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INHALT | GLAUBE UND ISLAM |
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Ihlâs Stiftung Band – 2 | ||||
Der verehrte Mann sprach wieder: “O, Prophet, ALLAHs, des Erhabenen! Erkläre mir auch, was Glaube ist!” Nachdem St. Gabriel, Friede sei mit ihm, nach dem Islam gefragt und Antwort bekommen hatte, wollte er diesmal den Glauben erklären lassen. Glaube im Lexikon bedeutet, dass man einen Menschen als aufrichtig und zuverlässig kennt und bestätigt. Im Islam bedeutet der Glaube: “Man soll glauben, dass St. Muhammed, unser Herr, Friede sei mit ihm, Prophet ALLAH’s, des Allmächtigen ist. Und man soll daran glauben, was er von den Geboten ALLAHs, des Erhabenen, uns in kurzen Worten oder ausführlich berichtet hat. Und man soll das Glaubensbekenntnis aussprechen, woran man glaubt, soweit es möglich ist.” Wie man glaubt, dass Feuer brennt und Schlangengift tötet, ebenso gut soll man wissen, dass ALLAH, der Erhabene, und SEINE Eigenschaften am allergrößten und vorzüglichsten sind, dass man sich vor SEINER Strafe fürchten und SEIN Wohlgefallen wünschen soll. Man muß in seinen Herzen den Glauben so fest einprägen, als graviere man eine Schrift auf ein Stück Marmor. Es gibt keinen Unterschied zwischen Glauben und Islam. Der gemeinsame Grundsatz des Glauben und des Islams ist das Glaubensbekenntnis. Hinsichtlich der Religion sind sie gleich, obwohl es im allgemeinen und im besonderen manche lexikalischen Unterschiede zwischen ihnen gibt. Ist der Glaube ein einziger Begriff? Besteht er aus einem Teil oder aus vielen Teilen? Aus wieviel Teilen besteht er, wenn er zusammengesetzt ist? Gehören Anbetungshandlungen zum Glauben oder nicht? Wenn ja, sind sie wesentliche, wichtige Elemente? Darf man “so ALLAH will!” sagen, wenn man bekannt gibt, dass man selbst gläubig ist? Gibt es eine Minderheit und eine Mehrheit beim Glauben? Ist der Glaube etwas Geschaffenes? Ist man imstande, aus eigener Kraft gläubig zu werden oder sind die Gläubigen unter Zwang gläubig geworden? Warum ist es geboten, zu glauben, wenn man doch mit Gewalt gläubig wird? Es dauert lange, all das zu beantworten. Darüber soll man der Glaubenslehre Esch’ari und Mu’tesile nach wissen, das ALLAH, der Allmächtige, nichts gebietet, was unmöglich ist. Nach der Glaubenslehre Mu’tesile: ALLAH, der Allmächtige gebietet nicht, was den Menschen unmöglich ist. Nach der Glaubenslehre Esch’ari: ALLAH, der Erhabene, gebietet den Menschen etwas Unmögliches, wenn ER will. Aber ER hat nichts Unmögliches geboten. Zum Beispiel, der Umstand, dass Menschen ohne Mittel fliegen müßen, wäre ein solches Gebot. Glaube, Anbeten und Handlungen sind keine unmöglichen Gebote. Darum ist man noch gläubig, selbst wenn man nachher wahnsinnig oder unwissend geworden oder eingeschlafen oder tot ist. Bei dieser heiligen Hadith darf man nicht an die lexikalische Bedeutung des Glauben denken. Jeder ungebildete Araber weiß, dass die lexikalische Bedeutung des Glauben Bestätigung und Glauben ist, geschweige denn, dass die Gefährten des heiligen Propheten, Friede sei mit ihnen, es nicht gewußt hätten. Hier fragte St. Gabriel, Friede sei mit ihm, nicht nach der lexikalischen Bedeutung des Glauben, sondern nach seiner Bedeutung im Islam. Er fragte, weil er diese Bedeutung lehren wollte. Darum hat der heilige Prophet, Friede sei mit ihm, berichtet, dass der Glaube aus sechs Grundsätzen besteht: 1- Man soll zuerst an ALLAH, den Erhabenen, glauben. Man soll entweder durch Erleuchtung, durch Denken, durch Beweis oder durch überzeugende Worte an die bestimmten sechs Grundsätze glauben und sie aussprechen. Erstens soll man daran glauben, das ALLAH der Erhabene, der einzige Gott und Allerschaffer ist. Man soll glauben, dass alles, was sich im irdischen und zukünftigen Leben befindet, von ALLAH, dem Allmächtigen, ohne Materie, ohne Ähnlichkeit und ohne Zeit erschaffen worden ist. [ER ist es allein, der alle Stoffe, Atome, Moleküle, Elemente, zusammengesetzte Stoffe, organische Gegenstände, Zellen, Leben, Tod, alle Ereignisse, Reaktionen, Kräfte, Energie jeglicher Art, alle Gesetze, Seelen, Engel, lebendige und unbelebte Wesen im Nichtdasein erschaffen hat und alle jeden Moment im Dasein erhält]. Wie ER alle Wesen im Weltall momentan aus dem Nichts erschaffen hat, so wird ER alles, was ER voneinander erschafft, am Tage des Weltuntergangs momentan wieder vernichten. ER ist es, der Allerschaffer, Allmächtiger und Allerhalter ist. Es gibt keine Macht außer der Macht ALLAHs, des Allmächtigen. Es gibt kein vorzüglicheres Wesen, keinen anderen Gebieter außer IHM. Alle Erhabenheit und alle vollkommenen Eigenschaften gehören IHM. ER besitzt keine unvollkommenen und keine fehlbaren Eigenschaften. ER kann alles tun, was ER will. ER tut nichts damit SEIN Tun IHM oder irgendjemandem anderen nützlich wird. ER tut nichts gegen Vergeltung. SEIN Tun ist immer voll Gnade, Nutzen und Weisheit. ER muß nicht nützliche Dinge für SEINE Menschen-geschöpfe erschaffen. ER muß die Wohltäter nicht belohnen und die Übeltäter nicht bestrafen. Wenn ER alle Sündigen ins Paradies führte, wäre es SEINER Gnade würdig. Führte ER alle, die IHM gehorchen und dienen, in die Hölle, so wäre es SEINER Gerechtigkeit würdig. Aber ER hat gewollt und mitgeteilt, dass ER die Gläubigen und Anbeter ins Paradies führen und ihnen Gnade schenken, die Ungläubigen dagegen ewig in der Hölle quälen wird. ER bricht SEIN Wort nicht. Wären alle Lebewesen gläubig und gehorsam, so würde es IHM nichts nützen. Wären alle Wesen ungläubig und ungehorsam, so würde es IHM nie schaden. Wenn SEIN Diener etwas will, erschafft ER es, wenn ER es auch will. ER ist es, der die Handlungen SEINER Diener und alles erschuf und erschafft. Wenn ER nicht will und nicht erschafft, kann sich niemand bewegen. Niemand kann ungläubig und ungehorsam werden, wenn ER es nicht will. Obgleich ER erlaubt, dass Menschen ungläubig werden und Sünden begehen, ist ER nicht damit zufrieden. Niemand darf SEIN Tun kritisieren. Niemand darf nachfragen, warum ER so oder nicht so gehandelt hat. Außer Unglauben und Götzendienst vergibt ER den sündigen Gläubigen die Sünden, wenn ER will, selbst wenn sie ohne Buße gestorben sind. ER bestraft die Sünder für kleine Sünden, wenn ER will. ER hat berichtet, den Menschen, die als Ungläubige und als Glaubensabtrünnige (aus dem Islam Ausgetretene) gestorben sind, niemals zu vergeben und sie ewig zu quälen. Obschon ER die anbetenden Gläubigen, die nicht wie die Anhänger der Sunna glauben, und die Gläubigen, die ohne Buße gestorben sind, in der Hölle quälen wird, werden diese Verirrten (Anhänger der Irrlehren) nicht ewig in der Hölle bleiben. Es ist möglich, ALLAH, den Erhabenen, mit irdischen Augen im irdischen Leben zu sehen. Doch niemand hat IHN so gesehen. Am Tage der Auferstehung vom Orte des Jüngsten Gerichtes wird ER sich den Ungläubigen und sündigen Gläubigen mit aller Strenge zeigen, den Gläubigen im Paradies aber in voller Güte. Die Engel und die Frauen werden IHN auch sehen. Doch es wird den Ungläubigen versagt bleiben. Es wurde berichtet, dass die Geister IHN auch nicht sehen werden. Nach den meisten islamischen Gelehrten werden die rechtschaffenen Gläubigen IHN morgens und abends, die anderen Gläubigen jeden Freitag und die gläubigen Frauen einige Male im Jahre sehen dürfen. [In seinem persischen Buch Tekmil-ül-îman (Vollkommenheit des Glauben) berichtet der Religionsgelehrter Scheich Abdülhak-ı Dechlewi[Abdülhak-i Dehlewî, gest. 1052 (1642 n. Chr.) in Delhi.] im Zusammenhang mit der heiligen Hadith: “Am Tage der Auferstehung werdet ihr ALLAH, den Erhabenen, sehen, wie ihr den Vollmond seht!” Wie man ALLAH, den Erhabenen, unbegreiflich weiß, so wird man im Jenseits unbegreiflich ALLAH, den Erhabenen, sehen. Die großen islamischen Gelehrten, wie Ebül Hassen-i Esch’arî[Ebülhassen Ali bin Ismail Escharî, gest. 330 (941 n.Chr.) in Bagdad.] Imam-ı Süjûtî und Imam-ı Bejhekî berichten, dass die Engel im Paradies ALLAH, den Erhabenen, sehen werden. Nach dem absoluten Religionsgelehrten Imâm-ı Âsam Ebû Hânife und den anderen islamischen Gelehrten erwerben die Geister kein Verdienst und werden nicht ins Paradies kommen, nur die gläubigen Geister werden nicht in die Hölle geführt. Die rechtschaffenen Gläubigen werden ALLAH, den Erhabenen, morgens und abends, die anderen Gläubigen Freitags und die gläubigen Frauen einige Male im Jahr sehen, gleich den weltlichen Festtagen. Meiner Meinung nach werden die Engel, die Frauen und die Geister IHN auch sehen dürfen. Es ist angebracht, die vorzüglichsten Frauen wie St. Fâtımat-üs-sehrâ, St. Hadidschet-ül kübra, St. Âische-i Sıddîka und andere ehrwürdige Frauen des heiligen Propheten, St. Maria und St. Asije, die Frau des Pharaos, als Ausnahme zu betrachten. St. Imam-ı Sujuti weist auch darauf hin.] Man soll glauben, dass ALLAH, der Erhabene, gesehen werden wird. Aber man darf sich keine Gedanken darüber machen, wie ER sich zeigen wird. Denn SEIN Tun geht über den menschlichen Verstand hinaus. Es läßt sich nicht mit dem irdischen Tun vergleichen [Man kann es nicht durch die physikalischen und chemischen Kenntnisse begreifen.] ALLAH, der Allmächtige, ist unabhängig von Richtung und Raum. ER ist kein Stoff, kein Gegenstand und kein Element. [Er ist nicht gemischt und nicht zusammengesetzt.] ER ist unabhängig von Grenzen, Zahlen, Maß und Rechnungen. ER ändert sich nicht. ER ist von Zeit und Ort unabhängig. Er hat keine Vergangenheit und keine Zukunft. Er ist unabhängig in jeder Hinsicht. Darum können IHN der Gedanke, das Wissen, die Intelligenz und die Vernunft des Menschen nicht bereifen. Der Mensch kann auch nicht erfassen, wie ER gesehen wird. Die Wörter wie Hand, Fuß und desgleichen in den heiligen Versen und Hadithen bedeuten nicht das, was wir darunter verstehen. Diese heiligen Verse und Hadithe heißen Müteschâbihât (Symbole). Daran soll man glauben, aber man sollte nicht versuchen, es zu verstehen. Man kann sie in Kürze oder im Einzelnen erklären. Es werden ihnen die ALLAH, dem Erhabenen, eingemessenen Bedeutungen gegeben. Zum Beispiel bedeutet das Wort “Hand” Macht oder Energie. Der heilige Prophet Muhammed, F.s.m.i, hat ALLAH, den Allbarmherzigen bei der heiligen Himmelfahrt, Miradsch, gesehen. Aber dieses Sehen war kein irdisches Sehen mit irdischen Augen. Wer behauptet, ALLAH, den Erhabenen, mit irdischen Augen gesehen zu haben, wird ungläubig. Das Sehen von Heiligen ist kein Sehen wie im Dies- und im Jenseits. Es ist kein Sehen. Es kam ihnen vor, als ob sie IHN gesehen hätten. Obwohl manche Heilige sagten, dass sie IHN gesehen hätten, dachten sie, IHN gesehen zu haben, obwohl sie aber in religiöser Ekstase (Schuhûd) waren. Oder sie drückten es nur symbolisch so aus. Frage: Es ist oben erwähnt worden, dass es im irdischen Leben möglich ist, ALLAH, den Erhabenen, mit irdischen Augen zu sehen. Warum werden jene ungläubig, die es behaupten, wenn es möglich ist? Antwort: Im Lexikon bedeutet das Wort “zulässig” das, was sein oder nicht sein kann. Nach der Glaubenslehre von Esch’arî bedeutet es, dass ALLAH, der Erhabene, eine Art des Sehens außerhalb den physikalischen Gesetzen ermöglichen kann. Zum Beispiel: ER kann einen Blinden in China einen Moskito in Spanien oder einen Menschen auf der Erde die Wesen auf dem Mond und auf den Sternen sehen lassen. Ein solcher Umstand ist möglich und erlaubt. Aber diese Macht hat nur ALLAH, der Allmächtige. Sonst paßt es nicht zu den heiligen Versen und den Übereinstimmungen der Gelehrten, so etwas zu behaupten. Darum wird jener Häretiker oder Ketzer, der das behauptet. Wir würden noch sagen, dass ein solches mögliches Sehen nicht bedeutet das auch das IHN Sehen durch physikalischen Gesetzen erlaubt ist. Indessen, wenn man behauptet, dass man IHN gesehen habe, heißt es, dass man IHN den physikalischen Gesetzen gemäss gesehen hat. Dieses Sehen aber ist nicht möglich. Aus diesen Grund wird man ungläubig. Mit diesen Worten fordert St. Mewlânâ Hâlid, dass wir aufpassen und die Bestimmtheit der zweiten Antwort begreifen müssen. [Mülhids und Sindiks behaupten, dass sie gläubig seien. Der Mülhid spricht im Ernst. Er glaubt, er sei Muslim und wäre auf dem rechten Weg. Aber der Sindik ist feindlich gegen den Islam gesinnt und gibt sich als Muslim aus, um den Islam innerlich zu zerstören und die Muslime zu täuschen.] ALLAH, der Erhabene, ist unabhängig von Tag und Nacht. Weil ER sich niemals ändert, darf niemand fragen, wie ER in der Vergangenheit war und wie ER in der Zukunft sein wird. ER ist unveränderlich. ER kommt in keinem Wesen vor und vereinigt sich mit keinem. Bei ALLAH, dem Erhabenen, gibt es keinen Gegensatz, keinen Partner, keinen Gehilfen und keinen Beschützer. ER hat keine Mutter, keinen Vater, keinen Sohn, keine Tochter und keine Frau. ER ist immer und überall anwesend und umfaßt alle Dinge. ER ist allen Menschen näher als ihre Schlagader. Das können die Kenntnisse der Gelehrten, die Intelligenz der Techniker und die Erleuchtung der Heiligen nicht verstehen. Es geht über den menschlichen Verstand. ALLAH, der Erhabene, selbst und jede SEINER Eigenschaften ist einzig, unveränderlich und unwandelbar. Die Namen ALLAHs, des Erhabenen, sind unveränderlich, d.h. man darf ALLAH, dem Allmächtigen, nur mit den Namen benennen, die der Islam mitteilt. Außer diesen Namen darf man IHM keinen anderen Namen geben. [Zum Beispiel: Man nennt IHN Allwissenden, aber nicht Rechtsgelehrter. Man darf IHN auch nicht Gott nennen. Denn Gott heißt im Türkischen “Tanrı” und im Arabischen “Mâbud” oder “Ilach”. Wir wissen zum Beispiel, dass die Inder Kühe als Götter betrachten. Man darf das Wort “Gott” im Einheitsbekenntnis verwenden, “es gibt keinen Gott außer ALLAH, dem Erhabenen.” Man darf die Wörter Dieu (Französisch), God (Englisch) und Tanrı (Türkisch) statt Gott, aber nicht statt ALLAH ausdrücken.] Es gibt zahllose Namen ALLAHs, des Allmächtigen. Es ist bekannt, dass ER tausendundeinen Namen besitzt. Es wurde nämlich den Menschen tausendundein Namen bekanntgegeben. In der Religion des heiligen Propheten Muhammed, Friede sei mit ihm, sind neunundneunzig Namen mitgeteilt worden. Diese werden schöne Namen “Esma-i Hüsna” genannt. Die persönlichen Eigenschaften von ALLAH, dem Erhabenen sind sechs. Diese Eigenschaften wurden schon vorher erwähnt. Die ständigen Eigenschaften von ALLAH, dem Erhabenen, sind nach der Glaubenslehre Matüridijje acht und nach der Glaubenslehre Escharijje sieben. Diese Eigenschaften sind ewig wie ALLAH, der Allmächtige, selbst. Sie sind heilig und nicht wie die Eigenschaften der Geschöpfe. Der Verstand und die Vernunft der Menschen können sie nicht begreifen. ALLAH, der Allmächtige, hat den Menschen je ein Vorbild SEINER Eigenschaften geschenkt. Dadurch kann man die Eigenschaften des Erhabenen einwenig verstehen. Da der Mensch ALLAH, den Allmächtigen, nicht begreifen kann, ist es untersagt, zu denken, wie ER ist. Die acht ewigen Eigenschaften von IHM sind nicht ER selbst und auch nichts anderes als ER selbst. Diese acht Eigenschaften sind Unsterblichkeit, Allwissenheit, Hören, Sehen, Allmacht, Sprechen, Wille und Erschaffen. Nach der Glaubenslehre Escharijje sind die Eigenschaften “Erschaffen” und “Macht” dieselbe. Und die Eigenschaft “Wille” wird auch Meschijjat genannt. Jede von SEINEN acht Eigenschaften ist nicht zusammen-gesetzt und einzig. Aber sie haben viele Wirkungsarten auf Geschöpfe. Das verändert aber ihr Wesen nicht. ALLAH, der Allmächtige, hat so viele Geschöpfe erschaffen und erhält sie alle jeden Moment im Dasein. Alle Geschöpfe benötigen IHN jeden Augenblick in jeder Hinsicht. ALLAH, der Allmächtige, benötigt nichts und niemanden. 2. Der zweite der sechs Grundsätzen des Glauben ist, an SEINE Engel zu glauben. Im Arabischen bedeutet Engel Botschafter oder Kraft. Engel sind Gegenstände. Sie sind leichter als Gase. Sie sind heilig, lebendig und vernünftig. Sie sind nicht bösartig. Sie können sich in jede Form verwandeln. Wie Gase als flüssige oder harte Stoffe verschiedene Formen haben können, so können Engel verschiedene schöne Gestalten besitzen. Die Engel sind keine Seelen, die vom Leib besonderer Menschen getrennt sind. Die Christen glauben, dass die Engel solche Seelen seien. Die Engel sind nicht ohne Materie wie Energie und Kraft. Manche alten Philosophen glaubten, Engel seien ohne Körper. Vor allen anderen Lebewesen sind die Engel erschaffen worden. Darum wurde berichtet, das man erst an die Engel, dann an die heiligen Bücher glauben soll. Und die heiligen Bücher kommen vor den Propheten. So ist die Reihe der Dinge im heiligen Koran, an die wir glauben sollen. Man soll glauben: Engel sind Diener ALLAH’s, des Erhabenen. Sie sind keine Partner oder keine Töchter des Erhabenen. Ungläubige glaubten, dass Engel Partner oder Töchter des Erhabenen seien. ALLAH, der Erhabene ist mit allen Engeln zufrieden. Sie gehorchen SEINEN Geboten. Sie sündigen nicht, rebellieren nicht. Sie sind weder männlich noch weiblich. Sie heiraten nicht und besitzen keine Kinder. Sie sind Lebewesen. Obwohl es von Abdullah ibn Mes’ûd überliefert wurde, dass manche Engel Kinder hätten und Geister und Teufel Kinder der Engel wären, antworten die Bücher darauf in eingehend. Als ALLAH, der Allmächtige berichtete, dass ER die Menschen erschaffen wird, sagten die Engel: “O Schöpfer! Wirst Du Geschöpfe erschaffen, welche die Erde verderben und Blut vergießen werden?” Diese Frage, heißt “Selle” sie schadet ihrer Unschuld nicht. Die meisten Geschöpfe sind Engel. Die Anzahl der Engel weiß niemand außer ALLAH, dem Allwissenden. Es gibt keine freien Stellen in den Himmeln, wo die Engel nicht anbeten. Die Himmel sind von anbetenden Engeln gefüllt. In den Himmeln, auf der Erde, bei allen Reaktionen, Bewegungen und bei allen Dingen haben die Engel ihre Aufgaben zu tun. Überall erfüllen sie die Gebote ALLAH’s, des Erhabenen. Die Engel sind Vermittler zwischen ALLAH, dem Erhabenen und den Geschöpfen. Manche sind Vorgesetzte der anderen Engel. Manche bringen den Propheten Botschaft. Manche bringen Menschen auf gute Gedanken. Das heißt Eingebung. Manche haben keine Ahnung von Geschöpfen. Die sind in seelischer Begeisterung für die Schönheit des Erhabenen. Jeder hat eine bestimmte Stelle, die sie nie verlassen dürfen. Manche haben zwei, vier und manche mehrere Flügel. [Wie die Flügel der Tiere und der Flugzeuge in ihrer eigenen Art verschieden sind, so sind auch die Flügel der Engel von eigener Beschaffenheit. Wenn man den Namen eines unbekannten Dinges hört, denkt man, dass dieses Ding einem bekannt sei. So täuscht man sich. Die Engel haben Flügel. Daran glauben wir. Aber wie sie sind, wissen wir nicht. Geflügelte Frauenbilder in Kirchen, in manchen Zeitschriften und Filmen sind erfunden. Moslems zeichnen keine solche Bilder. Man soll nicht an solche falschen Bilder glauben, die von Ungläubigen stammen und sich nicht durch Glaubensfeinde täuschen lassen.] Die Paradiesengel sind im Paradies. Der größte von ihnen heißt Rıdwân. Die Höllenengel heißen Sebânî. Sie haben ihre Aufgaben in der Hölle zu verrichten. Wie das Meerwasser den Fischen nicht schadet, so schadet auch das Höllenfeuer ihnen nicht. Die Großen der Höllenengel sind neunzehn. Der Größte heißt Mâlik. Es gibt vier Engel für jeden Menschen, zwei für den Tag und zwei für die Nacht. Sie schreiben die guten und die schlechten Taten des Menschen auf. Diese vier Engel heißen Schreibengel oder Hafasa-Engel. Es wurde auch berichtet, dass die bewahrenden Engel (Hafasa-Engel) andere Engel seien. Der Engel an der rechten Seite schreibt die guten Taten und der Engel an der linken Seite die schlechten nieder. Der Engel an der rechten Seite ist der Vorgesetzte des Engels an der linken Seite. Es gibt Engel, die alle Toten in den Gräbern verhören und alle Ungläubigen und sündigen Moslems in den Gräbern quälen. Die verhörenden Engeln heißen Münker und Nekir. Die Engel, die Moslems verhören, heißen Mübeschschir und Beschir. Manche Engel sind vorzüglicher als andere. Vier Engel sind die vorzüglichsten. Der erste von ihnen ist St. Gabriel, Friede sei mit ihm. Er bringt den Propheten Offenbarungen und verkündet die Gebote und Verbote von ALLAH, dem Erhabenen. Der zweite ist St. Seraphim, Friede sei mit ihm, der Posaunenengel der in die Posaune namens Sûr blasen wird. Er wird zweimal in die Posaune blasen. Beim ersten Posaunenschall werden alle Lebewesen außer ALLAH, dem Erhabenen, sterben. Beim zweiten Posaunenschall werden alle auferstehen. Der dritte ist St. Michael, Friede sei mit ihm. [Er hat die Aufgabe, Waren teuer oder billig zu machen und Hungersnot oder Überfluß zu bringen, nämlich für die ökonomische Regelung auf der Welt und für die Ruhe und den Frieden zu sorgen und jeden Stoff und Gegenstand bewegen zu lassen.] Der vierte ist ’Asrâ’îl, der Todesengel. Er ist es, der den Menschen die Seelen nimmt. [Die Seele heißt im Persischen “Leben.”] Die darauf folgenden Engel bestehen aus vier Gattungen. Die Engel des Throns des Erhabenen sind vier. Am Tage der Auferstehung werden sie acht sein. Die sich in Anwesenheit von ALLAH, dem Erhabenen, befindlichen Engel heißen Mukarrebîn. Die großen der quälenden Engel heißen Kerûbijân. Die Gnadenengel heißen Rûchânijân. Alle diese sind die vorzüglichsten Engel. Diese Engel sind vorzüglicher als alle Menschen außer den Propheten, Friede sei mit ihnen. Die Heiligen und die Moslems ohne Sünde sind vorzüglicher als die anderen Engel. Die anderen Engel sind vorzüglicher als die sündigen und ungehorsamen Moslems. Die Ungläubigen sind gemeiner als alle anderen Geschöpfe. Beim ersten Posaunenschall werden auch alle Engel, außer die die Engel des Throns des Erhabenen und die vier großen Engeln vernichtet werden. Danach werden die Engel des Throns des Erhabenen und die vier grossen Engel zunichte gemacht. Beim zweiten Posaunenschall werden zuerst die Engel auferweckt. die Engel des Thorns des Erhabenen diese vier Engel werden vor dem zweitem Posaunenschall auferweckt. Das heißt, wie diese Engel vor allen Geschöpfen erschaffen worden sind, so werden sie auch nach allen Geschöpfen zunichte gemacht. 3. Der dritte Grundsatz ist, an SEINE heiligen Bücher zu glauben. ALLAH, der Erhabene, hat den Propheten diese heiligen Bücher entweder als Offenbarungen durch Engel oder als direkte Offenbarungen oder als Schrift herabgesandt. Alle diese heiligen Bücher sind die heiligen Worte von ALLAH, dem Erhabenen. Sie sind ewig. Sie sind keine Geschöpfe. Sie sind keine Worte von Engeln oder Propheten. Die heiligen Worte des Erhabenen sind nicht wie unsere Worte, die wir aussprechen, schreiben oder auswendig lernen. Sie sind ohne Buchstaben und ohne Stimmen. Die Menschen können nicht verstehen, wie ALLAH, der Erhabene, und SEINE Eigenschaften sind. Aber die Menschen lesen, sprechen und lernen SEINE heiligen Worte auswendig. Wenn SEINE heiligen Worte bei Menschen sind, sind sie Geschöpfe. Mit dem Gedanken das sie Worte ALLAHs des Erhabenen sind, sind sie ewig. Alle heiligen Bücher ALLAH’s, des Allmächtigen, sind wahr und recht. Darin können keine Lügen und keine Fehler sein. Unter Bedingungen, die wir nicht kennen, vergibt ER den Moslems ihre Sünden, doch das hängt von SEINEM Willen ab. Die heiligen Worte, die über Qual berichten, dürfen nicht als Lüge betrachtet werden, wenn ER den Sündigen vergibt. Obwohl ER den Moslems die versprochenen Gnaden immer schenkt, hebt ER die berichteten Qualen aber auf, wenn ER will. Die Vernunft, die menschlichen Gesetze und die heiligen Verse zeigen auch, dass es recht ist. Solange kein Hindernis besteht, soll man die heiligen Verse und Hadithe offenbar deuten. Es ist nicht erlaubt, sie anders zu deuten. [Der heilige Koran und die heiligen Hadithe sind im Koreischem Dialekt. Deren Worte soll man nicht mit den heutigen arabischen Wörtern, sondern mit den vor 14 Jahrhunderten in Hedschas ausgesprochenen auslegen, da sich die Bedeutungen der Wörter im Laufe der Zeit ändern.] Die Symbolischen heiligen Verse haben verborgene Bedeutungen, die nicht zu begreifen sind. Sie sind nur ALLAH, dem Erhabenen, bekannt und sie können nur von denen, denen besondere Weisheit gegeben ist, im erlaubten Maße verstanden werden. Außer denen kann niemand sie verstehen. Darum soll man glauben, dass diese symbolischen heiligen Verse Worte ALLAH’s, des Erhabenen, sind, und nicht versuchen, ihre Bedeutung zu verstehen. Es ist nach manchen Gelehrten in der Glaubenslehre Esch’arî erlaubt, diese heiligen Verse kurz oder lang zu interpretieren. Das heißt Auslegen. Auslegen bedeutet, die unbekannten unter verschiedenen Bedeutungen eines Wortes aufzuzählen. Zum Beispiel: “Die Hand des Allmächtigen ist über ihren Händen.” Man muß denken: Was ALLAH, der Erhabene, mit diesem heiligen Vers meint, das glaube ich. Seine Bedeutung kann ich nicht erfassen. Nur ALLAH, der Erhabene weiß es. Oder: Das Wissen ALLAH’s, des Allkundigen ist nicht wie unser Wissen. SEIN Wille gleicht dem unserigen nicht. Auf gleiche Weise gleicht SEINE Hand nicht der Hand der Menschen. Manche heiligen Verse in den heiligen Büchern hat ALLAH, der Erhabene, verändert. D.h. nur die Leseart oder nur der Sinn von manchen heiligen Versen oder beides wurde von ALLAH, dem Erhabenen, für ungültig erklärt, denn der heilige Koran hat alle anderen heiligen Bücher ungültig gemacht. Es gibt keine Fehler, keine Unvollkommenheit und keinen Überfluß an Worten im heiligen Koran. Alle Wissenschaften in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind mit Andeutungen im heiligen Koran vorhanden. Deswegen ist er wertvoller und vorzüglicher als alle anderen heiligen Bücher. Der heilige Koran ist das größte Wunder des heiligen Propheten, unseres Herrn. Wenn alle Menschen und Geister zusammenkämen, könnten sie sogar eine kürzeste Sure, wie die des heiligen Korans nicht hervorbringen. Die sprachfertigsten und berühmtesten Literaten und Dichter von Arabien kamen einst zusammen. Sie versuchten drei kurze Verse gleich denen im heiligen Koran hervorzubringen. Aber sie konnten es nicht. Sie konnten sich dem heiligen Koran nicht widersetzen. Sie wurden verwirrt. ALLAH, der Allmächtige macht Feinde des heiligen Koran hilflos und besiegt sie. Die Sprachfertigkeit des heiligen Korans ist übermenschlich. Die Menschen sind nicht imstande, Worte gleich denen im heiligen Koran, zu bilden. Die heiligen Verse im heiligen Koran gleichen weder der Dichtung noch der Prosa, noch den gereimten Worten der Menschen. Jedoch ist der heilige Koran mit Buchstaben ausgedrückt, die die Baueinheiten der Worte, der sprachfertigen Literaten und Dichter von Arabien sind. Die von ALLAH, dem Allmächtigen geoffenbarten heiligen Bücher sind hundertvier. Zehn Suhuf (zehn heilige Büchlein) davon sind dem Propheten St. Adam. Fünfzig Suhuf St. Schît, dreißig Suhuf St. Idrîs, zehn Suhuf St. Abraham, die heilige Thora, St. Moses, die heilige Psalter St. Dawid, das heilige Evangelium St. Jesus und der heilige Koran St. Muhammed, Friede sei mit ihnen, herabgesandt worden. Wenn man einen Befehl geben, nach etwas fragen, jemanden benachrichtigen oder etwas verbieten will, denkt man zuerst nach und bereitet die Gedanken vor, die ausgesprochen werden sollen. Diese Gedanken im Gedächnis nennt man ‘Kelâm-ı Nefsî.’ Diese Gedanken sind weder arabisch, noch persisch, noch türkisch, noch deutsch. Sie verändern sich nicht, selbst wenn sie in verschiedenen Sprachen ausgedrückt werden. Die Worte, die diese Gedanken erklären, werden ‘Kelâm-ı Lafsî’ genannt. Kelâm-ı Lafsî kann man in verschiedenen Sprachen aussprechen. Daraus ersieht man, dass Kelâm-ı Nefsî eine der Eigenschaften von ALLAH, dem Erhabenen, wie Allwissenheit, Sehen und Wille ist. Wie SEINE anderen Eigenschaften ist Kelâm-ı Nefsî (SEINE Eigenschaft “Sprechen”) eine einfache, unveränderliche Eigenschaft. Kelâm-ı Lâfsî (SEINE Offenbarungen) dagegen besteht aus Worten, die Kelâm-ı Nefsî erklären und augesprochen und gehört werden können. Kelâm-ı Nefsî des Allmächtigen sind SEINE heiligen Worte, die keine Geschöpfe und ewig bei IHM sind. Außer persönlichen Eigenschaften sind sie eine SEINER ständigen Eigenschaften wie Allwissenheit und Wille. Auch SEINE Eigenschaft ‘Sprechen’ (Kelâm-ı Nefsî) ist einfach, unveränderlich und ewig. Sie besteht nicht aus Buchstaben oder Stimmen. Sie kann nicht geschrieben werden. Sie ist weder arabisch noch persisch, noch hebräisch, noch türkisch, noch syrisch oder irgendwie anderssprachig. Sie braucht kein Gedächnis, kein Ohr, keine Zunge und dergleichen zu haben. In jeder Sprache kann sie ausgesprochen werden. Wenn sie im arabischen ausgesprochen wird, wird sie der heilige Koran genannt, wenn sie im hebräischen gesagt wird, nennt man sie die heilige Thora. Wird sie in der syrischen Sprache ausgesprochen, bezeichnet man sie als heiliges Evangelium. [In dem Buch Scherch-ul-mekâsid[Der Verfasser dieses Buches ist Sa’düddîn Teftâzânî, gest. 792 (1389 n. Chr.) in Samarkand.] (Erläuterung der Beabsichtigten) steht: “Wenn sie im griechischen ausgedrückt wird, wird sie das heilige Evangelium, wird sie im Syrischen ausgesprochen, wird sie der heilige Psalter genannt.”] Wenn die heiligen Worte des Erhabenen Ereignisse ankündigen, werden sie Botschaft genannt. Wenn sie von Aufgaben berichten, nennt man sie Gebote. Verkünden sie die untersagten Dinge, so bezeichnet man sie als Verbote. Die übrigen heiligen Worte werden Aufbau genannt. Aber SEINE Eigenschaft “Sprechen” ändert sich nicht und bleibt gleich. Alle von ALLAH, dem Allmächtigen, gesandten heiligen Bücher und Suhûf sind eine Seite SEINER Eigenschaft ‘Kelâm-ı Nefsî’. Im arabischen ist es der heilige Koran. Die als Verse gesandten Offenbarungen, die ausgesprochen, geschrieben und auswendiggelernt werden können, bezeichnet man als Kelâm-ı Lafsî und den heiligen Koran. Man darf es auch als SEINE Eigenschaft “Sprechen” betrachten, weil es Kelâm-ı Nefsî erklärt. Obwohl dieses heilige Sprechen einzig ist, kann es auf die Menschen verteilt werden. Die Gesamtheit so wie auch die Abschnitte nennt man den heiligen Koran. Übereinstimmend berichten die Gelehrten des rechten Weges, dass Kelâm-ı Nefsî, kein Geschöpf und ewig ist. Es gibt aber keine Übereinstimmung darüber, dass Kelâm-ı Lâfsî, das heilige Sprechen, ewig ist. Manche dagegen haben gesagt, dass es ewig ist. Aber sie haben auch erklärt, dass Kelâm-ı Lafsî nicht als Geschöpf betrachtet werden darf, denn sonst könnte man denken, dass auch Kelâm-ı Nefsî (SEINE Eigenschaft “Sprechen”) ein Geschöpf sei. Das ist die beste Erklärung. Denn wenn der Mensch ein Wort hört, erinnert sich sein Gedächnis sofort daran. Die Gelehrten des rechten Weges, Friede sei mit ihnen, berichteten, dass der heilige Koran ein Geschöpf ist, während wir ihn lesen. Sie teilen übereinstimmend mit: sowohl Kelâm-ı Nefsî als auch Kelâm-ı Lafsî, ist das Sprechen des Erhabenen. Einige von den Gelehrten aber geben eine bildliche Erklärung. Wenn man sagt: Kelâm-ı Nefsî ist das Sprechen des Allmächtigen, heißt es, dass SEINE Eigenschaft “Sprechen” ist. Und wenn man sagt: Kelâm-ı Lafsî ist das Sprechen des Allmächtigen, heißt es, dass es von dem Allmächtigen erschaffen ist. Frage: Aus den oben erwähnten Erklärungen versteht es sich, dass man das ewige Sprechen des Allmächtigen nicht hören kann. Wenn man sagt, Ich habe heilige Worte gehört, versteht man darunter, dass man augesprochene Worte gehört, oder dass man damit Kelâm-ı Nefsî (SEINE Eigenschaft “Sprechen”) gemeint hat. Alle Menschen und auch alle Propheten können auf diese Weise hören. Warum hebt man denn den Propheten Moses, Friede sei mit ihm, mit dem Namen Kelimullah hervor? Antwort: St. Moses, hat im Gegensatz zu den übrigen Menschen ALLAH’s, des Allmächtigen, heilige Worte ohne Buchstaben und ohne Stimmen gehört. Wie ALLAH, der Erhabene auf unbeschreibliche und unbegreifliche Weise im Paradies gesehen werden wird, so hat St. Moses, Friede sei mit ihm, SEINE heiligen Worte auf unerklärliche Weise gehört. Niemand hat jemals so gehört. Oder er hat heilige Worte als Stimmen gehört, aber nicht nur mit seinen Ohren sondern mit allen Molekülen seines Körpers und von allen Seiten. Oder er hat nur aus der Richtung des Buches gehört. Aber das war ein Hören außerhalb der physikalischen Gesetze. Weil er in einem von diesen drei Fällen gehört hat, wurde er Kelimullah (der, der die heiligen Worte des Erhabenen hörte) genannt. Auf dieselbe Weise haben St. Muhammed und St. Gabriel, Friede sei mit ihnen, während der heiligen Himmelfahrt, der heiligen Nacht Miradsch, die heiligen Worte des Erhabenen gehört. 4. Der vierte Grundsatz ist, an die Propheten ALLAH’s, des Erhabenen, zu glauben. Um den Menschen den richtigen Weg, mit dem ALLAH, der Erhabene, zufrieden ist, zu zeigen, sind die Propheten gesandt worden. Ressul (Prophet) bedeutet im Arabischen Gesandter oder Botschafter. Im Religionsgesetz heißt Prophet ein wertvoller Mann, der hinsichtlich des Körperbaus, der Sittlichkeit, Vernunft und Weisheit vorzüglicher als alle anderen Menschen zu seiner Zeit ist. Er hat keine fehlerhaften Eigenschaften. Alle Propheten haben die Eigenschaft Reinheit, [Unschuld] d.h. vor und während ihrer Prophetenschaft sündigten sie nie. [Die Ungläubigen, die den Islam innerlich vernichten wollen, behaupten, dass St. Muhammed, Friede sei mit Ihm, vor dem Prophetentum vor Standbildern Kamele geopfert hätte und als Beweis dafür weisen sie auf die Bücher der Verirrten. Daß diese Behauptung sowohl eine Lüge als auch eine häßliche Verleumdung ist, versteht man von den oben erwähnten Tatsachen.] Nachdem sie Propheten geworden sind und bis ihre Prophetenschaft überall bekannt wurde, besaßen sie keinen Mangel wie Blindheit, Stummheit und dergleichen. Wir glauben, dass jeder Prophet sieben Eigenschaften besitzt: Vertrauenswürdigkeit, Treue, Prophezeiung, Gerechtigkeit, Unschuld, Genie, Sicherheit vor dem Verlust der Prophetenschaft. Der Prophet, der ein neues Religionsgesetz bringt, heißt Ressûl. Der Prophet, der nicht ein neues Religionsgesetz bringt, sondern die Menschen zum vorigen Religionsgesetz einlädt, heißt Nebî. Es gibt keinen anderen Unterschied zwischen Ressûl und Nebî, so dass sie beide alle Menschen zur Religion ALLAH’s, des Allbarmherzigen einladen. Um an die Propheten glauben zu dürfen, muß man bestätigen, dass sie alle vertrauenswürdig und aufrichtig sind. Wer an einen der Propheten nicht glaubt, wird ungläubig. Man kann nicht aus eigener Kraft, durch Erdulden von Hunger und Leiden und durch Anbeten, Prophet werden. Allein ALLAH, der Allmächtige wählt den Prophet aus. ALLAH, der Allbarmherzige hat durch Propheten SEINE Religion mitgeteilt, damit sich die Menschen vor Übeltaten schützen und in diesem und im zukünftigen Leben das Glück erlangen können. Obwohl die Propheten viele Feinde hatten, viel gelitten haben und die Ungläubigen über sie spotteten, fürchteten sie sich nicht vor ihren Feinden, um den Menschen die Gebote und Verbote des Erhabenen zu verkündigen. Um die Richtigkeit SEINER Propheten zu beweisen, verstärkte ALLAH, der Allmächtige, sie durch Wunder. Niemand konnte sich dieser Wunder widersetzen. Die Menschen, die an den Propheten ihrer Zeit glaubten, bilden die Gemeinschaft des Propheten. Am Tage der Auferstehung wird den Propheten Erlaubnis gegeben, um Vergebung für ihre Gemeinschaften zu bitten. Ihre Fürbitten werden aufgenommen werden. ALLAH, der Allmächtige, wird auch den Heiligen und reinen Moslems erlauben, um Vergebung für manche sündigen Moslems bitten zu dürfen. Auch ihre Fürbitten werden empfangen werden. In ihren heiligen Gräbern leben die Propheten mit einem Leben, das uns nicht bekannt ist. Ihre heiligen Körper verwesen nicht. Es wurde mit einer heiligen Hadith berichtet: “Die Propheten verrichten Gebete in ihren Gräbern und unternehmen die Wallfahrt nach der heiligen Stadt Mekka.” [Heute glauben die Wahhabiten in Arabien nicht an diese heiligen Hadithe. Sie nennen die wahren Muslime, die daran glauben, ungläubig. Sie werden irrgläubig, indem sie die verborgenen heiligen Verse falsch deuten, obwohl sie deswegen nicht ungläubig sind. Sie werden Anhänger der Irrlehren. Sie schaden den Muslimen sehr. Der Wahhabismus wurde von einem Verirrten namens Muhammed bin Abdulwahhab aus Nedschd gegründet. Der englische Spion Hempher täuschte ihn durch die verirrten Gedanken von İbni Tejmijje.[ Ahmed ibni Tejmijje, gest. 728 (1328 n. Chr.) in Damaskus.] Diese Irrlehre wurde durch die Bücher eines Ägypters namens Abduch[Muhammed Abduch, gest. 1323 (1905 n. Chr.) in Ägypten.] unter den Türken auf der ganzen Welt verbreitet. Die Gelehrten der Sunna haben in ihren Büchern berichtet, dass sie Irrgläubige sind, die den Islam vernichten wollen. Dieses Thema wird in den Büchern Seadet-i Ebedijje (Englisch: Endles Bliss) und Kıjamet ve Achiret (Auferstehung undJenseits) ausführlich erklärt. ALLAH, der Allbarmherzige möge die jungen Geistlichen davor schützen, durch den Wahhabismus vom Rechten abzuirren und uns alle auf dem richtigen Weg der Gelehrten der Sunna halten, der in heiligen Hadithen gelobt wird! Amen!] Das Herzensauge der Propheten schläft nicht. Alle Propheten haben die gleichen Aufgaben und Vorzüge der Prophetenschaft. Sie haben alle die schon oben erwähnten Eigenschaften. Deswegen gibt es keinen Unterschied zwischen ihnen. Die Heiligen dagegen können ihre Heiligkeit verlieren. Propheten sind Menschen. Die Engel und Geister dürfen keine Propheten für Menschen sein. Sie dürfen nicht die Ränge der Propheten erreichen. Manche Propheten können vorzüglicher als andere Propheten sein. Im Hinblick auf die Anzahl der Gläubigen seiner Gemeinschaft, auf die Größe der Länder, auf denen er wirkte, auf die Verbreitung seines Wissens, auf seine unzähligen und dauerhaften Wunder, auf die Dauer und die Verbreitung seiner Religion ist der heilige Prophet Muhammed, Friede sei mit ihm, vorzüglicher als alle anderen Propheten. Die Anzahl der Propheten ist nicht bestimmt. Es ist bekannt, dass sie mehr als 124000 sind. 313 oder 315 von ihnen sind Ressul. Sechs davon sind vorzüglicher als alle anderen. Diese Propheten heißen Ulül-Asm, die größten Propheten. Sie sind: Adam, Noach, Abraham, Moses, Jesus und Muhammed Mustafa, Friede sei mit ihnen. Die Namen von dreiunddreißig Propheten sind bekannt: St. Adam, St. Enoch (Idris), St. Schit oder (Schis), St. Noach (Nuh), St. Hud, St. Saleh (Salih), St. Abraham (İbrahim), St. Lot (Lut), St. Ismael (Ismail), St. Isaak (Ishaq), St. Jakob (Yakub), St. Joseph (Yussuf), St. Hiob (Eyyüb), St. Schoaib (Schüaib), St. Moses (Musa), St. Aaron (Harun), St. Hıdır, St. Juscha, St. Elias (İlyas), St. Elisa (Elyesa), St. Dhulkefel (Sülkifl), St. Schemun, St. Ischmoil, St. Jonas (Yunus), St. David (Davud), St. Salomo (Süleyman), St. Lokman, St. Zacharia (Sekerijja), St. Johannes (Jachja), St. Useyr, St. Jesus (Isa, Sohn Marias), St. Dhulkarnain (Sülkarnejn), und St. Muhammed, Friede und Segen ALLAH’s, des Erhabenen, sei mit ihnen. Nur achtundzwanzig Propheten von ihnen sind im heiligen Koran mitgeteilt. Schit, Hıdır, Jûscha, Schem’un und Ischmoil sind nicht mitgeteilt worden. Es ist nicht bestimmt, ob Dhulkarnain, Lokman und Usejr Propheten sind. Der zweite Name von Dhulkefel ist Harkel. Man sagt auch, dass er Elias oder Idris oder Zacharia ist. St. Abraham ist Halîlullah, der Lieber des Erhabenen. Denn es befand sich keine Liebe, außer der Liebe zu ALLAH, dem Allbarmherzigen, in seinem Herzen. St. Moses ist Kelîmullah, der mit ALLAH, dem Erhabenen, gesprochen hat. St. Jesus ist Rûhullah, der der ohne Vater geboren ist. Er wurde auf das heilige Wort KÜN! (SEI!) ALLAH’s, des Allmächtigen, geboren und hat den Menschen weise Worte des Erhabenen mitgeteilt. Der heilige Prophet Muhammed, Ursache der Schöpfung des Weltalls, der vorzüglichste und ehrwürdigste Mensch, ist Habibullah, Geliebter ALLAH’s, des Allbarmherzigen. Es gibt viele Beweise, die zeigen, dass Er Geliebter ist. Niemand darf gegen ihn Worte ausdrücken, die Niederlage bedeuten! Vor allen anderen Menschen wird Er am Tage der Auferstehung aus seinem heiligen Grabmal auferstehen. Und vor allen anderen wird Er zum Orte des Jüngsten Gerichts und ins Paradies kommen. Seine Wundertaten sind zahllos. Obwohl es nicht möglich ist, all seine Wundertaten zu nennen, erwähnen wir eine seiner Wunder, die heilige Himmelfahrt, um unser Büchlein damit zu verzieren. Körperlich und geistig wach, wurde Er von der heiligen Stadt Mekka zur heiligen Moschee Aksâ in Jerusalem und von dort in die Himmel und in den siebten Himmel an die heiligen Orte gebracht, wohin ALLAH, der Allmächtige es wollte. An die heiligen Himmelfahrt muß man auf diese Weise glauben. Im Buch Schifâ-i Scherif[Der Verfasser dieses Buches ist Ijad Malikî, gest. 544 (1150 n. Chr.) in Marrakesch.] (Die Rechtleitung) und in vielen wertvollen Büchern wird über die heilige Himmelfahrt ausführlich berichtet. [Die Anhänger der Sekte Ismailijje und die Glaubensfeinde, die sich als islamischen Gelehrten ausgeben, behaupten, dass die Himmelfahrt nicht körperlich und seelisch, sondern nur seelisch stattgefunden hätte. Sie täuschen die Jugendlichen, indem sie darüber falsche Schriften veröffentlichen. Solche irreführende Bücher soll man nicht kaufen und sich nicht von ihnen täuschen lassen. Hierrüber wird auch im Buch Schifa-i Scherif und in unserem Buch Seadet-i Ebedijje (Endless Bliss) ausführlich berichtet.] Der heilige Prophet fuhr von Mekka bis Sidre-tül-müntehâ mit St. Gabriel zusammen, Friede sei mit ihnen. Sidret ül-Münteha ist ein Baum im sechsten und siebten Himmel. Keine Wissenschaft und kein Emporstieg kann von dort weiter vordringen. Der heilige Prophet, unser Herr sah in Sidre St. Gabriel in Seiner eigenen Gestalt mit sechshundert Flügeln. St. Gabriel blieb in Sidre. Der heilige Prophet Muhammed ritt von Mekka bis Jerusalem oder bis in den siebten Himmel auf dem Burak. Burak ist ein weißes Paradiestier, dass größer als ein Esel, kleiner als ein Maultier ist. Es ist kein irdisches Tier. Es ist weder männlich noch weiblich. Es lief sehr schnell, Mit einem Schritt erreichte es den Horizont. In der Moschee wurde der heilige Prophet Vorbeter und ließ die Propheten das Nacht oder das Morgengebet verrichten. Die Seelen der Propheten befanden sich in ihren eigenen menschlichen Gestalten. Von Jerusalem bis in den siebten Himmel stieg er mit einer Leiter namens Miradsch, die wir nicht kennen. Rechts und links des Weges standen Engel in Reihen, lobpreisend. Jedesmal wenn sie einen anderen Himmel erreichten, verkündete St. Gabriel die Freudenbotschaft. In jedem Himmel sah Er einen der Propheten und sie grüßten sich. In Sidre sah er viele wunderbare Dinge. Er sah die Freuden des Paradieses und die Qualen der Hölle. Aus Sehnsucht nach ALLAH, dem Allbarmherzigen blickte Er auf keine der Schönheiten des Paradieses. Von Sidre ab fuhr er durch Glaubenslichter. Er hörte die Geräusche der Schreibfeder der Engel. Er durchfuhr siebzigtausend Scheidewände. Die Entfernung zwischen zwei Scheidewände war ein Weg von fünfhundert Jahren. Danach durchfuhr er auf einem glänzenden Sitz namens Refref den Kursî, erreichte den Thron des Erhabenen den heiligen Raum außerhalb der Himmel, dem Ort, wo Er die heiligen Worte ALLAH’s, des Allmächtigen, hören durfte. Wie man im Jenseits unabhängig von Zeit und Raum, ALLAH, den Erhabenen, sehen wird, so hat er auf unerklärliche, unbegreifliche Weise IHN gesehen und unabhängig von Buchstaben und Stimmen mit IHM gesprochen. Er dankte ALLAH, dem Allmächtigen, und lobpreiste IHN. Es wurden ihm unzählige Gaben zuteil. Obwohl das täglich fünfzigmaliges Gebetsverrichten als Pflicht für ihn und seine Gemeinschaft wurde, wurde es durch ein Zeichen von St. Moses bis auf ein tägliches fünfmaliges Gebetsverrichten herabgesetzt. Früher verrichtete man nur Morgen und Nachmittags-oder Nachtgebete. Nachdem ihm viele Gaben zuteil geworden waren und er viele wunderbare Dinge während dieser Fahrt gesehen und gehört hatte, kam er in sein Bett zurück. Sein Bett war noch warm. Ein Teil dieser Erklärungen wird in heiligen Versen und und der andere Teil in Hadithen erwähnt. Obwohl es keine nötige Verpflichtung ist, an alles davon zu glauben, weicht derjenige, der nicht daran glaubt, vom Weg der Sunna ab, weil diese Kenntnisse von den Gelehrten der Sunna mitgeteilt worden sind. Wer aber an den heiligen Vers oder an die heiligen Hadithe nicht glaubt, wird ungläubig. Einige von unzähligen Beweisen, die zeigen, dass er der vorzüglichste Prophet ist, teilen wir ihnen hier mit: Am Tage der Auferstehung werden alle Propheten im Schatten Seiner Fahne sein. ALLAH, der Allmächtige, gebot allen Propheten, dass jene die, die Zeit SEINES auserwählten, geliebten Propheten Muhammed Friede sei mit Ihm, erreichen, an ihn glauben und ihm helfen sollten. Und alle Propheten geboten ihren eigenen Gemeinschaften dasselbe. St. Muhammed Friede sei mit Ihm ist der letzte Prophet. Nach Ihm wird kein neuer Prophet kommen. Vor allen Propheten wurde Seine heilige Seele zu erst erschaffen, die Prophetenschaft wurde vorerst Ihm gegeben und mit Ihm vervollständigt. Obschon St. Jesus, zur Zeit von Messias, wenn sich der Weltuntergang nähert, in Damaskus von Himmel heruntersteigen wird, wird er die Religion von St. Muhammed verkünden. Er wird ein Anhänger der Gemeinschaft des letzten heiligen Propheten Muhammed, des Herrn aller Menschen, sein. [Die Anhänger der verirrten Sekte Kadiyani, die von den Engländern 1296 (n. Chr. 1880) in Indien gegründet wurden, sprechen über den heiligen Propheten Jesus unrecht. Sie zerstören den Islam innerlich, obwohl sie sich als Muslime ausgeben. Die islamischen Gelehrten haben mitgeteilt, dass sie keine Muslime sind. Diese nennt man auch Anhänger der Sekte Achmedijje.] Eine der verirrten, irrglaubigen Gruppen, die in Indien erschienen, ist die Cema’atüt-Tebligijje. Diese Verirrte Sekte wurde im Jahre 1345 (1926) von einem unwissenden namens Ilyas gegründet (Seine Behauptung war es, im Traum den Befehl erhalten zu haben, die Muslims vor dem Verderbnis zu retten.) Die Gelehrten dieser Sekte holten ihr angebliches Wissen aus den Büchern des verirrten Nesir Hussejin, Reschid Ahmed Kenkuhi und des verirrten Halil Ahmed Seharenpurinin. Tatsächlich aber werden die Gebete der Verirrten, nämlich derer die nicht dem Weg der Sunna angehören nicht erhört werden. Vorerst müßen sie die Bücher der Gelehrten der Sunna lesen, sich von ihrem verirrten Glauben befreien und somit ein wahrer Muslim werden. Jene, die die Verse mit verborgenen Bedeutung des heiligen Korans falsch auslegen, werden Verirrte oder Irrgläubige genannt. Jene, die die heiligen Verse ihrer verirrten boshaften Auffassungen gemäß auslegen, werden Ketzer genannt. Ketzer sind Atheisten, die danach trachten den Islam und den heiligen Koran zu verändern. Sie wurden von den Engländern in tiefer Feindschaftlichkeit, mit großem finanziellen Aufwand hervorgebracht und auf der ganzen Welt verbreitet. Die unwissenden verderblichen Vermittlungs Gemeinschaften, die in die Fallen der Engländer fielen, belügen und täuschen die Muslims, indem sie die Gebetsverrichtungen ausführen und behaupten auf dem Weg der Sunna zu sein. Dembezüglich lauten die Worte des Abdullah bin Mesuts (Es werden Solche erscheinen die das Gebet verrichten, doch kein Glaube besitzen). Diese werden im tiefsten der Hölle ewig bleiben. Ein Teil dieser werden große Kopftücher aufsetzen, wie Storchenneste auf Minaretten und mit Bart und Talar werden sie die heiligen Verse falsch auslegen und somit die Muslims täuschen. Ein heiliger Spruch des heiligen Propheten lautet (Innallahe lâ yensuru ilâ suveriküm ve siyabiküm ve lâkin yensuru ilâ kulübiküm nenijjatikum) “ALLAH der Erhabene schaut nicht auf eurer Äusserliches und auf eure Kleidung. ER schaut auf eure Absicht und auf eure Herzen.” Weil diese Unwissenden nicht auf die Bücher der Stiftung Ihlâs, die ihre vertarnen Lügen auflegen, antworten können, behaupten sie nun, dass die Bücher der Stiftung Ichlâs falsch wären und man sie nicht lesen sollte. Es ist ein Merkmal der Feinde des Islams, der Irrgläubigen und der Ketzer, dass sie die Schriften der Gelehrten der Sunna und die Bücher die diese Schriften veröffentlichen, als falsch bezeichnen, um somit zu verhindern das sie gelesen werden. Den Schaden den sie dem Islam zufügten und die Antworten, mit denen die Gelehrten der Sunna sie wiederlegten, ist in unserem Buch (Islam, der Weg der Sunniten) eingehend behandelt worden. St. Muhammed Friede sei mit Ihm ist der vorzüglichste Prophet und die Gnade der Welten. Die achtzehntausend Welten haben Nutzen von seinem Gnadenmeer. Übereinstimmend wird bestätigt, dass Er Prophet aller Menschen und Geister ist. Viele Gelehrte haben berichtet, dass er auch Prophet der Engel, Pflanzen, Tiere und aller Wesen ist. Andere Propheten wurden für ein bestimmtes Volk, in ein bestimmtes Land gesandt. St. Muhammed dagegen ist Prophet für alle Welten, leblose und lebendige Wesen. ALLAH, der Erhabene, hat die anderen Propheten mit ihren Namen, aber den heiligen Propheten Muhammed mit dem Wort “O Mein Prophet!” angeredet. Alle Wunder, die den anderen Propheten gegeben wurden, wurden ihm ebenfalls geschenkt. ALLAH, der Allerschaffer gab SEINEM geliebten Propheten so viele Gaben und Wunder, die ER keinem anderen Propheten schenkte. Durch ein Zeichen seines heiligen Fingers wurde der Mond in zwei Teile geteilt. Die Steinchen, die er in seine heilige Hand nahm, preisten ihn. Die Bäume grüßten ihn: “O Prophet ALLAH’s, des Allhbarmherzigen!” Der trockene Holzstamm namens Hannane weinte, weil Er sich von ihm trennte. Aus seinen heiligen Fingern quoll Wasser hervor. Die Ränge Makam-ı Machmud (Die Ehrenstelle des Lobes), Schefâat-i Kubra (die größte Berechtigung der Fürbitte zur Vergebung), Haws-ı Kewser (der Gnadensee), Wesîle und Fadîle (die Ehrenstellen der Ursache und Tugend des zukünftigen Lebens) wurden ihm geschenkt. Er hat die Ehre, ALLAH, den Erhabenen, gesehen zu haben, bevor Er ins Paradies geht. Wegen dieser Wunder und Ehren und im Hinblick auf die Entschlossenheit, Religion, Wissen, Sanftheit, Geduld, Dankbarkeit, Gerechtigkeit, Gnade, Schamgefühl, Tapferkeit, Demut, Weisheit, Sittsamkeit, Freigebigkeit, Barmherzigkeit, Freundlichkeit und unzählige Tugenden und Ehren ist St. Muhammed vorzüglicher als alle anderen Propheten. Die Wunder, die ihm geschenkt worden sind, sind zahllos. Seine Religion hat alle Religionen ungültig gemacht. Seine Religion ist vorzüglicher als alle anderen Religionen. Seine Religionsgemeinschaft ist vorzüglicher als alle anderen Gemeinschaften. Die Heiligen seiner Religionsgemeinschaft sind vorzüglicher als die der anderen Gemeinschaften. Der größte Heilige der Gemeinschaft des heiligen Propheten Muhammed, St. Ebû Bekr-i Sıddîk, Friede sei mit ihm, ist der vorzüglichste Mensch der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, außer den Propheten. Er besitzt die Ehre, erster Kalif zu sein. Mit der Gabe ALLAH’s, des Allmächtigen betete er auch vor dem Islam keinen Abgott an. Er wurde vor der Schande des Unglaubens und des Irregehens bewahrt. [Man kann daraus verstehen, wie hilflos und unwissend die Verirrten sind, die glauben, dass der heilige Prophet Muhammed vor seiner Prophetenschaft Götzen angebetet hätte.] Der zweitgrößte Mensch und Kalif ist St.Omar bin Hattab, Friede sei mit ihm, den ALLAH, der Erhabene, als einen Gefährten für SEINEN geliebten Propheten ausgewählt hat. St. Osman bin Affan, Friede sei mit ihm, Gnadenschatz, Quelle der Weisheit und des Schamgefühls, der dritte Kalif des heiligen Propheten, ist der drittgrößte Mensch auf der Welt. Außer diesen Großen ist St. Ali, Friede sei mit ihm, Held ALLAH’s, des Allmächtigen, Besitzer der wunderbaren Vorzüge, der größte Mensch. Dann wurde St. Hassen,[St. Hassen bin Alî, gest. 49 (669 n.Chr.) in Medina durch Vergiftung.] Friede sei mit ihm, Kalif. Mit ihm wurde das dreißigjährige Kalifat vervollständigt, das mit der heiligen Hadith prophezeit worden war. Danach kommt als vorzüglichster Mensch St. Hüssejn bin Ali, Lieblingsenkel des heiligen Propheten, Friede sei mit ihm. Diese Vorzüge bedeuten, dass sie ihre Heimat und Familien für den Islam verließen, früher als die anderen sich zum Islam bekehrt, den heiligen Propheten und seinen Sitten (erforderlichen religiösen Vorschriften) pünktlich gehorcht, sein Religionsgesetz verkündet, den Islam gestärkt, Verderben und Aufwiegelung verhindert und viele Verdienste erworben haben. Obwohl St. Ali nach St. Ebû Bekr und vor den anderen gläubig wurde, veranlaßte dies nicht, dass andere Menschen gläubig wurden, wie es auch nicht die Niederlage der Ungläubigen verursachte, weil er noch ein Kind war und zur Verfügung von dem heiligen Propheten stand. Jedoch stärkten die drei anderen Kalifen den Islam, indem sie gläubig wurden. Obgleich St. Ali und seine Kinder vorzüglicher als St. Ebû Bekr und St. Omar durch der Verwandtschaft mit dem heiligen Propheten sind, sind sie nicht in jeder Hinsicht vorzüglicher, ihre Blutsverwandtschaft allein ist nicht ausschlaggebend. Man kann einen Vergleich mit St. Hısır ziehen, welcher St. Moses unterrichtet hat. Er ist aber deshalb nicht vorzüglicher als St. Moses. [Wenn man durch die Blutsverwandtschaft in eine vorzüglichere Lage kommen könnte, wäre St. Abbas vorzüglicher als St. Ali gewesen, Friede sei mit ihnen. Ferner haben Ebu Tâlib und Ebu Leheb, deren Verwandtschaft mit dem heiligem Propheten, Friede sei mit ihm, sehr nah ist, nicht sogar den Vorzug, den ein Gläubiger in niedrigstem Rang besitzt.] Daher ist St. Fatıma nicht in jeder Hinsicht vorzüglicher als St. Hadîdsche und St. Âische. Wer von diesen drei die vorzüglichste ist, darüber gehen die Meinungen der Gelehrten auseinander. Nach der heiligen Hadithen sind diese drei und St. Maria und St. Âsiye, die Frau des Pharao, die vorzüglichsten Frauen auf der Welt. In einer heiligen Hadith wurde berichtet: “Fatıma ist die vorzüglichste Frau und Hassen und Hüssejn sind die vorzüglichsten Männer im Paradies.” Danach kommen Aschere-i Mübeschschere, die zehn, die die Freudenbotschaft bekommen haben mit dem Paradies belohnt zu werden, als vorzüglichere Menschen. Danach gelten die dreihundertdreizehn Muslime, die den Kampf Bedr geführt haben, als vorzüglichste. Ihnen folgen die siebenhundert Muslime, die den Kampf Ohod geführt haben. Danach sind Biatürrıdwan, die tausendvierhundert Gefährten des heiligen Propheten mit dem Paradies belohnt worden, sie sind vorzüglichere Menschen. Wir müssen den Gefährten des heiligen Propheten, die sich und ihr Vermögen für den heiligen Propheten geopfert und ihm geholfen haben, Achtung erweisen. Das ist nötig. Wir dürfen gar nicht über die Dinge sprechen, die ihrer Vorzüge nicht würdig sind. Es ist eine große Sünde und ein Irregehen, sie zu verachten. Wer den Propheten des Allbarmherzigen liebt, soll auch die Gefährten des heiligen Propheten lieben. Denn mit einer heiligen Hadith wurde mitgeteilt: ‘Wer mich liebt, liebt auch meine Gefährten. Wer sie nicht liebt, liebt mich auch nicht. Jener, der sie kränkt, kränkt mich auch. Wer mich kränkt, kränkt auch ALLAH, den Allmächtigen. Er wird gewiß dafür bestraft werden’. Mit einer anderen heiligen Hadith wurde berichtet: ‘Wenn ALLAH, der Erhabene, einem Menschen Gutes tun will, läßt ER ihn alle meine Gefährten lieben, somit liebt er sie alle sehr.’ Deswegen darf man nicht glauben, dass sie aus Habsucht oder um Führerschaft gegeneinander gekämpft haben. Wenn man so glaubt und sie aus diesem Grund verachtet, bedeutet das Heuchelei und Irregehen. Denn ihre Herzen waren rein durch den heiligen Propheten und frei von allen Bosheiten, weil sie in seiner Gegenwart waren und seinen heiligen Worten lauschten. Sie waren von allen bösen Eigenschaften befreit. Wenn man bei der Gemein schaft eines Heiligen einige Tage bleibt, zieht man Nutzen von seinen guten Eigenschaften und Vorzügen und wird gereinigt und von Habsucht befreit, geschweige denn, dass die Gefährten des heiligen Propheten, unsere Herren, nicht von den bösen Eigenschaften gereinigt worden waren. Sie liebten den heiligen Propheten über alles. Sie opferten sich und ihr Vermögen und verließen ihre Heimat für ihn. Sie liebten seine Unterhaltung, die die Nahrung für ihre Seelen war. Gewiß sind diese Großen reiner als alle andere. Mit welchem Recht darf man behaupten, dass sie wegen ihrer Habsucht gekämpft hätten? Wir dürfen sie nicht mit den Menschen mit bösen Gedanken, wie wir es sind vergleichen. Es ist nicht erlaubt, schlecht über die Gefährten des heiligen Propheten, zu denken. Man soll denken: “Wer den Gefährten des heiligen Propheten feindlich gesinnt ist, ist auch dem heiligen Propheten feindlich gesinnt. Wer sie verachtet, verachtet den heiligen Propheten, der sie erzogen hat.” Daher haben die Großen des Islam mitgeteilt: “Wer die Gefährten des heiligen Propheten verachtet, bezeugt, dass er an den heiligen Propheten nicht glaubt.” Die Kämpfe ‘Kamel und Sıffın’ sind keine Gründe, um sie zu verachten. Es gibt religiöse Gründe, die die Handlungen der Opponenten St. Ali’s bei diesen Kämpfen rechtfertigen. Sie haben durch religiöse Gründe sogar Verdienste erworben. Denn mit einer heiligen Hadith wurde mitgeteilt. ‘Der Müdschtehid (Schriftgelehrter) erwirbt einmal Verdienst, wenn er sich irrt, doppelten Verdienst, wenn er die Wahrheit findet. Das eine ist für sein Urteil, das zweite für das Streben beim Finden der Wahrheit.’ Die Kämpfe dieser Großen wurden nicht wegen Feindseligkeit geführt. Sie haben gegeneinander gekämpft, weil sie alle dem Islam gehorchen wollten. Sie wollten ihrem eigenen Urteil folgen. Denn jeder von den Gefährten des heiligen Propheten war Religionsgelehrter, Müdschtehid. [Z.B.: Daß Amr İbn Âs, Friede sei mit ihm, ein absoluter Religionsgelehrter war, wurde mit der heiligen Hadith berichtet, die in der 298. Seiten des Buches Hadika (Der Garten) steht.] Jeder absolute Religionsgelehrter soll sich nach seinem Urteil verhalten. Selbst wenn das Urteil eines Schriftgelehrten nicht mit dem eines Größeren übereinstimmt, soll er seinem eigenen Urteil folgen. Ein absoluter Religionsgelehrter darf nicht dem Urteil eines anderen folgen. Ebû Jussuf und Muhammed Scheibâni, Schüler von St. Imâm-ı Âsam Ebû Hanîfe[St. Ebû Hanife Nu’man bin Sâbit, gest. 150 (767 n.Chr.) in Bagdad.] und Ebu Sewr und Müsenî, Schüler von St. Imâm-ı Schâfiî[St. Muhammed bin Idrîs Schâfi’î, gest. 204 (820 n.Chr.) in Ägypten.] folgten ihren Lehrern oft nicht. Sie erlaubten, was ihre Lehrer verbaten, und untersagten, was sie erlaubten. Niemand darf behaupten, dass sie gesündigt haben. Niemand hat so etwas gesagt. Denn sie waren auch Religionsgelehrte wie ihre Lehrer. St. Ali, unser Herr, war größer als St. Muawiye und St. Amr-ibni Âs. Er hatte viele Vorzüge, die sie nicht hatten. Und sein Urteil war recht. Aber weil alle Gefährten des heiligen Propheten absolute Religionsgelehrte waren, mußten sie nicht dem Urteil diesen großen Imâms folgen. Sie mußten ihrem eigenen Urteil folgen. Frage: Bei den Kämpfen ‘Kamel und Sıffın’ waren viele Auswanderer aus Mekka und viele Medinenser an der Seite von St. Ali. Sie gehorchten und folgten ihm. Heißt das, dass sie ihm folgen sollten, obwohl sie auch absolute Religionsgelehrte und ihre Urteile verschieden waren? Antwort: Die Anhänger von St. Ali waren nicht deswegen auf seiner Seite, weil sie seinem Urteil folgen, sondern weil ihr Urteil mit seinem übereinstimmte. Weil ihr Urteil mit seinem übereinstimmte, haben sie ihm gefolgt. Daher kämpften sie gegen die Großen von den Gefährten des heiligen Propheten, die St. Ali nicht folgten. Sie verursachten den Märtyrertod vieler Moslems. Es bestanden drei Meinungen unter den Gefährten des heiligen Propheten. Die erste besagte, dass St. Ali recht hatte und dass man diesem folgen sollte. Die zweite besagte, dass St. Muawiye recht hatte und dass man diesem folgen sollte. Die dritte gab weder dem ersten noch dem zweiten recht, sondern forderte nicht an den Kämpfen teilzunehmen. Sie hatten alle gewiß recht und werden dafür im Jenseits belohnt werden. Frage: Die oben aufgeführten Erklärungen zeigen, dass auch die Anhänger der Opposition gegen St. Ali recht hatten. Jedoch berichten die Gelehrten der Sunna, dass St. Ali recht und seine Opponenten unrecht hatten und dass sie, weil sie entschuldigt waren, auch Verdienst erwarben. Was sagt man dazu? Antwort: Die Großen des Islam wie Imam-ı Schâfiî und Omar bin Abdülasis sagten, dass niemand die Gefährten des heiligen Propheten beschuldigen darf: ‘Es ist unrecht zu behaupten, dass sich die Großen gerirrt haben.’ Die Kleinen dürfen die Großen nicht kritisieren. Das ist das Gebot des Allmächtigen. Wir dürfen die Großen nicht kritisieren. Wir dürfen nicht denken, dass sie ihr Blut umsonst vergossen hätten. Wir sollen niemals gegen sie sein. Als die großen Gelehrten sagten, dass St. Ali recht gehabt und sich seine Opponenten geirrt hatten, meinten sie damit, dass seine Opponenten ihr Urteil geändert hätten, wenn Ali mit ihnen hätte sprechen können. Deshalb verzichtete auch St. Sübeyr bin Awwâm nachdem er eingehende Kenntniss erhielt auf den Kampf, den er gegen St. Ali führen wollte. Nachdem er die Ereignisse gründlicher erforschte, änderte er sein Urteil. So soll man die Worte der Gelehrten der Sunna verstehen.Sonst darf man nicht behaupten, dass St. Ali und seine Anhänger recht, St. Aische-i Sıddıka, unsere heilige Mutter und ihre Anhänger unrecht hätten. Diese Kämpfe sind durch Meinungsverschiedenheiten entstanden. Diese Verschiedenheiten bestanden nicht in den Grundsätzen des Islams, sondern in Nebensächlichkeiten. Heute verachten manche Personen die Großen wie St. Muawije und St. Amr-ibni Âs. Sie können nicht verstehen, dass sie, indem sie die Gefährten des heiligen Propheten verachten, auch den heiligen Propheten verachten. Im Buch Schifâ-i Scherîf (Die Rechtleitung) schreibt St. Imâm-ı Mâlik bin Enes: ‘Wer Muavije[St. Muawije bin Ebû Süfjan, gest. 60 (680 n.Chr.) in Damaskus und] oder Amr-ibn Âs[St. Amr ibni Âs, gest. 43 (663 n.Chr.) in Ägypten.] verachtet, ist seiner bösen Worte würdig. Man soll jene, die die Großen mißachten, streng bestrafen.’ Möge ALLAH, der Erhabene, unsere Herzen mit der Liebe zu den Gefährten SEINES geliebten Propheten füllen. Reine und gehorsame Moslems lieben diese Großen. Heuchler und Verirrte lieben sie nicht. [Die Moslems, die die Gefährten des heiligen Propheten lieben und verehren, werden die Anhänger der Sunna genannt. Diejenigen, die behaupten, dass sie einen Teil von ihnen lieben, die meisten aber verachtet haben, deswegen kein Weg befolgen, nennt man Râfısîten und Schî’iten. Es gibt viele Schî’iten in Iran, Irak und Indien. Diese nennen sich Alewiten, um die wahren Alewiten in unserem Vaterland Anatolien zu täuschen. Alewiten nennt man eigentlich diejenigen, die St. Ali lieben. Um St. Ali lieben zu können, muß man seinen Weg gehen und die von ihm Geliebten lieben. Wenn diese St. Ali wirklich geliebt hätten, würden sie alle Gefährten des heiligen Propheten geliebt haben. Denn St. Ali liebte sie alle. Er war Ratgeber und Helfer von St. Omar, dem zweiten Kalifen. Seine Tochter Ümm-ü Gülsüm, Tochter von St. Fatima gab er St. Omar zur Frau. Bei einer Freitagspredigt sagte er: “Unsere Brüder haben sich von uns getrennt. Sie sind weder ungläubig noch sündig. Sie kamen zu verschiedenem Urteil.” Als St. Talha, der gegen St. Ali kämpfte, den Tod fand, reinigte St. Ali sein Gesicht vom Staub und verrichtete sein Todesgebet selbst. ALLAH, der Erhabene, gebietet im heiligen Koran: “Moslems sind Brüder” und der letzte heilige Vers der Sure Feth (Der Sieg) berichtet, dass die Gefährten des heiligen Propheten barmherzig miteinander sind. Einen von den Gefährten des heiligen Propheten nicht zu lieben und ihm gegenüber eine feindselige Haltung einzunehmen, bedeutet, wie der heilige Koran mitteilt, nicht an den heiligen Koran zu glauben. ALLAH, der Erhabene, möge mit den Gelehrten der Sunna zufrieden sein, welche die Hoheit der Gefährten des heiligen Propheten gut begriffen.Sie forderten, sie für immer zu ehren. Somit schützten sie die Muslime vor dem Unglück. Diejenigen, die die Nachkommen des heiligen Propheten, d.h. St. Ali, Friede sei mit ihm, und alle seine Nachkommen nicht lieben und ferner gegen diese Großen, welche den Sunnîten geliebt sind, Feindschaft führen, werden Haridschiten genannt. Heute werden sie auch als Jesiditen bezeichnet. Jesiditen besitzen solch ein verdorbenen Glauben, dass sie mit dem Islam keine Verbindung haben. Diejenigen, die behaupten, dass sie alle Gefährten des heiligen Propheten lieben, aber ihrem Weg nicht folgen und ferner ihre eigenen falschen Gedanken bekannt machen, als ob sie auf dem Weg von Gefährten des heiligen Propheten wären, nennt man Wahhabîten. Der Wahhabismus ist ein Gemisch verirrter Auffassungen, des Rechtsschullosen Ahmed ibni Tejmijje, die er in seinen Büchern niederschrieb und der Lügen des englischen Spions Hempher. Diese verachten die Gelehrten der Sunna, die Großen der islamischen Mystik und die Alewiten. Sie glauben, nur sie selbst wären Moslems. Die Nichtwahhabiten, nennen sie Ungläubig. Sie behaupten, es wäre ihnen erlaubt, das Eigentum und das Leben der Nichtwahhabiten zu vernichten. So werden sie zu Ibâchîten. Sie mißverstehen den heiligen Koran und heilige Hadithe und glauben, diese falsche Bedeutungen die islamische Religion sei. Sie verleugnen die Quelle des Islam und die meisten der Hadithe. Die angesehenen Gelehrten der vier rechten Rechtschulen bewiesen in ihren Büchern, dass die Wahhabiten vom Weg der Sunna abirrten, den falschen Weg gehen und dem Islam viele Schaden antun. [Um weitere Informationen zu bekommen, wird empfohlen, folgende Bücher zu lesen: in türkisch Kıyamet we Âchiret (Auferstehung und Jenseits], Seadet-i Ebedijje (Der Weg zum ewigen Glück), in arabisch Minhatül-Wechbijje (Der Ausgewählte Weisheiten), Et-tewessül-ü bin-Nebî we bis-Sâlichîn (Vermittlung des heiligen Propheten und der Heiligen), Sebil-ün-Necat (Weg zur Befreiung) und in persisch Seyf-ül-ebrâr (Säbel der Heiligen). Diese Bücher und die Bücher über die Ablehnung der Irrlehren wurden von Hakikat Verlag in Istanbul gedruckt.] Im dritten Band des Buches von Ibni Âbidîn[Muhammed Emîn İbni Âbidîn starb 1232 (1836 n. Chr.) in Damaskus.] und im Text der Trauung des Buches Nimet-ül Islam (Gnade des Islam) wird erklärt, dass die Wahhabiten irr-und ungläubig sind. Ejjüb Sabri Pascha[Ejjüb Sabri Pascha, gest. 1308 (1890 n.Chr.).], einer der Admirale des Sultans Abdülhamid II, hat in seinen Büchern Miratül Haremeyn (Spiegel der zwei heiligen Städte) und Tarich-i Wahhabijan (Geschichte der Wahhabiten) und Ahmed Dschewdet Pascha im siebten Band seines Geschichtsbuches ausführlich geschrieben, dass Wahhabiten aus der Religion ausgetreten sind und dem Islam und den Moslems viel Schaden zugefügt haben. Das in Ägypten gedruckte Buch Schawâhid-ül-Hâq (Himmlische Beweise) von Jussuf Nebhâni gibt ausführliche Antworten gegen Wahhabiten und Ibni Tejmijje. Fünfzig Seiten aus diesem Buch sind in dem Buch Ulamâ ül-Muslimîn wel-Wahhâbijjun (Islamische Gelehrte und Wahhabiten) zitiert. Ejjûb Sabrî Pascha Friede sei mit ihm, sagt: “Der Wahhabismus enstand durch eine grausame blutige Revolution im Jahre 1205 (1791 n.Chr.) in Arabien.” Einer von denen, die versuchen, den Wahhabismus und Irrlehren durch ihre Bücher zu veröffentlichen, war Muhammed Abduh, ein Ägypter. Die Bücher Abduhs, der Dschemaleddin-i Efgânî,[Dschemaleddîn Efgânî, gest. 1314 (1897 n.Chr.)] den Chef der Freimaurerloge in Kairo bewunderte, wurden in der Zeit der Partei Ittihat we Terakkî “Für Einheit und Fortschritt” ins türkische übersetzt und der Jugend präsentiert, wobei man Abduh einen großen Gelehrten des Islams, einen fortschrittlichen Denker und einen wertvollen Reformator nannte. Die auf der Lauer liegenden Feinde des Islam förderten diese Bücher, um den Islam zu zerstören, indem sie die Rolle der Geistlichen spielten und mit vergoldeten, heimtückischen Worten den Islam lobten und Zwietracht säten. Abduh wurde über alle Maßen gelobt. Die Gelehrten der Sunna und die Gründer der vier rechten Rechtsschulen wurden als ungebildet betrachtet und ihre Namen wurden nicht erwähnt. Aber die reinen und edlen Kinder der ruhmreichen ehrenvollen Märtyrer, die sich für den Islam und den heiligen Propheten opferten, ließen sich nicht durch die Propaganda täuschen, die Millionen kostete. Sie haben diesen falschen Helden der Religion kein Gehör geschenkt. ALLAH, der Allbarmherzige, hat die Kinder der Märtyrer vor den heimtückischen Angriffen geschützt. Noch heute wird der Wahhabismus mit ungeheurer Reklame präsentiert und die Bücher von Mewdûdî[Mewdûdî, Begründer der falschen Sekte Dschemâ’at-ül Islamijje starb in Indien. 1399 (1979 n.Chr.)], Sejid Kutb[Sejid Kutb, hingerichtet 1386 (1966 n.Chr.) in Ägypten.] und Hamidullah werden übersetzt und der Jugend vorgelegt. In diesen durch riesige Reklame präsentierten Übersetzungen sehen wir verirrte Gedanken, die mit den Mitteilungen der islamischen Gelehrten nicht übereinstimmen. ‘Das Wasser schläft, der Feind schläft nicht!’ so lautet ein Sprichwort. ALLAH, der Erhabene, möge um SEINES geliebten Propheten Muhammeds Willen, die Moslems aus dem Schlafe der Unachtsamkeit wecken und vor den Lügen und Verleumdungen der Feinde schützen! Amen! Doch, dürfen wir uns nicht täuschen lassen, indem wir bloß beten. Man muß gemäß der Lehre des Islam sowohl arbeiten, als auch beten denn sonst würde man auf Wunder warten. Man soll sich zuerst an die Anlässe halten, dann beten. Zuallererst soll man den Islam kennenlernen, um sich vor dem Unglauben zu schützen. Es ist also das erste Gebot für jeden Mann und jede Frau, den rechten Glauben, Gebote und Verbote des Islam kennenzulernen. Das ist die erste Aufgabe. Wer den Glauben und die Grundsätze und der sunnitischen Lehre nicht lernt und seine Kinder darin nicht unterrichtet, setzt sich der Gefahr aus, aus dem Islam auszutreten und ungläubig zu werden. Gebete solcher Menschen werden nicht erhört, geschweige denn, dass sich solche Menschen vom Unglauben befreien können. Der heilige Prophet, hat berichtet: ‘Wo Wissenschaft ist, ist auch Islam. Der Islam kann ohne Wissenschaft nicht existieren.’ Wie man essen und trinken muß, um leben zu können, so muß man den Glauben und die Religion kennenlernen, um nicht aus der Religion auszutreten und nicht von Ungläubigen getäuscht zu werden. Unsere Vorfahren pflegten immer die Religionsbücher zu lesen. Auf diese Weise blieben sie gläubig. Sie genossen den Islam. Das Licht dieses Glücks ließen sie uns erreichen. Damit wir gläubig bleiben und unsere Kinder vor dem Unglauben bewahren, müßen wir unbedingt die Bücher der Gelehrten der Sunna lesen und die erforderlichen Kenntnisse erwerben. Das ist der erste und notwendigste Ausweg. Die Eltern, die gläubige Kinder haben wollen, sollen sie zum Lehrer für den heiligen Koran schicken und den heiligen Koran lehren lassen. Wir müssen lernen und unsere Kinder lehren, so oft wir dazu Gelegenheit haben. Es ist schwer, sogar unmöglich, sie nach den Schuljahren zu unterrichten. Jammern nützt nicht, wenn das Unglück gekommen ist. Man sollte sich nicht durch süße vergoldete Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, Hörfunk-und Fernsehsendungen und Filme der Feinde des Islam täuschen lassen. Um sich seinen Glauben, seine Religion und seine Kinder nicht von inneren und äußeren Feinden nehmen zu lassen, muß man vor allen Dingen Religionsbücher der Gelehrten der Sunna lesen und davon lernen. St. Ibn ’Âbidîn, Friede sei mit ihm, schreibt im dritten Band des Buches Redd-ül-Muchtâr (Verwunderliche Erwiderung): “Die heimtükischen Ungläubigen, die verirrte Gedanken und Worte als Vorschriften des Islam vorstellen und dadurch versuchen, die Moslems aus dem Islam zu bringen, werden Ketzer genannt.” Frage: Einer, der die Übersetzungen der Anhänger der Irrlehren gelesen hat, sagt: “Wir müssen die Übersetzungen des heiligen Korans lesen! Es ist furchtbar und gefährlich, es den Gelehrten der Religion zu überlassen. Im heiligen Koran lautet die Anrede nicht ‘O Religionsgelehrte!’, sondern ‘O Gläubige! O Menschen!’ Darum soll jeder Moslem den Koran selbst verstehen und keine Erklärung von anderen lesen!” Das Buch von dem Ägypter, Reschid Resa[Reschîd Resâ, Schüler von Abduch, gest. 1354 (1935 n.Chr.)], das 1394 (1974 n.Chr.) mit dem Namen “İslâmda Birlik ve Fıkch Mesebleri” (Einheitliche und Rechtswissenschaftliche Rechtsschulen im Islam) gedruckt wurde, verwirrte seine Leser. Auf vielen Seiten des Buches bzw. in der sechsten Rede wird folgendes geäußert: “Sie haben die Rechtsschulengründer wie Propheten hochgeschätzt. Sogar haben sie das Urteil eines Rechtsschulsgelehrten vorgezogen und heilige Hadithe nicht angenommen. Sie haben gesagt, es sei möglich, dass eine andere Hadith, die unserem Religionsgelehrten bekannt war diese ungültig gemacht habe. Diese Nachahmer ahmen diejenigen nach, die sich irren können und folgen auf diese Weise den Rechtsschulgelehrten, indem sie die heilige Mitteilung des heiligen Propheten verlassen der frei von allen Fehlern ist. Auf diese Weise weichen sie von dem heiligen Koran ab. Sie sagen, dass niemand, außer den Rechtsschulgründern den heiligen Koran verstehen kann. Diese Worte der islamischen Rechtsgelehrten und der Nachahmer zeigen, dass sie aus dem Judentum und dem Christentum genommen wurden. Man kann jedoch den heiligen Koran und die heiligen Hadithe leichter verstehen, als die Bücher der islamischen Rechtsgelehrten. Diejenigen, die arabische Wörter und Stile kennen, können den Koran und die Hadithe verstehen. Wer kann behaupten, dass ALLAH, der Erhabene, SEINE Religion nicht offenkundig mitteilen kann? Wer kann leugnen, dass der heilige Prophet die Meinung des Erhabenen besser verstehen und erklären kann als andere? Wenn man sagt, dass die Erklärungen des heiligen Propheten für die Gemeinschaft nicht genug sind, heißt es, dass er die Pflichten seiner Prophezeiung nicht erfüllt hätte. Wenn die meisten Menschen den Koran und die Hadithe nicht verstehen könnten, würde ALLAH, der Erhabene, alle Menschen nicht zur Erfüllung von Geboten verpflichten. Der Mensch soll durch Beweisse wissen, woran er glaubt. ALLAH, der Erhabene, verachtet die Nachahmung. ER hat erklärt, dass es nicht entschuldigt wird, dass die Menschen ihre Vorfahren nachahmen. Die heiligen Verse zeigen, dass die Nachahmung bei ALLAH, dem Erhabenen, nicht gültig ist. Es ist leichter, die Kenntnisse über Anbetung und Handlung zu verstehen, als die Glaubenskenntnisse. Wenn ER die Menschen mit allem Schwierigen verpflichtet, wie soll ER sie nicht mit Leichteren verpflichten? Obwohl es schwer ist, bei seltenen Ereignissen zu urteilen, ist es enschuldigt diese nicht zu wissen. Die Rechtsgelehrten haben von selbst Angelegenheiten erfunden und darüber geurteilt. Sie haben versucht, als Beweise dafür ihre Meinungen, sowie offene und verborgene Vergleiche zu bringen. Diese wurden auch auf dem Gebiet der Anbetung durchgeführt, worüber man durch Vernunft keine Kenntnisse erwerben kann. Sie haben das Volumen der Religion einige Male erweitert und den Muslimen Schwierigkeiten bereitet. Ich leugne den Vergleich nicht. Ich sage, dass es über Anbetung keinen Vergleich gibt. Glaubenskenntnisse und Anbetungen sind zur Zeit des heiligen Propheten vervollständigt. Niemand darf etwas dazu fügen. Die Rechtsschulengründer haben den Menschen verboten, nachzuahmen.” Mit den obenerwähnten Ausdrücken, wie in anderen Büchern von irregeführten Personen, wird die Nachahmung der vier Rechtsschulengründer verboten und somit wird jeder Moslem dazu gezwungen, Koranauslegung- und Hadithwissenschaft zu studieren. Somit wird verhindert, dass die Bücher von Gelehrten der Sunna gelesen werden. Was sagen sie dazu? Antwort: Wenn man die Schriften der Wahhabiten und der Anhänger der Irrlehren vorsichtig liest, kann man leicht verstehen, dass die Verirrten versuchen mit vergoldeten Worten, welche zur Zwietracht führen, aber mit einer verkehrter Logik, die Gläubigen zu täuschen. Während die Unwissenden durch diese vergoldeten heimtückischen unsinnigen Schriften getäuscht werden, geraten diejenigen, die Wissen und Weisheit besitzen, niemals in die Falle dieser Verirrten! Gegen die Gefahr des Wahhabismus und der Irrlehre haben die islamischen Gelehrten, Friede sei mit ihnen, seit vierzehn Jahrhunderten tausende von wertvollen Büchern niedergeschrieben, um die Jugendlichen davor zu warnen und zu schützen. Als Antwort auf die oben erwähnte Frage übersetzen wir einen Teil des Buches Hudschdschet-ullachi alel-âlemîn (Beiweise des Erhabenen im Weltall) von dem Religionsgelehrten Jûsuf Nebhânî [Jûsuf Nebhanî, gest. 1350 (1932) in Beirut.] ab Seite 771: “Nicht jeder kann nach dem heiligen Koran urteilen. Da sogar die Rechtsschulengründer kein Urteil über alles bilden können, hat der heilige Prophet, Friede sei mit ihm, durch heilige Hadithe den Sinn des heiligen Korans erklärt. Wie allein der heilige Prophet den Sinn des heiligen Korans erklärte, so konnten nur seine Gefährten und die Rechtsschulengründer den Sinn der heiligen Hadithe verstehen und erklären. Damit die Rechtsschulengründer diesen Sinn verstehen können, hat ALLAH, der Erhabene, ihnen Religionskenntnisse und Naturwissenschaften, Denkvermögen, Auffassungsgabe, Klugheit und Scharfsinn und andere Vorzüge gewährt. Unter dieser Vorzügen hat die Frömmigkeit die erste Stelle. Auch haben sie Glaubenslicht von ALLAH, dem Erhabenen, in ihren Herzen. Mit Hilfe dieser Vorzüge haben unsere Rechtsschulengründer den Sinn des heiligen Korans und der heiligen Hadithe und die Absicht ALLAH’s, des Erhabenen und des heiligen Propheten verstanden. Das, was sie nicht verstehen konnten, haben sie durch Vergleiche geäußert. Jeder von den vier Rechtsschulengründern teilte mit, dass sie nicht mit eigener Meinung geäußert haben. Sie wiesen ihre Schüler darauf hin, dass sie, wenn sie einer heiligen Hadith begegnen, welche mit dem Urteil ihrer Lehrer nicht übereinstimmt, dieser folgen sollten. Unsere Rechtsschulengründer haben diesen Hinweis ihren Schülern gegeben, die alle auch absolute Religionsgelehrte waren, wie sie selbst. Diese Gelehrten sind die Zuständigen, welche die Vertiefungen und Einzelheiten der vier Rechtsschulen wissen. Diese Rechtsschulengelehrten vergleichen die Grundlagen des Urteils eines Rechtsschulengründers und die Überlieferungen und Bestätigungen einer betreffenden neugelernten Hadith und untersuchen u.a. deren Vorkommen und viele Voraussetzungen und bestimmen, welches davon vorzuziehen ist. Es könnte vorkommen, dass der Rechtsschulengründer durch Vergleiche ein Urteil über eine Sache abgegeben hat, da er dazugehörgen Hadithen nicht begegnete. Weil seine Schüler die dazugehörige Hadith gelernt hatten, haben sie anders geurteilt. Während seine Schüler so urteilten, blieben sie jedoch innerhalb der Regeln ihrer Rechtsschulengründer. Die zu der späteren Zeit gelebten Schriftgelehrten haben dasselbe geäussert. So versteht man, dass alle Moslems den Geboten ALLAH’s, des Erhabenen und SEINEN Propheten folgen, indem sie einen von den vier Rechtsschulengründern und dessen Rechtsschulengelehrten nachahmen. Diese Gelehrten haben die Urteile aus dem heiligen Koran und den heiligen Hadithen verstanden, die andere Menschen nicht begreifen, und mitgeteilt. Und die Moslems haben diese aus dem heiligen Buch und den heiligen Hadithen hergeleiteten Mitteilungen befolgt. Denn ALLAH, der Erhabene hat, geboten: Fragt die Wissenden, was ihr nicht wisst!” Dieser heilige Vers zeigt, dass nicht alle den Sinn des heiligen Korans und der heiligen Hadithe verstehen können. Dieser heilige Vers gebietet, dass diejenigen, die nicht wissen, den Sinn des heiligen Korans und der heiligen Hadithe den Wissenden fragen sollten und nicht versuchen es selbst zu verstehen. Wenn alle den Sinn des heiligen Korans und der heiligen Hadithe, hätten verstehen können, wären die zweiundsiebzig Irrlehren nicht zustande gekommen. Die Führer dieser Irrlehren waren auch Gelehrte. Aber keiner von ihnen konnte den Sinn des heiligen Korans und der heiligen Hadithe richtig verstehen. Sie verstanden es falsch und irrten vom rechten Weg ab. Sie verursachten das Unglück von Millionen von Muslimen. Die Wahhabiten sind vom rechten Weg so abgeirrt, dass sie die Muslime auf dem richtigen Weg, als ungläubig bezeichnen. In dem Buch namens Keschf-üsch-schübüchât (Aufklärung der Zweifelhaften), das ins türkische übersetzt und heimlich in unser Land eingeführt wurde, behaupten die Wahhabiten, es wäre erlaubt, Anhänger der Sunna zu töten und sie zu berauben. Daß die Rechtsschulengründer geurteilt und ihre Rechtsschulen gegründet und dass sich alle Moslems in diesen Rechtsschulen gesammelt haben, ist die Güte ALLAHs, des Erhabenen, die ER der Gemeinschaft SEINES geliebten Propheten gewährt hat. Einerseits schützte ALLAH, der Erhabene, den islamischen Glauben davor, dass Ungläubige und andere Verirrten ihn zerstören, indem ER die Glaubensgelehrten erschuf, andererseits schützte ER SEINE Religion vor dem Zerstören, indem ER die Rechtsschulengründer erschuf. Da es diese Gabe im Christentum und Judentum nicht gibt, sind diese Religionen verdorben und zu Spielereien geworden. Die islamischen Gelehrten haben mit Übereinstimmung mitgeteilt, dass es vierhundert Jahren nach dem Hinscheiden des heiligen Propheten keinen absoluten Religionsgelehrten mehr gab, der nach dem heiligen Koran und den Hadithen urteilen kann. Derjenige ist geisteskrank oder unwissend, der behauptet: man solle heutzutage urteilen! Der große Gelehrte Dschelâleddîn-i Süjûtî [Dscheläleddin-i Sujûtî Abdurrachman, gest. 911 (1505 n.Chr) in Ägypten.], Friede sei mit ihm, hatte geäußert, urteilen zu können. Die Gelerten zu seiner Zeit stellten ihn eine Frage und teilten mit,dass es zwei Antworten auf diese Frage gab. Sie baten ihn, zu unterscheiden, welche von diesen zwei Antworten richtiger sei. Er konnte keine Antwort geben. Er bat um Entschuldigung. Jedoch hatte man von ihm nur die Unterscheidung zwischen zwei Urteilen verlangt. Das ist die niedrigste Stufe des Urteilfällens. Während sich ein Gelehrter wie Sujûtî weigerte, auf niedrigster Stufe zu urteilen, soll man denn diejenigen, die die Menschen dazu zwingen, absolutes Urteil zu fällen, nicht als geisteskrank oder unwissend in religiöser Hinsicht nennen! Imâm-ı Gasâlî[ Imâm-ı Muhammed Gasâlî, gest. 505 (1111 n.Chr.) in der Stadt Tûs.], Friede sei mit ihm, berichtet in dem Buch lchjâ-ül-ulûm (Erneuerung der Religionswissenschaften) offensichtlich, dass es zu seiner Zeit keinen Religionsgelehrten mehr gab.Wenn ein Gläubiger, der kein Rechtsgelehrter ist eine wahre heilige Hadith erfährt, die dem Urteil seiner eigenen Rechtsschule nicht entspricht und es ihm schwerfällt dembezüglich seiner Rechtsschule gemäß zu handeln, So sollte er sich nach eine der anderen Rechtsschulen richten, die ihm entspricht. Der große Gelehrte Imâm-ı Newewî[Imam-ı Jachja Newewî, gest. 676 (1277 n.Chr.) in Damaskus.], Friede sei mit ihm, gibt in seinem Buch Rawdat-üt-tâlibîn (Garten der Schüler) darüber ausführliche Informationen. Wer kein Religionsgelehrter ist, darf nicht nach dem heiligen Koran und den Hadithen urteilen. Heute behaupten manche Unwissenden, dass sie Religionsgelehrte wären und nach dem heiligen Koran und der Sunna urteilen würden und keine der vier Rechtsschulen benötigten. Sie verlassen ihre Rechtsschulen, denen sie seit Jahren folgten. Sie versuchen mit verirrten Gedanken, die Rechtsschulen ungültig zu machen. Mit Unwissenheit und Dummheit sagen sie, dass sie nicht, den Mitteilungen der Rechtsschulgelehrten zu folgen brauchen und sie selbst mit ihnen auf gleicher Stufe seien! Durch Illusion der Teufels und durch den Reiz ihres Ichs wollen sie hochmütig sein. Sie verstehen nicht, dass sie durch diese Behauptung nicht ihre Vorzüge, sondern ihre Dummheiten und ihre Gemeinheiten beweisen. Unter diesen Verirrten sehen wir diejenigen, die meinen, jeder solle nach dem heiligen Koran und der Sunna urteilen! O gläubige Brüder! Hütet euch vor diesen Verirrten und davor zu glauben, dass sie Religionsgelehrte sind! Folget eurer Rechtsschulen tüchtig! Ihr dürft eine der vier Rechtsschulen nach eurem Wunsch auswählen! Aber man darf die Leichtigkeiten der Rechtsschulen nicht vereinigen. [Das wird Telfîk genannt. Es ist das Verhalten, nur die Leichtigkeiten der vier Rechtsschulen zu bevorzugen. Wenn man versucht, bei einer Sache möglichst auch den anderen drei Rechtsschulen zu folgen, wird es Frömmigkeit genannt. Das ist ein großer Verdienst.] Wer die Bedeutungen der heiligen Hadithe gut verstehen kann, soll auch alle Einzelheiten seiner Rechtsschule wissen, die durch heilige Hadithe erwähnten Wohltaten vollbringen, sich vor den durch heilige Hadithe mitgeteilten Bedrohungen schützen,die Vorzüge des Islam, die Eigenschaften und Erhabenheit ALLAH’s, des Erhabenen, die Vorzüge, die Wunder und das Leben des heiligen Propheten, die Zustände des irdischen und künftigen Lebens, die Zeichen des Weltuntergangs, die Kenntnisse über das Paradies, die Hölle, über die Engel und Geister, über die alten Gemeinschaften, Propheten und heiligen Bücher, die Vorzüge des heiligen Korans, des heiligen Propheten Muhammed, die Sittsamkeit seiner Familienangehörigen und Gefährten und die Zeichen des Weltuntergangs und alle betreffende Kenntnisse über das Dies-und Jenseits erfahren. Denn alle diese Kenntnisse, nämlich alle Kentnisse über das irdische und künftige Leben umfassen die heiligen Hadithe. So kann man verstehen, wie diejenigen unwissend sind, die behaupten, direkt nach den heiligen Hadithen zu urteilen. Neben den gesamten Hadithen sind die Hadithen die von Anbetungen und Handlungen berichten wenig. Nach manchen Gelehrten sind diese heiligen Hadithe ca. fünfhundert. [Einschließlich der wiederholten ist die Anzahl nicht mehr als dreitausend]. Es ist undenkbar, dass keiner der vier Rechtsschulengründer eine dieser heiligen Hadithe gehört hätten. Eine jede heilige Hadith ist wenigstens von einem der vier Rechtsschulengründer als Beweis angenommen worden. Wenn es einem Moslem klar ist, dass seine Handlung in seiner Rechtsschule einer betreffenden Hadith widerspricht, soll er sich nicht direkt an diese heilige Hadith wenden, sondern einer der vier Rechtsschulen folgen, die nach dieser heiligen Hadith geurteilt hat. Es ist denkbar, dass sein Rechtsschulengründer diese Hadith gehört, aber aus irgendeinem Grund nicht nach dieser Hadith, sondern nach einer anderen Hadith urteilte, die aus bestimmten Gründen gültiger ist, Urteil gefällt hat. Wenn ein Moslem versteht, dass eine Hadith betreffend ist und wenn er ein demnach gefälltes Urteil in seiner Rechtsschule nicht findet, darf er trotzdem nicht von selbst der betreffenden Hadith folgen, sondern muß bei dieser Handlung einer anderen Rechtsschule nachahmen, die nach dieser heiligen Hadith ein Urteil gefällt hat. Weil der Rechtsschulengründer alle Voraussetzungen des Urteils wußte, hat er verstanden, dass es kein Hindernis gibt, dieser Hadith zu folgen. Der gläubige Mensch darf jedenfalls nicht dieser Hadith folgen. Dieser Moslem darf jedoch bei dieser Handlung seiner eigenen Rechtsschule folgen. Denn sein Rechtsschulengründer hat unbedingt nach einem Beweis geurteilt. Die Nachahmer sind entschuldigt, die Begründung nicht zu wissen. Denn jeder der vier Rechtsschulengründern haben nach dem heiligen Koran und der Sunna geurteilt. Ihre Rechtsschulen sind Erklärungen des heiligen Buches und der heiligen Hadithe. Sie haben den Muslimen das heilige Buch und die heiligen Hadithe so erklärt, dass man sie ohne Schwierigkeiten verstehen kann. Außerdem haben sie diese Erklärungen niedergeschrieben. Diese Taten der Rechtsschulengelehrten sind so großartig, dass sie sie ohne die Hilfe ALLAH’s des Erhabenen, sie niemals hätten leisten könnte. Diese Rechtsschulen sind eine der größten Beweise, die mitteilen, dass St. Muhammed Friede sei mit ihm, der wahre Prophet und der Islam die echte Religion ist. Die Urteilsunterschiede der Rechtsschulgründern sind nur in Anbetungen und Handlungen. Es gibt kein Abweichen in Glaubenskenntnissen, sowohl auch nicht nach dem heiligen Koran, als auch nach den heiligen Hadithen. Die Urteilsunterschiede beruhen sich auf manchen Kenntnissen betrefflich der Anbetungen und Handlungen. Der Grund dafür ist, dass ihre Urteile auf unterschiedenen starken Begründungen beruhen. Diese kleinen Urteilsunterschiede sind eine Gnade für diese Gemeinschaft. Die Moslems dürfen beliebig einer der vier Rechtsschulen folgen. Der heilige Prophet hat diese Urteilsunterschiede als Freudenbotschaft prophezeit und so ist es geschehen. Über Glaubenskenntnisse darf man kein Urteil fällen. Das führt zum Irrglauben und ist schwere Sünde. Es gibt nur einen Weg im Glauben. Das ist der Weg der Anhänger der Sunna. Man nennt ihn “Die Lehre der Anhänger der Sunna” Der Urteilsunterschied, der durch eine heilige Hadith als himmlische Gnade berichtet worden ist, betrifft nur Handlungen und Verhalten. Wenn die vier Rechtschulen bei einer Sache voneinander abweichen, ist nur das Urteil einer Rechtschule richtig. Wer diesem richtigen Urteil folgt, gewinnt zweimal, wer dem nicht richtigen folgt, gewinnt einmal Verdienst. Daß diese Rechtsschulen himmlische Gnaden sind, zeigt, dass es erlaubt ist, eine Rechtsschule zu verlassen und der anderen zu folgen. Aber es ist nicht erlaubt, anderen Rechtsschulen außer diesen vier und den Gefährten des heiligen Propheten zu folgen. Denn ihre Rechtsschulen sind nicht niedergeschrieben und daher vergessen worden. Es gibt keine Möglichkeit, einer anderen, außer den vier Rechtsschulen zu folgen. Daß es nicht erlaubt ist, die Gefährten des heiligen Propheten nachzuahmen, haben die islamischen Gelehrten mit Übereinstimmung mitgeteilt. So berichtet es auch Imâm-ı Ebû Bekr-i: Râdhî[Ebu Bekr Ahmed Râdhî, gest. 370 (980 n. Chr.).]. Wer gut verstehen will, welche Vorzüge die Rechtsschulen, Religions-und besonders Rechtsschulgelehrten haben und dass die Rechtsschulgründer ihre Rechtsschulen nicht nach ihren eigenen Meinungen, sondern nach dem heiligen Buch und der Sunna gegründet haben, dem empfehlen wir die Bücher Mîsân-ül-kübrâ (Das große Maß) und Misan-ül Hidrije (Maß nach der Hedschra) von İmam-ı Abdülwahhâb-ı Scharânî.” Alle oben aufgeführte Texte sind aus dem arabischen Originalen übersetzt worden. Die aus anderen Büchern entnommenen Texte sind wie in unseren allen anderen Veröffentlichungen in eckigen Klammern gesetzt. Die aus dem Buch Hudschschet-ullachi alel’âlemin entnommenen o.a. Texte wurden im Original 1394 (1974 n.Chr.) in Istanbul gedruckt. Die Behauptung, im heiligen Koran würde die Anrede ‘O Schriftgelehrte!’ nicht vorhanden sein, ist falsch. Verschiedene heiligen Verse loben die Gelehrten und die Wissenschaft. Abdülganî Nablüsî erklärt in seinem Buch Hadika (Der Garten): Im heiligen Koran wird sinngemäss gefordert: ‘O Gläubige! Fragt nach Kenntnissen, die ihr nicht besitzt, die Andacht haltenden Gelehrten.’ Andacht bedeutet hier Wissen. Dieser heilige Vers verlangt, dass die Unwissenden nach den Gelehrten suchen und von ihnen erlernen müssen. Der 7. heilige Vers der Sûre Âl-i Imrân (Die Familie Imrans) lautet sinngemäss: “Doch keiner kennt ihre wahre Deutung als ALLAH, der Erhabene, und diejenigen, welche fest gegründet im Wissen sind” d.h. die verborgenen Bedeutungen der symbolischen heiligen Verse verstehen nur die Gelehrten, die das Wissen besitzen, und der 18. heilige Vers lautet dem Sinn nach; “Die Wissenden verkünden stehend in Gerechtigkeit: es gibt keinen Gott außer IHM, dem Allmächtigen.” Der 81. heilige Vers der Sûre Kasas (Die Geschichte) heisst sinngemäß: “Die aber, denen das Wissen gegeben ward, sprachen: Wehe euch, ALLAHs Lohn ist besser als die irdischen Reichtümer für die, welche glauben und rechtschaffen handeln und niemand gewinnt sie außer den Standhaften.” Der 56. heilige Vers der Sûre Rum (Die Griechen) lautet sinngemäß: Die aber, welche die Erkenntnis und den Glauben gegeben ward, (Diejenigen, aber denen das Wissen und der Glaube gegeben ward) werden sagen: “Ihr habt wie es im Buch ALLAHs aufgezeichnet ist, bis zum Tage der Auferstehung gesäumt, dies ist der Tag der Auferstehung, und ihr wußtet es nicht.” Die 108. und 109. heiligen Verse der Sûre ’Isrâ (Die Nachtfahrt) berichten dem Sinn nach: “Mögt ihr nun daran glauben oder nicht, so fallen die, welchen die Erkenntnis schon zuvor zuteil geworden ist, wenn er ihnen vorgelesen wird, anbetungsvoll auf ihr Angesicht und sagen: ‘Lob und Preis unserem Schöpfer! Siehe, unseres Schöpfers Verheißung wird sich wahrlich erfüllen.’” Der 54. heilige Vers der Sûre Hadsch (Die Pilgerfahrt) lautet sinngemäß: “Die Wissenden begreifen, dass der heilige Koran das ALLAHs Wort ist.” Der 50. heilige Vers der Sûre Ankebût (Die Spinne): “Es ist Zeichen in den Herzen derer, denen das Wissen gegeben ward. Es sind aber nur die Ungerechten, die unsere Zeichen leugnen”. Der 6. heilige Vers der Sûre Sebe (Saba) sinngemäß: “Und die, denen das Wissen gegeben ward, sehen ein, dass das, was zu dir von deinem Schöpfer offenbart worden, die Wahrheit selbst ist und zu dem Pfade des Allmächtigen, des Preiswürdigen leitet.” Der 11. heilige Vers der Sûre Müdschadele (Die Streitende) besagt dem Sinn nach: “ALLAH wird erhöhen diejenigen von euch, die glauben und denen das Wissen gegeben ward, um Stufen. Und ALLAH weiß, was ihr tut.” Der 27. heilige Vers der Sûre Fâtır (Die Engel) berichtet sinngemäß: “Und darum fürchten ALLAH von seinen Dienern nur die Wissenden. Siehe, ALLAH ist mächtig und verzeihend.” Der 14. heilige Vers der Sûre Hudschurat (Die Gemächer) lautet sinngemäß: “Siehe, der am meisten Geehrte von euch vor ALLAH ist der Gottesfürchtigste unter euch; siehe, ALLAH ist wissend und kundig.” In den heiligen Hadithen, die auf Seite 365. des gleichen Buches erwähnt sind, wird berichtet: “ALLAH, der Erhabene, Engel und jedes Lebewesen beten für diejenigen, die die Menschen Wohltat lehren.” “Am Tage der Auferstehung werden erst Propheten, dann Gelehrten, ferner Märtyrer um das Begnadigungsrecht bitten dürfen.” “O Menschen! Wissenschaft kann nur von Gelehrten erlernt werden. Erlernt Wissenschaft! Wissenschaft erlernen ist Anbetung. Denjenigen, die die Wissenschaft lehren und erlernen, wird das Verdienst eines Glaubenskämpfers gewährt. Wissenschaft lehren ist wie Almosen geben. Von den Gelehrten Wissenschaft erlernen ist wie anbeten gegen Morgendämmerung.” In dem Buch Hulâsa (Der Auszug) erklärt der Religionsgelehrte Tâchir Buchârî[Tâchîr Bucharî, gest. 542 (1147 n. Chr.).], F.s.m.i: “Religionsbücher lesen ist besser als in der Nacht freiwilliges Gebet zu verrichten.” Denn die Gebote und Verbote des Erhabenen von den Gelehrten und ihren Büchern erlernen ist unentbehrlich. Zum Lehren und zur Selbstausübung Religionsbücher zu lesen und zu erklären, ist besser als Lobgebet zu verrichten. Durch heilige Hadithe wird berichtet: “Wissenschaft erlernen ist besser als alle freiwilligen Gebete. Denn Wissenschaft nützt sowohl dem Gelehrten als auch seinen Schülern. Denjenigen, die die Wissenschaft erlernen, um andere zu lehren, wird das Verdienst des Treuen gewährt.” Religiöse Kenntnisse können nur von den Gelehrten und aus deren Büchern erlernt werden. Wer behauptet, Religionsbücher und Gelehrte seien nicht nötig, ist ein Lügner und Irrgläubiger. Diese täuschen die Muslime und führen sie zum Unglück. Die Kenntnisse in den Religionsbüchern sind aus dem heiligen Koran und heiligen Hadithen hergeleitet.” Die Übersetzung aus dem Buch Hadîka[Der Verfasser des Buches Abdülganî Nablusî, gest. 1143 (1731 n. Chr.)] ist hiermit beendet.] ALLAH, der Erhabene, hat seinen Propheten gesandt, damit Er den Menschen den heiligen Koran verkündet und sie ihn lehrt. Die Gefährten des heiligen Propheten haben die Kenntnisse im heiligen Koran von dem heiligen Propheten gelernt. Die Rechtschulgründer haben sie von den Gefährten des heiligen Propheten und alle Muslime von den Rechtschulgelehrten und von deren Büchern gelernt. In heiligen Hadithen wird verkündet: “Wissenschaft ist ein Schatz. Fragen und Erlernen ist sein Schlüssel.” “Erlernt Wissenschaft und lehrt sie andere!” “Jedes Ding gehört zu einer Quelle. Und die Quelle der (Frömmigkeit) ist das Herz der Gelehrten.” “Wissenschaft lehren verursacht die Vergebung der Sünden”. Deswegen übersetzen wir den 193. Brief im ersten Band des Buches Mektûbât (Briefe) des großen Gelehrten des Islam, St. Imâm-ı Rabbânî. Dieser absoluter Religionsgelehrter, Friede sei mit ihm, berichtet: “Der verpflichtete Mensch, nähmlich jener, der das Alter der Religiösen Verpflichtung erreicht hat, soll vorerst seinen Glauben verbessern. Das heißt, er soll den Glauben besitzen, den die Gelehrten der Sunna gelehrt haben. ALLAH, der Erhabene, möge diese großen Gelehrten für ihre Dienste reichlich belohnen! Amen! Um sich vor der Qual im zukünftigen Leben befreien zu können, soll man glauben und lernen, so wie diese Großen es als richtig verstanden haben. Zu jenen, denen der heilige Prophet das ewige Glück prophezeite, gehören nur die Menschen, die sich auf dem Wege dieser Großen befinden. [Sie werden Sunniten genannt.] Nur sie sind auf dem Wege des heiligen Propheten und seiner Gefährten. Die Kenntnisse, die aus dem heiligen Koran und den heiligen Hadithen hergeleitet und richtig sind, sind die ihrigen. Jeder Reformator, Irrgläubige oder Verirrte behauptet, aus dem heiligen Koran und der Sunna des heiligen Propheten seine Behauptung hergeleitet zu haben, somit versucht er die Gelehrten der Sunna gering zu schätzen. Deswegen darf man nicht an alle Lehren glauben, die aus dem heiligen Koran und aus der Sunna angeblich hergeleitet wurden. [Um den richtigen Glauben eingehend kennenzulernen, empfehlen wir das Buch El Mu’temed fil Mu’tekad (Vertrauensmann auf das Glauben) von St. Türpüschti. Es ist ein Buch, das man leicht versteht. Der Hakikat-Verlag hat es 1419 (1989 n.Chr.) gedruckt. Fadlullah bin Hassen Türpischtî ist einer der Rechtsgelehrten der Rechtschule Hanefî, gestorben 661 (1263 n.Chr.).] Nachdem man seinen Glauben verbessert hat, soll man aus den Büchern der islamischen Rechtsgelehrten der Sunna lernen und einhalten, was rechtmäßig und verboten ist, was unentbehrlich, notwendig, erforderlich und was empfohlen und unerwünscht ist. Die Bücher von den unwissenden Geistlichen, welche die Vorzüge der Sunna Gelehrten nicht begriffen, sollte man nicht lesen. ALLAH, der Erhabene, behüte uns davor, nicht so wie die Anhänger der Sunna zu glauben! Sonst kann man sich nicht von der Qual im zukünftigen Leben befreien. Wenn eine Person mit richtigem Glauben, das Beten vernachläßigt, darf man hoffen, Vergebung zu erlangen, selbst wenn sie nicht ohne Buße gestorben ist. Wenn einem nicht vergeben wird, wird man sich wieder befreien, nachdem man gebüßt hat. Die Haupsache ist, dass man sein Glauben verbessert. Hâdsche Ubejdullah-i Achrâr[Ubejdullâh-i Achrar, gest. 895 (1490 n. Chr.) in Semerkand.] sagte: ‘Könnte ich nur auf die Wunder der Heiligen, aber nicht auf den Glauben der Sunna bauen, würde ich mich ewig vernichtet fühlen. Hätte ich aber nichts von den Wundern der Heiligen, hätte aber den Glauben der Anhänger der Sunna, würde mir nichts fehlen.’ ALLAH, der Erhabene, möge uns um SEINES geliebten Propheten willen, auf dem Weg erhalten, den die Gelehrten der Sunna zeigen! Amen!’ Heute sind die Moslems in Indien alleine. Die Glaubensfeinde greifen sie von allen Seiten an. Wer heute, um dem Islam zu dienen, ein Pfund ausgibt, gibt mehr, als wenn er zu einer anderen Zeit tausend geopfert hätte. Heute kann man dem Islam am besten dienen, indem man die sunnitischen Bücher, die Glauben und Islam erklären, in die Dörfer schickt und sie der Jugend gibt. Wer diese Aufgabe hat, darf sich sehr freuen. Er sollte dafür dankbar sein. Der Dienst für den Islam ist immer verdienstvoll, besonders zu der Zeit, wo der Islam schwach ist und wo man durch Verleumdungen und Lügen den Islam zu vernichten versucht. Dort ist es ein besonderer Verdienst, die Glaubenslehre der Sunna bekanntzumachen. Der heilige Prophet, Friede sei mit ihm, sagte seinen Gefährten: ‘Ihr lebt in solch einer Zeit, dass ihr, wenn ihr neun Zehntel der Gebote und Verbote des Erhabenen gehorcht, aber einem Zehntel nicht gehorcht, zugrunde geht. Und ihr werdet büßen. Nach euch wird solch eine Zeit kommen,dass man sich, wenn man nur einem Zehntel der Gebote und Verbote gehorcht, befreien wird.’ [Diese heilige Hadith steht im 179. Paragraph des ersten Bandes des Buches Mischkat-ül-messabich (Licht der Lichter) und im 79. Paragraph des Buches Kitab-ül-fiten (Mitteilung der Zwietrachten) von den Hadithgelehrten Muhammed Tebrisî und Tirmüsî.] Heute ist die Zeit, die mit der heiligen Hadith prophezeit wurde. Man soll die Feinde des Islam erkennen, bekämpfen und nicht lieben. [Den heilige Kampf wird vom Staat geführt und von der Armee des Staates. Der heilige Kampf für die einzelnen Moslems bedeutet, als Soldat das zu leisten, was die Regierung als Pflicht befiehlt. Daß der durch Massenmedien geführte Kampf wirkungsvoller als der eigentliche Kampf ist, wird auch im 65. Brief. erwähnt.] Man braucht kein Wunder zu wirken oder kein Religionsgelehrter zu sein, um die Bücher und Worte der Gelehrten der Sunna zu verbreiten. Jeder Moslem soll Fleiß dafür verwenden. Man sollte die Gelegenheit nicht versäumen. Am Tage der Auferstehung wird jeder Moslem befragt, weshalb er dem Islam nicht gedient hat. Die Menschen, die nicht versuchen, die Bücher des Glauben und Islam bekanntzumachen und den Gesellschaften des Islam Hilfe zu leisten, werden im Jenseits schwer leiden müssen. Keine Entschuldigung wird dafür gelten. Die Propheten waren Tag und Nacht besorgt, die Religion des Allbarmherzigen, den Weg zum ewigen Glück zu verbreiten, obwohl sie die vorzüglichsten, ehrwürdigsten Menschen waren. Sie pflegten denen zu sagen, die von ihnen Wunder erwarteten: “ALLAH, der Allmächtige erschafft das Wunder. Meine Aufgabe ist, die Religion des Erhabenen zu verkünden.” Während sie sich darum bemühten, half ALLAH, der Erhabene, ihnen und erschuf für sie Wunder. Auch wir sollten die Bücher und Worte der Gelehrten der Sunna bekanntmachen und der Jugend und Bekannten melden,dass die Ungläubigen, Verleumder und die Feinde des Islam, gemein, böse und lügnerisch sind. Über ihre Tätigkeiten und Verhalten zu informieren ist eine ehrliche Pflicht. Das heißt die Gebote und Verbote des Erhabenen bekannt machen und ist keine üble Nachrede. Wer sich darum nicht geistig, körperlich und beruflich bemüht, wird sich nicht von den Qualen an Jüngsten Tag befreien können. Qual und Kummer auf diesem Weg muß man als eine Ehre und als ein Gewinn betrachten. Jedesmal wenn die Propheten die Gebote und Verbote des Allbarmherzigen verkündeten, wurden sie von gemeinen, unwissenden Menschen angegriffen. Sie haben viel gelitten. Der vorzüglichste von diesen Großen, der Geliebte des Allbarmherzigen, St. Muhammed, teilte mit: ‘Kein Prophet hat so viel gelitten, wie ich!’ ” Die Übersetzung vom Mektûbat (Briefe) ist hier beendet. [So sieht man, dass jeder Moslem die Glaubenslehre der Sunna kennenlernen und seine Familie, Verwandten und Bekannten lehren sollte. Man sollte sich die Bücher, Zeitungen und Zeitschriften, welche die Lehre der Sunna Gelehrten mitteilten, beschaffen und sie der Jugend und Bekannten geben, damit sie sie lesen und lernen. Die Bücher, die die Glaubensfeinde bekanntmachen, müßten auch Verbreitung finden.] Es sind die absoluten Religionsgelehrten der vier Rechtsschulen der Sunna, die alle Moslems auf der Welt den rechten Weg, die Religion des heiligen Propheten Muhammed, ohne Veränderung gelehrt haben. Die größten von ihnen sind die vier Rechtsschulgründer: Der eine von ihnen ist St. Imâm-ı Asam Ebû Hanîfe Numan bin Sâbit, Friede sei mit ihm. Er ist einer der größten islamischen Gelehrten und Führer der Anhänger der Sunna. Seine Biographie ist in den Büchern Se’adet-i Ebedijje [eng. Über setzung: Endless Bliss] und Faideli Bilgiler [deut. Übersetzung Islam, der Weg der Sunniten] dargestellt. Er wurde im Jahre 80 n. Hed. in Kûfe geboren und fand im Jahre 150 n.Hed. (767 n.Chr.) in Bagdad den Märtyrertod. Der zweite ist St. Imâm-ı Mâlik bin Enes, Friede sei mit ihm. Er wurde 95 n.Hed. im Medina geboren und 179 n.Hed. ( 795 n.Chr.) dort gestorben. Der dritte ist St. Imâm-ı Muhammed bin Idris Schâfiî, Friede sei mit ihm, er wurde 150 n.Hed. in Gasa in Palästina geboren und starb 204 (820 n.Chr.) in Ägypten. Der vierte ist, St. Imâm-ı Ahmed bin Hanbel, Friede sei mit ihm, er wurde 164 in Bagdâd geboren und starb 241 (855 n.Chr.). Wer heute einem dieser vier Rechtsschulgründer nicht folgt, ist in großer Gefahr. Er ist vom Rechten abgeirrt. Es gab auch Religionsgelehrten außer diesen. Sie hatten auch richtige Rechtsschulen. Aber im Laufe der Zeit wurden ihre Rechtsschulen vergessen. Deshalb konnten sie nicht aufgeschrieben werden. Zum Beispiel: Die sieben Gelehrten aus Medina und Omar bin Abdülasis, Süfjan bin Ujejne[Süfjan bin Ujejne, gest. 198 (813 n. Chr.) in Mekka.] , Ishak bin Râhevijje, Dâvûd-i Tâî, Amir bin Scherâhil, Lejs bin Sa’d, A’mesch, Muhammed bin Dscherir Taberî, Süfjan-i Sewrî[Süfjan-ı Sewrî, gest. 161 (778 n. Chr.) in Basra.] und Abdürrahman Ewsâî, Friede sei mit ihnen, zählen dazu. Alle Gefährten des heiligen Propheten waren Führer zum geraden Weg, Friede sei mit ihnen. Alle waren absolute Religionsgelehrte. Sie hatten ihre eigenen Rechtsschulen. Die meisten ihrer Rechtsschulen glichen einander. Weil ihre Rechtsschulen nicht aufgeschrieben werden konnten, ist es uns unmöglich, ihnen zu folgen. Die vier Rechtsschulgründer und ihre Schüler haben alle Kenntnisse der vier Rechtsschulen zusammengefaßt und bekanntgemacht, damit wir Moslems wissen, woran wir glauben und wie wir uns verhalten sollen. Die Moslems von heute sollen einer dieser vier Rechtsschulen folgen und sich demnach verhalten und anbeten. [Wer sich nicht nach einer von diesen vier Rechtsschulen richten will, darf kein Anhänger der Sunna sein! S. auf die 2. Seite in der Einleitung!] Zwei Schüler der vier Rechtsschulgründer wurden große Glaubensgelehrte, die uns Glaubenskenntnisse vermittelt haben. So kamen zwei Rechtslehren im Glauben zustande. Der richtige Glaube, der dem heiligen Koran und den heiligen Hadithen entspricht, ist der Glaube, den diese Gelehrten verkündet haben. Diese zwei sind die Gelehrten, die den Glauben der Sunna auf der Erde verbreitet haben. Der eine ist St. Ebülhassen Esch’ârî. Er wurde im Jahre 226 in Basra geboren und starb 330 (941 n.Chr.) in Bagdad. Der zweite, St. Ebû Mansûr-i Mâtürîdî, ist im Jahre 333 (944 n.Chr.) in Semerkand gestorben. Jeder Moslem muß sich im Glauben nach einem dieser zwei Glaubensgelehrten richten. Die Wege der Heiligen sind recht. Sie sind nicht vom Islam abgeirrt. [In jedem Jahrhundert gab und gibt es heute noch Lügner und Verirrter in jedem Beruf und Amt, die den Islam für ihre irdischen Interessen ausnutzen und sich als Heilige, Religionsführer und Geistliche ausgeben, um dadurch an Vermögen gelangen oder berühmt werden zu können. Diese Menschen hoffen immer auf Verdienste vom Schaden anderer Leute. Aus diesem Grunde darf man nicht alle Menschen und Berufe gleich bewerten. Dies wäre Unwissenheit und Ungerechtigkeit und bedeutete Hilfeleistung für schlechte und böse Menschen. Aufgrund dessen darf man nicht über die islamischen Gelehrten, die Autoritäten des Islam, die eine Ehrenstelle in der Geschichte besitzen, übel reden, indem man verirrte Geistliche, unwissende und falsche Mystiker folgt. Dazu sollte man begreifen, dass die Gegner der islamischen Gelehrten unrecht haben.] Die Heiligen wirken Wunder. Alle sind echt und recht. Imâm-ı Jâfiî[Abdullah Jafiî, gest. 768 (1367 n. Chr.) in Mekka.] sagte: “Die Wunder von St. Mewlâna Abdülkâdir-i Gejlânî [St. Abdulkadir-i Gejlânî, gest. 561 (1161 n. Chr.) in Bagdad.], dem Führer der Heiligen, Friede sei mit ihm, sind durch Überlieferungen von mehreren Personen so weit verbreitet, dass man daran nicht zweifeln darf. Denn Verbreitung gilt als Beweis.” Niemand darf einen Moslem ungläubig nennen, ohne dass er etwas willkürlich gesagt oder getan hat, was seinen Unglauben beweist. Man darf selbst einen Ungläubigen nicht verfluchen, wenn man nicht weiß, dass er als ungläubig gestorben ist. Daher ist es besser, Jesîd nicht zu verfluchen. 5- Der fünfte Grundsatz ist, Der Glaube an den Jüngsten Tag. Der Anfang dieser Zeit ist der Tag, an dem der Mensch stirbt. Er dauert bis zum Ende des Auferstehungstages. Man nennt ihn auch den letzten Tag, weil ihm keine Nacht folgt oder weil er nach dem Weltleben beginnt. Der Tag und die Nacht die in dem heiligen Koran zitiert werden, gleichen nicht der weltlichen Tageszeiten, sondern drücken eine Zeitspanne aus. Es ist unbekannt, wann der Tag des Weltuntergangs kommen wird. Niemand kann es wissen. Aber der heilige Prophet Muhammed, unser Herr, hat viele Zeichen prophezeit: St. Messias [Mechdi] wird auf die Erde kommen. St. Jesus wird in Damaskus vom Himmel herabsteigen. (Friede sei mit ihnen). Dedschdschal wird auftreten. Diejenigen, die Jedschûdsch Medschûdsch heißen, werden die Welt verderben. Die Sonne wird im Westen aufgehen. Die Religion wird vergessen werden. Verderbnis und Bosheit werden sich vermehren. Ungläubige, sittenlose und unwürdige Personen werden an die Spitze treten. Die Gebote des Erhabenen werden sich nicht erfüllen lassen. Überall wird man Übeltaten begehen. In Jemen wird ein großes Feuer ausbrechen. Große Erdbeben werden vorkommen. Die Berge werden sich emporheben und mit einem Schlage zerschmettert werden. Die Sonne und der Mond werden sich verfinstern. Die Meere werden sich vermischen, kochen und austrocknen. Die Moslems, welche Sünde begehen, werden Sünder genannt. Sie und alle Ungläubigen werden in ihren Gräbern bestraft werden. Daran soll man gewiß und wahrhaftig glauben. Wenn der verstorbene Mensch beerdigt wird, wird er mit einem Leben aufwachen, das wir nicht kennen. Er wird glücklich oder unglücklich sein. Zwei Engel namens Münker und Nekir in Gestalt von furchtbaren Menschen, werden in das Grab kommen und ihn verhören. Die heiligen Hadithe berichten über diesen Zustand. Die Antworten der Fragen des Grabes müssen wir auswendig lernen und unseren Kindern lehren. Die Fragen im Grab sind: Wer ist dein Schöpfer? Welche Religion hast du? Zu welcher Religionsgemeinschaft gehörst du? Welches ist dein heiliges Buch? Welche ist deine Gebetsrichtung? Zu welcher Rechtsschule im Glauben und in der Anbetung gehörst du? Es steht in dem Buch Teskire-i Kurtubî[Muhammed Kurtubî Mâlikî, Verfasser des Buches Teskîre, gest. 671 (1272 n. Chr.)] (Erinnerung von Kurtubî) dass diejenigen, deren Glauben nicht wie der Glaube der Sunniten sind, nicht richtig antworten können werden. Die Gräber derer, die richtig antworten, werden sich erweitern. Ein Fenster zum Paradies wird geöffnet werden. Morgens und abends werden sie ihre Stellen im Paradies sehen. Die Engel werden ihnen die Freudenbotschaft überbringen und sie belohnen. Diejenigen, die nicht gut antworten, werden von den Engeln mit eisernen Schlegeln so heftig geschlagen, dass alle Geschöpfe außer Menschen und Geister ihr Schreien hören. Ihre Gräber werden so eng, dass ihre Knochen beinahe ineinandergehen. Ein Loch zur Hölle wird ihnen geöffnet. Morgens und abends sehen sie ihre Stellen in der Hölle und leiden bis zum Auferstehungstag. Man soll an den Tag der Auferstehung glauben. Nachdem jedes Organ, jeder Knochen und Muskel verfault, zu Staub und Gas geworden sind, werden sich alle Atome und Moleküle wieder zusammensetzen und lebendige Körper bilden. So werden alle auferstehen. Deshalb nennt man diese Zeit den Tag der Auferstehung. [Pflanzen nehmen Kohlendioxyd aus der Luft und Wasser und Minerale aus dem Boden auf und setzen diese beiden Bestandteile zusammen. Auf diese Weise bringen Pflanzen organische Stoffe, die Baueinheiten unserer Organe, hervor. Chemische Reaktionen, die erst nach vielen Jahren ein Ergebnis zeigen, können heute durch Katalyse in einigen Sekunden hervorgebracht werden. Genauso wird ALLAH, der Allmächtige, Wasser, Kohlendioxyd und irdische Stoffe im Grab vereinigen und organische Stoffe, lebendige Organe und somit die Lebewesen wieder erschaffen. Der vertrauenswürdige Verkündiger, der heilige Prophet, berichtet, dass wir auf diese Weise auferstehen werden.] Man wird zum Versammlungsort des Jüngsten Gerichtes, kommen, und die Handlungsbücher werden fliegend ihre Täter erreichen. Das wird ALLAH, der Allmächtige tun, der der einzige Schöpfer der Erden, Himmel, Sterne und Atome ist. Der heilige Prophet hat gemeldet, dass es geschehen wird. Alles, was er gesagt hat, ist und wird gewiß geschehen. Man muß daran glauben. Die Handlungsbücher der Wohltäter werden ihnen von ihrer rechten Seite und den der Übeltäter von ihrer linken gegeben werden. Alles, was Gutes und Böses, groß und klein, offen und verborgen getan wurde, wird im Handlungsbuch verzeichnet sein. Selbst die Handlungen, die Schreibengel nicht wissen, werden enthüllt werden, weil die Organe es gestehen werden und weil ALLAH, der Erhabene, allkundig ist. Wegen diesen Handlungen werden ihre Täter auch verhört werden. Die Engel werden über das verhört werden, was sie auf den Erden und in den Himmeln getan haben. Die Propheten, Friede sei mit ihnen, werden verhört, wie sie den Dienern die Gebote und die Religion des Allmächtigen verkündet haben. Alle werden verhört, ob sie den Propheten gefolgt, dem Islam gehorcht und sich gegeneinander recht verhalten haben. Am Tage des Jüngsten Gerichtes werden die rechtschaffenen Muslime belohnt und die sündigen Muslime und alle Ungläubigen streng bestraft werden. Mit SEINER Gerechtigkeit wird ALLAH, der Erhabene, manchen Muslimen manche kleine Sünden und manchen alle Sünden vergeben. Alle Sünden vergibt ER, wenn ER will. Wenn ER nicht vergeben will, wird ER die Moslems wegen kleiner Sünden bestrafen. ER hat berichtet, dass ER den Götzendienst und Unglauben niemals vergeben wird. Die Ungläubigen, die Schriftbesitzer sind und die, die keine Schriftbesitzer sind, werden in die Hölle gebracht und dort ewig gequält werden, weil sie nicht glaubten, dass St. Muhammed, Friede sei mit ihm, Prophet für alle Menschen ist und weil sie die von ihm verkündeten Gebote und Verbote mißachten. Es gibt ein Maß (Mîsân), um an dem Tage des Jüngsten Gerichtes Handlungen und Tätigkeiten zu messen. Für dieses Maß gibt es zwei Waagschalen, einen Zeiger und einen Waagebalken. Die Waagschale für Wohltaten ist rechts des Himmels und an der Seite des Paradieses. Die Waagschale für Übeltaten ist links des Himmels und an der Seite der Hölle. Alle Handlungen, Worte, Gedanken und Blicke, die im irdischen Leben getan, gesagt, gedacht und geworfen wurden, werden sich dort in verschiedene Gestalten verwandeln. Die Wohltaten werden als lichtvolle, und die Übeltaten als häßliche, dunkle Gestalten erscheinen und durch dieses Maß gemessen werden. Dieses Maß gleicht keinem irdischen Maß. Seine schwerbeladene Waagschale geht hoch und seine leicht befundene Waagschale geht unter. Nach vielen Gelehrten gibt es dort verschiedene Maße, und viele Gelehrte haben gesagt, dass man nicht daran denken darf, weil die Religion nicht berichtet, wie diese Maße sind. Es gibt die Brücke Sırat. Auf Befehl ALLAH’s, des Allmächtigen, wird die Brücke Sırat über die Hölle geschlagen werden. Alle werden über diese Brücke gehen müssen. An jenem Tage werden alle Propheten flehen: ‘O unser Schöpfer! Gib uns Sicherheit!’ Die Wohltäter werden ohne Mühe über die Brücke gehen und ins Paradies geführt werden. Manche von ihnen werden blitzschnell, manche wie der Wind und manche mit der Geschwindigkeit eines rennendes Pferdes darüber hinweggehen. Die Brücke Sırat ist dünner als ein Haar und schärfer als ein Säbel. So ist es auch auf der Welt, dem Islam zu folgen. Sich bemühen, um dem Islam genau zu folgen, gleicht, über die Brücke Sırat zu gehen. Wer in diesem Leben gegen sein Ich kämpft, wird ohne Mühe über die Sırat hinweggehen. Wer nicht genau dem Islam folgt und nicht gegen sein Ich kämpft, der wird mit Mühe über die Sırat gehen. Darum wurde der richtige Weg, der auf den Islam hinweist, Sırat-ı müstakîm, der gerade Weg, genannt. Auch diese Ähnlichkeit zwischen den Namen zeigt, dass man, wenn man dem Islam gehorcht, über die Brücke Sırat gehen darf. Die Übeltäter dagegen werden nicht über die Sırat gehen dürfen und in die Hölle hinabfallen. Es gibt den Gnadensee (Havs-ı kewser), der unserem Führer, Muhammed Mustafa, Friede sei mit ihm, gehört. Er ist so groß, dass man um ihn binnen eines Monates herumgehen könnte. Sein Wasser ist weißer als Schnee und sein Duft ist wunderbar. Die Anzahl der Kelche um den Gnadensee ist größer als die Zahl der Sterne. Wer einmal davon trinkt, der wird niemals dursten, selbst wenn er in der Hölle ist. Es gibt das Recht der Fürbitte zur Vergebung. Damit den Muslimen die uneingebußten kleinen und großen Sünden vergeben werden, werden die Propheten, Heilige, fromme Muslime, Engel und Personen, denen ALLAH Erlaubnis geben wird, um die Vergebung bitten. Und ihre Fürbitten werden empfangen werden. [Der heilige Prophet Muhammed, Friede sei mit Ihm, sagte: “Für die großen Sünden meiner Glaubensgemeinschaft werde ich Fürbitte einlegen.”] Am Tage des Jüngsten Gerichtes und im Jenseits wird es fünf Arten von Fürbitten geben: Erstens, am Tage des Jüngsten Gerichtes werden die Sünder darum flehen, damit sie so bald wie möglich verhört werden. Hierfür wird Fürbitte eingelegt. Zweitens, es wird Fürbitte eingelegt, damit die Sünder leicht und schnell befragt werden und leicht antworten. Drittens, es wird Fürbitte eingelegt, damit die sündigen Muslime beim Gehen über die Brücke Sırat nicht in die Hölle hinabfallen. Viertens, es wird Fürbitte eingelegt, damit die sündigen Muslime, die in die Hölle gefallen sind, aus der Hölle befreit werden. Fünftens, obwohl die Moslems ewig im Paradies bleiben und unzählige Gaben besitzen werden, gibt es acht verschiedene Stellen im Paradies. Die Stellen der Moslems werden der Vollkommenheit ihres Glaubens und ihren Handlungen gemäß sein. Es wird Fürbitte eingelegt damit die Stellen der Paradiesbewohner aufsteigen dürfen, deswegen wird man ALLAH, den Erhabenen, ebenfalls bitten dürfen. Der Erhabene wird alle diese Fürbitten erhören. Das Paradies und die Hölle ist augenblicklich da. Das Paradies ist über den sieben Himmeln, die Hölle ist unter allem. Das Paradies besteht aus acht Teilen. Die Hölle besteht aus sieben Teilen. Das Paradies ist größer als die Erde, Sonne und Himmel. Die Hölle ist viel größer als die Sonne. 6- Der sechste Grundsatz ist an die Vorherbestimmung (Kader) und daran zu glauben, dass alles, was Gutes (Hajr) oder Böses (Scher) ist, von ALLAH, dem Erhabenen, bestimmt wird. Alles, was gut, böse, nützlich, schädlich, vorteilhaft und nachteilig ist, wird von ALLAH, dem Erhabenen bestimmt. Vorherbestimmung bedeutet Messen einer Menge, Urteil und Gebot. Sie bedeutet zugleich Menge und Größe. Daß ALLAH, der Erhabene, in Ewigkeit die Schöpfung einer Sache gewollt hat, heißt Vorherbestimmung. Die Schöpfung eines Dinges, dessen Dasein gewollt worden ist, heißt Schicksal. Die Erfüllung der Vorherbestimmung nennt man das Schicksal. Die Wörter ‘Vorherbestimmung und Schicksal’ werden auch für einander verwendet. Daß alles dem Schicksal gemäß ohne Veränderung erschaffen worden ist, heißt Vorherbestimmung. Vor der Ewigkeit wußte ALLAH, der Allwissende, alles was vorkommen wird. Dieses Wissen von IHM heißt Vorherbestimmung und Schicksal. Alte griechische Philosophen nennen es die Ewige Gnade. Alle Geschöpfe sind dem Schicksal gemäß erschaffen worden. Daß die Dinge demnach erschaffen worden sind, heißt Schicksal und Vorherbestimmung. Wer an die Vorherbestimmung glaubt, der glaubt auch an das Schicksal. Wenn ALLAH, derAllmächtige, in der Ewigkeit eine Sache erschaffen wollte, wird sie ohne Veränderung dasein. Nichtdasein der Dinge, deren Dasein ER will und Dasein der Dinge, derenNichtdasein ER will, sind unmöglich. ALLAH, der Allkundige, wußte, dass alle diese Tiere, Pflanzen, alles Leblose [feste Stoffe, Flüssigkeiten, Gase, Sterne, Moleküle Atome, Elektronen, elektromagnetische Wellen, Bewegungen aller Wesen, chemische Reaktionen, Kern-reaktionen, Energieumwandlungen und physiologische Vorgänge bei Lebewesen], Dasein oder Nichtdasein aller Dinge, Wohl und Übeltaten der Diener und deren Belohnungen und Bestrafungen in diesem und im zukünftigen Leben und alle Wesen entstehen würden. All das wußte ER von der Ewigkeit an. Von Ewigkeit zu Ewigkeit erschuf und erschafft ER Dinge, Eigenschaften, Bewegungen, und Ereignisse nach SEINEM Wissen. Alle Wohl- und Übeltaten der Menschen, ihr Glauben und Unglauben, ihr willkürliches und unwillkürliches Tun erschafft ALLAH, der Erhabene. ER ist es allein, der Allerschaffer ist. Alles, was aus irgendeinem Grund zustandekommt, wird von IHM erschaffen. Es ist SEINE Gewohnheit, dass ER nichts ohne Grund erschafft. Zum Beispiel: Feuer ist brennend. Jedoch ALLAH, der Allmächtige ist es, der es brennen läßt. Feuer steht in keiner Beziehung zum Verbrennen. Aber SEINE Gewohnheit ist, dass ER kein Brennen erschafft, ohne dass etwas mit Feuer in Kontakt steht. [Feuer führt zu nichts anderes, als bis zur Entzündungstemperatur zu heizen. Feuer ist nicht das, was sich im Aufbau der organischen Gegenstände befindlichen Wasserstoff und die Kohle mit Sauerstoff vereinigt und den Elektronenaustausch verursacht. Wer die Wahrheit nicht sieht, denkt daran, dass das Feuer brennt. Was verbrennt, ist weder Feuer noch Sauerstoff, noch Hitze und noch Elektronenaustausch. ALLAH, der Allmächtige, ist es allein, der verbrennen läßt. All das hat ER als Grund zum Brennen erschaffen. Ein Analphabet glaubt, dass das Feuer brennt. Der Ausdruck “Feuer brennt” gefällt dem nicht, der die Volksschule beendet hat. Dieser vermutet, dass die Luft brennt. Wer die Realschule beendet hat, glaubt das nicht. Er glaubt, dass der Sauerstoff in der Luft brennt. Wer eine höhere Schule absolviert hat, erklärt, dass nicht Sauerstoff, sondern jedes elektronengetroffene Element brennt. Ein Student dagegen rechnet sowohl Stoff als auch Energie ein. So versteht es sich leicht: Je mehr man studiert, desto mehr nähert man sich der Wahrheit. Auf diese Weise begreift man, dass sich noch viele Gründe hinter den angeblichen Gründen befinden. Die Propheten, die an der Spitze der Wissenschaften waren und die Wahrheiten genau sahen, und die Gelehrten, die den Propheten folgten und ihre Anteile von deren Wissenschaften bekamen, Friede sei mit ihnen, haben berichtet, dass die Dinge, die man als Verbrennende und Täter betrachtet, elende Geschöpfe und Gründe sind und dass ALLAH, der Allmächtige, der wahre Schöpfer und Täter ist.] ALLAH, der Allmächtige ist es, der brennen läßt. ER läßt auch ohne Feuer brennen. Aber es ist SEINE Gewohnheit, durch Feuer brennen zu lassen. Wenn ER nicht will, läßt ER nicht einmal in der Mitte des Feuers brennen. St. Abraham, Friede sei mit ihm, hat ER nicht verbrennen lassen, obwohl er ins Feuer geschleudert worden war. ER hat gegen SEINE Gewohnheit gehandelt, weil ER ihn sehr liebte. [Jedoch hat ER Stoffe erschaffen, die unentzündlich sind. Nach und nach erfinden Chemiker diese Stoffe.] Hätte ALLAH, der Allmächtige, gewollt, so hätte ER alles ohne Grund erschaffen. Dinge ohne Feuer verbrannt, Geschöpfe ohne Nahrung gesättigt, Menschen ohne Flugzeug fliegen und uns Sendungen ohne Rundfunk hören lassen. Zum Wohle der Menschen hat ER durch SEINE Gnade alles mit Grund erschaffen. ER wollte unter bestimmten Gründen bestimmte Dinge schaffen. SEINE Macht und SEIN Tun hat ER durch Gründe verborgen. Jeder, der die Schöpfung eines Dinges will, soll Gründe geltend machen, damit sein Wunsch erfüllt wird. [Wer eine Lampe antzünden will, muß ein Streichholz gebrauchen. Wer Olivenöl produzieren will, muß eine Presse benutzen. Wer Kopfschmerzen hat, muß Tabletten gegen Kopfschmerzen einnehmen. Wer ins Paradies kommen und unzählige Gaben erlangen will, muß dem Islam folgen. Wer auf sich schießt, muß sterben. Wer einen Gift trinkt, muß sterben. Wer ganz erhitzt, einen kalten Trank trinkt, muß krank werden. Wer eine Sünde begeht und seinen Glauben verliert, muß in die Hölle kommen. Wer etwas verursacht, gelangt zu dessen Ergebnis. Wer islamische Bücher liest, den Islam lernt und liebt, wird gläubig. Wer unter Ungläubigen lebt und ihre Worte hört, wird unwissend in religiöser Hinsicht. Die meisten Unwissenden in religiöser Hinsicht werden ungläubig. Wessen Vermittler man benutzt, dessen Weg geht man.] Hätte ALLAH, der Allmächtige SEIN Tun ohne Grund erschaffen, so hätte man niemanden benötigt. Jeder würde alles direkt von ALLAH, dem Erhabenen, erwarten, ohne sich an jemanden zu wenden. So würden die Menschen in keiner Beziehung zu Vorgesetzten, Untergebenen, zur Arbeiterschaft, Künstlerschaft, Studentenschaft, Lehrerschaft und zu anderen Dingen der Menschheit stehen. Die Ordnung in diesem und im zukünftigen Leben würde verderben. Es würde keinen Unterschied zwischen Schönheit und Häßlichkeit, Wohl - und Übeltat, Gehorsam und Ungehorsam geben. Hätte ALLAH, der Allmächtige gewollt, so würde ER SEINE Gewohnheit geändert und alles nach dieser Gewohnheit erschaffen haben. Zum Beispiel: Wenn ER gewollt hätte, hätte ER die Ungläubigen, Sünder, Grausamen und Betrüger ins Paradies geführt und Gläubige, Anbeter und Wohltäter in die Hölle gebracht. Aber heilige Verse und Hadithe zeigen, dass ER es nicht so gewollt hat. ER ist es, der alle willkürlichen und unwillkürlichen Handlungen SEINER Geschöpfe erschafft. Um die willkürlichen Handlungen SEINER Diener zu erschaffen, hat ER ihnen die Handlungsfreiheit und den Willen gewährt und die Erschaffung ihrer Handlungen mit ihrer Handlungsfreiheit und ihrem Willen begründet. Wenn SEIN Diener etwas tun will, erschafft ALLAH, der Erhabene, es, wenn ER es auch will. Will ER es nicht, so erschafft ER es nicht, obwohl der Diener es will. Wie ER in Kontakt mit Feuer Brennen erschafft, so erschafft ER das willkürliche Tun SEINER Diener. Wenn etwas mit einem Messer in Kontakt steht, erschafft ER Schneiden. Was schneidet, ist nicht das Messer, sondern ER. ER hat das Schneiden mit dem Messer begründet. Wie Bewegungen in der Natur aus SEINEM eigenen Willen erschaffen werden, so wird willkürliches Tun der Diener erschaffen, wenn ALLAH, der Allmächtige, es auch will. Denn ER ist es allein, der die Substanzen, Eigenschaften und Bewegungen der Sonnen, Atome, Moleküle, Tropfen, Zellen, Mikroben und aller anderen Dingen erschuf und erschafft. Es gibt keinen Schöpfer außer IHM. Es gibt als einzigen Unterschied zwischen den Bewegungen alles Leblosen und den Handlungen der Menschen und Tiere, nähmlich dass ALLAH, der Erhabene, wenn die Diener es wollen, ihre Bewegungen und Handlungen erschafft, wenn ER es auch will. Leblose Geschöpfe dagegen haben keinen Willen. [Jede Bewegung des Menschen kommt durch viele physischen und chemischen Vorgänge zustande.] Bei Bewegungen der Leblosen handelt es sich um keine Handlungsfreiheit. Wenn ER in Kontakt mit Feuer das Brennen erschafft, ist es nicht aus dem freiem Willen des Feuers. [Gute und nützliche Wünsche SEINER Diener, welche ER liebt und mit denen ER barmherzig ist, will und erschafft ER. Deren böse und schädliche Wünsche will ER nicht und erschafft sie nicht. Diese aber werden traurig, da ihre Wünsche nicht in Erfüllung gehen. Hätten sie daran gedacht und es begriffen, dass ihre Wünsche deswegen, weil sie schädlich sind, nicht in Erfüllung gegangen sind, würden sie nicht traurig darüber gewesen sein. Sie hätten sich darüber gefreut und sie würden ALLAH, dem Erhabenen, dankbar gewesen sein. ALLAH, der Erhabene, hat in Ewigkeit gewollt, die Handlungen der Menschen, nachdem sie sie wollten, zu erschaffen. Wenn ER nicht so in der Ewigkeit gewollt hätte, würde ER unsere willkürliche Handlungen nicht durch unseren Willen, sondern mit Zwang erschaffen haben. Daß ER unsere willkürlichen Handlungen, nachdem wir sie wollten, erschafft, ist es deswegen, weil ER es in der Ewigkeit so gewollt hat. Also unsere willkürlichen Handlungen werden wegen SEINES Willen in der Ewigkeit erschaffen. So herrscht SEIN Wille über alles.] Das willkürliche Tun des Dieners besteht aus zwei Grundsätzen. Das erste ist, dass der Diener es aus freiem Willen ausdem Herzen gewollt hat. Die willkürlichen Handlungen des Dieners wird Erlangen genannt. Sie ist eine Eigenschaft des Menschen. Das zweite ist, dass ALLAH, der Erhabene es erschaffen hat. Darauf wirkt der Wille des Dieners nicht. Gebote, Verbote, Belohnungen und Bestrafungen sind für Menschen geregelt, die aus freiem Willen handeln. Im 96. heiligen Verse der Sure Saffat wird sinngemäss gemeldet: ‘ALLAH, der Erhabene, erschuf euch und euer Tun.’ Dieser heilige Vers zeigt, dass die Menschen Handlungs- und Willensfreiheit haben, dass es sich um keinen Zwang handelt und dass alles der Vorherbestimmung und dem Schicksal gemäß erschaffen wird. Darum wird es menschliches Tun genannt. Zum Beispiel: Man sagt: ‘Ali hat geschlagen und zerbrochen!’ Es ist nötig, dass der Diener seine Handlung gewollt hat, bevor sie erschaffen wird. Das nennt man das Erlangen St. Âmidî berichtet, dass dieser Wille die Schöpfung der Handlungen verursacht. Man darf auch behaupten, dass dieser Wille die willkürliche Handlung nicht verursacht. Denn es ist dasselbe, was erschaffen und was gewollt worden ist. Also kann der Diener nicht alles tun, was er will. Es kann auch geschehen, was er nicht will. Es ist keine Dienerschaft, dass der Diener alles tut, was ihm gefällt und dass etwas nicht geschehen soll, was ihm nicht gefällt. Das heißt nicht Gottesverehrung, sondern Gottheit. Mit SEINER Gnade und Barmherzigkeit gibt ER SEINEN Dienern genügende Kraft und Energie, damit sie den Geboten und Verboten gehorchen. Zum Beispiel: Wer gesund ist und genug Geld hat, kann eine Pilgerfahrt ausführen. Wer den Fastenmonat erreicht, kann fasten. Jeder kann täglich fünfmal Gebet verrichten. Wer ein bestimmtes Maß von Vermögen hat, kann den armen Muslimen einen Teil davon als Armensteuer geben, nachdem darauf ein Jahr vergangen ist. So versteht man, dass der Mensch, wenn er will, seine willkürlichen Handlungen ausführt und sie nicht ausführt, wenn er es nicht will. Auch daraus begreift man die Erhabenheit von ALLAH, dem Allerbarmer. Die Unwissenden und Dummen glauben nicht an die Worte der Gelehrten der Sunna, weil sie das Wissen um das Schicksal und die Vorherbestimmung nicht richtig verstehen können. Sie zweifeln an der Macht und dem Willen des Menschen und glauben, dass der Mensch hilflos, zu seinen Handlungen gezwungen sei. Da sie merken, dass der Mensch bei manchen Vorgängen keinen Willen hat, verachten sie die Gelehrten der Sunna. Diese falschen Worte von ihnen beweisen, dass sie eine Willens- und Handlungsfreiheit haben. Die Eigenschaft, irgendeine Handlung ausführen zu können, heißt Macht. Das Vorziehen, etwas zu tun oder nicht zu tun, wird Handlungsfreiheit genannt. Das Wünschen, das Vorgezogene zu tun, heißt Wille. Aus Willen und Allmacht entsteht die Schöpfung. Das Zufriedensein mit einer Sache wird Zustimmung oder Wohlgefallen genannt. Daß der Diener seine Handlungen mit seinem Willen und seiner beschränkten Macht begründet, heißt Erlangen Es ist nicht nötig, dass jeder, der Entscheidungsrecht hat, Schöpfer sein muß. Es ist nicht nötig, mit allem, was gewollt worden ist, zufrieden zu sein. ALLAH, der Erhabene, wird Schöpfer und Besitzer der Handlungsfreiheit und der Diener Besitzer der Willens- und Handlungsfreiheit genannt. ALLAH, der Erhabene will und erschafft Wohl und Übeltaten SEINER Diener. Er wünscht nicht Übel sondern Wohltaten. Durch SEINEN Willen und SEINE Erschaffung kommt alles hervor. Im 102. heiligen Verse der Sure En’am wird dem Sinn nach berichtet: “Es gibt keinen Gott außer IHM. Er ist der einzige Schöpfer.” Die Partei Mu’tesile wurde verirrt, weil sie den Unterschied zwischen dem Willen und der Zustimmung nicht sehen konnte. Ihre Anhänger glauben, dass der Mensch alles erschaffe, was er wolle. Sie verleugnet die Vorherbestimmung und das Schicksal. Auch die Partei Dschebrijje wurde ganz verirrt. Diese glaubt, der Mensch sei ohne Willen, wie Stein und Holz. Der Mensch begehe keine Sünde, und habe keinen Willen und keine Handlungsfreiheit. ALLAH, der Erhabene, lasse die Menschen alle Sünden und Übeltaten begehen! Wenn ALLAH, der Erhabene die Menschen mit Zwang Sünden und Übeltaten begehen ließe, würde es keinen Unterschied geben zwischen dem, der mit gebundenen Füßen und Händen bergab gerollt wird, und dem anderen, der mit freiem Willen bergab spazierengeht. Doch wird der erste mit Zwang gerollt, während der zweite aus freiem Willen spazieren geht. Diejenigen, die diesen Unterschied nicht sehen können, sind kurzsichtig. Sie glauben nicht an den heiligen Vers: ‘ALLAH, der Erhabene ist es, der alles erschafft’, und betrachten die Gebote und Verbote ALLAHs, des Erhabenen, als unnötig. Wer glaubt, wie die Gruppe Mutesile oder Kaderijje, dass der Mensch erschaffe, was er wolle, der stellt ALLAH, dem Erhabenen Wesen zu. Heute behaupten manche namens Schiîten wie Mutesile, der Mensch erschaffe, seinem Willen gemäß. Als Beweis führen sie an, dass ein Esel trotz Prügel wider seinem Willen nicht durch einen Bach geht. Bedenken diese denn nicht, dass der Wille des Menschen, wenn ALLAH, der Allmächtige, nicht will, keine Rolle spielt und dass alles nach dem Willen ALLAHs, des Erhabenen, abläuft? Somit versteht man, dass die Worte der Mutesile falsch sind. Der Mensch kann nämlich nicht alles tun, was er will. Könnte der Mensch alles tun, was er wollte, wie diese Verirrten glauben, so würde ALLAH, der Allmächtige, unfähig und hilflos sein. ALLAH, der Allmächtige ist frei von allen Fehlern und von jeder Unfähigkeit. Es entsteht nur, was ER will, ER ist es allein, der alles erschuf und erschafft. So ist ALLAH, der Erhabene. Es ist überheblich, zu behaupten, dass der Mensch erschaffe, was er wolle oder auszudrücken: ‘Wir haben es erschaffen; sie haben es erschaffen.’ Das wird zu Frechheit gegen ALLAH, den Erhabenen, und verursacht den Unglauben. [Wie bereits erwähnt, kommen viele unwilkürliche Vorfälle und Bewegungen bei Dienern zustande, welche durch viele physikalische, chemische und physiologische Vorgänge verursacht werden, die man nicht ahnt. Ein gerechter Wissenschaftler darf seine unwillkürlichen Handlungen nicht als seine willkürlichen Taten betrachten, geschweige denn, dass er sagen dürfte, er hätte es erschaffen. Er schämt sich vor ALLAH, dem Erhabenen, so etwas zu behaupten. Diejenigen, die ungenügende Kenntnisse und weniges Schamgefühl besitzen, sprechen überall, alles unbefangen aus! ALLAH, der Erhabene, ist barmherzig mit allen Menschen in der Welt. Damit die Menschen in der Welt und im Jenseits glücklich leben, berichtet ER deutlich, was sie dafür tun sollen. Manche von denen, die sich durch ihr Ich, durch böse Freunde, irreführende Bücher und böswillige Hörfunk- und Fernsehsendungen täuschen, leitet ER recht. Diese führt ER auf den rechten Weg. Unbändigen und Grausamen schenkt ER diese Gabe nicht. Jene läßt ER im Sumpf des Unlaubens, mit dem sie zufrieden sind.]
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