucht
man den Stil und den Sinn dieser drei Bücher, so wird man merken, daß
der Verfasser des Evangeliums und der Briefe Johannes war, aber die
Offenbarungen von einer anderen Person niedergeschrieben wurden. Denn der
Stil, in dem das Evangelium nach Johannes und seine Briefe
niedergeschrieben wurde, ist ein sehr schönes und perfektes Griechisch,
indem sich nichts sinnloses und falsches befindet, doch die Offenbarung
wurde in einem fremden griechischem Dialekt und mit einem ganz andern Stil
verfaßt. Dem sollte noch zugefügt werden, daß der Apostel Johannes in
seinem Evangelium, sowie auch in seinen Briefen seinen Namen nie direkt
zitierte, sondern nur verdeckt formulierte. Ohne lange von sich zu
berichten, ging er sofort in das Thema ein. Der Vefasser der Offenbarungen
jedoch, verfolgte einen ganz anderen Stil. Im ersten Vers des ersten
Kapitels der geheimen Offenbarungen heißt es: (In diesem Buch ist
aufgeschrieben, was Jesus Christus von Gott enthüllt worden ist. Damit
wollte er seinen Dienern zeigen, was sich bald ereignen muß. Christus
sandte seinen Engel zu seinem Diener Johannes und machte ihm alles
bekannt.) und im neunen Vers heißt es: (Darum lebe ich bedrängt wie ihr,
darum kann ich mit euch durchhalten.) und im achten Vers des zwanzigsten
Kapitels: (Ich bin Johannes, euer Bruder, der mit Jesus verbunden ist wie
ihr.) Dieser Stil ist im Gegensatz zu dem der Aposteln, die ihre eigenen
Namen niemals so offen dargelegt haben. Die
Annahme, daß Johannes seinen gewöhnlichen Stil hier bewußt geändert hätte
und seinen Namen offen dargelegte, werden wir ebenfalls widersprechen.
Denn wenn es seine Absicht gewesen wäre, sich namendlich bekannt zu
machen, so hätte er seinen gesamten Familiennamen zitiert. Wie
z.B. (Ich bin der Bruder des Jakobs und der Sohn des Zeyd. Oder: Der
heilige Messias und ich bin sein Jünger und Geliebter Johannes.) Er hatte
sich eindeutig davor gehütet seine Eigenschaften hervorzuheben, er hatte
sich auch nicht von den andern Menschen abgesondert, sondern sich als
Bruder dargestellt, der die Geschennisse sah und hörte. Es ist niemals
unsere Absicht, kluge Menschen höhnisch anzugreifen, aber wir möchten
Ihnen hier den Unterschied, im Ausdruck und im Stil, zwei verschiedener
Verfasser eindeutig darlegen.) Die Worte des Vivisbius enden hiermit. Im
dritten Kapitel des dritten Bandes des Eusébe Yosibis steht: (Der erste
Brief des Petrus ist richtig, doch es ist unmöglich, daß sein zweiter
Brief aus dem Heiligen Buch entnommen wurde. Obwohl die vier Briefe des
Paulus zitiert werden, haben manche die Briefe an die Hebräer, aus dem
Heiligen Buch entfernt.) Auch im fünfundzwanzigsten Kapitel des gleichen
Buches werden der Brief des Jakob, der Brief des Judas, der zweite Brief
des Petrus und der zweite und dritte Brief des Johannes abgelehnt und
darauf hingewiesen, daß die Verfasser dieser Briefe nicht bekannt seien.
Im fünfundzwanzigsten Kapitel des sechsten Bandes des gleichen
Geschichtsbuches steht weiterhin: (Aircin gab über den Brief an die Hebräer
folgende Auskunft: Dieser Brief, der von vielen Christen gelesen wird,
wurde von einer Person namens (Scheb-i Rumda (Gülnaht) verfaßt. Einige
behaupten aber auch, daß es von Lukas übersetzt worden ist.) Der erste
deutsche Theologe Arm 140-220 n.Chr. und die Persönlichkeiten Polinus,
der um die Jahre 220 n.Chr. lebte und auch Pontius, der um die Jahre 251
lebte, haben den Brief an die Hebräer im Ganzen abgelehnt. Torilin
Bersper aus Karthago, der 200 n.Chr. lebte und als eine angesehene Persönlichkeit
galt, gab folgende Ausknuft: (Der Hebräerbrief ist ein Brief des
Berniyan.) Eine andere Persönlichkeit ist der byzantiner Kis Berstper,
der um die Jahre 248 lebte, er berichtete diesbezüglich: (Es gibt
dreizehn Briefe von Paulus. Der Brief der als vierzehnter seiner Briefe
gezählt wird, nämlich der Hebräerbrief, wurde nicht von ihm
niedergeschrieben.) Auch hat Saiy Pern Baschb aus Karthago in seinen
Werken niemals diesen Brief erwähnt. Bis
heute hat die altsyrische Kirche den zweiten Brief des Petrus und den
ersten und zweiten Brief des Johannes als unrichtig beurteilt. Der große
christliche Gelehrte Aiscalcen sagte: “Derjenige, der den zweiten Brief
des Petrus niederschreibt, wird nur seine Zeit damit vergeudet haben”.
In seinem Buch der Bibelgeschichte, das im Jahre 1266 n.Hed. (1850 n.Chr.)
verfaßt wurde, berichtet er weiterhin: (Der Bibelkenner Kritius sagte, daß
der Brief des Judas, zur Zeit der Herrschaft des Aydernik von dem Johannes
verfaßt wurde, der der fünfzehnte Gelehrte von Orschilim (Jerusalem)
war. In seinem Komentar zum Evangelium nach Johannes schrieb Aircin in dem
fünften Band folgendes: (Paulus hat nicht jeder Kirche einen Brief
geschrieben und einige seiner Briefe bestehen nur aus drei bis vier Sätzen.)
Aus diesen Worte wird ersichtlich, daß die Briefe des Paulus von anderen
Personen verfaßt, aber dem Apostel Paulus zugeschrieben wurden. Im Brief
des Paulus an die Galater, steht von elften bis zum sechzehnten Vers des
zweiten Kapitels: (Als dann Petrus nach Antiochia kam, trat ich ihm offen
entgegen, weil er sich ins Unrecht gesetzt hatte. Zuerst nämlich hatte er
zusammen mit den nichtjüdischen Brüdern an den gemeinsamen Mahlzeiten
teilgenommen. Als dann aber Leute aus dem Kreis um Jakobus kamen, sonderte
er sich ab und wollte aus Furcht vor ihnen nicht mehr mit den Nichtjuden
zusammen essen. Auch die anderen Juden blieben, gegen ihre Überzeugung,
den gemeinsamen Mahlzeiten fern, so daß sogar Barnabas angesteckt wurde
und wie sie, seine Überzeugung verleugnete. Als ich sah, daß sie die
Wahrheit der Guten Nachricht preisgaben, sagte ich zu Petrus vor der
ganzen Gemeinde: “Obwohl du ein Jude bist, hast du bisher das jüdische
Gesetz nicht beachtet und wie ein Nichtjude gelebt. Und jetzt willst du
auf einmal die nichtjüdischen Brüder zwingen, wie die Juden nach dem
Gesetz zu leben? Es stimmt, wir sind von Geburt Juden und nicht Angehörige
der Völker, die das Gesetz Gottes nicht kennen. Aber wir wissen, daß
niemand vor Gott bestehen kann mit dem, was er tut. Nur der findet bei
Gott Anerkennung, der Gottes Gnadenangebot annimmt und auf Jesus Christus
vertraut. Deshalb haben auch wir unser Vertrauen auf Jesus Christus
gesetzt, damit wir auf Grund dieses Vertrauens die Anerkennung Gottes
finden und nicht aufgrund der Erfüllung des Gesetzes; denn durch die
Befolgung des Gesetzes kann kein Mensch vor Gott bestehen.” Der
Anfang dieser Verse stehen im Gegensatz zu ihrem Ende. Es ist Eindeutig,
daß entweder der Anfang oder das Ende im nachhinein dazugefügt wurde.
Paulus berichtet im elften Vers wie er Petrus in Antiochia tadelte, weil
er gegen den jüdischen Sitten, mit einem Volk der Götzendiener gemeinsam
gespeist hatte. (Ist es nicht unverschämt einer Person wie Petrus, der
vom Heiligen Geist Eingebung erfuhr und im Dienste des Messias stand, so
zu beschimpfen?) Während Paulus ihn tadelte, fragte er ihn, woher er sich
das Recht und das Gemüt dazu nehme das jüdische Religionsgesetz zu verkünden,
da er doch, gleich den Götzendienern dem Religionsgesetz nicht folgen würde.
Doch dann ändert Paulus das Thema und berichtet, daß die
Religionsgesetze nicht von großem Wert seien. Nachdem er im dritten
Kapitel noch etliches über die Unbedeutsamkeit der Gebete und der
Handlungen berichtet, fügt er hinzu, daß er dem Reliegionsgesetz von
Moses genaustens folgt. Auch ab den siebzehnten Vers des zwanzigsten
Kapitels der Apostelgeschichte steht: (Bei der Ankunft in Jerusalem wurden
wir von den Brüdern dort herzlich aufgenommen. Am nächsten Tag ging
Paulus mit uns zu Jakobus. Alle Vorsteher der Gemeinde waren versammelt.
Paulus begrüßte sie und gab einen ausführlichen bericht über das, was
Gott durch ihn bei den Nichtjuden vollbracht hatte. Als sie das hörten,
priesen sie Gott und sagten dann zu Paulus: “Du siehst, lieber Bruder
wie es hier steht. Wir haben Tausende von Juden, die Jesus als ihren Herrn
angenommen haben, und sie halten sich auch als Christen noch streng an das
Gesetz Moses. Man hat ihnen erzählt, daß du die Juden im Ausland dazu
bringst, sich von Moses abzuwenden. Sie sollen ihre Kinder nicht mehr
beschneiden und nicht länger nach alten Vorschriften leben. Was sollen
wir machen? Sie werden sicher erfahren, daß du hier bist. Deshalb
solltest du unserem Rat folgen. Wir haben hier vier Männer, die das Gelübte
auf sich genommen haben, eine Zeitlang keinen Wein zu trinken und sich das
Harr nicht schneiden zu lassen. Die
Zeit ihres Gelübtes ist gerade abgelaufen. Schließ dich ihnen an und
nimm an den anschliessenden Weihen teil. Du kannst die Kosten für das
Opfer übernehmen. Dann werden alle erkennen, daß die Berichte über dich
falsch sind und daß du selbst nach dem Gesetz Moses lebst. Paulus folgte
dem Rat und nahm die vier Männer mit. Am nächsten Tag bereitete er sich
mit ihnen auf den Tempelbesuch vor.) Wie ersichtlich gibt Paulus bekannt
daß, die Reinheit nicht durch das Einhalten der Religionsgesetze erreicht
werden kann. Auch berichtet er, daß sie den Messia verdammen, doch durch
ihn aber von der Last der Religionsgesetze befreit worden sind. Anderseits
aber folgt er dem Rat Jakobs und der Vorsteher reinigt sich, indem er die
Gebete und Gesetze ausführte und in den Tempel trat. Dieser
Brief des Paulus, gibt uns einen Einblick in die empfindlichen
Einzelheiten des Christentums. Erstens: Die
Nachricht von Paulus Rede über die Unbedeutsamkeit der Beschneidung,
verbreitete sich unter den Juden, die an den Messia glaubten. Obwohl sie
sich von den jüdischen Religionsgesetzen nicht abwendeten, glaubten sie
auch an Jesus, aber es war ihnen nicht Recht die jüdischen Gesetze zu verändern. Zweitens: Anscheinlich
legt man zur dieser Zeit keinen großen Wert auf das Einhalten der
Religionsgesetze. Denn ein Jünger von Jesus sagte, daß man um jeden
Preis das Volk zusammenbringen müßte. Aus diesen Worten ist eindeutig zu
verstehen daß sie sich vor keinem Weg scheuten, um das Volk zusammen zu
sammeln, damit sie in ihre Religion eintreten. Die Tatsache, daß ein Jünger
des Messias es wagte, aus solch einem Grund, dem Apostel Paulus solch
einen Vorschlag zu machen, zeigt offensichtlich, wie morsch das Fundament
ist, auf dem das Christentum aufgebaut wurde. Drittens: Der
berühmte Bischof von Hirapulius Paypas, der Mitte des 2.Jh. n.Chr. lebte,
berichtete in seinem Buch, daß nur zwei kleine Bücher, die von den Taten
und Worten Jesus berichten vorhanden seien. Eins dieser Bücher wurde von
Markus, dem Übersetzer des Apostels Petrus niedergeschrieben und das
andere Buch, in dem sich einige hebräeische Gebote und Weisheiten
befinden, wurde von Matthäus verfaßt. Paypas berichtet weiterhin, daß das
Buch von Markus aus einigen Geschichten und Überlieferungen besteht die
kurz, unvollständig und wider dem zeitmäßigen Verlauf niedergeschrieben
wurden. Hierraus
entsteht folgende Einsicht: Mitte des 2.Jh. n.Chr. waren nur zwei kleine Büchlein,
die von Markus und Matthäus geschrieben wurden, vorhanden, die Paypas
selbst gesehen hatte und über die er berichtete, indem er ihre
Eigenschaften und Unterschiedlichkeiten bekannt gab. Die
heutigen Evangelien nach Matthäus und Markus gleichen sich dermaßen, als
sei das eine Buch eine Abschrift des anderen. Es ist Eindeutig, daß die
heutigen Evangelien nicht die sind, die Paypas damals gesehen hatte oder
sie wurden auf unerkennbarer Weise entstellt. Im
Bezug auf die Evangelien von Lukas und Johannes, sollte noch betont
werden, daß Paypas sie niemals erwähnt hat. Obwohl sich Paypas in
Hirapulius befand und obwohl er mit den Schülern von Johannes zusammen
kam und von ihnen unterrichtet wurde, hat er nicht im geringsten von dem
Evangelium nach Johannes berichtet. Diese
Tatsache ist ein Beweis dafür, daß das Evangelium nach Johannes erst
nach den 2.Jh. n.Chr. verfaßt wurde. Im
neunten Vers des neunten Kapitels des Evangeliums nach Matthäus heißt
es: (Jesus ging weiter und sah einen Zolleinnehmer in seinem Zollhaus
sitzen. Er hieß Matthäus. Jesus sagte zu ihm: “Geh mit mir!” Und
Matthäus stand auf und folgte ihm). Hier sollte sich der aufmerksame
Leser fragen, warum Matthäus in einem Buch, das er selbst niederschrieb,
von sich berichtet als wäre er eine andere Person und nicht er selbst.
[Wenn Matthäus der Verfasser dieses Evangeliums wäre, so hätte er
normalerweise dieses Ereignis im folgenden Stil schreiben müssen: (Als
ich in dem Zollhaus saß, kam Jesus dort vorbei. Er sah mich und sagte, daß
ich ihm folgen sollte. Ich stand auf und folgte ihm.] In
dem Evangelium nach Matthäus ist jedes Gespräch, die als Worte von Jesus
bezeichnet werden, so lang, daß es nicht möglich ist, ein Gespäch in
einer Sitzung zu beenden. Auch ist es unmöglich daß, die Mahnungen und
Aufträge an die Apostel, von denen im zehnten Kapitel berichtet wird, die
wiederholten Worte des fünften, sechsten und siebten Kapitels, die
Warnung vor den Pharisäern, von dem das zweiunddreizigste Kapitel
berichtet, sowie die immer wieder bemerkten Beispiele, alle in einer
einzigen Sitzung erwähnt wurden. Die
Tatsache, daß die eben erwähnten Worte und Beispiele in den anderen
Evangelien auf viele verschiedene Ereignisse und Sitzungen verteilt
wurden, bestätigt unsere Aussage. Wahrhaftig war der Verfasser dieses
Evangeliums, nicht der Zolleinnehmer Matthäus, der ein Freund von Jesus
war. Das
Ereignis, indem Jesus die Blinden, die Lahmen, die von bösen Geistern
Befallenen heilte und die Hungeren sättigte, wird in dem Evangelium, das
Matthäus zugeschrieben wird, als zwei verschiedene Ereignisse berichtet.
Im Evangelium nach Markus und Lukas wird es aber als ein Ereignis zitiert.
Hierraus entsteht die Schlußfolgerung, daß der Verfasser, der sein
Evangelium Matthäus zuschrieb, dieses Ereignis von zwei verschiedenen
Quellen erfuhr und sich irrte, indem er glaubte, daß es auch zwei
verschieden Ereignisse seien. Im Evangelium nach Matthäus gibt Jesus
seinen Apostel den Auftrag nicht dort hinzugehen, wo die Nichtjuden wohnen
und auch nicht die Stadt Samariens zubetreten. Später jedoch wird
berichtet wie Jesus dem Diener eines ungläubigen Offiziers und die
Tochter einer Frau aus Kana heilte. Im
sechsten Vers des siebten Kapitels besagt es: (Gebt heilige Dinge nicht
den Hunden zum Fraß! Und eure Perlen werft nicht den Schweinen hin.) Dem
zum Gegensatz aber heißt es im neunzehten Vers des achtundzwanzigsten
Kapitels: (Darum geht nun zu allen Völkern der Welt und macht die
Menschen zu meinen Jüngern. Tauft sie im Namen des Vaters und seines
Sohnes.) Obwohl
im fünften Vers des zehnten Kapitels betont wird nicht zu Ungläubigen zu
gehen und nicht die Stadt Samariens zu betreten, wird aber im neunzehten
Vers des achtundzwanzigsten Kapitels eindeutig dazu aufgerufen, alle Völker
der Welt zu Jüngern zu machen und sie im Namen des Vaters und des Sohnes
zu taufen. (Diese beiden Verse widersprechen sich eindeutig in ihren
Ausagen.) In diesem Evangelium wiederholen sich solche und ähnliche
Widersprüche ständig. Derartige Zufügungen beweisen zweifellos, daß
das Evangelium nach Matthäus verstellt wurde. Auch wurden einige sehr
wichtige Ereignisse, die in den anderen Evangelien zitiert werden, aus dem
Evangelium nach Matthäus, im Ganzen weggegelassen. Die
Ereignisse in denen Jesus zweiundsiebzig Jünger bestimmte, die
Emporhebung unter den Jüngern, die zwei Besuche Jerusalems zum Fest und
die Auferstehung von Lazarus, sind in diesem Evangelium nicht vorhanden.
Aus diesem Grund ist es zweifelhaft, daß das Evangelium nach Matthäus,
von dem Apostel Matthäus verfaßt oder überliefert wurde. Die
Gesamtheit der Historiker sind sich darüber einig, daß Markus kein
Apostel, sondern vermutlich ein Übersetzer von Petrus war. Paypas
berichtete diesbezüglich: (Markus war ein Übersetzer von Petrus. Er
schrieb die Worte und die Taten von Jesus nieder, so wie er sie für am
richtigsten hielt. Doch es gelang ihm nicht, die Wote und die Taten von
Jesus in einem georndneten Zustand wiederzugeben, da er diese Kenntnisse
nicht von Jesus selbst erhalten und ihn auch nie gesehen hatte. Markus war
ein Freund von Petrus und Markus wollte ein Buch über Erkenntnisse, die
er von Petrus erwarb niederschreiben, dem er auch die Worte von Jesus zufügte.
Somit schrieb er die Geschenisse in der Reihenfolge nieder, in der sie ihm
Petrus erzählt hatte. Man sollte Markus nicht für das beschuldigen, was
er von seinem Meister lernte, denn Markus schrieb was er von Petrus gehört
hatte genau so nieder, er hatte nicht die Absicht es zu verändern.) Die
alten christlichen Geistlichen haben viele Komentare zum Evangelium nach
Markus abgelegt. Der Geistliche Iren sagte dazu: (Markus schrieb das
Auswendiggelernte erst nach dem Tod von Petrus und Paulus nieder.) Kalman
aus Alexandrien betonte: (Schon zur Zeit in der Petrus in Rom predigte,
baten seine Schüler Markus, der dieser Bitte nach, dieses Evangelium
verfaßte. Petrus
hatte von diesem Buch gehört, doch gab er nicht bekannt ob der diesem
Buch einwilligte oder es ablehnte.) Eine Behauptung des Historikers Ousb
hingegen ist: (Als Petrus von diesem Buch hörte, war er sehr erfreut darüber
und sagte, daß dieses Buch in den Kirchen gelesen werden sollte.)
Allerdings ähnelt das Evangelium nach Markus nicht den Briefen von
Petrus, sonder es ist fast eine Abschrift des Evangeliums nach Matthäus.
Demnach ist das Buch, von dem Paypas berichtete, das es von Markus
niedergeschrieben worden sei, ein anderes als das zweite bekannte
Evangelium. Im siebzehnten Vers des sechsten Kapitels des Evangeliums nach
Markus heißt es: (Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und ins Gefängnis
werfen lassen. Der Grund dafür war: Herodes hatte seinen Bruder Philippus
die Frau, Herodias weggenommen und sie geheiratet. Johannes hatte ihm
daraufhin vorgehalten: “Es war dir nicht erlaubt die Frau deines Bruders
zu heiraten”.) Hier
wird eine falsche Kenntnis mitgeteilt, denn wie es in dem fünften Kapitel
des achtzehntenten Geschichtsbuchs von Joisbis steht, hieß der Gatte von
Heodias nicht Philippus, sondern Hirius. So wir es auch in dem Evangelium
nach Matthäus berichtet. (In den arabischen Übersetzungen die zwischen
den Jahren 1821-1844 n.Chr. veröffentlicht wurden, ist zu sehen wie
dieser Vers verstellt und der Name Philippus weggelassen wurde. In allen
anderen Ausgaben jedoch ist der Name vorhanden. Im zweiten Kapitel des
Evangeliums nach Markus heißt es: (Jesus antwortete ihnen: “Habt ihr
noch nie gelesen, was David tat, als er und seine Männer hungrig waren
und etwas zu essen brauchten? Er ging in das Haus und aß von den
geweihtem Broten. Das war zu der Zeit, als Abjatar Oberster Priester war.
Nach dem Gesetz dürfen doch nur die Priester dieses Brot essen und
trotzdem aß David davon und gab es auch seinen Begleitern.”) Auch die
25. und 26. Verse sind falsch, denn: Erstens:
Der Prophet David war zu der Zeit alleine. Niemand stand neben ihm. Zweitens:
Damals war der Oberpriester nicht Abjatar, sondern höchstwarscheinlich
sein Vater Ahimlik. Es
steht fest, daß Lukas kein Apostel ist. Am Anfang dieses Evangeliums
besagt es: (Schon viele haben versucht, die Ereignisse darzustellen, die
Gott unter uns geschehen ließ und die wir durch die Berichte und
Augenzeugen kennen, die von Anfang alles miterlebten und den Auftrag
erhielten, die gute Nachricht weiterzugeben. Darum habe auch ich mich dazu
entschlossen, alles bis hin zu den ersten Anfängen sorgfältig zu
erforschen und es für dich, verehrter Theophilus, in guter Ordnung
niederzuschreiben. Ich tue das, damit du die Zuverlässigkeit der Lehre
erkennst, in der man dich unterwiesen hat.) (Lukas 1,1-4) Aus
diesen Versen ergeben sich folgende Kenntnisse. Erstens:
Lukas schrieb dieses Evangelium in einer Zeit, in der auch viele andere
Evangelien verfaßt wurden, nieder. Zweitens:
Lukas deutet daraufhin, daß keiner der Apostel jemals ein Evangelium
verfaßt hatte. Und mit den Worten (die Berichte der Augenzeugen) trennt
er hier deutlich die Augenzeugen von den Verfassern der Evangelien. Drittens:
Lukas behauptete nicht ein Schüler von einem der Apostel zu sein, denn er
wusste genau, daß diese Behauptung nicht glaubwürdig sein würde, da in
diesem Jahrhundert viele Schriften, Briefe und Werke verfaßt wurden, die
einem der Apostel zugeschrieben wurden. Es war ihm anscheinlich wichtiger,
die Richtigkeit seines Buches, mit seinen eigenen Erforschungen und den
Berichten der Augenzeugen zu bekräftigen. Eine
weitere wichtige Angelegenheit, auf die wir sie aufmerksam machen möchten,
sind die protestantischen Geistlichen, die es sich zur Gewohnheit machten,
bei jeder neuen Ausgabe der Evangelien, die umstrittenen Verse zu
entstellen. Selbst die Bibel der amerikanischen und britischen
Bibelgesellschaften, die mit der Nummer 572 des Jahres 1301 n.Hed. vom
Kulturministerium genehmigt und im Jahre 1303 n.Hed (1886 n.Chr.) in türkischer
Sprache veröffentlicht wurde, wurde auf dieser Weise entstellt. Ein
Beispiel dafür ist, daß in diesem Buch der Ausdruck (So wie ich es bis
in jede Einzelheit hin weiß) ihrer Absicht nach im Sinn wie folgt
entstellt wurde (Da ich von Anfang über jede Einzelheit berichtet bin.)
Aber in den französischen und deutschen Ausgaben, dieser Bibel steht es
so geschrieben, wie wir es am Anfang unseres Abschnittes berichtet haben. Im
siebenundzwanzigsten Vers des dritten Kapitels des Evangeliums nach Lukas,
in dem die Vorfahren von Jesus erwähnt werden steht: (Johanan, Resa,
Serubbabel, Schealtiel, Neri). Auch hier sind drei Fehler vorhanden. In
ersten Kapitel der I Chrornik werden die Kinder von Serubabel mitgeteilt,
unter ihnen befindet sich niemand, mit dem Namen Resa. In diesen Versen
wird es anders berichtet als es im Evangelium nach Matthäus steht. Zweitens:
Serubabel war der Sohn des Pedaja und nicht der Sohn von Schealtiel, denn
Schealtiel war der Sohn seines Bruders. Drittens:
Schealtiel war der Sohn von Johanan und nicht der Sohn des Neri. In dem
Evangelium nach Matthäus wird es auch so berichtet. Wiederum
steht in fünfunddreizigsten und sechsunddreizigsten Versen des dritten
Kapitels des Evangeliums nach Lukas: (Schelach, Kenan, Arpachschad,) was
auch eine falsch Aussage ist, denn Schelach war nicht der Enkel von
Arpachschad sondern er war sein Sohn. Denn so wird es auch im ersten
Kapitel des 1. Buches der Chronik und im elften und zwölften Vers des
elften Kapitels im 1. Buch Mose mitgeteilt. Der
Anfang des zweiten Kapitels der Ausgaben des Evangeliums nach Lukas
lautet: (Zu jener Zeit, ordnete Kaiser Augustus an, daß alle Weltbewohner
in Steuerlisten erfaßt werden sollten. Damals war Quirinus Statthalter
der Provinz Syrien.) Dies ist auch falsch, denn das römische Reich war
niemals eine Weltherrschaft gewesen. Kaiser Augustus kann aus diesem Grund
so etwas nicht angeordnet haben. Dieser Zweifel führte die
protestantischen Geistlichen dazu, diese Verse des Neuen Testaments in der
Auflage die im Jahre 1886 n.Chr. in Istanbul gedruckt wurde, wie folgt zu
entstellen: (Zu jener Zeit ordnete Kaiser Augustus an, die ganze Welt
schriftlich darzustellen.) Doch in der türkischen Auflage, die von einer
britischen Gemeinschaft, in Paris im Jahre 1827 n.Chr. (1243 n.Hed.)
gedruckt wurde steht: (Zu jener Zeit ordnete Kaiser Augustus an, daß die
ganze Welt in Listen erfaßt werden sollten. Auch Josef machte sich auf
den Weg nach Betlehem das in Judaa liegt. Maria seine Verlobte ging mit
ihm, sie erwartete ein Kind.) Untersucht man nun eingehender diese Verse,
so sieht man daß, weder die altgriechischen Historiker, die zur Zeit von
Lukas lebten, noch die oben erwähnten Historiker, nie von dieser Volkszählung
berichtet haben. Da
Quirinus, erst fünfzehn Jahre nach der Geburt von Jesus zum Statthalter
der Provinz Syrien ernannt wurde, kann sich diese zweifelhafte Volkszählung
ohnehin nicht zur seiner Zeit ergeben haben. Bevor
das vierte Evangelium, das Johannes zugeschrieben wurde, erschien,
glaubten die Christen an das Einheitsbekenntnis und lebten nach dem
Gesetzen des Propheten Moses, Friede sei mit ihm. Das Evangelium nach
Johannes berichtete zum ersten Mal von der Dreieinigkeit und verbreitete
dies unter die Gläubigen, somit trennte es die Christen von der Religion
des Propheten Jesus, Friede sei mit ihm. Aus diesem Grund ist es besonders
wichtig dieses Evangelium genaustens zu erforschen. Bereits oben haben wir
von den Komentaren der alten christlichen Geistlichen zu diesem Evangelium
berichtet. Dieses
Buch wurde nicht von dem Apostel Johannes, dem Sohn des Zeyid geschrieben,
sondern von einer unbekannten Person, die nach dem 2.Jh. lebte. Diese
Tatsche wurde von den orientalistischen Historikern Europas mehrfach
bewiesen. Der
erste Beweis: Das Evangelium nach Johannes beginnt mit diesen Worten: (Am
Anfang, bevor die Welt geschaffen wurde, war Er, der “der Wort” ist.
Er war bei Gott und in allem Gott gleich.) Diese Worte deuten auf ein
feines Thema der Glaubenswissenschaft, aber sie sind in keinem anderen
Evangelium zu finden. Hätte Jesus diese Worte ausgesprochen, so wären
sie gewiß auch in den anderen Evangelien vorhanden. Somit entsteht die
Schlußfolgerung, daß der Verfasser nicht der Apostel Johannes war,
sondern eine Person, die in den Schulen von Rom und Alexandrien, die Lehre
von der Dreieinigkeit von Plato studiert hatte. Der
zweite Beweis: Dem ersten bis zum elften Vers des achten Kapitels des
Evangeliums nach Johannes, in denen von der Ehebrecherin berichtet wird,
glaubt keine Kirche. Sie lehnen diese Verse ab, indem sie behaupten, daß
sie nicht zu dem Evangelien gehören. Daraus folgt, daß der Verfasser
verschiedene Erkenntnisse, die er aus verschiedenen Evangelien entnommen
hatte und dem er auch anderes zufügte, zusammenfaßte, oder im nachhinein
wurde diese Evangelium verstellt, indem man ihm diverse Verse beifügte.
Im ersten Fall, muß also der Verfasser eine Zusammenfassung verfaßt
haben, in die er alles niederschrieb, ohne das Falsche vom Richtigen zu
trennen. Eine solche Zusammenfassung kann nicht glaubwürdig sein. Im
zweiten Fall muß man zugeben, daß dieses Evangelium verstellt wurde. In
beiden Fällen, bewahrt dieses Buch seine Zweifelhaftigkeit und kann nicht
als glaubwürdig bezeichnet werden. Der
dritte Beweis: Die Evangelien berichten von Beispielen, Ereignissen und
Wundern, die im Evangelium von Johannes nicht erwähnt werden, sowie es im
Evangelium von Johannes ebenfalls Berichte gibt, die in keinem der anderen
Evangelium zu finden sind. So sind auch die Ereignisse der Auferstehung
von Lazarus, das Ereignis, in dem das Wasser zu Wein wurde und das, in dem
Jesus seine Mutter seinem geliebten Jünger anvertraute. Diese Berichte
sind lediglich im Evangelium nach Johannes zu finden, kein anderes
Evangelium berichtet davon. Später werden wir noch eingehender darüber
berichten. Der
vierte Beweis: Weder der alte Geistliche Paypas, noch Justen haben jemals
von diesem Evangelium berichtet. Zwar äußerte Justen, daß dieses
Evangelium nicht vom Apostel Johannes verfaßt wurde, doch gab er keine
weitere Kentnis darüber bekannt. Der
fünfte Beweis: Das Evangelium nach Johannes unterscheidet sich in der Erzählungsweise
der Ereignisse, von den anderen drei Evangelien eindeutig. In den ersten
drei Evangelien wird Jesus, Friede sei mit ihm, wie eine Person
dargestellt, der dem Volk die guten Sitten weist, indem er die
Scheinheiligkeit der Pharisäer tadelt. Er ruft die Menschen auf, ihre
Herzen zu reinigen, sich ALLAH dem Erhabenen zu nähern, die Menschen zu
lieben, gutmütig zu sein und sich von Taten zu hüten die gegen dem
Religionsgesetz von dem Propheten Moses sind. Die Lehren und die Mahnungen
sind eindeutig und für jedermann verständlich. Obwohl einige Berichte
dieser drei Evangelien sich wiedersprechen, ist deutlich sichtbar, daß
ihre einheitlichen Berichte alle aus einer Quelle stammen. Das Evangelium
von Johannes jedoch, trennt sich in der Ausdrucksweise, sowie aber auch in
der Darstellung des Propheten Jesus, dem hier eine ganz andere Sitten und
Handlungsweise zugeschrieben wird. Obwohl in diesem Evangelium Jesus, dem
die griechische Philosopie bekannt war und er eine sehr feine Redensart
besaß, berichten die Worte, die ihm zugeschrieben wurden nicht von
Gottesfurcht und guter Sitte, sondern sie berichten eher von der
Besonderheit seiner Persönlichkeit. Da dies mit den gewöhnlichen Worten
eines Propheten nicht auszudrücken ist, gebrauchte der Verfasser den
Stil, der in den Schulen Alexandriens verwendet wurde. Obwohl
die Ausdrucksweise der ersten drei Evangelien klar und eindeutig ist, ist
das Evangelium nach Johannes unverständlich. Wichtige Themen wurden
absichtlich vieldeutig formuliert und regelmäßig wiederholt. Kein Herz
kann sich diesen Versen öffnen, die voll von Abneigung und Haß sind. Wäre
dieses Evangelium aus alten Zeiten erst neu entdeckt worden, so würde
niemand glauben, daß es die Worte eines Apostels sind. Da es aber seit
Jahrhunderten so herkam, können viele Christen die Kuriosiät dieser
Verse nicht wahrnehmen. Der
sechste Beweis: Das Evangelium nach Johannes weist die meisten Fehler auf.
Der einundfünfzigste Vers des ersten Kapitels lautet: (Ihr werdet den
Himmel geöffnet sehen und die Engel zwischen Gott im Himmel und dem
Menschensohn auf der Erde hinauf- und hinuntersteigen!) Tatsächlich aber
hatte Jesus diese Worte doch ausgesproch nachdem er getauft wurde und der
Geist Gottes auf ihm herrabkam. Danach wurde es von niemand kein zeitesmal
gesehen, daß sich der Himmel öffnete und die Engel über Jesus
herrabstiegen. Im dreizehnten Vers des dritten Kapitels dieses Evangeliums
heißt es wiederum: (Und doch ist niemand im Himmel gewesen als nur der
Menschensohn, der vom Himmel gekommen ist.) Dieser Vers ist von
verschiedenen Hinsichten her falsch: Erstens:
Die Worte “nur der” wurden später beigefügt. Dem Vers in diesem Sinn
(Doch ist niemand im Himmel gewesen als der vom Himmel gekommen ist)
wurden die Worte, nur der Menschensohn (nämlich Jesus) zugefügt, um
besser darzustellen, daß Jesus gemeint ist. Trennt man das Zugefügte von
dem Eigentlichen, so ensteht der eigentliche Sinn, nämlich (Es ist nur
der vom Himmel herrab gekommen, der auch im Himmel war) nämlich die Engel
und nicht die Menschen stiegen vom Himmel herrab. Wenn
man den zugefügten Worten (als nur der Menschensohn) glaubt, so wird man
sich den Glauben, daß Jesus nicht vom Himmel herrab, sondern vom heiligen
Geist (dem Engel Gabriel) der Mutter Maria eingegeben wurde, abgeleugnet
haben. Als Jesus diese Worte ausprach, befand er sich auf der Erde, was
diesen Beigaben gemäß, auch abgeleugnet werden müßte. Es
ist auch unmöglich, Jesus gleichzeit als der, der im Himmel ist und als
der, der vom Himmel herrabstieg, zu beschreiben. Zweitens:
Am Anfang dieses Verses befindet sich ein weiterer Fehler, denn wie es in
der 1 Mose (3,24) und in dem 2 Könige (2,12) zu lesen ist, steigen auch
Henoch und Elij, Friede sei mit ihnen, den Himmel hinauf. Zweifelos wurden
diese Verse entstellt. 5 DIE UNTERSCHIEDE UND WIDERSPRÜCHE DER VIER EVANGELIEN Die
Menge der Fehler, Widersprüche und Abwandlungen der vorhanden Evangelien,
ist erstaunlich hoch. Im Buch Ishar-ul-hak
(Äussern des Rechts) werden sie im großen Ausmaß dargestellt. Auch
haben Orientalisten wie Joizer, Davis, Miel, Kepler, Mace, Bred Schneider,
Griesbach, Huge Lesinag, Herder, Strauss, Haus, Tobian, Thyl, Carl Butter
sowie auch weitere Forscher in ihren Werken zu diesem Thema zahlreiche
Kentnisse übermittelt und auch Heute gehen viele Forscher in ihren Werken
immer wieder auf dieses Thema ein. Wir werden uns damit begnügen, ihnen
hier nur einige dieser Kentnisse vorzulegen. Bezüglich
der Herkunft des Propheten Jesus, Friede und Segen sei mit ihm, weist das
Evangelium nach Matthäus und das Evangelium von Lukas große Unterschiede
auf. Im
Evangelium nach Matthäus werden die Vorfahren von Jesus Friede sei mit
ihm wie folgt angegeben: (Abraham, Isaak, Jakob, Juda, Perez, Hezron, Ram,
Amminadab, Nachschon, Salmon, Boas, Obed, Isai, David, Salomo, Rehabeam,
Abija, Asa, Joschafat, Joram, Usija, Jotam, Ahas, Hiskija, Manasse, Amon,
Joschija, Jojachin, Schealtiel, Serubbabel, Abihud, Eljakim, Azor, Zadok,
Achim, Eliud, Eleasar, Mattan, Jakob, Josef (der Mann Marias). Im
Evangelium nach Lukas (3/23) werden die Vorfahren jedoch wie folgt
zitiert: (Terah, Abraham, Issak, Jakob, Juda, Perez, Hezron, Arni, Admin,
Amminadab, Nachschon, Salmon, Boas, Obed, Isai, David, Natan, Mattata,
Menna, Melea, Eljakim, Jonam, Josef, Juda, Simeon, Levi, Mattat, Jorim,
Elieser, Joschua, Er, Elmadan, Kosam, Addi, Melchi, Nehri, Schealtiel,
Serubbabel, Resa, Johanan, Joda, Josech, Schimi, Mattitia, Mahat, Naggai,
Hesli, Nahum, Amos, Mattitja, Josef, Jannai, Melchi, Levi, Mattat, Elis,
Josef (der Mann Marias). 1–
Den Angaben des Evangeliums nach Matthäus gemäß, ist der Vater von
Jesus Josef, der wiederum ein Sohn des Jakobs ist. In dem Evangelium nach
Lukas jedoch, ist Josef ein Sohn von Elis. Sowohl wie Matthäus, der sich
in der Nähe des Propheten Jesus befand, sowie auch Lukas, der ein Schüler
von Petrus war, waren Personen die derartige Kentnisse, von erster Quelle
erwerben konnten. Wenn es dennoch diesen Personen nicht möglich war, die
Großväter des Propheten Jesus wahrheitsgetreu festzustellen, so ist doch
die Richtigkeit ihrer anderen Überlieferungen anzuzweifeln. Wer wird
ihnen noch vertrauen und glauben können? 2–
Im Evangelium nach Matthäus wird berichtet, daß Salomo der Sohn von
David ist. Im Evangelium nach Lukas steht jedoch, daß nicht Salomo,
sondern Natan der Sohn von David sei. 3–
Nach Matthäus ist Schealtiel der Sohn von Jojachin. Im Evangelium von
Lukas steht aber, daß er der Sohn von Neri sei. Wiederum steht im
Evangelium nach Matthäus, daß der Sohn von Serubbabel Abihud sei, doch
nach Lukas ist Resa der Sohn Serubbabels. Überdies erstaunt uns die
Tatsache, daß in der I Chronik (3/19) die Söhne des Serubbabels als
Meschullam und Hananja angegeben werden. Hier wird weder von Resa noch von
Abihud berichtet. 4–
Nach den Angaben des Evangeliums nach Matthäus (1/17) beträgt die Anzahl
der Generation von Abraham bis Josef, die als Väter des Propheten Jesus
bekannt sind zweiundvierzig, doch zählt man die oben angegebenen Namen,
so wird man sehen, daß es nur vierzig Namen sind. Nach Lukas jedoch beträgt
die Anzahl der Väter fünfundfünfzig. Schon
zur der Zeit in der die ersten Evangelien erschienen, verwirrten derartige
Unterschiedlichkeiten die christlichen Geistlichen und diese Tatsche änderte
sich bis heute nicht. Obwohl einige es versuchen mit willkürlichen
Auslegungen, die auf keiner Logik basieren, sie rechtzufertigen, haben
doch die meisten Forscher, wie Ekharn, Kiser, Haysi, Ghabuth, Wither,
Fursen und weitere die Tatsache zugegeben, daß die Evangelien
Verschiedenheiten vorweisen, die ihren Sinn beeinflussen. Dies ist eine
richtige Einsicht, denn wie in jedem Bereich, ist auch hier Fehler und
Widerspruch vorhanden. Es ist eine Tatsache, daß der Prophet Jesus,
Friede sei mit ihm, ohne Vater auf die Welt kam. Erstaunlich ist jedoch,
wie die Christen, auf die ansteigenden Verleumdungen der Juden, der
Prophet Jesus sei ein uneheliches Kind, unbedacht und wider ihrer
Religion, Vorfahren für den Propheten bestimmten und Josef als Vater von
Jesus annahmen. Im heiligen Koran wird der Prophet Jesus wie folgt
vorgestellt: (Dies ist Jesus, der Sohn der Maria). Im heiligen Koran wird
eindeutig berichtet, daß der Prophet Jesus, Friede sei mit ihm, keinen
Vater hatte. 5–
Im Evangelium nach Matthäus (1/22, 23) steht folgendes geschrieben: (Dies
geschah damit in Erfüllung ging, was der Herr durch den Propheten
vorrausgesagt hatte. “Die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn
zur Welt bringen, den wird man Immanuel nennen.” Der Name bedeute
“Gott steht uns bei”. Die christlich Geistlichen vertreten die
Ansicht, daß hiermit der Prophet Jesaja gemeint ist. Ihre Ansicht belegen
sie mit dem 14. Vers des siebten Kapitels des Jesaja, in dem folgendes
steht: (Deshalb wird der Herr euch von sich aus ein Zeichen geben: Die
june Frau wird schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen, den wird
sie Immanuel (Gott steht bei uns) nennen). Im Buch Ishar-ul-hak wird
eingehent Kenntnis über dieses Thema gegeben. Dort heißt es: “Diese
Schlußfolgerung ist aus drei verschiedenen Gründen falsch. Erstens:
“Die Übersetzer der Evangelien und die des Jesaya, übersetzten das
Wort Ilmetün, dessen Maskulinum Ilm ist, mit dem Wort Azra, das den Sinn
Jungfrau trägt. Die jüdischen Geistlichen jedoch sagen, daß dieses Wort
eine verheiratete junge Frau ausdrückt, egal ob sie Jungfrau ist oder
nicht. Weiterhin fügen sie hinzu, dass dieses Wort auch im I Samuel als
junge verheiratete Frau gebraucht wurde. In den griechischen Übersetzungen
des Jesaya, die von Ikola, Thedüsyen und Semiks übersetzt wurden, wurde
dieses Wort ebenfalls im Sinn einer jungen Frau gebraucht. Den Überlieferungen
der christlichen Geistlichen gemäß, ist die Erste dieser im Jahre 129,
die Zweite im Jahre 175 und die Dritte im Jahre 200 n.Chr. übersetzt
worden. Alle dieser drei Übersetzungen, besonders aber die von Thedüsyen,
waren für die alten Christen hochgeachtet. Den Aussagen der jüdischen
Geistlichen und der drei Übersetzern gemäß, ist das Evangelium von
Matthäus zweifelsohne fehlerhaft. Der berühmte Protestant Fery, betonte
in seinem Buch über die hebrärische Sprache, daß das Wort Azra junge
Frau bedeutet. Somit behauptet er, daß dieses Wort mehrdeutig ist und
sowohl als junge Frau, als auch als Jungfrau gebraucht werden kann. Die jüdischen
Geistlichen widerlegen diese Ansicht, indem sie auf die Falscheiten des
Evangeliums nach Matthäus hinweisen und zum Gegenteil zu ihren alten
Geistlichen, fordern sie es zu beweisen, daß dieses Wort die Bedeutung
Jungfrau trägt. Der christliche Geistliche und Verfasser des Buches Misan-ül-Hak,
schrieb in seinem Buch Hall-ül
Eschkal, daß dieses Wort gleichsinnig mit dem Wort Azra ist. Doch er
irrte sich, denn die oben angegebenen Beweise sind genug um seine
Behauptung zu widerlegen. Zweitens:
Im Evangelium nach Matthäus (1/20) steht: (Ehe es jedoch dazu kam,
erschien im Traum ein Engel des Herrn und sagte zu ihm “O Josef, du
Nachkomme Davids, scheue dich nicht, Maria zu dir zu nehmen. Denn das
Kind, das sie erwartet, kommt vom Geist Gottes. Sie wird einen Sohn
bekommen; den sollst du Jesus nennen.) In dem 24. und 25. Vers des
gleichen Kapitels steht: (Als Josef erwachte, folgte er der Weisung, die
ihm der Engel gegeben hatte, und nahm Maria zu sich. Und er gab ihm den
Namen Jesus.) Im Evangelium nach Lukas (1/31) jedoch spricht der Engel
Gabriel mit Maria persönlich: (Du wirst schwanger werden und einen Sohn
zur Welt bringen. Dem sollst du den Namen Jesus geben). Matthäus nach,
erschien der Engel Josef im Traum. Lukas jedoch berichtet, daß der Engel
der Mutter Maria persönlich erschien. Im Evangelium nach Matthäus
(1/23), steht: (Die junge Frau wird schwanger werden und einen Sohn zur
Welt bringen, den man Immanuel nennt). Dies ist gleich dem 14. Vers des 7.
Kapitels des Jesaya. Es ist aber falsch, denn der Prophet Jesus, Friede
sei mit ihm, gab sich nie als Immanuel bekannt. Drittens:
“Daß dem Propheten Jesus der Name Immanuel zugeschrieben wird ist
falsch, sowie es uns der folgende Vorfall auch bestätigen wird. Als Rezin
der König von Syrien und Pekach der König von Israel gemeinsam, mit
ihrem Heer auf Jerusalem marschierten, um gegen den König von Juda, Ahas
zu kämpfen, fiel Ahas wegen der Gemeinsamkeit seiner Feinde in große
Angst. Allah, der Erhabene tröstete Ahas, indem Er dem Prophete Jesaya
folgendes offenbarte: (Sag zu Ahas: “Bleib ruhig, hab keine Angst! Bald
wird ihr Reich auch am Ende sein). Als Bestätigung kam die Offenbarung:
(Die junge Frau wird schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen.
Noch bevor er alt genug ist, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, wird
das Land der beide Könige verwüstet sein). Das Reich vom König Pekach
zerfiel 21 Jahre nach dieser Offenbarung. Demnach muß dieses Kind schon
bevor das Reich zerfiel geboren sein. Doch die Geburt des Propheten Jesus
ereignete sich 720 Jahre, nach dem das Reich von Pekach zerfiel. Somit
bezweifelten viele Geistliche diese Überlieferung. Einige christlichen
Gelehrten, sowie auch der Historiker Georg Benz behaupteten, daß Jesaya
seine eigene Frau damit gemeint hatte. Dies ist wohl die vernüftigste
Erklärung. 6–
Im zweiten Kapitel des Evangeliums nach Matthäus wird mitgeteilt, daß
Josef, aus Angst vor Herodes, mit Jesus und Maria nach Ägypten floh. Im
15. Vers des 2. Kapitels heißt es wiederum: (Dort lebten sie bis zum Tod
von Herodes. So traf ein was Gott durch den Propheten vorausgesagt hatte:
“Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen”). Der Schreiber des
Evangeliums nach Matthäus, meinte, daß der Prophet, der in diesem Vers
angedeutet wird, Hosea sei und er versuchte diese Aussage mit dem 1. Vers
des 15. Kapitels des Buches Hosea zu bestätigen. Doch auch dies ist
falsch, den dieser Vers steht in keiner Hinsicht in Verbindung zu dem
Propheten Jesus. In einer Übersetzung dieses Verses, vom Jahre 1226/1811
n.Chr., in die arabische Sprache, wurde es wahrheitsgetreu wie folgt
wiedergegeben: (Als Israel noch jung war, gewann ich es lieb. Aus Ägypten
rief ich seine Kinder herbei). Dieser Vers deutet auf die Gnaden, die
Allah, der Erhabene den Kindern Israels, während der Lebzeit des
Propheten Moses, bescherte. Der Schreiber des Evangeliums nach Matthäus,
entnahm dem alten Testament diesen Vers und änderte es um, indem er
anstatt das Wort Kinder das Wort Sohn und für das unbestimmte Pronomen
ein bestimmtes Pronomen einstezte. In der arabischen Auflage, die im Jahre
1260/1844 n.Chr. verfasst wurde, wurde dieser Vers ebenfalls absichtlich
abgewandelt, sodaß der Sinn verändert wurde. Liest man doch die
darauffolgenden Verse, erscheint der Grund dieser Veränderungen, denn im
Buch des Propheten Hosea (11/2) steht: (Immer wieder rief ich die
Israeliten durch meinen Propheten, aber sie liefen von mir weg. Sie
schlachteten Opfer für Baal und verbrannten Opfer vor seinen Bildern).
Dieser Zustand kann nicht dem Propheten Jesus zugeschrieben werden, sowie
es auch nicht den Juden, die zur seiner Zeit lebten zugeschrieben werden
kann, denn wie es die Geschichte eindeutig mitteilt, haben die Juden, seit
sie von der Gefangenschaft in Babylon gerettet wurden, nie mehr Götzen
angebetet. 7–
Im Evangelium nach Matthäus (2/19) steht: (Als Herodes gestorben war,
hatte Josef in Ägypten einen Traum, darin erschien ihm ein Engel des
Herrn und sagte “Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und kehre in
das Land Israel zurück”. Und er ging daraufhin nach Galiläa. Dort ließ
er sich in der Stadt Nazeret nieder. So traf die Voraussage der Propheten
über Jesus ein, man werde ihn Nazarener nennen). Auch dies ist falsch,
denn im keinem der Bücher der Propheten wird dies erwähnt. Die Juden
lehnen diese Worte ab und sagen, daß sie erlogen wurden. [Die Juden
besitzen den Glauben, daß weder aus Nazaret noch aus Galiläa jemals ein
Prophet erschien.] Das
Evangelium nach Johannes (7/52) bekräftigt ihren Glauben wie folgt: (Du
kommst anscheinend aus Galilläa, erwiderten sie. Lies die heiligen
Schriften genauer, dann wirst du sehen, daß aus Galilläa niemals ein
Prophet kommen kann.) Dieser
Vers, vom Evangelium nach Johannes, widerruft den soeben angebebenen Vers
von Matthäus.) Falls die protestantischen Geistlichen zu diesem Thema außerdem
Kenntnisse besitzen, so sollten sie diese veröffentlichen. 8–
Wie es im vierten Kapitel des Evangeliums nach Matthäus geschrieben
steht, stellt der Teufel Jesus auf die Probe: (Jesus wurde vom Geist in
die Wüste geführt, wo er vierzig Tage und vierzig Nächte nichts aß.
Darauf führte der Teufel ihn in die heilige Stadt Jerusalem, stellte ihn
hoch oben auf den Tempel und sagte: “Wenn du wirklich Gottes Sohn bist,
dann spring doch hinunter, denn in den heiligen Schriften steht ‘Gott
wird seinen Engeln befehlen, dich auf Händen zu tragen’. Jesus
antwortete: ‘Aber in den heiligen Schriften heißt es auch: Du sollst
den Herrn, deinen Gott, nicht herrausfordern”. Zuletzt führte der
Teufel Jesus auf einen sehr hohen Berg, zeigte ihm alle Reiche der Welt
und sagte: ‘Dies alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir
niederwirfst und mich anbetest’. Aber
Jesus antwortete: ‘Weg mit dir Satan! Vor dem Herrn, deinem Gott, wirf
dich nieder, ihn sollst du anbeten und niemand sonst’). Im Evangelium
nach Markus (1/12) jedoch wird dieses Geschehen wie folgt dargestellt:
(Der Geist Gottes trieb Jesus in die Wüste. Dort blieb er vierzig Tage
und wurde vom Satan auf die Probe gestellt. Er lebte mit den wilden Tieren
zusammen, und die Engel Gottes versorgten ihn). In
diesen Versen wird keine Kenntnis darüber mitgeteilt, wie der Teufel den
Propheten auf die Probe stellte und es wird auch nicht davon berichtet, daß
Jesus vierzig Tage und Nächte hungerte. 9–
Im Evangelium nach Matthäus (26/6, 7) steht geschrieben: (In Betanien war
Jesus bei Simon, dem Aussätzigen, zu Gast. Während des Essens trat eine
Frau an Jesus heran. Sie hatte ein Fläschchen mit sehr wertvollem Salböl,
das goß sie Jesus über den Kopf.) Im
Evangelium nach Markus (14/3) heißt es wiederum: (Jesus war in Betanien
bei Simon, dem Aussätzigen. Während des Essens kam eine Frau herein. Sie
hatte ein Fläschchen mit reinem, kostbaren Nardenöl. Das öffnete sie
und goß Jesus das Öl über den Kopf). Im
Evangelium nach Lukas jedoch steht: (Ein Pharisäer hatte Jesus zum Essen
eingeladen. Jesus ging in sein Haus, und sie legten sich zu Tisch. In der
selben Stadt lebte eine Frau, die für ihr ausschweifendes Leben bekannt
war. Als sie hörte, daß Jesus bei dem Pharisäer eingeladen war, kam sie
mit einem Fläschchen voll kostbarem Salböl. Weinend trat sie von hinten
an Jesus heran, und ihre Tränen fielen auf seine Füße. Da trocknete sie
ihm mit ihren Harren die Füße ab, küßte sie und goß das Öl über sie
aus). Im
zwölften Kapitel des Evangeliums nach Johannes wird dieser Vorgang wie
folgt geschildert: (Sechs Tage vor dem Passafest ging Jesus nach Betanien.
Dort wohnte Lazerus, den er vom Tod auferweckt hatte. Man hatte ein
Festessen für Jesus vorbereitet. Marta half bedienen, während Lazerus
mit Jesus und den anderen zu Tisch lag. Da nahm Maria eine Flasche mit
reinem kostbaren Nardenöl, goß es Jesus über die Füße und trocknete
sie mit ihrem Haar.) (Es ist deutlich erkennbar, daß die vier Evangelien
ein und den selben Vorgang auf verschiedener Weise übermitteln). 10–
Im Evangelium nach Johannes (1/19, 20, 21) heißt es: (Johannes machte
seine Zeugenaussage, als die führenden Männer aus Jerusalem, Priester
und Leviten zu ihm schickten, die ihn fragten: ‘Wer bist du?’ Johannes
wich der Antwort nicht aus, sondern bezeugte mit aller Deutlichkeit:
‘Ich bin nicht der versprochene Retter’. ‘Wer bist du dann?’
fragten sie ihn. ‘Bist du Elija?’ ‘Nein, der bin ich auch nicht’
antwortete Johannes. ‘Bist du der erwartete Prophet?’ fragten sie
weiter. ‘Nein’ erwiderte er.) Im
Evangelium nach Matthäus (11/14) aber spricht Jesus zu der Menge: (Und ob
ihr es wahrhaben wollt oder nicht: Johannes ist tatsächlich der Prophet
Elija, dessen Kommen vorrausgesagt war). In dem 10, 11, 12 und 14. Vers
des 11. Kapitels steht wiederum: (Da fragten die Jünger: ‘Warum
behaupten die Gesetzlehrer, daß vor dem Ende noch Elija wiederkommen muß?’
Jesus sagte: ‘Gewiß, Elija muß kommen und das ganze Volk Gottes
wiederherstellen. Aber ich sage euch: Elija ist schon gekommen, und
niemand hat ihn erkannt, sondern sie haben mit ihm gemacht, was sie
wollten. So wird auch der Menschensohn durch sie zu leiden haben. Da
verstanden die Jünger, daß er vom Täufer Johannes sprach.) Diese
letzten Verse geben bekannt, daß Johannes der erwartete Prophet Elija
sei. Vergleicht man nun die Worte von Johannes mit den Worten von Jesus,
die in diesen beiden Evangelien angegeben werden, so ist ein deutlicher
Gegensatz erkennbar. [Denn im Evangelium nach Johannes, wird berichtet, daß
Johannes nicht der Prophet Elija ist. Einer der Gründe warum die Juden
dem Propheten Jesus nicht glaubten, war, daß sie vor ihm, den Propheten
Elija erwarteten. Somit wir auch diese Gegensätzlichkeit eindeutig
erkennbar.] 11–
Im ersten Kapitel des Evangeliums nach Lukas kündigt der Engel Zacharias
die Geburt von dem Propheten Johannes an, indem er seine Eigenschaften
bekannt gibt. Im 17. Vers laute es: (Er wird dem Herr als Bote
vorrausgehen, im gleichen Geist und mit der gleichen Kraft wie der
Prophet. Er wird das Herz der Eltern den Kindern zuwenden. Alle
Ungehorsamen wird er auf den rechten Weg zurückbringen und so dem Herrn
ein Volk zuführen, das auf sein Kommen vorbereitet ist). Dieser Vers
steht im Gegensatz zu den oben angegebenen Versen des Evangeliums nach
Matthäus. Denn Johannes kann nicht Elija sein und zugleich mit den
Eigenschaften Elijas vergleicht werden. 12–
Im Evangelium nach Lukas (4/24, 25, 26) heißt es (Aber ich versichere
euch: ein Prophet gilt in seiner Heimatstadt nichts. Ja ich muß euch noch
mehr sagen: Zur Zeit des Propheten Elija lebten viele Witwen in Israel,
damals, als es dreieinhalb Jahre nicht regnete und im ganzen Land eine große
Hungersnot war. Trotzdem wurde Elija zu keiner von ihnen geschickt,
sondern zu einer Witwe in Sarepta im Gebiet Sidon). Da sich dieses
Geschehen aber nicht zur Zeit des Propheten Johannes ereignete, wird die
Gegensätzlichkeit der Überlieferung nach Matthäus auch hier deutlich
sichtbar. (Im
Evangelium nach Matthäus wird berichtet, daß der Prophet Johannes Elija
sei und mit dem Propheten Jesus zur gleichen Zeit lebte. Im Evangelium
nach Johannes aber heißt es, daß die große Dürre nicht zur Zeit des
Propheten Jesus und dem Täufer Johannes geschah.) 13–
Im Evangelium nach Lukas (9/53, 54) steht: (Aber die Dorfbewohner wollten
Jesus nicht aufnehmen, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war. Als Jakobus
und Johannes das hörten, sagten sie zu Jesus: ‘Herr sollen wir
befehlen, daß Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet (So wie es auch
Elija tat)?) Demzufolge wußten die Apostel, daß der Prophet Elija schon
vorher erschienen war und das Johannes nicht Elija ist. Dies steht
wiederum eindeutig im Gegensatz zu den Überlieferungen des Evangeliums
nach Matthäus. 14–
In den ersten drei Versen des 21. Kapitels des Evangeliums nach Matthäus
wird erzählt, daß Jesus zwei seiner Apostel damit beauftragte, aus dem
naheliegenden Dorf, eine Eselin und ihr Junges loszubinden und ihm zu
bringen. Doch in den anderen Evangelien wird nur von einem jungen Esel
berichtet. 15–
Im 6. Vers des 1. Kapitels des Evangeliums nach Markus steht geschrieben,
daß Johannes sich von Heuschrecken und vom Honig wilder Bienen ernährte.
Im Evangelium nach Matthäus (11/18) jedoch steht, daß Johannes fastete
und nichts aß. [Beide Überleferungen befinden sich deutlich im Gegensatz
zueinander.] 16–
Im Evangelium nach Matthäus (3/14-17) steht: (Um diese Zeit kam Jesus von
Galiläa her an den Jordan, um sich von Johannes taufen zu lassen.
Johannes versuchte, ihn davon abzubringen und sagte: ‘Ich müßte von
dir getauft werden, und du kommst zu mir?’ Aber Jesus antwortete: ‘Sträub
dich nicht! Das ist es, was wir jetzt zu tun haben, damit alles geschied,
was Gott will’. Da gab Johannes nach. Sobald Jesus getauft war, stieg er
aus dem Wasser. Da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes
wie eine Taube auf sich herrabkommen. Und eine Stimme aus Himmel sagte:
‘Dies ist mein Sohn, ihm gilt meine Liebe, ihn habe ich erwählt’.) Aber
im gleichen Evangelium (11/2, 3) steht: (Der Täufer Johannes hatte im Gefängnis
von den Taten Christi gehört, darum schickte er einige seiner Jünger zu
ihm. ‘Bist du der Retter, der kommen soll’ ließ er fragen, ‘oder müßen
wir auf einen andern warten?’) Der
Prophete Johannes blieb bis zu seinem Tod im Gefängnis. Er hatte Jesus
vor seiner Gefangenschaft getauft. Doch dem Evangelium nach Matthäus gemäß,
kannte Johannes, Jesus schon vor der Taufe. [Wie oben schon angegeben
wurde, wird im Evangelium nach Matthäus (3/13, 14) berichtet, daß
Johannes auf die Bitte von Jesus, ihn zu taufen, wie folgt antwortete:
(Ich müßte von dir getauft werden). Aber im 11. Kapitel des gleichen
Evangelium steht wiederum, daß Johannes im Gefängnis nicht wußte, daß
Jesus ein Prophet war und deshalb Boten zu Jesus schickte. Erstaunlicher
Weise aber berichtet Matthäus selbst in dem 14. Kapitel seines
Evangeliums, daß Johannes das Gefängnis nicht verlassen konnte, da
Herodes ihn dort töten ließ. Demnach widersprechen sich die diesbezüglichen
Verse des 3. und 11. Kapitels dieses Evangeliums eindeutig.] 17–
Im Evangelium nach Johannes wird dieses Thema völlig anders mitgeteilt.
In 32. und 33. Vers des ersten Kapitels dieses Evangeliums steht:
(Johannes machte folgende Aussage: ‘Ich sah den Geist Gottes wie eine
Taube vom Himmel kommen und bei ihm bleiben. Vorher wußte ich nicht, daß
er es war. Aber Gott, der mir den Auftrag gab mit Wasser zu taufen, hatte
zu mir gesagt: ‘Wenn du einen siehst, auf den sich der Geist niederläßt
und bei dem er bleibt, dann weist du, das ist der, der mit dem heiligen
Geist tauft). Der Überlieferung dieses Evangeliums gemäß, kannte
Johannes Jesus nicht und lernte ihn erst während der Taufe kennen. Diese
Überlieferung aus dem Evangelium nach Johannes, steht entschieden im
Gegensatz zu den diesbezüglichen Überlieferungen des Evangeliums nach
Matthäus, die wird oben bereits erwähnt haben. 18–
Im 31. Vers des 5. Kapitels, schreibt das Evangelium nach Johannes, Jesus
folgende Worte zu: (Wenn ich in eigener Sache aussagte, hätte meine
Aussage keine Beweiskraft). Im 11. Vers des 3. Kapitels des gleichen
Evangeliums wiederum lauten die Worte, die angeblich von Jesus gesagt
wurden, so: (Wir sprechen über Dinge, die wir kennen, und machen Aussagen
über das, was wir sehen). Der Unterschied dieser beiden Aussagen liegt
klar auf der Hand. 19–
Im Evangelium nach Matthäus (10/27) steht: (Was ich euch heute in der
Dunkelheit anvertraue, das sagt am hellen Tag weiter, und was ich euch ins
Ohr flüstere, das macht aller Welt bekannt). Im
Evangelium nach Lukas (12/3) steht jedoch: (Was ihr in der Dunkelheit
sagt, werden alle am hellen Tag zu hören bekommen. Was ihr einem anderen
hinter verschlossener Tür ins Ohr flüstert, wird zuletzt aller Welt
bekanntgemacht werden). Aus
diesen Versen ist zu erkennen, daß sie aus selber Quelle stammen, doch im
nachhinein verändert wurden. 20–
Ab dem 21. Vers des 26. Kapitels des Evangeliums nach Matthäus heißt es:
(Während der Mahlzeit sagte er: ‘Ich weiß genau, daß einer unter euch
mich verraten wird’. Die Jünger waren sehr bestürzt, und einer nach
dem anderen fragte ihn: ‘Du meinst doch nicht mich, Herr?’ Jesus
antwortete: ‘Der wird mich verraten, der eben mit mir das Brot in die
Schüssel getaucht hat’. Da fragte der Verräter Judas: ‘Du meinst
doch nicht etwa mich?’ ‘Doch’ antwortete Jesus ‘dich’). Aber im
Evangelium nach Johannes wird dieses Ereigniss so berichtet: (Als Jesus
das gesagt hatte, wurde er sehr traurig und sagte ihnen ganz offen: ‘Ich
versichere euch: einer von euch wird mich verraten. Seine Jünger sahen
sich ratlos an, sie konnten sich nicht vorstellen, wen er meinte. Der Jünger,
den Jesus besonders lieb hatte, saß neben ihm. Simon Petrus gab ihm durch
ein Zeichen zu verstehen: ‘Frag du ihn, von wem er spricht!’ Da rückte
er näher an Jesus heran und fragte: “Herr, wer ist es?’ Jesus
antwortete: ‘Ich werde ein Stück Brot eintauchen, und wem ich es gebe,
der ist es’. Er nahm ein Stück Brot, tauchte es ein und gab es Judas,
dem Sohn von Simon Iskariot). Auch bei diesen Überlieferungen ist der
Unterschied deutlich sichtbar. 21–
Im 26. Kapitel des Evangeliums nach Matthäus wird erzählt, wie die Juden
Jesus verhafteten. Ab dem 48. Vers wird dieses Ereignis folgendermaßen übertragen:
(Der Verräter hatte mit ihnen ein Erkennungszeichen ausgemacht: ‘Wem
ich einen Begrüßungskuß gebe, der ist es. Den nehmt fest!’ Judas ging
sogleich auf Jesus zu und sagte: ‘Sei gegrüßt, Lehrer!’ und gab ihm
einen Kuß. Jesus sagte zu ihm: ‘Freund, komm zur Sache!’ Da traten
die Bewaffneten herran, packten Jesus und nahmen ihn fest). Im
Evangelium nach Johannes (18/3-8) wird die Verhaftung jedoch so
dargestellt: (So kam Judas dorthin, begleitet von römischen Soldaten und
von einigen Tempelwächtern, die von den früheren Priestern und den
Pharisäern mitgeschickt worden waren. Sie waren bewaffnet und trugen
Laternen und Fackeln. Jesus wußte genau was mit ihm geschehen würde. Er
trat ihnen entgegen und fragte sie: ‘Wen sucht ihr?’ ‘Jesus von
Nazaret’ antworteten sie. ‘Ich bin es’ sagte Jesus. Der Verräter
Judas stand bei ihnen. Als Jesus zu ihnen sagte: ‘Ich bin es’ wichen
sie zurück und fielen zu Boden. Jesus fragte sie wieder: ‘Wen sucht
ihr?’. ‘Jesus von Nazaret’ antworteten sie. ‘Ich habe euch doch
gesagt, daß ich es bin’ sagte Jesus. ‘Wenn ihr also mich sucht, dann
läßt diese anderen gehen). Auch zwischen diesen Überlieferungen sind
eindeutig Unterschiede vorhanden. 22–
Während den Überlieferungen, in denen mitgeteilt wird wie Petrus Jesus
verleugnete, weisen die Evangelien ebenfalls zahlreiche Unterschiede auf.
Im Evangelium nach Matthäus (26/69-75) wird dies wie folgt überliefert:
(Petrus saß noch immer im Hof, als eine Dienerin vorkei kam und sagte:
‘Du warst doch auch mit diesem Jesus aus Galilaa zusammen!’ Petrus
stritt es vor allen Leuten ab und sagte: ‘Ich weiß nicht, wovon du
redest!’ Dann ging er ans Eingangstor. Dort sah ihn ein anderes Mädchen
und sagte zu denen, die dort herumstanden: ‘Der da war auch mit diesem
Jesus aus Nazaret zusammen!’ Und wieder stritt Petrus es ab: ‘Ich schwöre,
ich kenne den Mann überhaupt nicht!’ Kurz darauf traten die Umstehenden
zu Petrus und sagten: ‘Natürlich gehörst zu ihnen. Das merkt man schon
an deiner Aussprache!’ Petrus aber schwor: ‘Gott soll mich strafen,
wenn ich lüge! Ich kenne den Mann nicht!’ In diesem Augenblick krähte
ein Hahn und Petrus erinnerte sich daran, daß Jesus zu ihm gesagt hatte:
‘Bevor der Hahn kräht, wirst du dreimal behaupten, daß du mich nicht
kennst’. Da ging er hinaus und weinte verzweifelt). Die
Überlieferung von Markus (14/66-72) hingegen lautet: (Petrus war noch
immer unten im Hof. Eine Dienerin des Obersten Priesters kam vorbei. Als
sie Petrus am Feuer bemerkte, sah sie ihn scharf an und meinte: ‘Du
warst doch auch mit dem Jesus aus Nazaret zusammen!’ Petrus stritt es
ab: ‘Ich habe keine Ahnung, ich weiß überhaupt nicht, wovon du
redest!’ Dann ging er hinaus in die Vorhalle. In diesem Augenblick krähte
ein Hahn. Das Mädchen entdeckte Petrus dort wieder und sagte zu den
Umstehenden: ‘Der gehört auch zu ihnen!’ Aber er stritt es wieder ab.
Kurz darauf fingen die Umstehenden nocheinmal an: ‘Natürlich gehörst
du zu ihnen, du bist doch aus Galiläa!’ Aber Petrus schwor: ‘Gott
soll mich strafen, wenn ich lüge! Ich kenne den Mann nicht, von dem ihr
redet’. Da krähte der Hahn zum zweitenmal, und Petrus erinnerte sich
daran, daß Jesus zu ihm gesagt hatte: ‘Bevor der Hahn zweimal kräht,
wirst du dreimal behaupten, daß du mich nicht kennst’. Da fing er an zu
weinen.) Im
Evangelium nach Lukas (22/55-62) steht diesbezüglich: (Mitten im Hof
hatte man ein Feuer angezündet, und viele saßen darum herum. Auch Petrus
setzte sich dazu. Eine Dienerin bemerkte ihn dort und sah ihn scharf an:
‘Der hier war auch mit ihm zusammen!’ sagte sie. Aber Petrus stritt es
ab: ‘Ich kenne ihn ja überhaupt nicht!’ Bald darauf wurde ein Mann
auf ihn aufmerksam und sagte: ‘Du gehörst doch auch zu denen!’ Aber
Petrus widersprach: ‘Mensch ich habe nichts mit ihm zu tun!’ Etwa eine
Stunde später behauptete noch einer: ‘Gar keine Frage, der war auch mit
ihm zusammen, er ist auch aus Galiläa’. Aber Petrus stritt es ab:
‘Ich weiß überhaupt nicht wovon du sprichst!’ Im gleichen Augenblick
krähte ein Hahn. Der Herr (Jesus) drehte sich um und sah Petrus an. Da
fiel Petrus ein, was der Herr zu ihm gesagt hatte: ‘bevor heute der Hahn
kräht, wirst du dreimal behaupten, daß du mich nicht kennst’. Und er
ging hinaus und weinte verzweifelt). Zum
gleichen Thema überliefert das Evangelium nach Johannes (18/25-27)
folgendes: (Petrus stand noch immer beim Feuer und wärmte sich. Da sagten
die anderen zu ihm: ‘Bist du nicht auch ein Jünger von dem da drin?’
Aber Petrus erwiderte: ‘Nein ich bin es nicht’ Ein Diener des Obersten
Priesters, ein Verwandter des Mannes, dem Petrus das Ohr abgeschlagen
hatte, bestand darauf: ‘Ich habe dich doch mit ihm in dem Garten
gesehen!’ Wieder stritt Petrus es ab, und im selben Augenblick krähte
ein Hahn). Dem
klaren Verstand sind die Unterschiede dieser vier Überlieferungen
eindeutig sichtbar. 23–
Im 36. Vers des 22. Kapitels des Evangeliums nach Lukas, wird von der
Rede, die Jesus an dem Tag seiner Verhaftung, seinen Apostel hielt,
berichtet: (Jesus erwiderte: ‘Von jetzt ab gilt etwas anderes: Wer einen
Geldbeutel und eine Vorratstasche hat, soll sie mitnehmen! Wer nichts hat
als ein Mantel, soll ihn verkaufen und sich ein Schwert dafür
beschaffen!) Im 38. Vers erwidern die Jünger: (Herr, da haben wir zwei
Schwerte!). Im 49-52. Vers des geleichen Kapitels heißt es: (Da merkten
auch die anderen Jünger, was bevorstand, und fragten: ‘Herr, sollen wir
mit dem Schwert dazwischenfahren? Sofort ging einer von ihnen auf den
Diener des Obersten Priesters los und schlug ihm das rechte Ohr ab. Aber
Jesus rief: ‘Halt!Hört auf!’ Er berührte das Ohr und heilte den
Mann.) Tatsächlich aber wird in keinem anderen, der drei Evangelien davon
berichtet, daß die Schwerte erkauft wurden und das abgeschlagene Ohr von
Jesus geheilt wurde. 24–
Im Evangelium nach Matthäus (26/51-54) steht: (Einer von seinen
Begleitern zog sein Schwert, hieb auf den Diener des Obersten Priesters
ein und schlug ihm ein Ohr ab. Aber Jesus befahl ihm: “Steck dein
Schwert weg, denn wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.
Weißt du nicht, daß ich nur meinen Vater um Hilfe zu bitten brauche, und
er wird mir sofort mehr als zwölf Legionen Engel schicken? Aber wie soll
sich dann erfüllen, was in den heiligen Schriften vorrausgesagt ist? Es
muß doch so kommen”.) Jedoch wir in keinem anderen Evangelium von
diesen geistigen Soldaten, diesen Engeln berichtet. 25–
In den drei Evangelien Matthäus (27/32), Markus (15/21) und Lukas (23/26)
steht geschrieben, daß ein Mann aus Zyrene, namens Simon dazu gezwungen
wurde das Kreuz, an das Jesus gekreuzigt werden sollte zu tragen. Im
Evangelium nach Johannes (19/17) jedoch steht erstaunlicher Weise, daß
Jesus das Kreuz selber traten mußte. 26–
Den Überlieferungen der Evangelien nach Markus und Matthäus gemäß,
wurde Jesus auch von den zwei Verbrechern, die neben ihm gekreuzigt
wurden, beschimpft. Im Evangelium nach Lukas (23/39-43) aber wird
berichtet, daß einer der beiden Verbrecher ihn beschimpfte, der andere
ihn aber zurückwies und Jesus bad, sich ihm anzunehmen. 27–
Auch zu der Auferweckung des Propheten Jesus, Friede sei mit ihm, überliefern
die vier Evangelien verschiedene Berichte. Da es ein großer Aufwand
gewesen wäre, alle diese Verschiedenheiten ihnen hier einzelt
vorzutragen, haben wir einen Auszug der widersprüchigen Verse jedes
Evangeliums, für jene aufgestelt, die es wissen sich ein warnendes
Beispiel daraus zunehmen. Im
Evangelium nach Matthäus, steht ab dem 57. Vers des 27. Kapitels
folgendes: (Am Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa, er hieß Josef
und war ein Jünger Jesu. Er ging zu Pilatus und bat ihn, den Leichnam
Jesu freizugeben. Da befahl Pilatus, ihn auszuliefern. Josef nahm den
Toten, wickelte ihn in ein sauberes Leinentuch und legte ihn in sein
eigenes Grab, das in einen Felsen gehauen und noch unbenutzt war. Dann
rollte er einen schweren Stein vor den Grabeingang und ging fort. Maria
aus Magdala und die andere Maria blieben dort und setzten sich dem Grab
gegenüber nieder. Am nächsten Tag - es war der Sabbat - kamen die führenden
Priester und die Pharisäer miteinander zu Pilatus und sagten: “Herr,
uns ist eingefallen, daß dieser Schwindler behauptet hat, er werde drei
Tage nach seinem Tod auferweckt werden. Gib deshalb Anweisung, das Grab
bis zum dritten Tag streng zu bewachen! Sonst könnten seine Jünger die
Leiche stehlen und dann unserem Volk erzählen, er sei vom Tod auferweckt
worden. Dieser letzte Betrug wäre dann noch viel schlimmer als die Lüge
vorher”. “Ich gebe euch eine Wache” sagte Pilatus: “Geht und
sichert das Grab, wie ihr es für nötig haltet!” Sie gingen also zum
Grab, versiegelten den Stein am Eingang gemeinsam mit der Wache und ließen
diese beim Grab zurück. Am Abend als der Sabbat vorüber und der Sonntag
eben angebrochen war, machten sich Maria aus Magdala und die andere Maria
auf den Weg, um nach dem Grab zu sehen. Plötzlich bebte die Erde, denn
ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, rollte den
Stein weg und setzte sich darauf. Die Wächter erschracken vor ihm so
sehr, daß sie zitterten und wie tot dalagen. Der Engel sagte zu den
Frauen: “Ihr braucht keine Angst zu haben! Ich weiß ihr sucht Jesus,
der ans Kreuz genagelt wurde. Er ist nicht hier, er ist auferweckt worden,
so wie er es vorausgesagt hat. Kommt
her und seht die Stelle, wo er gelegen hat. Und jetzt geht schnell zu
seinen Jüngern und sagt ihnen: “Gott hat ihn vom Tod erweckt! Er geht
euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen”. Ihr könnt euch
auf mein Wort verlassen. Erschrocken und doch voller Freude liefen die
Frauen vom Grab weg. Sie eilten zu den Jüngern, um ihnen alles zu erzählen.
Plötzlich stand Jesus selbst vor ihnen und sagte: “Seid gegrüßt!”
Die Frauen warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. “Habt
keine Angst!” sagte Jesus zu ihnen. “Geht und sagt meinen Brüdern,
sie sollen nach Galiläa gehen. Dort werden sie mich sehen. Während die
Frauen noch auf dem Weg waren, liefen einige Wächter vom Grab zurück in
die Stadt und meldeten den Führenden Priestern, was geschehen war. Diese
überlegten zusammen mit den Ratsältesten, was sie nun tun sollten. Sie
bestachen die Soldaten mit viel Geld und trugen ihnen auf: “Erzählt
allen: In der Nacht, während wir schliefen, sind seine Jünger gekommen
und haben den Toten gestohlen.” Die Wächter nahmen das Geld und taten,
wie man sie angewiesen hatte. Diese Geschichte wird bei den Juden bis
heute weitererzählt. Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg,
zu dem Jesus sie bestellt hatte. Als sie ihn dort sahen, warfen sie sich
vor ihm nieder, aber einige taten es mit zwiespältigem Herzen. Jesus trat
auf sie zu und sagte: “Gott hat mir unbeschränkte Vollmacht im Himmel
und auf der Erde gegeben. Darum geht nun zu allen Völkern der Welt und
macht die Menschen zu meinen Jüngern! Tauft sie im Namen des Vaters und
des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was
ich euch aufgetragen habe.”) Im
Evangelium nach Markus wird dies ab dem 42. Vers des 15. Kapitels bis zum
16. Kapitel wie folgt übertragen (Es war Abend geworden, und der nächste
Tag war ein Sabbat. Damit dieser nicht eingeweiht würde, nahm Josef aus
Arimathäa es auf sich, zu Pilatus zu gehen und ihn um den Leichnam Jesus
zu bitten. Er war ein hochgeachtetes Ratsmitglied und wartete darauf, daß
Gott seine Herrschaft aufrichte. Pilatus war erstaunt zu hören, daß
Jesus schon gestorben war. Als der Hauptman es ihm bestätigte, überließ
er Josef den Toten. Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz und
wickelte ihn in das Tuch. Dann legte er ihn in ein Grab, das in einen
Felsen gehauen war. Zuletzt rollte er einen Stein vor dem Grabeingang.
Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Joses, sahen zu und merkten
sich, wo Jesus lag. Am
Abend, als der Sabbat vorbei war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die
Mutter von Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um den Toten
einzubalsamieren. Ganz früh am Sonntagmorgen, als die Sonne gerade
aufging, kamen sie zum Grab. Unterwegs hatten sie sich überlegt, wer
ihnen den Stein vom Grabeingang wegrollen könnte, denn er war sehr groß.
Aber als sie hinsahen, bemerkten sie, daß der Stein schon entfernt war.
Sie gingen in die Grabhöhle hinein und sahen dort auf der rechten Seite
einen jungen Mann in einem weißen Gewand sitzen. Sie erschracken sehr. Er
aber sagte zu ihnen: “Habt keine Angst! Ihr sucht Jesus aus Nazaret, der
ans Kreuz genagelt wurde. Er ist nicht hier, Gott hat ihn vom Tod erweckt!
Hier seht ihr die Stelle wo er gelegen hat. Und nun geht und sagt seinen Jüngern,
vor allem Petrus: “Er geht euch nach Galiläa voraus. Dort werdet ihr
euch sehen, genau wie er es euch gesagt hat?” Da
verließen sie die Grabhöhle und flohen. Sie zitterten vor Entsetzen. Und
weil sie solche Angst hatten, erzählten sie niemand davon. Nachdem Jesus
früh am Sonntag auferstanden war, zeigte er sich zuerst Maria aus
Magdala, die er von sieben bösen Geistern befreit hatte. Sie ging zu den
trauernden und weinenden Jüngern und berichtete ihnen ihr Erlebnis. Die Jünger
hörten zwar, daß Jesus lebte und Maria ihn gesehen habe, aber sie
glaubten ihr nicht. Danach zeigte sich Jesus in fremder Gestalt zwei von
ihnen, die zu einem Ort auf dem Land unterwegs waren. Sie kehrten um und
erzählten es den anderen, aber sie glaubten es auch ihnen nicht. Schließlich
zeigte sich Jesus noch den elf Jüngern, während sie beim Essen waren. Er
machte ihnen Vorwürfe, weil sie zweifelten und denen nicht glauben
wollten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. Dann sagte er zu
ihnen: “Geht nun in die ganze Welt und verkündet allen die Gute
Nachricht! Wer zum Glauben kommt und sich taufen läßt, wird gerettet.
Wer nicht glaubt den wird Gott verurteilen. Als Jesus der Herr, das gesagt
hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich an die rechte
Seite Gottes.) Im
Evangelium nach Lukas heißt es wiederum ab dem 50. Vers des 23. Kapitels
(Unter den Ratsältesten gab es einen Mann namens Josef, der aus der jüdischen
Stadt Amirathäa stammte. Er führte ein vorbildliches Leben und wartete
darauf, daß Gott seine Herrschaft aufrichte. Er hatte den Beschlüssen
und dem Vorgehen des jüdischen Rats nicht zugestimmt. Nun ging er zu
Pilatus und bat ihn um den Leichnam Jesu. Dann nahm er den Toten vom
Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Grab, das in
einen Felsen gehauen war. Es war noch niemand darin bestattet worden. Das
geschah am Freitag, unmittelbar vor Beginn des Sabbats. Die Frauen, die
zusammen mit Jesus aus Galiläa hergekommen waren, gingen mit Josef und
sahen, wie Jesus ins Grab gelegt wurde. Dann kehrten sie in die Stadt zurück
und bereiteten wohlriechende Salben für die Einbalsamierung vor. Den
Sabbat verbrachten sie in Ruhe, wie das Gesetz es vorschreibt. Am
Sonntagmorgen gingen die Frauen in aller Frühe zum Grab und nahmen die
Salben mit, die sie zubereitet hatten. Sie sahen, daß der Stein vom
Grabeingang weggerollt war. Als sie aber hineingingen, war der Leichnam
Jesu, des Herrn, nicht mehr da. Während sie noch ratlos dastanden, traten
plötzlich zwei Männer in strahlend hellem Gewand zu ihnen. Die Frauen fürchteten
sich und blickten zu Boden. Die beiden Männer sagten zu ihnen: “Was
sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, Gott hat ihn vom
Tod erweck! Erinnert euch an das, was er euch in Galiläa gesagt hatte:
“Der Menschensohn wird den Feinden Gottes ausgeliefert und ans Kreuz
genagelt, aber am dritten Tag wird er vom Tod auferstehen.” Sie verließen
das Grab und gingen zu den Elf und den übrigen, die bei ihnen waren, um
ihnen alles zu berichten. Es waren Maria aus Magdala und Johanna sowie
Maria, die Mutter von Jakobus, und noch einige andere Frauen. Petrus
sprang auf und lief zum Grab. Er schaute hinein, fand aber nichts als die
Leinenbinden. Verwundert ging er nach Hause. Am selben Tag gingen zwei,
die zu den Jüngern Jesu gehört hatten, nach dem Dorf Emmaus, das etwa
zwei Kilometer von Jerusalem entfernt lag. Unterwegs unterhielten sie sich
über alles, was geschehen war. Als sie so miteinander sprachen und alles
hin und her überlegten, kam Jesus dazu und ging mit ihnen. Aber sie
erkannten ihn nicht, sie waren wie mit Blindheit geschlagen. Er fragte
sie: “Worüber redet ihr denn so eifrig unterwegs?” Da
blieben sie traurig stehen, und der eine - er hiess Kleopas - fragte:
“Du bist wohl der einzige in Jerusalem, der nicht weiß, was dort in den
letzten Tagen geschehen ist?” “Was ist denn?” “fragte Jesus.”
Das mit Jesus von Nazaret “sagten sie.” Er war ein Prophet, in Worten
und Taten hat er vor Gott und dem ganzen Volk seine Macht erwiesen. Unsere
führenden Priester und die anderen Ratsmitglieder haben ihn zum Tod
verurteilt und ihn ans Kreuz nageln lassen. Und wir hatten doch gehofft,
er werde der Mann sein, der Israel befreit! Heute ist schon der dritte
Tag, seitdem das geschehen ist. Und jetzt haben uns einige Frauen, die zu
uns gehören, noch mehr erschreckt. Sie gingen heute früh zu seinem Grab,
konnten aber seinen Leichnam nicht finden. Sie kamen zurück und erzählten,
sie hätten Engel gesehen, die hätten ihnen gesagt, daß er lebt. Einige
von uns sind gleich zum Grab gelaufen und haben alles so gefunden, wie es
die Frauen erzählten. Aber ihn selbst haben sie nicht gesehen”. Da
sagte Jesus zu ihnen: “Was seid ihr doch blind! Wie schwer tut ihr euch
zu glauben, was die Propheten Vorausgesagt haben! Der versprochene Retter
mußte doch erst dies alles erleiden, um zu seiner Herrlichkeit zu
gelangen!” Und Jesus erklärte ihnen die Worte, die sich auf ihn
bezogen, von den Büchern Moses und der Propheten angefangen durch alle
heiligen Schriften. Mittlerweile waren sie in die Nähe von Emmaus
gekommen. Jesus tat so, als wolle er weitergehen. Aber sie hielten ihn zurück
und baten: “Bleib doch bei uns! Es ist fast Abend, und gleich wird es
dunkel!” Da folgte er ihrer Einladung und blieb bei ihnen. Während des
Abendessens nahm er das Brot, dankte Gott, brach es in Stücke und gab es
ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten Jesus. Aber im
selben Augenblick verschwand er vor ihnen. Sie sagten zueinander: “Wurde
uns nicht heiß ums Herz, als er unterwegs mit uns sprach und uns die
heiligen Schriften erklärte?” Sie machten sich sofort auf der Rückweg
nach Jerusalem. Als sie dort ankammen, waren die Elf mit allen übrigen
versammelt und riefen ihnen zu: “Der Herr ist wirklich auferweckt
worden! Simon hat ihn gesehen”. Da erzählten ihnen die beiden, was sie
unterwegs erlebt hatten und wie sie den Herrn erkannt hatten, als er ihnen
das Brot austeilte. Während die beiden noch erzählten, stand plötzlich
der Herr selbst mitten unter ihnen. Er grüßte sie: “Ich bringe euch
Frieden!” Sie erschracken, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Aber
er sagte: “Warum seid ihr so erschrocken? Warum kommen euch solche
Zweifel? Schaut mich doch an, meine Hände, meine Füße, dann erkennt
ihr, daß ich es wirklich bin. Faßt mich an und überzeugt euch, ein
Geist hat doch nicht Fleisch und Knochen wie ich!” Während er das
sagte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Füße. Als sie es in ihrer
Freude und Verwunderung noch immer nicht fassen konnten, fragte er:
“Habt ihr etwas zu essen da? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch,
und er aß es vor ihren Augen. (Und nachdem er seine Jünger ermahnte.) Führte
Jesus sie aus der Stadt hinaus nach Betanien. Dort erhob er die Hände, um
sie zu segnen. Und während er sie segnete, entfernte er sich von ihnen
und wurde zum Himmel emporgehoben.) Die
Gute Nachricht nach Johannes berichtet über dieses Ereignis ab dem 31.
Vers seines 19. Kapitels, jedoch: (Die führenden Männer baten Pilatus:
“Laßt doch den Hingerichteten die Beine brechen und sie vom Kreuz
abnehmen.” Sie sagten das, weil es Freitag war und sie die Toten nicht
über den Sabbat am Kreuz hängen lassen wollten. Die Soldaten gingen hin
und brachen die Beine der beiden Männer, die mit Jesus zusammen
gekreuzigt worden waren. Als sie zu Jesus kamen merkten sie, daß er schon
tot war. Darum brachen sie seine Beine nicht. Aber einer der Soldaten
stach ihm mit seinem Speer in die Seite. Da kam Blut und Wasser herraus.
Als das geschehen war, bat Josef aus Arimathäa Pilatus um Erlaubnis, den
Toten vom Kreuz abzunehmen. Josef war ein Jünger Jesu, aber nur heimlich,
weil er vor den führenden Männern Angst hatte. Pilatus überließ ihm
den Leichnam, und Josef ging und nahm ihn vom Kreuz ab. Auch Nikodemus,
der Jesus einmal nachts aufgesucht hatte, kam mit, er brachte ungefähr
hundert Pfund Myrrhenharz mit Aloe. Die beiden Männer nahmen den Leichnam
Jesu und wickelten ihn mit den Duftstoffen in Leinenbinden, wie es der jüdische
Begräbnissitte entspricht. Bei der Stelle, wo Jesus hingerichtet worden
war, befand sich ein Garten. Darin war eine neue Grabhöhle, in der noch
niemand gelegen hatte. Dort hinein legten sie Jesus, weil es der Tag vor
dem Sabbat war und weil das Grab in der Nähe lag. Am Tag nach dem Sabbat
ging Maria aus Magdala in aller Frühe, als es noch dunkel war, zum Grab.
Sie sah, daß der Stein vom Eingang entfernt war. Da
lief sie zu Simon Petrus und zu dem Jünger, den Jesus liebte, und
berichtete ihnen: “Man hat den Herrn aus dem Grab genommen, und wir
wissen nicht, wohin er gebracht worden ist. Petrus und der andere Jünger
machten sich auf den Weg und gingen zum Grab. Beide beeilten sich sehr,
aber der andere Jünger lief schneller als Petrus und war als erster am
Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, aber er ging
nicht hinein. Als Simon Petrus nachkam, ging er sofort in die Grabhöhle
hinein. Er sah die Leinenbinden und das Tuch, das sie Jesus um den Kopf
gebunden hatten. Dieses Tuch lag nicht bei den Binden, sondern war für
sich zusammengefaltet. Nun ging auch der andere Jünger hinein, der zuerst
am Grab angekommen war. Er sah alles und kam zum Glauben. Denn bis dahin
hatten sie die heiligen Schriften immer noch nicht verstanden. Dort steht
ja, daß Jesus vom Tod auferstehen muß. Danach gingen die beiden nach
Hause zurück. Maria stand noch vor dem Grab und weinte. Dabei beugte sie
sich vor und schaute hinein. Da sah sie zwei weißgekleidete Engel. Sie saßen
an der Stelle, wo Jesus gelegen hatte, einer am Kopfende und einer am Fußende.
“Warum weinst du?” fragten die Engel. Maria antwortete: “Sie haben
meinen Herrn fortgetragen, und ich weiß nicht, wohin sie ihn gebracht
haben!” Als sie sich umdrehte, sah sie Jesus dastehen. Aber sie wußte
nicht, daß es Jesus war. Er fragte sie: “Wen suchst du?” Sie dachte,
er sei ein Gärtner und sagte zu ihm: “Wenn du ihn fortgenommen hast, so
sage mir, wohin du ihn gebracht hast. Ich möchte hingehen und ihn
holen”. “Maria” sagte Jesus zu ihr. Sie wandte sich ihm zu und
sagte: “Rabbuni” Das ist hebräisch und heißt: “Mein Herr!” Jesus
sagte zu ihr: “Halte mich nicht zurück! Ich bin noch nicht zu meinem
Vater zurückgekehrt. Aber geh zu meinen Brüdern und sag ihnen von mir:
Ich gehe zu dem, der mein und euer Vater ist, mein Gott und euer Gott”.
Maria aus Magdala ging zu den Jüngern und sagte: “Ich habe den Herrn
gesehen!” Und sie berichtete ihnen, was er ihr aufgetragen hatte. Es war
spät an jenem Sonntag. Die Jünger hatten Angst vor den führenden Männern,
deshalb hatten sie die Türen abgeschlossen. Da kam Jesus und trat in ihre
Mitte. “Ich bringe euch Frieden” sagte er. Dann zeigte er ihnen seine
Hände und seine Seite. Sie freuten sich sehr als sie den Herrn sahen.
Nocheinmal sagte Jesus zu ihnen: “Ich bringe euch Frieden! Wie der Vater
mich gesandt hat, so sende ich nun euch”. Dann hauchte er sie an und
sagte: “Empfangt Gottes heiligen Geist! Wem ihr die Schuld erlaßt, dem
ist sie von Gott vergeben. Wem ihr sie nicht erlaßt, dem ist sie auch von
Gott nicht vergeben.” Als
Jesus kam, war Thomas, genannt der Zwilling, einer der zwölf Jünger,
nicht dabei gewesen. Später erzählten ihm die anderen: “Wir haben den
Herrn gesehen!” Thomas sagte zu ihnen: “Ich werde es so lange nicht
glauben, bis ich die Spuren von den Nägeln an seinen Händen gesehen
habe. Ich will erst mit meinen Fingern die Spuren von den Nägeln fühlen
und meine Hand in seine Seitenwunde legen”. Eine Woche später waren die
Jünger wieder im Haus versammelt, und Thomas war bei ihnen. Die Türen
waren abgeschlossen. Jesus kam, trat in ihre Mitte und sagte: “Ich
bringe euch Frieden!” Dann wandte er sich an Thomas: “Leg deinen
Finger hierher und sieh dir meine Hände an! Streck deine Hand aus und
lege sie in meine Seitenwunde! Hör auf zu zweifeln und glaube, daß ich
es bin!” (21. Kapitel) Simon Petrus sagte zu den anderen: “Ich gehe
fischen!” “Wir kommen auch mit” “sagten sie zu ihm. Sie gingen
hinaus und stiegen ins Boot, aber während der ganze Nacht fingen sie
nichts. Als die Sonne aufging, stand Jesus am Ufer. Die Jünger wußten
aber nicht, daß es Jesus war. Er redete sie an: “Kinder, habt ihr nicht
ein paar Fische?” “Keinen einzigen!” antworteten sie. Er sagte zu
ihnen: “Werft euer Netz an der rechten Bootseite aus! Dann werdet ihr
Erfolg haben”. Sie warfen das Netz aus und fingen so viele Fische, daß
sie das Netz nicht ins Boot ziehen konnten. Der Jünger, den Jesus liebt,
sagte zu Petrus: “Es ist der Herr!” Als Petrus das hörte, warf er
sich das Oberkleid über und sprang ins Wasser. Er hatte nämlich zum
Arbeiten sein Oberkleid ausgezogen. Sie waren etwa hundert Meter vom Land
entfernt. Die anderen Jünger ruderten das Boot an Land und zogen das Netz
mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie ein
Holzkohlenfeuer mit Fischen darauf, auch Brot lag dabei. Jesus sagte zu
ihnen: “Bringt ein paar von den Fischen, die ihr eben gefangen habt!”
Simon Petrus stieg ins Boot und zog das Netz an Land. Es war voll von großen
Fischen, genau hundertdreiundfünfzig. Aber das Netz riß nicht, obwohl es
so viele waren.) Jedes
dieser vier Überlieferungen ist unterschiedlich. Diese vier Evangelien,
die das Fundament, des christlichen Glaubens bilden, sind gefüllt von
zahlreichen Widersprüchen dieser Art. Schaut man genauer hin, so erkennt
man schnell, die Widersprüche der verschiedenen Evangelien. Auch wird man
sehen, daß manche Themen, die von einem Evangelium behandelt werden, in
einem anderen Evangelium überhaupt nicht erwähnt werden. Die Evangelien
unterscheiden sich nicht nur, in ihren Überlieferungen zum Thema der
Hinrichtung des Propheten Jesus, tatsächlich unterscheiden und
widersprechen sie sich auch fast überall in ihren Schriften, wobei die
Anzahl der einstimmigen Überlieferungen sehr klein ist. Ereignisse, wie
die Geburt des Propheten Jesus, der Kindermord von Herodes, die
Sterndeuter aus dem Osten, die Flucht nach Ägypten, Jesus in Nazaret,
Jesus heilte den Diener eines Hauptmans, Jesus erweckt die Tocher des
Gemeinderats vom Tod und Jesus ordnet den Jüngern an Waffen zu erkaufen,
sowie auch andere Mahnungen und Beispiele, unter denen sich auch die Worte
(Eloi, eloi, lema sabachtani: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich
verlassen) befinden, die der Prophet am Kreuz gesagt haben soll, daß er
sein Kreuz selbst trug, die Grabwächter und, daß er nach seiner
Kreuzigung den Jüngern in verschiedenen Gestalten erschien, sind einige
Beispiele für Überlieferungen, die sich in einem Evangelium befinden,
ein anderes Evangelium aber in keiner Weise davon berichten. Das
Evangelium nach Johannes, unterscheidet sich besonders in seinem Stil und
in seiner Botschaft von den anderen Evangelien. Überlieferungen wie sie
im 2. Kapitel des Evangeliums nach Johannes berichtet werden, in der Jesus
seine Mutter beschimpft und das Wasser zu Wein macht. Wie Jesus am Brunnen
mit einer Frau aus Samarien spach (Kapitel 4). Die Heilung am Teich
Betesda (Kapitel 5). Der Streit der Juden, um das Leib und das Blut des
Propheten (Kapitel 6, Vers 52, 53). Die Verurteilung der Ehebrecherin und
die Rede die Jesus den Juden über seine Herkunft hielt. (Kapitel 8). Die
Heilung eines Blinden, mit dem Brei aus Speichel und Erde und der Befehl
daraufhin nach dem Teich Schiloach zu gehen, damit der Blinde sich sein
Gesicht dort waschen sollte und die feindliche Haltung der Pharisäer zu
diesem Geschehen (Kapitel 9). Wie man Jesus steinigen wollte und die
daraufolgenden Rede über die Gottheit Christi (Kapitel 10). Die
Auferstehung von Lazarus (Kapitel 11). Wie die Füße von Jesus mit Öl
gewaschen wurden (Kapitel 12). Des Gespräch mit Philippus und Judas
(Kapitel 14), sowie das merkwürdige Gebet von Jesus (Kapitel 17). Die
Aufschrift, die in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache
abgefasst wurde, sowie daß Jesus seine Mutter, einem seiner Jünger
anvertraute, indem er zu seiner Mutter sagte: “Er ist jetzt dein
Sohn”. Und zu dem Jünger sagte er: “Sie ist jetzt deine Mutter”,
obwohl aber die Schwester seiner Mutter, nämlich die Frau von Klopas und
Maria aus Magdala, dort anwesend waren. (Kapitel 19). Wie ihm die Seite
durchgestochen wurde, daß das Kreuz in einem Garten aufgestellt wurde, daß
Jesus vom Grab auferstand und Maria aus Magdala sagte: “Halte mich nicht
zurück! Ich bin noch nicht zu meinem Vater zurückgekehert”. Und wie er
sich dreimal seinen Jünger in verschiedenen Gestalten gezeigt hatte, sind
nur einige der Überlieferungen aus dem Evangelium nach Johannes, die in
keinem der drei anderen Evangelien zitiert werden. Es
gibt viele Überlieferungen in den Evangelien des Matthäus, Markus und
des Lukas, die im Evangelium nach Johannes ignoriert werden. Das
Opfermahl, das letzte Mahl, das ein grundlegendes Ereignis für das
Christentum ist und wovon die drei anderen Evangelien berichten, ist im
Evangelium nach Johannes leider nicht zu finden. (Das Opfermahl von dem
das Evangelium nach Matthäus in 26. Vers seines 26. Kapitels, das
Evangelium nach Markus in dem 22. Vers des 19. Kapitels und das Evangelium
nach Lukas im 19. Vers des 22. Kapitels, berichten, ist das letzte Mahl,
das der Prophet Jesus gemeinsam mit seinen Jünger aß, und indem, nach
dem das Dankgebet ausgesprochen wurde, Jesus das Brot in Stücke brach und
es mit den Worten (Das ist mein Leib, der für euch geopfert wird) seinen
Jüngern reichte. Auch den Becher reichte Jesus seinen Jüngern mit den
Worten (Dieser Becher ist der neue Bund Gottes, besiegelt mit meinem Blut,
das für euch vergossen wird). Dieses Ereignis ist der Grundsatz für den
Akt, die die Priester in den Kirchen ausführen, indem sie ein Stück Brot
weihen und es der Gemeinde als das Leib des Propheten Jesus anbieten und
es brechen, um somit auf das Opfer Jesus zu deuten. Eine Tasse mit Wein
weihen sie ein und präsentieren es, als das Blut von dem Propheten Jesus.
Wer dieses Brot in den Wein täuft und es ißt, wird sich dem Glauben nach
mit Gott vereinigt haben. Dieses Thema wird im 9. Kapitel unseres unseres
Buches behandelt.) Auch
die folgenden Überlieferungen, die wir ihnen mit kurzen Überschriften
andeuten möchten und die zu dem Evangelium nach Matthäus gehören, sind
in keinem der anderen Evangelien zu finden: Daß Petrus auf dem Wasser zu
Jesus ging, daß das Geldstück aus dem Mund eines Fisches genommen wurde,
daß die Frau von Pilatus einen Traum sah, daß sich viele Gräber des
Volkes Gottes öffneten und die Toten ihre Gräber verliessen, die
Grabwache, sowie auch weitere Berichte, sind lediglich im Evangelium nach
Matthäus zu finden, die anderen drei Evangelien übertragen keine
derartigen Auskünfte. Neben der Widersprüchlichkeit, die die vier
Evangelien untereinander vorweisen, gibt es noch Widersprüchlichkeiten,
die die einzelnden Evangelien in sich tragen. Hierfür möchten wir ihnen
folgende Beispiele nennen: 1–
Im Evangelium nach Matthäus (10/5) wird über den Auftrag berichtet, mit
dem Jesus die zwölf Apostel aussandte, dort heißt es, daß Jesus seinen
Jünger davor mahnte, Orte der Nichtjuden, sowie auch die Städte
Samariens zu betreten. Auch in der Bergpredigt (7/6) wird berichtet, daß
man heilige Dinge nicht den Hunden zum fraß geben und Perlen nicht den
Schweinen hinwerfen sollte. In dem 8. und 20. Kapitel des gleichen
Evangeliums jedoch wird ganz gegensätzlich berichtet, wie sich Jesus über
die Vertrauenslosigkeit der Juden beklagt und darauf hindeutet nicht die
Juden, sondern die Ungläubigen zum Glauben aufzurufen. Wiederum wird im
24. Kapitel (14) berichtet, daß das Ende der Welt erst dann kommen wird,
nachdem alle Menschen die Einladung Gottes gehört haben. Im 28. Kapitel
wird ebenfalls berichtet, daß Jesus seinen Aposteln sagte, daß die
Menschen aller Völker der Welt ausnahmslos, mit einer Taufe als Jünger
anerkannt werden sollen. 2–
Auch widerspricht sich das 8. Kapitel des Evangeliums nach Matthäus, in
dem vom Hauptmann von Kafarnaum berichtet wird, mit den 15. Kapitel (22,
–) indem von der kanaatischen Frau berichtet wird. Denn Jesus heilte den
Diener des Hauptmanns, obwohl er ein Ungläubiger war, aber die Bitte der
gläubigen Frau aus Kanaa, lehnte Jesus zuerst ab und half ihr erst nach
langen flehen, als wenn für sie eine große Ausnahme gemacht wurde. 3–
Im Evangelium nach Johannes steht am Anfang des 7. Kapitels folgendes
(Danach zog Jesus in Galiläa umher. Das Laubhüttenfest stand vor der Tür.
Da sagten seine Brüder zu ihm. “Verlass diese Gegend und geh nach
Judaa, damit deine Anhänger die Wunder sehen, die du tust! Wenn jemand
bekannt werden möchte, versteckt er sich nicht. Wenn du schon solche
Dinge tust, dann sorge auch dafür, daß alle Welt davon erfährt!” Denn
nicht einmal seine Brüder vertrauten ihm. Jesus
sagte zu ihnen: “Meine Zeit ist noch nicht da. Für euch dagegen paßt
jede Zeit. Die Welt kann euch nicht haßen, aber mich haßt sie, weil ich
nicht aufhöre, ihr vorzuhalten, daß sie nur Böses tut. Geht ihr doch zu
diesem Fest! Ich komme nicht mit euch, weil meine Zeit noch nicht da
ist”. Nachdem seine Brüder zum Fest gegangen waren, kam Jesus nach, er
gab sich aber nicht zu erkennen.) Behauptet man nun, daß das Evangelium
nach Johannes nicht entstellt wurde, ensteht die Frage, wie es zu erklären
ist, dem Propheten eine Lüge zuzuschreiben (Denn der Prophet Jesus geht
heimlich zu dem Fest, obwohl er seinen Jünger sagte, daß er nicht zu
diesem Fest gehen werde. Dies ist eine Lüge. Gott bewahre, denn der
Prophet Jesus, Friede sei mit ihm, ist rein vor solchen Eigenschaften.) 4–
Ab den 3. Vers des 27. Kapitels des Evangeliums nach Matthäus wird von
dem Selbstmord von Judas berichtet: (Als der Verräter Judas erfuhr, daß
Jesus zum Tod verurteilt worden war, packte ihn die Reue, und er brachte
die dreißig Silberstücke zu den führenden Priestern und Ratsältesten
zurück. “Ich habe eine schwere Schuld auf mich geladen”, sagte er.
“Ein Unschuldiger wird getötet, und ich habe ihn verraten”. “Was
geht uns das an?” antworteten sie. “Das ist doch deine
Angelegenheit!” Da warf Judas das Geld in den Tempel, lief fort und erhängte
sich. Die führenden Priester nahmen das Geld an sich und sagten: “An
diesem Geld klebt Blut, und es ist nach dem Gesetz verboten, solches Geld
in den Tempelschatz zu tun”. Sie berieten sich und beschlossen, davon
den Töpferacker zu kaufen und als Friedhof für Ausländer zu benutzen.
Noch heute heißt darum dieses Stück Land “Blutacker”.) In
der Apostelgeschichte (1/18, –) schrieb Lukas, nach einer Überlieferung
von Petrus folgendes: (Mit dem Geld für seine böse Tat, kaufte er sich
ein Feld, auf dem er zu Tode stürzte. Sein Leib platzte auf, und die
Eingeweide traten herraus. Alle Bewohner von Jerusalem hörten davon, und
sie nannten das Grundstück in ihrer Sprache nur noch Hakeldamach, das
bedeutet Blutacker.) In diesen zwei Überlieferungen sind zwei
entscheidene Widersprüche vorhanden. Erstens:
Der Überlieferung des Matthäus gemäß, bereut Judas den Verrat und warf
das Geld, das er für den Verrat bekommen hatte, in den Tempel, womit die
führenden Priester einen Acker kauften. In der Überlieferung nach Lukas
hingegen wird berichtet, daß Judas sich mit dem Geld ein Feld kaufte. [1]
Ishak Effendi, Gelehrter aus Harput, gest. 1309 (1891 n.Chr.)
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