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INHALT

GLAUBE UND ISLAM

Ihlâs Stiftung Band – 2

  1-Anfang
  2-Anmerkung
  3-Vorwort
  4-Einleitung
  5-Glaube Und Islam
  6-Die Grundsätze Des Islam
  7-Die Grundsätze Des Glauben
  8-Ein Brief Von Scherefüddin Müniri
  9-Die Wesen Außer Allah, Dem Erhabenen, Waren Nicht Da Und Sie Werden Wieder Nicht Dasein
10-Selefismus
11-Gelehrtheitsstufen nach der islamischen Rechtswinssenschaft bzw. der Rechtsgelehrten
12-Gattungen der islamischen Gelehrten
13-Islamische Bezeichnungen für bestimmte Grußgebete bzw. rituelle Wünsche und Verehrungsäusserungen
14-Glossar
15-Hadis-i Scherif

 
EIN BRIEF VON SCHEREFÜDDİN MÜNÎRÎ (Segen sei mit ihm)

Scherefüddîn Ahmed bin Jahja Münirî, einer der größten islamischen Gelehrten, Friede sei mit ihm, schreibt im achtzehnten Brief seines Buches Mektubat (Briefe):

“Die meisten Menschen täuschen sich, indem sie sich ihrem Verdacht und Phantasiegebilde gemäß verhalten. Ein Teil von denen, die auf diese Weise falsch denken, sagt: “ALLAH, der Erhabene benötigt unsere Anbetungen nicht. Unsere Anbetungen nützen IHM nicht. Das Anbeten und die Rebellion der Menschen sind gleich gegenüber SEINER Erhabenheit. Diejenigen, die anbeten, bemühen sich umsonst.”

Diese Denkweise ist falsch. Sie sagen so, weil sie den Islam nicht kennen. Sie vermuten, dass die Anbetungen deswegen geboten worden sind, weil sie ALLAH, dem Erhabenen, nützlich seien. Solches Vermuten ist absolut falsch. Man glaubt, dass etwas geschieht, was eigentlich nicht vorhanden ist. Die Anbetung jedes Menschen ist nur ihm selbst nützlich. Daß es so ist, berichtet ALLAH, der Erhabene, in dem achtzehnten Heiligen Verse der Sure Fâtır offenbar. Einer, der so falsch denkt, gleicht einem Kranken, der seine Diät nicht einhält. Diesem Kranken empfiehlt der Arzt Diät. Dieser aber hält keine Diät ein und denkt: “Wenn ich keine Diät einhalte, schadet es dem Arzt nicht!” Es ist richtig, dass es dem Arzt nicht schadet. Aber es schadet ihm selbst. Der Arzt empfiehlt einem eine Diät, damit man sich von der Krankheit befreit. Man wird gesund, wenn man der Empfehlung des Arztes gehorcht, oder stirbt, wenn man ihr nicht gehorcht. Das schadet dem Arzt nicht.

Ein Teil der Verirrten dagegen betet und beachtet die Verbote nicht. Sie gehorchen dem Islam nicht. Sie sagen: “ALLAH, der Erhabene, ist barmherzig und gütig. SEINE Vergebung ist unendlich.ER ist barmherzig mit SEINEN Dienern. ER quält niemanden.”

Gewiß, die ersten Worte sind richtig. Aber, das Letztere ist falsch. Hiermit täuscht der Teufel sie und führt sie zur Rebellion. Wer vernünftig ist, täuscht sich nicht. ALLAH, der Erhabene, ist gütig, barmherzig und gerecht. Wie SEINE Güte und Barmherzigkeit unendlich ist, so ist auch SEINE Strafe unendlich. Wir sehen, dass ER viele Diener in Not und Kummer und viele in Qualen auf der Welt leben läßt. Obwohl ER sehr gütig ist, gibt ER einem kein Brot, wenn man sich nicht bemüht, um Landwirtschaft zu treiben. Obgleich ER alle Lebendigen leben läßt, läßt ER einen nicht leben, wenn dieser sich nicht ernährt. ER bringt dem kranken Menschen keine Genesung, wenn dieser kein Medizin gebraucht . ER hat auf der Welt Gründe erschaffen, damit SEINE Diener leben, gesund werden und Eigentum und andere Gaben besitzen. ER ist nicht barmherzig mit denen, welche die Gründe Seiner Gaben nicht geltend machen, und versagt ihnen diese. Ebenso kann man auf diese Weise die Gaben des Jenseitss erlangen. ER hat das Unglauben und die Unwissenheit erschaffen und diese zum Gift der Seele gemacht. Sie verderben die Seele. Ebenfalls macht die Faulheit die Seele krank. Wenn man kein Heilmittel dagegen verwendet, wird die Seele krank und verdirbt. Das einzige Heilmittel gegen Unglauben und Unwissenheit sind Weisheit und Wissen. Die Heilmittel gegen Faulheit sind jedoch Gebetsverrichten und jede andere Anbetung und jede Arbeit, die zugleich als Anbetung gilt. Wer sagt: “ALLAH, der Erhabene, ist barmherzig und schützt mich!” und Giftstoff einnimmt, der wird krank und stirbt. Wer krank ist und keine Diät ein hält, der wird kränker. [z.B. Wenn Diabetiker Teigwaren und Süßigkeiten essen, werden sie kränker.] Der Wollust zu folgen, d.h. die Wünsche des Ich zu erfüllen, macht die Seele krank. Wenn man glaubt, dass es schädlich und Sünde ist, der Wollust zu folgen, verdirbt die Seele nicht. Sonst wird die Seele verdorben und entartet. Denn, wer nicht daran glaubt, der wird ungläubig. Unglauben ist das Gift der Seele.

Manche Verirrten aber versuchen die Wünsche des Ich wie Wollust, Zorn usw. zu vernichten, indem sie hungern. Sie glauben, der Islam gebiete es diese Wünsche zu vernichten. Nachdem sie aber eine lange Zeit gehungert haben, stellen sie fest, dass diese Wünsche nicht vernichtet werden und behaupten (Der Islam habe geboten, was unmöglich sei. Der Mensch könne sich nicht von angeborenen Gewohnheiten befreien. Das sei genau so unmöglich, einen schwarzen Menschen zu einem weißen zu machen. Man hätte umsonst gelebt, wenn man versuche, das Unmögliche zu tun). Diese denken falsch und handeln verkehrt. Es ist Unwissenheit und Dummheit zu behaupten, dass Islam so etwas geboten habe. Denn der Islam gebietet nicht, den Zorn, die Wollust und andere menschliche Eigenschaften zu vernichten. Es ist eine Verleumdung gegen den Islam, so etwas zu behaupten. Wenn der Islam so geboten hätte, hätte der Herr der Religion, St. Muhammed, Friede sei mit ihm, diese Eigenschaften nicht besessen. In Wirklichkeit jedoch äußerte er: Ich bin ein Mensch. Ich werde auch zornig, wie jeder andere”. Ab und zu sah man, dass er zornig wurde. ALLAH, der Erhabene, lobt im heiligen Koran diejenigen, “die ihren Zorn beherrschen.” ER lobt nicht diejenigen, die nicht zornig werden. Es ist absolut falsch, zu behaupten, dass der Mensch seine Wollust vernichten soll. Daß der heilige Prophet neun Frauen geheiratet hat, zeigt offensichtlich, dass diese Behauptung falsch ist. Wenn man die Wollust verliert, sollte man versuchen, sie durch Medizin wiederzugewinnen. So ist es auch mit dem Zorn. Der Mensch schützt seine Frau und Kinder durch seinen Zorn. Er kämpft für den Islam mit der Hilfe dieser Eigenschaft. Um Nachkommen zu haben und nach dem Tod mit Ruf und Ehre erinnert zu werden, ist die Wollust nötig. Das sind Werte, die vom Islam gelobt werden.

Der Islam gebietet nicht, den Zorn und die Wollust zu vernichten, sondern beide der Religion gemäß zu gebrauchen. Wie der Reiter das Pferd und der Jäger den Jagdhund nicht vernichtet, sondern züchtet, so ist es mit den Eigenschaften Zorn und Wollust beim Menschen. Nämlich der Zorn und die Wollust gleichen dem Jagdhund und dem Reitpferd. Wie der Jäger und der Reiter mit dem Züchten vom Jagdhund und Reitpferd ihre Ziele erreichen, so kann man mit diesen Eigenschaften die Gaben im Jenseits erlangen. Ohne diese Eigenschaften kann man seine Ziele im Jenseits nicht erreichen. Aber, um diese Eigenschaften benutzen zu können, müssen sie gezüchtet und entsprechend dem Islam gebraucht werden. Wenn sie nicht gezüchtet werden und die Grenzen der Religion überschreiten, führen sie den Menschen zum Unglück. Die asketische Lebensweise hat nicht das Ziel, diese zwei Eigenschaften zu vernichten, sondern zu züchten und innerhalb der Grenzen der Religion zu halten. Und das ist jedem möglich.

Was die vierte Gruppe der Verirrten betrifft, so täuschen sie sich selbst, indem sie behaupten: “Alles ist in Ewigkeit vorherbestimmt. Bevor ein Kind zur Welt kommt, ist es vorherbestimmt, ob es fromm oder rebellisch wird. Das ändert sich später nicht. Deshalb ist es nutzlos, anzubeten!”

Als der heilige Prophet, Friede sei mit ihm, erklärte, dass alles vorherbestimmt ist und dass sich das Schicksal und die Vorherbestimmung nicht ändern würden, sagten seine Gefährten, Friede sei mit ihnen, ebenfalls: “Laßt uns auf die Vorherbestimmung verlassen und nicht anbeten!” Darauf antwortete der heilige Prophet ihnen: “Betet IHN an! Es ist jedem leicht, das zu tun, was in Ewigkeit vorherbestimmt ist!”. Nämlich wer in Ewigkeit als fromm vorherbestimmt ist, erweist Wohltaten. Es versteht sich dass der, der in Ewigkeit als fromm vorherbestimmt ist, anbetet, oder der, der als rebellisch vorherbestimmt ist, rebelliert. Ebenso versteht man dass, der dessen Tod in Ewigkeit vorherbestimmt ist stirbt, weil er sich nicht ernährt und kein Medizin einnimmt, und dass der zum weiterleben, vorbestimmt ist der sich ernährt und Heilmittel einnimmt. Wer in Ewigkeit als reich vorherbestimmt ist, dem werden alle Wege zum Gewinn geöffnet. Wem in Ewigkeit vorherbestimmt ist, dass er im Osten sterben soll, dem werden alle Wege nach Westen versperrt. Als St. Asrail, der Todesengel, zu dem Propheten Salomo kam, Friede sei mit ihnen, starrte er auf den Mann, der neben dem Propheten saß. Der Mann hatte vor diesem Blick des Engels Angst bekommen. Nachdem der Todesengel fortging, bat er den Propheten Salomo er solle dem Wind befehlen, ihn in ein Land im Westen zutragen. Dies geschah. Als der Engel wiederkam, fragte der Prophet ihn, warum er auf den Mann gestarrt hatte. Der Todesengel antwortete: “Mir wurde befohlen, ihn eine Stunde später in einer Stadt im Westen zu töten. Da ich ihn neben Dir sah, wunderte ich mich und starrte deshalb auf ihn! Ich folgte dem Befehl und ging nach Westen. Ich sah ihn dort und nahm ihm das Leben!” [Dieses Ereignis ist in dem Buch Mesnewi (Verserzählungen) von Dschelâlüddîn-i Rumî[Mewlânâ Dschelâlüddîn-i Rumî, gest. 672 (1273 n. Chr.) in Konya.], Friede sei mit ihm, ausführlich erklärt worden.] Wie ersichtlich ist die Vorherbestimmung kein Gebot, sondern eine Weisheit. Damit die Vorherbestimmung geschieht, hat der Mann Angst vor dem Engel und bittet den Propheten um Hilfe, der seinen Wunsch erfüllt. So geschah die Vorherbestimmung in Ewigkeit mit dem Geschehen der Ereignisse nach der Reihenfolge der Gründe. So wird einem Menschen das Glück zuteil, zu glauben und durch asketische Lebensweise seine böse Gewohnheiten zu verbessern, der in Ewigkeit als fromm vorherbestimmt war. In dem 125. heiligen Verse der Sure En’âm gebietet ALLAH, der Erhabene dem Sinn nach; “Wen ALLAH, der Erhabene, leiten will, dem öffnet ER die Brust für den Islam.” Wer in Ewigkeit als rebellisch vorherbestimmt war, der besitzt den Gedanken: ‘Weil es in Ewigkeit vorherbestimmt ist, wer fromm oder rebellisch ist, ist es nicht nötig, anzubeten!’ Und auf diese Weise betet er nicht an. Daß man so denkt und nicht anbetet beweist, dass man in Ewigkeit als rebellisch vorherbestimmt war. Wer in Ewigkeit als unwissend vorherbestimmt war, der besitzt einen solchen Gedanken: ‘Da es in der Ewigkeit vorherbestimmt ist wer unwissend ist, ist es nicht nötig die Unwissenden zu lehren!’ Auf diese Weise lernt er nicht und bleibt unwissend. Wer in Ewigkeit durch Treiben der Landwirdschaft als reich vorherbestimmt war, der treibt Landwirtschaft und wird reich. Das Glauben und das Anbeten der Frommen, die in Ewigkeit als fromm und das Unglauben und die Rebellion der Rebeller, die in Ewigkeit als rebellisch vorherbestimmt waren, sind ebenfalls so. Wer dumm ist, kann es nicht begreifen und fragt: ‘Was für eine Beziehung gibt es zwischen Glauben, Anbetung und Vorherbestimmung als fromm und zwischen Unglauben, Rebellieren und Vorherbestimmung als rebellisch in der Ewigkeit?’ Er versucht, alle Fragen mit seiner Vernunft zu beantworten. Die Vernunft des Menschen hat jedoch Grenzen. Es ist Dummheit, zu versuchen, Dinge durch Vernunft zu verstehen, die in Wirklichkeit außerhalb der Grenzen der menschlichen Vernunft stehen. Wer so denkt, ist dumm. St. Jesus, Friede sei mit ihm, äußerte: ‘Es war mir nicht schwer, den angeborenen Blinden Sehkraft zu geben, sogar die Toten lebendig zu machen. Aber ich konnte den Dummen das richtige Wort nicht begreifen lassen.’

Mit SEINEM unendlichen Wissen und SEINER unendlichen Weisheit erhöht ALLAH, der Erhabene manche Diener bis zum Rang des Engels, sogar noch höher. Und manche setzt ER auf die Stufe eines Hundes oder eines Schweins herab.”

Das Buch Mektubat (Briefe) von St. Scherefüddîn Ahmed bin Jachja Münîrî besteht aus hundert Briefen. Es wurde 741 (1339 n.Chr.) verfaßt und 1329 (1911 n.Chr.) in Indien gedruckt. Ein handschriftliches Exemplar ist in der Bibliothek Sülejmânijje in Istanbul aufbewahrt.

Der 76. Brief lautet: Die Frömmigkeit gehört zum Paradies und die Rebellion zur Hölle. Frömmigkeit und Rebellion sind wie zwei Reiche ALLAHs, des Erhabenen. Der Schlüssel des ersten Reiches sind Gehorsam und Anbetung. Der Schlüssel des zweiten Reiches ist Sünde. ALLAH, der Erhabene, hat in Ewigkeit vorherbestimmt, wer fromm und wer rebellisch ist. Dies nennen wir Schicksal. Wer in Ewigkeit als fromm bezeichnet ist, dem wird auf der Welt der Schlüssel der Frömmigkeit gegeben. Dieser Mensch gehorcht ALLAH, dem Erhabenen. Wer dagegen in Ewigkeit als rebellisch bezeichnet ist, dem wird auf der Welt der Schlüssel der Rebellion gegeben. Dieser begeht immer Sünde. Jeder Mensch auf der Welt kann feststellen, ob er fromm oder rebellisch ist, indem er unterscheidet, welcher Schlüssel ihm gegeben wurde. Die Religionsgelehrter, die für das jenseits Leben leben, verstehen es so. Ein Geistlicher, der nur für irdisches Leben lebt, kann dies nicht wissen. Jede Ehre und jedes Glück kann nur durch Gehorsam und durch Dankbezeigung zu ALLAH, dem Erhabenen erreicht werden. Jede Übeltat und jeder Kummer entsteht von Sünden. Ruhe und Zufriedenheit kommen durch Gehorsam zustande. [Das ist die Gewohnheit ALLAHs, des Erhabenen. Niemand kann das ändern. Man sollte nicht denken, dass Sachen, die dem Ich des Menschen als schön und leicht erscheinen zum Glück führen, so wie man auch nicht denken sollte dass Sachen, die dem Ich zu wieder sind, Unglück sind. Ein Mann, der einst sein Leben zum Anbeten in der Moschee Aksâ in Jerusalem verbrachte, wurde herabgesetzt, weil er eine rituelle Niederwerfung und seine Rechtschaffenheit verlassen hatte. Obwohl der Hund von den Sieben Schläfern unrein war, wurde er so erhoben, dass er nicht wieder herabgesetzt wurde, weil er hinter den Treuen her gegangen war. Darüber geraten die Menschen in Verwunderung. Seit Jahrhunderten konnten die Gelehrten dieses Rätsel nicht lösen. Die menschliche Vernunft kann dessen Weisheit nicht begreifen. ER hat dem Propheten Adam geboten von dem Weizen nicht zu essen. ER hatte aber gewollt, dass er davon aß. ER hatte dem Satan geboten, St. Adam, Friede sei mit ihm, anzubeten, aber ER hat gewollt, dass er ihn nicht anbetete. ER hat geboten, gesucht zu werden, hat aber kein Treffen mit denen gewollt die nicht Rechtschaffenheit besitzen. Die Heiligen konnten nichts anderes sagen als: “Wir können es nicht begreifen.” Was können wir noch darüber sagen! ER benötigt das Glauben und das Anbeten der Menschen nicht! Das Unglauben und das Sündebegehen der Menschen schadet IHM nicht! ER benötigt SEINE Geschöpfe nicht! ER hat das Wissen als Grund zum Beseitigen der Finsternis erschaffen. Die Unwissenheit hat ER als Grund zum Sündebegehen erschaffen. Aus dem Wissen entstehen das Glauben und der Gehorsam; aus der Unwissenheit dagegen das Unglauben und die Sünde. Man soll den Gehorsam nicht verweigern, selbst wenn er sehr klein ist! Und man soll keine Sünde begehen, selbst wenn sie sehr klein scheint! Die islamischen Gelehrten haben mitgeteilt: “Drei Dinge verursachen drei andere Dinge. Der Gehorsam verursacht die Zufriedenheit ALLAHs, des Erhabenen. Das Glauben verursacht, Ehre und Wert zu besitzen. Das Sündebegehen verursacht den Zorn ALLAHs, des Allmächtigen. Aus diesem Grund soll man sich auch sehr davor hüten, auch kleine Sünde zu begehen. Der Zorn ALLAHs, des Allmächtigen kann für diese Sünde sein. Man soll jeden Moslem für besser als sich selbst betrachten. Denn er kann ein Diener sein, den ALLAH, der Erhabene, sehr liebt. Die Vorherbestimmung in der Ewigkeit kann für niemand geändert werden. Wenn ER will, vergibt ER dem, der nicht gehorcht und immer Sünden begangen hat. Als die Engel sagten: “O unser Schöpfer! Wirst Du Geschöpfe erschaffen, welche die Erde verderben und blutig machen werden?”, hat ER nicht gesagt, dass sie keine Übeltaten begehen. Er hat gebietet: “Ich weiß, was ihr nicht wißt. Ich mache Unwürdige würdig. Ich bringe die fern Gebliebenen näher. Ich mache Verachtete zu Geliebten. Ihr beurteilt nach ihren Taten. Ich sehe, was sie auf ihren Herzen haben. Ihr denkt, keine Sünde begangen zu haben. Sie nehmen Zuflucht zu meiner Barmherzigkeit. Wie ich mag, dass ihr ohne Sünde seid, so mag ich, ihnen die Sünden vergeben. Ihr wißt nicht, was ich weiß. Ich laße sie meine ewige Gnade erlangen und schenke ihnen meine ewigen Gaben”.

Die Übersetzung aus dem 76. Brief endet hier. St. Scherefüddîn Ahmed bin Jahja Münirî, F.s.m.i., ist 782 (1380 n.Chr.) gestorben. Er lebte in der Stadt Bihar in Indien. Dort befindet sich auch sein Grabmal. Münir ist der Name eines der Dorfe vor der Stadt Bihar. Seine Biographie ist in dem Buch Achbâr-ül achjar (Zustände der Guten) von Schach Abdülhak Dechlewî, F.s.m.i., ausführlich niedergeschrieben worden. Dieses Buch ist in persisch und 1332 (1914 n.Chr.) in der Stadt Dijobend in Indien und später in Lahore in Pakistan gedruckt worden. Seine Bücher Irschad-üs-sâlikîn (Geistige Führung der Anhänger), Ma’din-ül me’ânî (Substanz der Bedeutungen) und Mektubat sind sehr wertvoll.

[St. Imam-ı Rabbânî, F.s.m.i., äußert in seinen verschiedenen Briefen im folgenden: Alle Handlungen, die ALLAH, der Erhabene, geboten hat, heißen unentbehrliche Vorschriften. Und alle Handlungen, die ER verboten hat, sind Verbote. Die Handlungen, die weder unentbehrlich noch verboten sind, sind zulässig. Unentbehrliche Vorschriften einhalten und Verbote vermeiden und empfohlene zulässige Handlungen durchführen, um das Wohgefallen ALLAHs, des Erhabenen, zu gelangen, heißen anbeten. Damit eine Anbetung gilt und damit ALLAH, der Erhabene, sie mag, muß man die hierfür benötigten Kenntnisse lernen und die Bedingungen der Handlungen erfüllen und mit Rechtschaffenheit handeln. Die Rechtschaffenheit hat mit weltlichen Dingen nichts zu tun. Die Rechtschaffenheit heißt die Handlungen deswegen durchführen, weil ALLAH, der Erhabene sie geboten hat. Um das Wohlgefallen ALLAHs, des Erhabenen, zu gewinnen, muß man rechtschaffen handeln. Um Wissenschaft bzw. islamische Rechtswissenschaft zu erwerben, muß man von einem betreffenden Gelehrten ausgebildet werden. Damit man aber ein rechtschaffenes Wesen sein kann, muß man durch die Bücher der islamischen Sittlichkeit und von einem Heiligen herangebildet werden. Islamische Wissenschaften teilen sich in zwei Teile: Religionswissenschaften und Naturwissenschaften. Es ist für jeden unentbehrlich, die notwendigen Kenntnisse davon zu lernen. Als Beispiel man muß die Gebrauchsanweisung der benötigten Medizin wissen, um es vorschriftsmäßig zu gebrauchen. Ebenfalls muß man die Sicherheitsmaßnahmen einer riskanten Arbeit erlernen. Die Unwissenheit kann einen zum Tod führen, wenn man betreffende Kenntnisse nicht erwirbt.

Wenn man faul ist oder seinen bösen Freunden folgt und nicht anbetet und ohne Reue stirbt, obwohl man an Verbote und Gebote geglaubt hat, kommt man in die Hölle und wird dort seinen Sünden gemäß gequält. Wenn man an Gebote und Verbote nicht glaubt oder diese geringschätzt und nicht beachtet, und keine Angst vor ALLAH, dem Erhabenen hat, wird man ungläubig. Man wird ewig in der Hölle gequält.

Wenn man anbetet und die Bedingungen bzw. Vorschriften der Anbetung nicht kennt, gilt diese Anbetung nicht, selbst wenn man mit Rechtschaffenheit angebetet hat. Man wird in die Hölle kommen. Wer vorschriftsmäßig anbetet, dessen Anbetung gilt. Dieser wird sich von der Höllenqual befreien, vorausgesetzt dass er rechtschaffen gehandelt hat. Andernfalls gelten seine Anbetungen und positiven Taten nicht. Er gewinnt keine Belohnung. ALLAH, der Erhabene, berichtet, dass ER die Anbetungen und die Wohltaten nicht anerkennen wird, die ohne Rechtschaffenheit verrichtet werden. Die Anbetungen ohne Wissen und ohne Rechtschaffenheit gelten nicht und dürfen einen nicht von Unglauben, Sünden und Qualen befreien. Es hat viele Heuchler gegeben, die in ihrem ganzen Leben auf diese Weise angebetet haben und als ungläubig gestorben sind. Die bewußt und rechtschaffen verrichteten Anbetungen befreien den Menschen vom Unglauben und von den Sünden auf der Welt und bringt ihm Ehre. Daß derartige Anbetung von der Höllenqual befreien wird, verheißt ALLAH, der Erhabene im neunten heiligen Vers der Sure Mâide und in der Sure Wel’asr. ALLAH, der Erhabene, ist treu und hält gewiß SEIN Versprechen.]

 

DIE WESEN AUßER ALLAH, DEM ERHABENEN, WAREN NICHT DA UND SIE WERDEN WIEDER NICHT DASEIN

Die Wesen in unserer Umwelt lernen wir durch unsere Sinnesorgane kennen. Dinge, die mit den Sinnen wahrnehmbar sind, nennt man Wesen. Die Wirkungen der Wesen auf unsere Sinnesorgane werden Eigenschaften genannt. Wesen unterscheiden sich durch ihre Eigenschaften voneinander. Licht, Stimme, Wasser, Luft und Glas sind Wesen. Wesen, die Gewicht und Volumen besitzen, bezeichnet man als Stoffe. Die Stoffe unterscheiden sich durch ihre Eigenschaften voneinander. Luft, Wasser, Stein und Glas sind Stoffe. Licht und Stimmen dagegen sind keine Stoffe. Denn sie besitzen keinen Raum und kein Gewicht. Jedes Wesen besitzt Energie. Das heißt, das Wesen kann etwas antreiben. Die Stoffe befinden sich in einem von diesen drei Fällen: Feste, flüssige und gasförmige Stoffe. Flüssige und gasförmige Stoffe bekommen die Form des Gefäßes, in dem sie sich befinden. Stoffe, die eine Form besitzen, nennt man Körper. Stoffe befinden sich als Gegenstände. Z.B. Schlüssel, Nadel, Zange, Schippe und ein Nagel sind verschieden voneinander. Aber alle sind aus Eisen. Es gibt zwei Stoffarten: Einfache und zusammengesetzte Stoffe.

Bei jedem Gegenstand finden Veränderungen statt. Z.B. ein Gegenstand bewegt sich, dehnt sich aus oder zieht sich zusammen oder seine Farbe ändert sich. Das Lebewesen aber wird krank und stirbt. Diese Veränderungen nennt man Vorfälle. Wenn sich bei einem Vorfall die Struktur des Stoffes nicht verändert, bezeichnet man es als physikalischen Vorfall. Das Zerreissen des Papieres ist ein physikalischer Vorgang. Damit bei einem Stoff ein physikalischer Vorgang entsteht, muß auf diesen Stoff eine Kraft wirken. Die Vorfälle, bei denen sich die Struktur des Stoffes verändert, bezeichnet man als chemische Vorgänge. Die Verbrennung des Papieres ist ein chemischer Vorfall. Damit sich bei einem Stoff ein chemischer Vorfall ergibt, muß auf diesen ein anderer Stoff wirken. Ohne eine äußerliche Ursache kann beim Stoff kein Vorgang enstehen. Den Vorfall, der durch die Zusammenwirkung von zwei oder mehreren Stoffen zustandekommt, nennt man chemische Reaktion.

Die chemische Reaktion ensteht dadurch, dass die kleinsten Teile der Stoffe aufeinander wirken. Die kleinsten Teile der Grundstoffe bezeichnet man als Atome. Jeder Stoff besteht aus Atomen. Obwohl die Struktur der Atome einander gleichen, sind ihre Gewichte und Größen unterschiedlich. Wegen dieser Unterschiede kennen wir heute hundertfünf Atomarten. Selbst das größte Atom ist so klein, dass es nicht einmal unter dem stärksten Mikroskop gesehen werden kann. Gleiche Atome bilden Elemente, Grundstoffe, d.h., weil es hundertfünf Atomarten gibt, gibt es auch hundertfünf Elemente. Eisen, Schwefel, Quecksilber, Sauerstoff und Kohle sind Elemente. Unterschiedliche Atome bilden zusammengesetze Stoffe. Es gibt hunderttausende Stoffe, die zusammengesetzt sind. Wasser, Alkohol, Kochsalz, Kalk sind zusammengesetzte Stoffe. Ein zusammengesetzter Stoff besteht aus zwei oder aus mehreren Elementen. Die Atome der Elemente bilden die Moleküle des zusammengesetzten Stoffes.

Alles Leblose und alle Lebewesen, z.B. Berge, Meere, Menschen, Tiere und Pflanzen sind aus diesen hundertfünf Elemente entstanden. Die hunderfünf Elemente sind Bausteine der Leblosen und Lebewesen. Luft, Erde, Wasser, Wärme, Licht, Strom und Mikroben verursachen, dass zusammengesetzte Stoffe entstehen oder zerfallen. Ohne eine Ursache ensteht kein Ereignis. Bei diesen Umwandlungen vereinigen sich Elemente miteinander oder mit anderen Stoffen oder werden von zusammengesetzten Stoffen freigegeben. Wir sehen, dass Stoffe vernichtet werden. Die Vernichtung eines Wesens z.B. eines Toten im Grabmal verursacht, dass neue Stoffe z.B. Wasser, Gase und irdische Stoffe zustandekommen. Wenn bei einer Umwandlung neu gebildete Stoffe nicht auf unsere Sinnesorgane wirken, können wir deren Vorkommen nicht wahrnehmen. Deshalb sagen wir, dass das umgewandelte Wesen vernichtet worden ist.

Wir sehen, dass sich die Form jedes der hundertfünf Elemente ändert und bei jedem Element physikalische Vorgänge und chemische Reaktionen enstehen. Wenn sich ein Element mit einem zusammengesetzten Stoff vereinigt, wird es zu einem Ion. Es gibt nämlich die Elektronen ab oder nimmt sie an.Auf diese Weise verändern sich viele Körper und Stoffeigenschaften eines Elementes. Das Atom jedes Elementes besteht aus einem Kern und Elektronen. In der Mitte des Atoms befindet sich ein Atomkern. Der Atomkern besteht aus Protonen und Neutronen (der Kern des Wasserstoffatoms besteht aus einem Proton). Protonen sind positiv geladen. Neutronen sind neutral. Die Elektronen sind negativ geladen und sie sind viel kleiner als Protonen oder Neutronen und bewegen sich um den Atomkern. Elektronen umkreisen fortlaufend den Atomkern, aber sie können auch ihre Bahnen verändern.

Durch radioktive Elemente hat man erfahren, dass auch bei Atomkernen Umsetzungen entstehen. Heute wissen wir, dass sich durch Kernspaltung ein Element in ein anderes verwandelt oder Materie vernichtet und in Energie verwandelt wird. Diese Umwandlung ist von Albert Einstein[Einstein, jüdischer Physiker, gest. 1376 /1955 n. Chr.).] berechnet worden. Wie sich zusammengesetzte Stoffe ändern, so ändern sich Elemente und verwandeln sich von einen Zustand in einem anderen Zustand. So verwandeln sich Lebloses und Lebewesen. Die alten werden nämlich vernichtet und die neuen kommen zustande. Lebewesen, die jetzt vorhanden sind, waren früher nicht da. Früher waren andere Lebewesen da. Nach einer Zeit werden die jetzigen Lebewesen nicht mehr dasein und andere werden vorhanden sein. So ist es auch bei Unlebendigen. Jedes Wesen, wie Eisen als ein Element, Stein als eine Mischung von einigen zusammengesetzten Stoffen, Knochen als ein organischer Stoff, verändert sich. Viele Stoffe werden vernichtet und viele kommen zustande. Die Umwandlungen bei Stoffen und die Vernichtung der Stoffe merkt man nicht und glaubt, dass Stoffe immer vorhanden wären. Während der Film durch die Objektive läuft und somit viele Bilder aufeinander folgen, glauben die Zuschauer, dass sich das gleiche Bild auf dem Vorhang bewegt. Wenn Papier verbrennt und zu Asche wird, sagen wir, dass das Papier vernichtet worden und Asche zustandegekommen ist, weil wir das Wesen dieser Umwandlung nicht sehen können. Wenn das Eis schmilzt, sprechen wir davon, dass das Eis vernichtet worden und Wasser zustandegekommen ist. Um mehr Kenntnisse über die moderne Physik zu erwerben, lesen Sie bitte das Buch Seadet-i Ebediyye (englische Übersetzung: Endless Bliss).

Am Anfang des Buches Scherch-i Akaid (Erläuterung der Regeln) lautet es: Weil alle Wesen Beweise für das Dasein ALLAHs, des Erhabenen sind, bezeichnet man sie alle als Weltall. Wesen von gleicher Art nennt man eine Welt. z.B.: Menschenwelt, Engelwelt, Tierwelt, Pflanzenwelt, Welt der Unlebendigen. Oder jedes Geschöpf ist eine Welt.

Auf Seite 441 des Buches Scherch-i Mewâkif[Sejjid Scherif Ali Dschurdschanî, Verfasser des Buches “Scherch-i Mewâkif, gest. 816 (1413 n. Chr.) in Schiras.] (Erklärung der Erfahrungen) steht: Alle Wesen, die den Weltall bilden, sind erschaffen worden. Sie sind nämlich Geschöpfe. Sie waren nicht da und sind nachher erschaffen worden. [Wie oben erwähnt, werden Stoffe auch auseinander erschaffen.] Stoffe und ihre Eigenschaften sind auch erschaffen. Darüber kann es vier Denkarten geben:

1. Moslems, Juden, Christen und Feueranbeter glauben, dass Stoffe und Eigenschaften der Gegenstände erschaffen sind.

2. Nach Aristoteles und seinen Nachfolgern sind Stoffe und ihre Eigenschaften ewig. Sie seien nicht erschaffen. Sie wären für immer da. Die moderne Chemie erklärte endgültig, dass diese Ansichten falsch sind. Wer daran glaubt, wird ungläubig. So glaubten auch Ibn-i Sînâ[Ibni Sînâ Hussejn, gest. 428 (1937 n. Chr.).] und Fârâbî.[Muhammed Fârâbi, gest. 339 (950 n. Chr.) in Damaskus.]

3. Nach den Philosophen vor Aristoteles, sind Stoffe ewig und ihre Eigenschaften wurden erschaffen. Heute denken die meisten der Naturwissenschaftlern ebenso falsch.

4. Man könnte auch denken, dass Stoffe erschaffen und ihre Eigenschaften ewig wären. Aber niemand hat das behauptet. Calinos hat an keinen von diesen vier Umständen glauben können. Er war unschlüssig.

Die Moslems beweisen auf vielfacher Weise, dass Stoffe und ihre Eigenschaften erschaffen worden sind. Eine dieser Beweise lautet:

Der Stoff und alle seine Teile verändern sich fortlaufend. Was sich verändert, kann nicht ewig sein, sondern es muß erschaffen sein. Jeder neu entstehende Stoff kann nur aus einem anderen Stoff zustandekommen, der einst als ein neuer Stoff vorhanden war. Aber diese Reihenfolge kann nicht unendlich fortlaufend sein. Diese Umwandlungen müssen einen Anfang haben. Das heißt, es muß einen ersten Stoff geben, der zum ersten Mal erschaffen worden ist. Wenn dieser erste Stoff nicht erschaffen worden wäre, würde es keine anderen Stoffe und keine Umwandlungen geben.

Außerdem darf man nicht sagen, dass ein Meteor vom Unendlichem herabgefallen ist. Denn das Unendliche hat keinen Anfang und kein Ende. Zu behaupten, dass etwas von Unendlichem gekommen ist heißt, dass es vom Nichtdasein gekommen ist. Dies ist aber unmöglich. Auch aus dem gleichen Grund ist es unmöglich zu behaupten, dass die Menschen seit der Ewigkeit von einander geboren werden. Die Vermehrung der Menschen ist nur durch einen ersten Menschen möglich, der erschaffen worden ist. Eine Vermehrung der Menschen voneinander seit Ewigkeit ist daher unmöglich. Das Gleiche gilt für jedes andere Geschöpf. Man darf nicht behaupten, dass die Stoffe seit Ewigkeit voneinander zustandekommen und dass die ersten Stoffe nicht erschaffen worden sind. Diese Behauptung stimmt nicht mit der Vernunft, Wissenschaft und Technik überein. Die Veränderung der Stoffe zeigt, dass sie nicht ewig, sondern Geschöpfe und kein Schöpfer sind.

Frage: Der Schöpfer selbst, der das Weltall erschaffen hat und Seine Eigenschaften sind ewig. Müßte auch das Weltall nicht ewig sein?

Antwort: Daß der Schöpfer Stoffe durch verschiedene Ursachen vernichtet und statt dieser neue Stoffe erschafft, sehen wir überall. Wie der Schöpfer alle Welten, alle Stoffe und alle Teilchen durch Ursachen erschafft, erschafft ER auch ohne Ursache und ohne Mittel aus dem Nichtdasein, wenn ER es will.

Wer glaubt, dass das Weltall erschaffen worden ist, muß auch glauben, dass es wieder nicht mehr dasein wird. Es ist offenbar, dass alles, was früher nicht vorhanden war, wieder nicht mehr dasein wird. Wir sehen heute, dass viele Wesen vernichtet werden und nicht mehr auf unsere Sinnesorgene wirken.

Um gläubig zu sein, soll man daran glauben, dass alle Wesen im Nichtdasein erschaffen worden sind und wieder vernichtet werden. Wir sehen, dass Körper zustandekommen und wieder vernichtet werden. Sie verlieren nämlich ihre Formen und Eigenschaften. Obwohl die Stoffe der Körper bei einer Vernichtung übrigbleiben, haben wir schon vorher erwähnt, dass sie früher nicht vorhanden waren und dass sie von ALLAH, dem Erhabenen, erschaffen wurden und während dem Weltuntergang wieder vernichtet werden. Die Kenntnisse der heutigen Technik hindern es nicht, daran zu glauben. Nicht daran zu glauben ist eine Verleugnung der Technik und eine Feindschaft gegen den Islam. Der Islam verleugnet die Kenntnisse der Wissenschaft und der Technik nicht. Der Islam lehnt es ab, die Kenntnisse der Religion nicht zu lernen und ALLAH, den Erhabenen, nicht anzubeten. Die Kenntnisse der Wissenschaft und Technik leugnet ebenso den Islam nicht. Sie bestätigen ihn sogar.

Weil das Weltall erschaffen worden ist, muß es einen Schöpfer geben, der das Weltall erschaffen hat. Denn ohne Ursache kommt kein Ereignis zustande. Heute werden tausende von Medikamenten, Apparate, Handelswaren, elektronischen Geräten und Kriegswaffen in Fabriken hergestellt. Viele davon können nur erst nach genauen Berechnungen und nach vielen Experimenten produziert werden. Kann man behaupten, dass diese Dinge durch Zufall zustande kommen? Jeder weiß, dass diese Dinge mit Absicht und nach einem Plan erzeugt werden. Niemand behauptet, dass die Vorfälle bei einer Produktion und die Produkte durch Zufall entstehen. Man bestätigt, dass jede Herstellung zu einem Hersteller gehört, der sie verursacht. Wie dürfte man behaupten, dass Millionen von Vorgängen und Stoffen bei Körpern von Unbelebtem und Lebewesen zufällig zustande kommen, während man bestätigt, dass jede Herstellung zu einem Hersteller gehört und nicht zu einem Zufall? Ist es nicht Heuchelei oder Dummheit, so etwas zu behaupten? Tatsächlich aber sind zahllose Stoffe und Ereignisse der Unlebendigen und Lebewesen viel vorzüglicher und nach vielen feinen Berechnungen zustande gekommen, die von Wissenschaftlern und Technikern in jedem Jahrhundert entdeckt werden. So ist es klar, dass jeder Stoff und jedes Ereigniss von einem Schöpfer erschaffen werden, der einzig ist. Der Schöpfer ist Wadschib-ül-wüdjûd (Das unentbehrliche Wesen). d.h. ER ist ewig da. ER ist nicht erschaffen worden. ER muß immer dasein. ER benötigt nichts, um dazusein. Wenn ER nicht ewig da wäre, müßte ER auch erschaffen worden sein. ER müßte Geschöpf Mümkin-ül-wüdschûd (Das mögliche Wesen) sein. Und es müßte einen anderen Schöpfer geben, der den Schöpfer erschaffen hätte. Auf diese Weise würde es unendlich viele Schöpfer geben. Übrigens müßten die Schöpfer aus dem Nichts entstehen. Das widerspricht der Vernunft und der Wissenschaft. Wenn ein Wesen erschaffen worden ist, kann es kein Schöpfer sein. Der Schöpfer muß nicht erschaffen worden sein. Der Schöpfer muß einzig sein. Wenn es zwei oder mehrere Schöpfer gäbe, könnte die Ordnung des Weltalls nicht bestehen. Der Schöpfer ist einzig. Es gibt keinen anderen Schöpfer außer IHN. ER ist ewig da. Wenn ER einen Augenblick nicht dasein würde, würden alle Geschöpfe nicht dasein. In jeder Hinscht benötigt ER nichts. ER muß allwissend, allmächtig, unveränderlich, einzig und willkürlich sein, der alles Unbelebte von Atomen bis zu Sternen und alle Lebewesen nach genauen Berechnungen hervorragend erschaffen hat. Wenn der Schöpfer nicht allwissend, nicht allmächtig wäre, könnte ER die Geschöpfe nicht in so einer Ordnung erschaffen. Wenn ER nicht einzig wäre, würden alle Schöpfer nach ihren Willen die Geschöpfe erschaffen und so würde diese Ordnung des Weltalls verloren gehen. Wesen, die nicht nach ihren Willen erschaffen können, dürfen kein Schöpfer sein. Um ausreichende Kenntnisse zu erwerben, wird empfohlen, das türkische Buch “Emâlî Kassidesi” und das arabisches Buch Kasside-i Emâlî (Buch der Lobpreisung) von Alî Ûschî[Alî Uschî, gest. 575 (1180 n. Chr.).] zu lesen.

Der Schöpfer ändert sich nicht. Wie ER jetzt ist, so war ER auch vor der Schöpfung des Weltalls. Wie ER alles im Nichtdasein erschaffen hat, so erschafft ER alles fortlaufend. Die Änderung eines Wesens zeigt, dass es erschaffen worden ist. Der Schöpfer ist ewig da. Deswegen ändert ER sich nicht. Wie die Geschöpfe IHN bei der Schöpfung benötigten, so benötigen sie IHN jeden Moment. ER ist es allein, der alles erschuf und erschafft und ändert. ER erschafft Gründe dafür, dass die Menschen am Leben bleiben und ordentlich und zivilisiert sein können. ER erschafft sowohl die Gründe als auch ihre Wirkungen. Die Menschen sind Vermittler zwischen den Gründen und Wirkungen.

Um den Hunger zu stillen, muß man etwas essen. Es ist nötig Medikamente zu verwenden, um sich heilen zu können. Um Feuer anzuzünden, muß man Streichhölzer oder ein Feuerzeug gebrauchen. Um Wasserstoff zu gewinnen, muß man Säure mit Zink behandeln. Um Zement herzustellt, muß man Kalkstein und Ton vermischen und erhitzen. Um Milch zu produzieren, muß man Kühe züchten. Um elektrischen Strom zu erzeugen, ist es nötig, ein Dynamo zu konstruieren oder ein Stromerzeuger herzustellen. Um etwas zu produzieren, muß man Fabriken bauen. Die Menschen sind Vermittler zwischen diesen Gründen und Ergebnissen. Der Wille und die Macht des Menschen sind je ein Grund, den ALLAH, der Erhabene, erschaffen hat. Somit sind die Menschen Vermittler zwischen den Gründen und der Schöpfung der Ergebnisse, die alle von ALLAH, dem Erhabenen, erschaffen werden. Es ist Unwissenheit, zu behaupten, der Mensch erschaffe Dinge. Diese Behauptung stimmt nicht mit der Vernunft, der Religion und der Wissenschaft überein.

Die Menschen sollen diesen einzigen Schöpfer, der sie erschaffen hat, leben läßt und alles nötige ihnen sendet, lieben und SEINE Diener sein. Alle Geschöpfe sollen IHM gehorchen und IHN anbeten. Daß die Anbetung nötig ist, ist im Brief in der Einleitung dieses Buches erklärt worden. Der Schöpfer, der einzige Gott, hat selbst berichtet, dass SEIN Name ALLAH ist. Diener haben kein Recht, SEINEN Namen zu ändern. Das wäre ungerecht. Die Ungerechtigkeit ist eine sehr böse Sache!

 

SELEFISMUS

Zuerst möchten wir gleich erklären, dass es in den Büchern von den Gelehrten der Sunna weder den Namen “Selefijje“ (Selefismus) noch einen Text über eine soganannte Rechtschule gibt. Dieser Name ist von den Anhängern der Irrlehren, welche die vier rechten Rechtsschulen ablehnen, später erfunden worden und man pflegt diese erfundene Rechtsschulen unter den Türken zu verbreiten, während die unwissenden Geistlichen die Bücher von Verirrten aus dem arabischen ins türkische übersetzt haben. Sie behaupten, “Selefismus wäre der Name der angeblichen Rechtsschule von allen Sunniten gewesen, bevor die Rechtsschulen “Escharî” und “Matürîdî” gegegründet wurden. Sie hätten den Gefährten des heiligen Propheten und deren Anhängern gefolgt. Selefismus wäre die Rechtsschule der Gefährten des heiligen Propheten und von deren Anhängern. Die vier großen Religionsgelehrten, Gründer der Rechtsschulen, seien Angehörige dieser Rechtsschule. Das erste Buch namens “Fıkh-ul-ekber” (Die große Rechtswissenschaft), sei um die Rechtsschule Selefismus zu verteidigen, von dem Religionsgelehrten Imâm-ı Âsam verfaßt worden. Der Religionsgelehrte Imâm-ı Gasâlî hätte in seinem Buch “Ildscham-ül awâm-anil-kelâm” (Verbieten, über Glaubenswissenschaft zu reden, wenn man kein Gelehrter ist.) sieben Grundsätze der Rechtsschule Selefismus erwähnt. Mit dem Gelehrten Imâm-ı Gasâlî beginne die Glaubenswissenschaft der Glaubensgelehrten Nachfolger. Imâm-ı Gasâlî habe die Methoden der Glaubenwissenschaft verändert, nachdem er die Rechtsschulen der vorangekommenen Glaubensgelehrten und die Gedanken der islamischen Philosophen untersucht hätte. Er hätte philosophische Gedanken in die Glaubenswissenschaft eingeführt, um sie somit abzulehnen. Râsî und Âmidî hätten Glaubenswissenschaft und Philosophie zu einer neuen Wissenschaft gemacht. Bejdâwî hätte die Glaubenswissenschaft und die Philosophie zusammengefaßt. Die Glaubenswissenschaft der Nachfolger hätte verhindert, dass sich die Rechtsschule Selefismus ausbreitet. Ibni Tejmijje und sein Schüler, Ibn-ül Kajjim-il-dschewsijje, hätten versucht, die Rechtsschule Selefismus zu beleben. Nachher sei die Rechtsschule Selefismus in zwei geteilt worden. Die ersten Selefiten hätten die Eigenschaften ALLAHs des Erhabenen, und die Symbolischen heiligen Verse nicht ausführlich erklärt. Die späteren Selefiten hätten es für wichtig gehalten, diese in Einzelheiten zu erklären. Diese Haltung sei bei späteren Selefiten wie Ibni Tejmijje und Ibni Kajjim Dschewsijje offentsichtlich zu sehen. Die früheren und späteren Selefiten zusammen nennt man “Echl-i Sünnet-i hâssa” (Eigenschaften der Anhänger der Sunna). Die Selefiten sind gegen die Auslegung von manchen heiligen Versen der Glaubensgelehrten der Sunna. Die Selefiten trennen sich von den verirrten Müschebbihiten, indem sie äußern, dass weder das Gesicht noch das Kommen ALLAHs, des Erhabenen, denen der Menschen nicht gleichen.”

Es ist nicht richtig zu behaupten, dass die Glaubenslehre Escharî und Matürîdî nachher gegründet worden sind. Diese zwei großen Glaubensgelehrten haben die Glaubenskenntnisse, welche die Gefährten des heiligen Propheten und deren Anhänger (Selefi sâlichîn) berichtet hatten, erklärt, klassifiziert und auf verständlicherweise verbreitet, damit die Jugendlichen sie verstehen können. Der Glaubensgelehrte Escharî ist ein großes Kettenglied der Schülerschaft von St. Imâm-ı Schâfi’î und ebenso der Glaubensgelehrte Matüridi von St. Imâm-ı Âsam Ebû Hanife. Die Gelehrten Escharî und Matüridi haben keine Rechtsschule gegründet und sind nicht aus dem Glaubensgemeinsamkeit der Rechtsschulen ihrer Lehrer ausgetreten. Diese Gelehrten und ihre Lehrer, die Gründer der vier Rechtsschulen haben einen einzigen Glauben. Den nennt man Glauben der Anhänger der Sunna. Die Anhänger der Sunna haben den gleichen Glauben wie die Gefährten des heiligen Propheten, und deren Nachfolger. Das Buch “Fıkh-ul-ekber” von St. Imâm-ı Âsam Ebû Hanife verteidigt das Glauben der Sunna. In diesem Buch und im Buch Ildschamül-awam-anil-kelâm (Verbieten, über Glaubenswissenschaft zu reden, wenn man kein Gelehrter ist.) von St. Imam-ı Gasâlî steht das Wort Selefijje nicht. Diese zwei Bücher und das Buch “Kawl-ül-fasl” (Das endgültige Wort), eine Erklärung des Buches Fıkh-ul-ekber enthalten Kenntnisse über die Anhänger der Sunna und Ablehnung von Irrlehren der Verirrten und der Philosophen. Die Bücher Kawl-ül fasl und Ildscham wurden von dem Hakikat-Buchhandlung gedruckt. St. Imâm-ı Gasâlî schrieb in dem Buch Ildscham-ül-awam folgendes: “In diesem Buch werde ich erklären, dass die Lehre von Selef-i salichîn, den Gefährten des heiligen Propheten und deren Anhängern recht und eine jede von diesem Weg abgewichene Sekte, unrecht ist. Die Grundsätze dieses rechten Weges sind sieben.” So versteht man, dass das Buch Ildscham sieben Grundsätze der Lehre von Selef-i salichîn enthält. Diese als “Die sieben Grundsätze der Selefijje” zu nennen, heißt, den Text des Buches zu verändern und den Religionsgelehrten, St. Imam-ı Gasâlî zu verleumden. In allen Büchern der Gelehrten der Sunna und auch in dem Buch für Rechtswissenschaft “Dürr-ül-muchtâr” steht in dem Teil “Zeugenschaft” “Selef, Vorgänger, sind die Gefährten des heiligen Propheten und deren Anhänger. Man nennt sie auch Selef-i salichîn. Halef, Nachfolger, sind die Gelehrten der Sunna, die den Selef-i salichîn folgen.” Die Religionsgelehrten Imam-ı Gasâli, Imam-ı Râsi und Imâm-ı Bejdâwî, großer Gelehrter für Koranauslegung, waren alle auf dem Weg von Selef-i salichîn. Die verirrten Sekte, die in ihrer Zeit auftauchten, mischten die Philosophie in die Glaubenswisschenschaft. Sie gründeten ihren Glauben sogar auf die Grundlage der Philosophie. In den Büchern Milel (Die Nationen) und Nichal (Die Billigung) wird der Irrglauben dieser verirrten Sekte ausführlich erklärt. Diese drei Religionsgelehrten gaben eingehende Antworten auf ihre Philosophie, indem sie ihre verirrten Gedanken widerlegten, während sie den Glauben der Sunna gegen diese Irrlehren verteidigten. Diese Antworten sind nicht eine Mischung der Philosophie und der Lehre der Sunna, sondern die Befreiung der Glaubenswissenschaft von den philosophischen Gedanken, die mit dieser Wissenschaft vermischt wurden. Es gibt keine philosophischen Gedanken und keine philosophische Grundlage in dem Koranauslegungsbuch Bejdawî und Schejchsâde, einem der wertvollsten Erläuterungsbücher von Bejdawî. Die Behauptung, diese Religionsgelehrten wären auf dem Weg der Philosophie, ist eine sehr böse Verleumdung! Der erste Verleumder, der die Gelehrten der Sunna so verleumdet hat, ist Ibni Tejmijje, Verfasser des Buches sıta (Mittel). Die Ansicht äußern, dass Ibni Tejmijje und sein Schüler, Ibn-ül-Kajjim-il-dschewsijje, versuchten, die Rechtsschule Selefismus zu beleben, ist der endgültige Trennungsstrich zwischen den Rechtschaffenen und den Verirrten. Vor diesen zwei Personen gab es das Wort “Selefijje” nicht, geschweige dass es sich um eine Rechtsschule namens Selefismus handelte. Vor diesen zwei gab es die Lehre “Selef-i salichîn, die man Glauben der Anhänger der Sunna nannte. Diese rechte Lehre hat Ibni Tejmijje verdorben und viele Irrlehren, erfunden. Diese Irrlehren von Ibni Tejmijje sind heute die Quellen der verirrten Gedanken und irreführenden Bücher der Anhängern der Irrlehren und Religionsreformatoren. Um die Jugendlichen zu täuschen, haben diese Verirrten eine teuflische List angewendet. Sie haben Selef-i salichîn, die Gefährten des heiligen Propheten und deren Anhänger, “Selefiten” genannt. Auf diese Weise beabsichtigen sie die Jugendlichen irrezuführen, indem sie gleichzeitig Irrlehren und die verirrten Gedanken von Ibni Tejmijje verteidigten. Sie verleumden und beschuldigten die Gelehrten der Sunna, die aus den Nachfolger der Gefährten des heiligen Propheten und aus deren Anhängern stammen, sich von der angeblichen Rechtsschule Selefismus getrennt zu haben. Sie haben Ibni Tejmijje als Religionsgelehrter vorgestellt, der die angebliche Rechtsschule Selefismus belebt hätte. Die Gelehrten der Sunna, Friede sei mit ihnen, haben jedoch bis heute in ihren Büchern immer die Glaubenskenntnisse der Lehre der Gefährten des heiligen Propheten und deren Anhängern, verteidigt. Sie haben berichtet, dass Ibni Tejmijje, Schewkânî und andere sich von dem Weg der Selef-i salichîn getrennt haben und somit die Muslime zum Unglück und zur Hölle führen. Wer die Bücher Et-tewessül-ü-bin Nebî we bis-Salichîn (Vermittlung des heiligen Propheten und der Heiligen), Ulemâ-ül-müslimîn vel-muhâlifûn (Islamische Gelehrten und deren Gegner), Schifâ üs-sikam (Heilung von Seelischen Krankheiten) und das Vorwort von Tathîrul-fuâd min denis-il-i‘tikad (Reinigen des Herzens von Irrglauben), liest, begreift sehr gut, dass diejenigen, welche die angebliche Rechtsschule Selefismus erfunden haben, den Islam innerlich zerstören und die Muslime zum Unglück führen.

In unserer Zeit kann man den Namen “Selefismus” sehr oft hören. Jeder Muslim und jede Muslime sollte ganz genau wissen, dass es keine Rechtsschule namens “Selefismus” im Islam gibt. Es gibt nur die Lehre “Selef-i salichîn” im Islam. Selef-i salichîn, d.h. die rechtschaffenen Vorgänger, sind die Muslime der ersten zwei Jahrhunderte, die mit der heiligen Hadith gelobt wurden. Die islamischen Gelehrten von 3. und 4. Jahrhunderten nennt man Halef-i sâdıkîn, die treuen Nachfolger. Das Glauben dieser ehrwürdigen Menschen ist der Glaube der Anhängern der Sunna. Das ist die Glaubenslehre. Der Glaube der Selef-i salichîn, Gefährten des heiligen Propheten und deren Anhängern war gleich. Es gab keinen Unterschied zwischen ihrem Glauben. Heute sind die meisten Muslime auf der Welt, Anhänger der Sunna. Alle der zweiundsiebzig Irrlehren kamen nach dem zweitem Jahrhundert zustande. Obwohl manche Gründer dieser Irrlehren schon früher lebten, sind die Irrlehren nach der Zeit der Anhänger der Gefährten des heiligen Propheten niedergeschrieben worden und als Sekte erschienen und haben den Glauben der Sunna abgelehnt.

Den Glauben der Sunna gründete der heilige Prophet, Friede sei mit ihm. Von ihm erhielten seine Gefährten die Glaubenskenntnisse. Die Anhänger der Gefährten des heiligen Propheten haben diese Kenntnisse von ihnen erhalten. So haben die Nachfolger der Nachfolger es, von ihnen gelernt. Auf diese Weise sind die Kenntnisse der Sunna durch Überlieferung bis zu uns gelangt. Man kann diese Kenntnisse nicht durch Vernunft herausfinden. Die Vernunft darf diese Kenntnisse nicht ändern. Man kann sie durch Vernunft verstehen. Man benötigt die Vernunft um diese Kenntnisse zu begreifen. Alle Hadithgelehrten waren im Glauben der Anhänger der Sunna. Die vier Rechtsschulgründer, die ihre Rechtsschulen hinsichtlich der Handlungen gegründet haben, waren auch in gleichem Glauben. Die Glaubensgelehrten Mâtürîdî und Esch’ârî, die Gründer der zwei Glaubenslehren, waren ebenfalls im Glauben der Anhänger der Sunna. Diese zwei Glaubensgelehrten haben immer diesen Glauben verbreitet. Gegen die Verirrten und gegen die Materialisten, die sich zu dem alten griechichen philosophischen Glauben bekehrt hatten, verteidigten sie diese einzige Glaubenlehre. Obwohl diese zwei Gelehrten der Sunna in der gleichen Zeit lebten, verteidigten sie den Glauben der Sunna unterschiedlich gegen ihre Gegner und kritisierten ebenso verschieden die Irrlehren. Sie befanden sich in anderen Orten. Das zeigt nicht, dass ihre Lehre unterschiedlich war. Hunderte von Gelehrten und Heiligen, die ihre Nachfolger waren, teilten übereinstimmend mit, dass diese zwei großen Glaubensgelehrten im Glauben der Sunna waren, indem sie ihre Bücher untersuchten. Die Anhänger der Sunna deuteten die heiligen Verse und Hadithe offenbar und sie haben diese Bedeutungen nicht verändert, solange sie sich nicht dazu gezwungen sahen. Nach ihrer eigenen Meinung und nach ihren eigenen Kenntnissen haben sie sie nie geändert. Die Anhänger der Irrlehren und die Religionsreformatoren dagegen haben die Glaubenskenntnisse und die Anbetungen ohne Zögern verändert, indem sie den griechischen Philosophen und den Naturalisten folgten, die Glaubensfeinde waren.

Als das osmanische Reich, die Wache des Islam und der Diener der Gelehrten der Sunna, F.s.m.i, war, das aber infolge der seit Jahrhunderten fortgesetzten missionarischen Tätigkeiten und aller Mittel und widerwärtigen Politik des Britischen Imperiums zerfiel, fanden die Verirrten Gelegenheit, den Islam anzugreifen. Sie begangen besonders in den Ländern, wo man die Gelehrten der Sunna nicht anerkennt, wie z.B. in Saudi Arabien, durch teuflische Lügen und Listen über den Glauben der Sunna herzufallen und den Islam innerlich zunichte zu machen. Viele Goldstücke, die von Saudi Arabien verteilt wurden, verursachten, dass diese Angriffe überall auf der Welt verbreitet wurden. Die Nachrichten über Pakistan, Indien und über die Länder in Afrika berichten, dass manche Geistliche, die keine Religionskenntnisse und keine Gottesfurcht hatten und diese Angreifer unterstützten, als Belohnung dafür hohe Stellen und viel Geld bekommen haben. Diese Verräter sind besonders deswegen reichlich belohnt worden, weil sie die Jugendlichen vom sunnitischen Glauben zum Irrglauben bekehrten. Wir haben uns ihre Bücher zuschicken lassen, die dem Zweck dienen, die Schüler an den islamischen Schulen zu täuschen.

In diesem Buch steht: “Ich habe dieses Buch verfaßt, um den Rechtsschulfanatismus zu beseitigen, damit jeder in seiner Rechtsschule im Frieden lebt.” Der Verfasser greift den Glauben der Sunna an und verachtet die Gelehrten der Sunna, anstatt den angeblichen Rechtsschulfanatismus zu beseitigen. Er greift den Islam an und behauptet, dass er seine Taten für den Frieden der Muslime vollbracht habe. In seinem Buch schreibt er wie folgt: “Wenn ein denkender Mensch die Wahrheit herausfindet, gewinnt er zehn Mal Verdienst, wenn er aber Fehler macht, erwirbt er einmal Verdienst.” Nach seiner Meinung erlangt jeder Mensch Verdienst, jedesmal wenn er denkt, sei er Götzendiener oder Atheist, er bekommt sogar zehnmal Verdienst für sein richtiges Denken! Sehen Sie, wie er die heilige Hadith des Propheten, Friede sei mit ihm, umändert und wie listig er dabei vorgeht! In dem heiligen Hadith wurde berichtet: “Ein Schriftgelehrter gewinnt zehnmal Verdienst, wenn er nach dem heiligen Vers und der heiligen Hadith ein richtiges Urteil fällt, und einmal Verdienst, wenn er ein falsches Urteil trifft.” Diese heilige Hadith berichtet diese Verdienste nicht für jeden Denker, sondern nur für den islamischen Schriftgelehrten, der die dazugehörende Wissenschaften erworben hat, und nicht für all seine Gesinnung, sondern nur für sein Urteilfällen nach den heiligen Versen und Hadithen. Denn diese Bestrebung von ihm ist eine Anbetung. Wie man für jede Anbetung Verdienst erwirbt, so gewinnt man auch davon Verdienst.

In der Zeit der Gefährten des heiligen Propheten und ihrer Anhänger strebten die Religionsgelehrten gegenüber neuen sozialen Angelegenheiten bis zum Ende des 4. Jahrhunderts nach den vier islamischen Quellen, Edille-i Scher’ijje, Tag and Nacht um, Urteile zu fällen. Und alle Muslime folgten ihren Rechtsschulgelehrten. Bei Anbetungen und rechtmäßigen Handlungen gewannen die Muslime zehn oder einmal Verdienst. In diesen Zeiten waren die Muslime bei keiner Angelegenheit hilflos. Später konnte kein absoluter Religionsgelehrter herangebildet werden. Aus diesem Grund müßen wir einem der vier Rechtsschulgründer folgen, indem wir ihre Bücher lesen, die von einem dafür zuständigen Muslim (bzw. einer Muslime) übersetzt worden sind, oder es von einem dafür zuständigen Muslim lernen und demnach anbeten und handeln. ALLAH, der Erhabene, verkündete alle Gebote und Verbote durch den heiligen Koran. All diese erklärte SEIN heiliger Prophet Muhammed, Friede sei mit ihm. Die Gelehrten der Sunna dagegen haben die Kenntnisse von den Gefährten des heiligen Propheten erhalten und niedergeschrieben. Heute sind ihre Bücher überall auf der Welt vorhanden. Für jede Angelegenheit bis zum Weltuntergang ist es möglich nach den Kenntnissen dieser Bücher zu handeln. Dies ist ein Wunder des heiligen Koran und eine Wundertat der islamischen Gelehrten. Wichtig ist dabei, dass man das, was einem unklar ist, einen zuständigen Moslem fragen soll, der zu den Anhängern der Sunna gehört. Wenn man es einen verirrten Rechtsschullosen Geistlichen fragt, führt dieser einen irre, indem er eine Antwort gibt, die mit den islamischen Rechtsbüchern nicht übereinstimmt.

Wir haben oben erwähnt, dass diese, Verirrten nachdem sie in arabischen Ländern einige Jahre arabisch gelernt und sich dort amüsiert und in Sünden gelebt haben, in Pakistan, Indien und in den afrikanischen Ländern die Jugendlichen täuschen, indem sie von einem Feind des Glaubens der Sunna ein Scheindiplom bekamen. Die Jugendlichen, die diese Verirrten hochschätzen, indem sie ihre Scheindiplome als wahr und ihre Sprachkenntnisse als ausreichend betrachten, erkennen sie als Geistliche an. Jedoch sind diese nicht imstande, ein Buch des islamischen Rechts zu verstehen. Sie haben keine Ahnung von den Kenntnissen der islamischen Rechtsbücher. Sie glauben sowieso nicht an diese islamischen Kenntnisse und bezeichnen sie als Rückschrittlichkeit. Einst antworteten die islamischen Gelehrten auf die gestellten Fragen nach den Büchern des islamischen Rechts. Ein Geistlicher jedoch, der ein Anhänger einer Irrlehre ist, beantwortet die Fragen nach seiner Meinung und Unwissenheit und führt den Fragenden irre, weil er ein Buch das über das islamische Recht berichtet nicht lesen und auch nicht begreifen kann. Er verursacht, dass der, der eine Frage gestellt hat, in die Hölle kommt. Deswegen teilte der heilige Prophet, Friede sei mit Ihm, mit: Der bessere der Gelehrten ist der Beste der Menschen! Der schlechtere der Gelehrten ist der Schlechteste der Menschen! Diese heilige Hadith zeigt, dass die Gelehrten der Sunna die besten der Menschen, und die Anhänger der Irrlehren, die keine Rechtsschulen annehmen, die schlechtesten der Menschen sind. Denn die Ersten leiten die Menschen, dazu dem heiligen Propheten zu folgen und auf diese Weise zum Paradies zu kommen. Die späteren dagegen führen die Menschen dazu, ihren verirrten Gedanken zu folgen und auf diese Weise in die Hölle zu kommen.

Der Gelehrte Ibni Halîfe Alîwî, der an der islamischen Universität Dschâmi’ul-esher in Ägypten herangebildet wurde, schreibt in seinem Buch “Akidet-üs-selef-i wel-halef (das Glauben der Vorgänger und Nachfolger) folgendes: “Wie der Religionsgelehrte Ebu Sühre in seinem Buch Târih-ul-mesâhib-il-islâmijje (Geschichte der islamischen Rechtsschulen) erklärt, trennte sich im vierten Jahrhundert nach der Hedschra eine Gruppe von der Rechtsschule Hanbelî und nannten sich Selefijjîn (Selefiten). Der Religionsgelehrte Ebulferedsch Ibnüldschewsî, Friede sei mit ihm und andere islamische Gelehrte hinderten die Verbreitung dieser Zwietracht, indem sie berichten, dass die Selefiten Anhänger der Irrlehre “Müdschessime” sind, die ALLAH, den Erhabenen, als Körper bezeichneten. Im siebten Jahrhundert nach der Hedschra stiftete Ibni Tejmijje diese Zwietracht wieder an.” In diesem Buch sind viele verirrte Abweichungen der Selefiten und Wahhabiten und ihre Verleumdungen gegen die Anhänger der Sunna ausführlich erklärt und beantwortet worden. Das Buch ist 1398 (1978 n. Chr.) in Damaskus gedruckt worden und besteht aus 340 Seiten.

Die Anhänger der Irrlehren nennen sich Selefiten. Sie betrachten Ibni Tejmijje als einen großen Gelehrten der Selefiten. In einem Punkt, ist ihre Auffassung richtig, denn vor Ibni Tejmijje gab es den Namen Selefiten nicht. Es gab den Namen “Selef-i salihîn”, die rechtschaffenen Vorgänger. Sie waren im Glauben der Sunna. Die verirrte Gesinnung von Ibni Tejmijje wurde zur Quelle für die Wahhabiten und andere Verirrten. Ibni Tejmijje wurde in der Rechtsschule Hanbelî herangebildet, d.h. er war im Glauben der Sunna. Nachdem er Schriftgelehrter für Urteilfällen wurde, bildete er sich viel auf seine Kenntnisse ein und pflegte voll Hochmut auf die Gelehrten der Sunna herabzusehen. Die Vermehrung seiner Wissenschaft verursachte, dass er hochmutig und glaubensabtrünnig wurde. Er durfte nicht mehr in der Rechtsschule Hanbelî bleiben. Denn um zu einer der vier Rechtsschulen zu gehören, muß man sich im Glauben der Sunna befinden. Einer, der nicht den Glauben der Sunna besitzt, darf nicht Hanbelit genannt werden.

Bei jeder Gelegenheit verachten die Verirrten die sunnitischen Geistlichen in ihren eigenen Ländern, in denen sie gemeinsam leben. Sie versuchen mit allen Mitteln zu hindern, dass die Kenntnisse der Sunna gelehrt werden. Zum Beispiel: ein Verirrter verachtete einen ehrwürdigen Wissenschaftler, indem er sich folgendermaßen ausdrückte: “Wie kann ein Apotheker und Chemiker von der Religion verstehen? Er soll sich nicht in unsere Angelegenheiten einmischen, sondern sich mit seinen beruflichen Tätigkeiten beschäftigen!” Was ist das für ein dummes Gerede! Dieser glaubt, dass die Wissenschaftler keine religiöse Kenntnisse besitzen dürfen. Er hat keine Ahnung davon, dass ein gläubiger Wissenschaftler jeden Moment die Kunst ALLAHs, des Erhabenen, wahrnimmt und wie es in dem Buch Masnû’ât (Erschaffene Künste) erklärt wurde, die Vollkommenheit des Allerschaffers begreift und dass er IHN jeden Moment lobpreist und für fehlerfrei erklärt. Der atomphysiker Max Planck hat diese Tatsache in seinem Buch “Der Strom” sehr gut erklärt. Dieser unwissende Verirrte aber beansprucht das Vorrecht für sich, religiöse Kenntnisse allein errungen zu haben, indem er sich auf sein Scheindiplom und auf sein Posten stützte, welche er ebenfalls von einem Verirrten im Ausland bekommen hat, vielleicht mit der Hoffnung, dass er die auswärtig verteilten Goldstücke erlangen würde. ALLAH, der Erhabene, möge diesen Verirrten und uns alle Recht leiten! Und ER möge auch die reinen Jugendlichen davor schützen, in die Falle derer zu fallen, die solche Scheindiplome besitzen und Diebe der Religion sind! Amen!

Dieser Wissenschaftler hat als Apotheker und Diplomchemiker mehr als dreißig Jahren seinem Volk gedient. Aber er wurde zugleich von einem großen islamischen Gelehrten sieben Jahre lang auf religiösem Gebiet herangebildet, indem er Tag und Nacht studiert und die Ehre besaß, von solch einem Religionsgelehrten die hierfür benötigten Kenntnisse, und ein dembezügliches Zeugnis zu erwerben. Er ist sich seiner Unfähigkeit gegenüber der Vorzüglichkeit der Natur und Religionswissenschaften durchaus bewußt. In diesem Bewußtsein bemüht er sich treu zu dienen. Seine größte Befürchtung ist, sich als zuständiger Schriftgelehrter zu betrachten, indem er sich durch sein glänzendes Diplomen täuscht läst. Diese Befürchtung kann man in all seinen Worten bemerken. Er hat niemals gewagt, seine eigene Meinung zu äußern, aber immer versucht, die wertvollen Schriften der Gelehrten der Sunna, welche ihre Leser bewundern, aus dem arabischen und dem persichen zu übersetzen und den Jugendlichen vorzulegen. Aufgrund dieser Befürchtung hat er nicht daran gedacht, Bücher zu veröffentlichen. Als er in dem Buch Sawaik-ul-muhrika (Vernichtende Funken) die nachstehende heilige Hadith las, mußte er sich überlegen: “Wenn Zwietracht unter Menschen herrscht, muß der, der die Wahrheit weiß, sie den anderen mitteilen! Verschweigt er sie dennoch, so soll er von ALLAH, dem Erhabenen, und allen Menschen verflucht sein! So mehr er von den Weisheiten, Wissenschaften und Frömmigkeiten der Gelehrten der Sunna erfuhr, um so besser begriff er, wie unfähig er war und dass seine Kenntnisse im Vergleich zu dem umfassenden Wissen von diesen großen Gelehrten einige Tropfen sind, andererseits sah er ein, dass rechtschaffene Muslime, welche die Bücher von Gelehrten der Sunna lesen und verstehen können, immer weniger wurden und dass sich die Verirrten unter die Geistlichen mischten und ihre irreführende Bücher verfaßt wurden, und er fühlte sich angesichts der obenerwähnten Verwünschung bedroht. Aus Mitleid und zuliebe seiner jüngeren Mitmenschen begann er die auserwählten Texte aus den Büchern von den Gelehrten der Sunna zu übersetzen. Er bekam Tausende von Dank - und Schätzungsbriefen seiner Leser, doch auch wurde er von einigen Verirrten getadelt und verleumdet. Weil er seinem Schöpfer und seinem Gewissen gegenüber zweifellos Aufrichtig und treu war, diente er, fest auf ALLAH, dem Erhabenen, vertrauend und durch gütige Vermittlung der reinen Seelen des heiligen Propheten und der Heiligen, weiter. ALLAH, der Erhabene, behalte uns alle auf dem rechten Weg, womit ER zufrieden ist! Amen!

Muhammed Bahît-ül-mutî’î, ein großer Gelehrter für die Rechtsschule Hanefî und ein ehemaliger Professor an der Universität Dschami’ul-esher in Ägypten, schreibt in seinem Buch Tathir-ül-füad min denisil-itikâd (Reinigen des Herzens von Irrglauben) wie folgt: “Diejenigen unter den Menschen, deren Seelen am vorzüglichsten sind, sind die Propheten, Friede sei mit ihnen. Sie sind frei von Fehlern, von Irrtum, von Unachtsamkeit, von Verrat, von Eigensinn und Fanatismus, von Eigensucht, von böswilliger Gesinnung und von Haß. Die Propheten verkündigen und erklären das, was ALLAH, der Erhaben, ihnen gebietet. Die Gebote und Verbote, die Kenntnisse des Religionsgesetzes, die sie verkündet haben, sind alle richtig. Keine von denen ist falsch oder verirrt. Die vorzüglichsten Menschen, außer den Propheten, sind ihre Gefährten, Friede sei mit ihnen. Denn sie sind durch die Unterhaltungen der heiligen Propheten herangebildet, reif und gereinigt worden. Sie haben nur das mitgeteilt und erklärt, was sie von dem Propheten gehört haben. Alles, was sie geäußert haben, ist richtig. Sie sind auch frei von den obenerwähnten negativen Eigenschaften. Sie haben gegeneinander niemals fanatisch, eigensinnig und selbstsüchtig gehandelt. Daß die Gefährten des heiligen Propheten die heiligen Verse und Hadithe erklärt und Urteile gefällt haben, um das Religionsgesetz des Erhabenen SEINEN Diener mitzuteilen, ist eine große Güte ALLAHs, des Erhabenen, gegen diese Gemeinschaft und eine Gnade des Allbarmherzigen für SEINEN geliebten Propheten Muhammed, Friede sei mit ihm. Der heilige Koran berichtet, dass die Gefährten des heiligen Propheten einander liebten, gegeneinander gnädig, gegen Ungläubige aber streng waren und dass sie sorgfältig Gebete verrichteten und nur ALLAH, den Erhabenen, um alles und um das Paradies baten. Alle Urteile, mit denen sie übereinstimmten, sind richtig. Alle haben dadurch Verdienste erworben. Denn die Wahrheit ist eins.”

Die vorzüglichsten Menschen, außer den Gefährten des heiligen Propheten sind die Muslime, die durch Unterhaltungen von ihnen herangebildet wurden. Diese nennt man Tabiîn, Anhänger der Gefährten des heiligen Propheten. Diese haben alle ihre Kenntnisse von den Gefährten des heiligen Propheten erhalten. Außer den Tabiîn sind die vorzüglichsten Menschen die Muslime, die durch Unterhaltungen von ihnen herangebildet wurden. Sie werden Tebe-i tâbiîn, die Nachfolger der Anhänger der Gefährten des heiligen Propheten, genannt. Die vorzüglichsten Menschen, außen diesen sind die Muslime, die bis zum Weltuntergang diesen Großen folgen, indem sie ihre Überlieferungen lernen und sich auf ihrem Weg befinden. Ein intelligenter und vernünftiger Geistlicher, der nach der Zeit der Selef-i salihîn lebt, befürchtet nicht, verachtet zu werden, wenn er den Mitteilungen des heiligen Propheten und der Selef-i sâlihîn gemäß handelt und bei Handlungen und im Glauben nicht von ihrem Weg abkommt und die Grenzen des Religiongesetzes nicht überschreitet. Er weicht nicht vom rechten Weg ab, indem er nicht den Verirrten folgt. Er schenkt den Unwissenden kein Gehör. Er folgt seiner Vernunft und überschreitet die Grenzen der vier Rechtsschulen der Rechtsschulgründern nicht. Es ist nötig, dass die Muslime einen solchen Gelehrten finden, ihn fragen, was sie nicht wissen und nach seinen Mitteilungen handeln. Denn ein solcher Gelehrter weiß die geistigen Heilmittel, die ALLAH, der Erhabene, zur Rettung SEINER Diener und zum Sicherstellen der Richtigkeit deren Handlungen erschaffen hat, und teilt sie den Menschen mit. Er heilt seelische Kranke. Das Glauben, alle Worte und Handlungen eines solchen Gelehrten stimmt mit dem Religionsgesetz überein. Er begreift alles und jede Frage beantwortet er richtig. Mit jedem Tun von ihm ist ALLAH, der Erhabene, zufrieden. Diejenigen, die die Wege zum Wohlgefallen des Erhabenen erlangen wollen, leitet ALLAH, der Erhabene recht. ALLAH, der Allerbarmer, befreit diejenigen, die glauben und Glaubenserfordernisse verrichten, von Notlagen und Kummer. Diese läßt ER das Glaubenslicht, die innere Ruhe und das Glück erlangen. Sie befinden sich immer und bei jeder Handlung in Ruhe und Gemütlichkeit. An dem Tag der Auferstehung werden sie mit den Propheten, mit den Treuen, mit den Märtyrern und mit den rechtschaffenen Muslimen zusammen sein.

Wenn ein Geistlicher, in welchem Jahrhundert er auch immer lebt, den Mitteilungen des heiligen Propheten und seiner Gefährten nicht folgt und wenn sein Glauben, seine Worte und Handlungen mit dem von ihnen mitgeteilten nicht übereinstimmt, wenn er die Feinheiten des Religionsgesetzes ablehnt und in den von ihm nicht begreifbaren Angelegenheiten die Grenzen der vier Rechtsschulen überschreitet, indem er seinem Ich und seinen Gedanken gehorcht, versteht sich, dass er ein falscher Geistlicher ist. ALLAH, der Erhabene, hat ihm das Herz versiegelt. Er kann den rechten Weg nicht sehen und kein wahres Wort hören. Er wird am Tage der Auferstehung streng gequält werden. ALLAH, der Erhabene, mag ihn nicht. Solche wie dieser sind Feinde der heiligen Propheten. Sie glauben, dass sie auf dem richtigen Weg seien. Sie sind mit dem zufrieden, was sie getan haben. Jedoch sind sie auf dem Weg des Teufels. Die Anzahl solcher Verirrten, die zur Vernunft kommen und die Wahrheit finden können, ist sehr wenig. Jedes Wort von ihnen scheint süß, vergoldet und nützlich zu sein. Jedoch sind ihre Gesinnung und ihr Gefallen immer verirrt. Sie täuschen die Dummen und führen sie zum Irrweg bzw. zum Unglück. Ihre Worte scheinen glänzend wie Schnee in der Sonne. Sie schmelzen aber gegenüber der Sonne der Wahrheit. Die bösen Geistlichen, deren Herzen ALLAH, der Erhabene verfinstert und versiegelt hat, werden Anhänger der Irrlehren oder Verirrte genannt. Sie sind diejenigen, deren Glauben und Handlungen nicht mit dem heiligen Koran, den heiligen Haditen und der Übereinstimmung der Gelehrten der Sunna übereinstimmt. Sie sind vom rechten Weg abgewichen und führen auch die Muslime zum Unglück. Diejenigen, welche diesen folgen, werden in die Hölle kommen. Zu den Zeiten von Selef-î sâlihîn und später gab es viele solche Verirrte unter den Geistlichen. Sie befinden sich unter den Muslimen und sind so schädlich, wie ein Krebstumor, der sich in einem gesunden Organen befindet. Solange er nicht geheilt wird, besteht für die gesunden Organe die Gefahr, sich anzustecken. Diese gleichen den Kranken, welche Krankheitserreger übertragen. Es schadet denen, die sich diesen nähern. Um von deren Schaden verschont zu werden, muß man von ihnen fernbleiben.

Einer der verirrten Geistlichen, die dem Islam viel Schaden zugefügt haben, ist Ibni Tejmijje. Er ist in seinem Buch El-Wasıta (Die Mittel) und in seinen anderen Büchern von der Übereinstimmung der gesamten Muslimen (Idschmâ’ul-müslimîn) und vom rechten des Selef-î salihîn abgewichen und hat dem nicht gefolgt, was in dem heiligen Koran und in den heiligen Hadithen offenbar mitgeteilt wurde. Er nahm eine Irrlehre an, indem er seiner beschränkten Vernunft und seiner irrer Gesinnung folgte. Er erwarb viele Kenntnisse. Doch er folgte seiner Eigensucht. ALLAH, der Erhabene, machte seine Wissenschaft zum Grund seines Unglücks. Er hat versucht, seine irreführende Gedanken als richtig zu verbreiten.

Im Buch Fetawâ-i hadîsijje (Nach den heiligen Hadithen Urteil fällen) von dem großen Gelehrten İbni Hadscher-i Mekkî lautet es: “ALLAH, der Erhabene, hat Ibni Tejmijje zum Unglück geführt, seine Augen blind und seine Ohren taub gemacht. Viele Gelehrte haben bewiesen und berichtet, dass seine Worte falsch und seine Handlungen irre sind. Diejenigen, welche die Bücher von dem großen islamischen Gelehrten Ebül Hassen-il Subkî und von seinem Sohn Tadsch-üd-dîn-i Subkî und von Imam-ül’iz bin-dschema’a lesen und die Schriften und Worte von den Rechtsschulgelehrten untersuchen, die zu seiner Zeit lebten, verstehen, dass unser Wort richtig ist.”

Ibni Tejmijje hat die Gelehrten der islamischen Mystik verachtet und verleumdet! Er hat sich nicht damit begnügt und grift zugleich St. Omar und St. Ali, die Grundpfeiler der islamischen Religion, an! Seine Worte gingen über das übliche Maß weit hinaus und verstießen gegen alle guten Sitten! Die Gelehrten des rechten Weges bezeichnete er als verirrt und unwissend!

Er behauptet, dass die großen der islamischen Mystik die verirrten Gedanken der griechischen Philosophen, die gegen den Islam sind, in den Islam eingeführt hätten, und er versucht seine Behauptungen mit seinen irreführenden Gedanken zu beweisen. Die Jugendlichen, welche die Wahrheit nicht wissen, können leicht vom rechten Weg abweichen, indem sie seine vergoldeten begeisterten Schriften lesen. Zum Beispiel schreibt er: “Die Mystiker sagen, dass sie die verborgene Schrift der Vorherbestimmung (Lewh-il machfus) sehen. Die Philosophen wie Ibni Sinâ nennen es das irdische Ich (Nefss-ül-felekijje). Sie behaupten, dass sich die Seelen der Menschen, indem sie reif werden, mit dem irdischen Ich oder mit der irdischen Vernunft (Akl-ül-feal) im Wachsein oder im Schlaf vereinigen und alle Taten verursachen, die in der Welt geschehen. Nach dieser Vereinigung könne die menschliche Seele erfahren, was diese beiden hätten. Das haben nicht die griechischen Philosophen, sondern Ibni Sina und dergleichen geäußert. Imâm-ı Ebû Hâmid Gasalî, Muhjiddîn-ibnül-arabî und Kutbüddîn Muhammed ibnü Sebîn, Philosoph aus Andalusien, haben auch derartiges gesagt. Das sind Worte der Philosophen. Solche Gedanken gibt es im Islam nicht.

Mit diesen Worten kammen sie vom rechten Weg ab. Sie sind zu Glaubensabtrünnigen geworden wie die Glaubensabtrünnigen im Schiismus, Ismailismus, Karamitismus und Batinismus. Sie sind vom rechten Weg der Gelehrten der Sunna, der Hadithgelehrten und der Mystiker wie Fudajl bin Ijâd, welche den sunnitischen Glauben haben, abgewichen. Einerseit beschäftigten sie sich mit der Philosophie, andererseits aber kämpften sie gegen die Sekten Mutesile und Kürâmijje. Die Mystiker teilen sich in drei Gruppen: Die Ersten sind Anhänger der Hadithen und der Sunna. Die Zweiten sind Anhänger der Irrlehren wie Kürâmijje und die Dritten sind diejenigen, die den Büchern der Irrlehre Ichwân-üssafâ und den Mitteilungen von Ebül Hâjjan folgen. Ibni Arabî, Ibnî Sebin und dergleichen haben die Worte der Philosophen in Worte der Mystiker verwandelt. Viele derartige Worte enthält das Buch Âchirül-ischarat alâ-makâmil arifîn von Ibni Sinâ. Imâm-ı Gasâlî hat in einigen Büchern z.B.: in den Büchern El-kitabül-madnûn (Das Buch der Angeklagten) und Mischkât-ül-enwâr (Licht der Glaubenslichter) auch ähnliches geäußert. Sogar hat sein Freund Ebû Bekr-ibnül-Arabî berichtet, dass er sich in Philosophie vertiefte, und er versuchte ihn daraus zu befreien aber leider keinen Erfolg gehabt hat. Außerdem hat Imâm-ı Gasâlî mitgeteilt, dass Philosophen ungläubig sind. Gegen Ende seines Lebens hat er das Hadithbuch Bucharî gelesen. Manche haben mitgeteilt, dass er danach auf seine derartigen Schriften verzichtete. Manche aber sind der Meinung, dass man mit diesen Worten Imam-ı Gasali verleumdet hat. Es gibt viele Gerüchte über diesen Religionsgelehrten. Muhammed Mâserî, ein in Sizilien herangewachsender Rechtsschulgelehrten des Malikî, die Gelehrten aus Andalusien, Turtuschî und Ibn-ül Dschewsî und ibnü Ukajl und andere haben darüber viel geäußert.”

Die obenerwähnten Worte von Ibni Tejmijje zeigen deutlich, dass er böswillig gegen die Anhänger der Sunna war. Er verachtet sogar die Großen der Gefährten des heiligen Propheten mit einer derartigen Frechheit. Auf solche Weise hat er die meisten Gelehrten der Sunna als “Verirrte” bezeichnet. Weiterhin hat er St. Ebül Hassen-Schâsilî, einen großen Heiligen und den Führer der Gelehrten, wegen seiner Bücher Hisb-ül-kebîr (Das große Gebilligte) und Hisb-ül-bachr (Das Gebilligte des Meeres) und die Großen der islamischen Mystiker wie Muchjiddîn ibnü Arabî, Omar ibn-il Fârıd, Ibnü-Sebîn und Halladsch Hussejn bin Mansûr mit gemeinen Worten verachtet. Deswegen haben die Gelehrten zu seiner Zeit übereinstimmend verkündigt, dass er ein Zwietrachtstifter und ein Verirrter ist. Es gab auch Gelehrte, die das Urteil gefällt haben, dass er ungläubig geworden ist. [In dem Buch El-Hadikat-ün-nedijje (Die Taugärten) von dem großen islamischen Gelehrten Abdülganî Nablusî steht auf 363. und 373. Seiten, dass diese Großen der islamischen Mystik je ein Heiliger und diejenigen, die sie verachten, unwissend und unachtsam sind.] In einem Brief, der 705 (1305 n.Chr.) an Ibni Tejmijje geschrieben wurde, lautet es: “O mein Glaubensbruder, der sich einbildet, ein großer Gelehrter und Religionsführer seiner Zeit zu sein. Ich hatte Dich um Gottes willen geliebt. Und ich mochte die Gelehrten nicht, die gegen Dich waren. Aber ich war erstaunt, als ich Deine Worte hörte, die gegen die Menschenliebe gerichtet sind. Bezweifelt ein vernünftiger Mensch, dass es nach dem Sonnenuntergang Nacht wird? Du hast geäußert, auf dem rechten Weg zu sein und die Gebote und Verbote des Erhabenen bekannt gemacht zu haben. ALLAH, der Erhabene, weiß Dein wahres Gesicht. Aber die Rechtschaffenheit eines Menschen erkennt man an seinen Handlungen. Deine Handlungen stoßen gegen alle guten Sitten!Du hast nicht nur Deine Zeitgenossen verachtet, sondern auch die Verstorbenen als “ungläubig” bezeichnet, indem Du diejenigen, die ihrer Eigensucht folgen und deren Worte irre sind, angehört hast! Du hast sowohl die Nachfolger von Selef-i salichîn angegriffen, als auch die Gefährten des heiligen Propheten verachtet. Wie wirst Du die schwere Verantwortung für Deine Verachtungen übernehmen, wenn diese Großen Dich am Tage der Auferstehung deswegen anklagen werden? Auf der Kanzel der Moschee Dschami-ül-dschebel der Stadt Salihijje hast du behauptet, dass St. Omar, Friede sei mit ihm, Unannehmlichkeiten bereitete und falsche Worte ausgesprochen hätte! Was soll das bedeuten? Welche Unannehmlichkeit hast Du von Selef-i sâlichîn gehört? Du behauptest, dass St. Ali, Friede sei mit ihm, mehr als dreihundert Fehler gemacht hätte! Könntest Du ein einziges richtiges Wort sagen, wenn er so gewesen wäre? Nun trete ich gegen Dich in Aktion! Ich werde mich bemühen, die Muslime vor Deinen Bosheiten zu schützen. Denn Deine Ungebärdigkeit überschreitet jedes zulässige Maß! Deine Plagen stören alle Menschen, die sowohl am Leben als auch verstorben sind!”

Die Angelegenheiten, in denen Ibni Tejmijje vom rechten Weg der Selef-i salichîn abgewichen ist, berichtet Tâdschüddîn-üs-Sübkî, ein großer Gelehrter, folgendermaßen:

1. Er behauptet, die Ehescheidung wäre nicht gültig. Man solle Eidesbuße tun. Keiner der früheren islamischen Gelehrten hat berichtet, dass man Eidesbuße tun soll.

2. Die Ehescheidung von einer Frau, deren monatliche Regelblutung andauert, sei ungültig.

3. Das bewußt vernachläßigte Gebet sei nicht nachzuholen.

4. Einer sich in der Regelblutung befindliche Frau, wäre es erlaubt die Kaaba zu umkreisen. Sie solle dafür keine Buße tun.

5. Man zähle die dreimalige Ehescheidung als einmalig. Jedoch bevor er dies behauptet hatte, äußerte er Jahre lang, dass die Übereinstimmung der gesamten Muslime nicht so ist.

6. Die Steuern, die nicht dem Religionsgesetz gemäß sind, wären denjenigen erlaubt, welche sie verlangen.

7. Man zähle die von Kaufleuten bezahlte Steuer zu den Armensteuern, selbst wenn es nicht so beabsichtigt wurde.

8. Das Wasser, in dem eine Maus oder derartiges Tier ertrunken ist, sei sauber.

9. Wer rituell unrein ist, dürfe in der Nacht freiwilliges Gebet verrichten, ohne die rituelle Ganzwaschung vorzunehmen.

10. Die Voraussetzung des Stifters sei nicht zu beachten.

11. Derjenige, der der Übereinstimmung der islamischen Gelehrten nicht folgt, sei weder ungläubig noch sündig.

12. ALLAH, der Erhabene, sei Stelle der Ereignisse und bestehe aus Äther.

13. Der heilige Koran sei in der Person ALLAHs, des Erhabenen, erschaffen.

14. Jedes Geschöpf sei ewig.

15. ALLAH, der Erhabene, müße Gutes erschaffen.

16. ALLAH, der Erhabene, habe einen eigenen Körper, wäre abhängig von Himmelsrichtungen und würde seinen Platz ändern.

17. Die Hölle sei nicht ewig und würde schließlich erlöschen.

18. Die Propheten seien nicht unschuldig.

19. Im Vergleich zu anderen Menschen habe der heilige Prophet, Friede sei mit ihm, keine Vorzüge. Es sei nicht erlaubt, mit der Vermittlung des heiligen Propheten zu beten.

20. Es sei sündhaft, nach Medina zu reisen, mit Absicht, den heiligen Propheten, Friede sei mit ihm, zu besuchen.

21. Ebenfalls sei es sündhaft, dorthin mit der Absicht zu reisen, um den heiligen Propheten um Fürbitte zu bitten.

22. Nicht die Worte der heiligen Thora und des heiligen Evangelium, sondern ihre Bedeutungen wären geändert worden.

Obwohl manche Gelehrten geäußert haben, dass die meisten von den obenerwähnten Angelegenheiten nicht die Worte von Ibni Tejmijje sind, hat jedoch keiner verneint, dass er behauptete, ALLAH, der Erhabene, sei von Himmelsrichtungen abhängig und bestehe aus Äther. Es ist jedenfalls übereinstimmend mitgeteilt worden, dass er umfangreiches Wissen hatte. Wer Wissen, Rechtswissenschaft besitzt, gerecht und gewissenhaft ist, sollte eine betreffende Angelegenheit, sorgfältig untersuchen und erst dann vorsichtig darüber urteilen. Besonders wenn man über einen Muslim urteilen muß, ob er glaubensabtrünnig, ungläubig ist und ob er hingerichtet werden soll, muß man gründlich untersuchen und äußerst vorsichtig handeln. Der Text aus dem Buch Fetâwel-hadîssijje (Nach den heiligen Hadithen Urteil fällen) von Ibni Hadscher-i Mekkî, Friede sei mit ihm, endet hier.

Heutzutage ist es Mode geworden, Ibni Tejmijje nachzuahmen. Man bestätigt seine irreführenden Schriften und druckt seine Bücher, besonders aber sein Buch Wâsıta. Dieses Buch besteht vom Anfang bis zum Ende aus seinen Gedanken, die mit dem heiligen Koran, mit den heiligen Haditen und mit der Übereinstimmung der gesamten Muslime nicht übereinstimmen. Dieses Buch stifet Zwietracht, Auseinandersetzung und Feindseligkeit unter den Lesern und verursacht, dass Brüder gegeneinander feindlich sind. Die Wahhabiten in Indien und die unwissenden Geistlichen in anderen Ländern, die von ihnen irregeführt wurden, erkennen Ibni Tejmijje als Führer an und nennen ihn “großer Religionsgelehrter” und “Scheich-ül Islam”. Seine verirrten Gedanken und Schriften nehmen sie als Glaube und Religion an. Um diese schreckliche Bewegung zu verhindern, die die Muslime teilt und den Islam innerlich vernichtet, sollte man die Bücher der Gelehrten der Sunna lesen, die sie ablehnen und beweisen, dass sie unrecht und irre sind. Eins von diesen Büchern, Schifâ-üs-sikâm fî-sijareti hajril-enâm (Heilung der Krankheiten durch den Besuch des heiligen Propheten), von dem großen Religionsgelehrten Takijjüddîn-üs-Subkî weist auf den Eigensinn von Ibnî Tejmijje hin und widerlegt seine verirrten Gedanken und hindert somit, dass sich diese Irrlehre ausbreitet.

 

Gelehrtheitsstufen nach der islamischen Rechtswissenschaft bzw. der Rechtsgelehrten

1. Absolute Religionsgelehrte: Sie dürfen nach vier islamischen Quellen (d.h. dem heiligen Koran, den heiligen Hadithen, der Übereinstimmung der Gelehrten der Sunna und den Urteilen der islamischen Rechtsgelehrten) Urteile fällen. Sie dürfen ihre eigenen Rechtsschulen gründen. So sind sie Gründer der vier rechten Rechtsschulen. i.B.: Müdschtechid-i Mutlak.

2. Religionsgelehrte für bestimmte Rechtsschulen: Sie dürfen nach vier islamischen Quellen und nach den Urteilen der absoluten Religionsgelehrten, in deren Rechtsschulen sie sich befinden, Urteile fällen. i.B.: Müdschtechid-i fil-Mes-heb.

3. Schriftgelehrte für Urteilsfällen: Diese Gelehrten dürfen nach den Urteilen der Rechtsschulgelehrten Urteile fällen. Jedoch sollen ihre Urteile mit denen der Rechtsschulgelehrten überein-stimmen. i.B.: Müdschtechid-i fil-Messele.

4. Schriftgelehrte für Urteilserklärung: Sie dürfen keine Urteile fällen, aber die Urteile erklären. i.B.: Eshâb-ı Tachridsch.

5. Schriftgelehrte für Überlieferungsunterscheidung: Sie dürfen nur die Überlieferungen für die Urteile unterscheiden. i.B.: Erbâb-ı Terdschich.

6. Schriftgelehrte für Anordnung der Überlieferungen: Diese Schriftgelehrten dürfen nur die Überlieferungen nach ihren Quellen anordnen. i.B.: Mukallid.

7. Schriftgelehrte für Überlieferungserklärung: Sie dürfen die Überlieferungen nicht voneinander unterscheiden, aber erklären. i.B.: Mukallîd.

 

Gattungen der islamischen Gelehrten

  1. Absoluter Religionsgelehrter: Gelehrter, der seine eigene Rechtsschulgründen darf i.B.: Müdschtehid-i Mutlak

  2. Religionsgelehrter: Gelehrter, der Urteile fällen darf. Ein Religions-bzw. Schriftgelehrter darf nur von einem Religions-bzw. Schriftgelehrten ein Zeugnis für Gelehrtheit bekommen und soll nach seinem Wissen handeln. Ein Religionsgelehrter muß zwanzig islamische Wissenschaften, achtzig İslamische Hilfswissenschaften beherrschen und außerdem die Sozial und Naturwissenschaften seiner Zeit so gut wissen, dass er den heiligen Koran auslegen kann. i.B.: Müdschtehid

  3. Gelehrter für Koranauslegung: Müfessir

  4. Hadithgelehrter: Muchaddis

  5. Gelehrter für Glaubenswissenschaft: Mütekellîm

  6. Gelehrter für Islamische Rechtswissenschaft: Rechtsgelehrter. i.B.: Fakich

  7. Gelehrter für Islamische Mystik, innerliche Erkenntnisse: Mutasawwıf.

Islamische Wissenschaften (Religionswissenschaften) bestehen aus zwei Teilen:

I. Islamische hohe Wissenschaften
II. Islamische Sprachwissenschaften

I. Islamische hohe Wissenschaften sind acht:

1. Wissenschaft für Koranauslegung: İlm-i Tefsîr
2. Hadithwissenschaft: İlm-i Hadîs
3. Methodik der Hadithwissenschaft: Usûl-i Hadîs
4. Glaubenswissenschaft: İlm-i Kelâm
5. Methodik der Glaubenswissenschaft: Usûl-i Kelâm
6. Rechtswissenschaft: İlm-i Fıkch
7. Methodik der Rechtswissenschaft: Usûl-i Fıkch
8. İslamische Mystik [İslamische Sittlichkeit]: Tassawwuf

II. Dazu gehörende Sprachwissenschaften sind zwölf:

  1. Morphologie: Sarf
  2. Syntax: Nachw
  3. Lexikologie: Lügat
  4. Textlinguistik: Metn-i Lügat
  5. Etimologie: İschtikak
  6. Wortbildung: İschtikak-ı kebîr
  7. Stilistik: İnschâ
  8. Redekunst: Bejân
  9. ästhetische Sinnlehre: Bediî
10. Semantik: Belâgat
11. Wortbedeutungslehre: Meânî
12. Kunst der literarischen Stil: Kitâbet

Zu diesen zwanzig islamischen Wissenschaften gehören achtzig Hilfswissenschaften.

 

Islamische Bezeichnungen für bestimmte Grußgebete bzw. rituelle Wünsche und Verehrungsäusserungen

Alejhis-selâm: Friede ALLAHs, des Erhabenen, sei mit ihm. (im allgemeinen für Propheten)

Alejhimüs-selâm: Pl. zu alejhis-selâm

Alejhis-selâtü wes-selâm: Friede und Segen ALLAHs, den Erhabenen sei mit ihm. (für Propheten)

Kuddise sir-ruch: Möge seine Stellung heilig sein. (für Geistliche)

Dschel-le dschelaluch: Erhabenheit und Heiligkeit gehört zu ALLAH, dem Erhabenen.

Rachimehullach: Segen ALLAHs, des Erhabenen, sei mit ihm. (für Geistliche)

Rachmetullachi alejch: Segen ALLAHs, des Erhabenen, sei mit ihm. (für Geistliche)

Radijallahü anh: Wohlgefallen ALLAHs, des Erhabenen, sei mit ihm. (für einen Gefährten des heiligen Propheten)

Radijallachü anhüm: Wohlgefallen ALLAHs, des Erhabenen, sei mit ihnen. (für Gefährten des heiligen Propheten)

Radijallahü anha: für eine Moslime, die den heiligen Propheten gesehen hat.

Sallallahi Alejhi we Sel-lem: Friede und Segen ALLAHs, des Erhabenen, sei mit Ihm. (für den heiligen Propheten)

Abkürzungen für rituelle Wünsche:

F.s.m.i: Friede sei mit ihm.

F.u.S.s.m.i: Friede und Segen sei mit ihm.

M.s.S.h.s: Möge seine Stellung heilig sein.

M.i.S.h.s: Möge ihre Stellung heilig sein.

Anmerkung: rituelle Wünsche sollten als islamische Bezeichnungen ausgesprochen werden.

 

Glossar

– A –

ALLAH: der einzige Gott, der alleinige Schöpfer. Es gibt keinen Gott außer ALLAH, dem Erhabenen. ER hat acht ständige und sechs persönliche Eigenschaften.

Die ständigen Eigenschaften (i.B.: Sifat-i Subûtijje) sind:

Unsterblichkeit: hajj

Allmacht: kâdir

Hören: semi’

Sehen: bassar

Allwissenheit: ‘alîm

Sprechen: mütekellim

Erschaffen: hâlik

Wille: mürîd

Die persönlichen Eigenschaften (i.B.: Sifat-i Sâtijje) sind:

Unendliches Wesen: Wüdschud

Existens ohne Anfang: Kıdem

Existens ohne Ende: Bekâ

Einigkeit: Wachdânijjet

Unähnlichkeit: Muhalefetun-lil-hawâdis

Selbständigkeit: Kıjâmun bi-nefsihî

ALLAH, der Erhabene: ALLAHü teâlâ

abbasidisch: abbâssî

Abbasiden: Abbâssî

Abendgebet: Salât-ul-maghrib

Abgott: Sanem

Abweichung:Bid’at

Absicht: Nijjet

absoluter Religionsführer: absoluter Religionsgelehrter, der seinen Schülern den rechten Weg zeigt. i.B.: Mürschid-i kâmil

absoluter Religionsgelehrter: Gattungen der islamischen Gelehrten

Agent: Dschâsus

ahnunglos: ghâfil

Almosen: Sadaka

Amen: Âmin

Armensteuer: Sekat

Anbetung: İbâdet

Andacht: Sikr

Anhänger der Gefährten des heiligen Propheten Muhammed und deren Nachfolger: Tâbi'în und Tebe-i Tâbi'în

Anhänger der Sunna (=Sunniten): Muslime, die auf dem Weg des heiligen Propheten Muhammed und seiner Gefährten sind. Sunniten gehören je einer der vier rechten Rechtsschulen. i.B.: Echl-i Sünnet wel-Dschema'at

Anhänger der Irrlehren: welche, die vier rechten Rechtsschulen ablehnen. Echl-i Bid'at

Anhänger falscher Sekten: Echl-i Bid’at

Anhänger der Irrlehren: Echl-i Bid’at Verirrte

Anhänger der roten Sekte: Nebensekte des Schiismus. türkische Bezeichnung: Kisilbaschlik

Apostel: Hawâri

Armut: Fakr

Armut und Not: Fakr-ü-sarûret

Asîmet: Durchführung der rituellen Handlungen, die dem Ich schwerfällt.

asketische Frömmigkeit: Süchd

Astronomie: İlm-ül Felek

Astronom: Felekî

Auferstehung nach dem Weltuntergang: s-ü bâdel mewt

Aufschub: Têchir

Aufstand: İssjân

Auslegung: Tewil

Anvertrautes: Emânet

– B –

Bedeutungslehre: Belâgat İslamische Wissenschaften

befristete Ehe: Nikach-ül müt’a

Behaismus: ein Irrweg, der aus dem Islam völlig ausgetreten ist.

Beobachtung: Müschâchede

Bereuen: Nedâmet

Bescheidenheit: Tewâdu’

Beschützer der Sunna: Muchji’s-Sünnet

Beute: Ghanimet

Bibel: das von der Christenheit als heilig anerkannte jedoch von Menschen zusammengestellte bzw. verfasste Buch, das aus Altem und Neuem Testament besteht.

Bittgebet: Münadschaat

Bosheit: Scher

Bürste aus Zahnbürtenbaum: Miswak

Bußgelöbnis: Tewbe

Beschneiden: Hitan

Bismil-lâhir-rachmânir-rachîm: Im Namen ALLAHs, des Erbarmes, des Allbarmherzigen

– C –

Christentum: Nasranijjet

Christ: Nasrânî, Nazaraner

– D –

Dank: Schükr

Dankgebet: Salât-üsch-Schükr

Diener: Abd z.B.: Abdullah dh. Diener ALLAHs

Dogma: Akîde

Dreieinigkeit: Tess

Dschichâd: 1) Glaubenskrieg bzw. kampf, der von einem islamischen Staat gegen einen nichtislamischen bzw. glaubensabtrünigen Staat geführt wird, der den Islam angegriffen hat. 2) Glaubenskampf, der von Gläubigen gegen ihr Ich geführt wird, damit sie zu rechtschaffenen Muslimen werden. 3) Glaubenskampf, der von Gläubigen gegen Ungläubige nicht mit Waffen, sondern mit Massenmedien geführt wird, um den Islam zu verteidigen.

– E –

Effendi: offizielle Anrede für Geistliche und vornehme Herren.

Ehebruch: Sinâ

Ehebrecher: Sâni

eine für jeden verbindliche (unentbehrliche) Verpflichtung: fard-ı ajn

eine für bestimmte Personen verbindliche Verpflichtung: fard-ı kifâje

Einheitsbekenntnis: Kelime-i Tewhid: Lâ ilâche illâllah.

empfohlene Vorschrift: eine Anbetungsart, deren Durchführung empfohlen ist. i.B.: Müstehab oder Mendub

Engel: Geschöpfe, die aus dem Glaubenslicht erschaffen und unschuldig sind. i.B.: Melek, Pl.: Melâike

Engel des Throns des Erhabenen: Hamele-i Arsch

erforderlich: eigenschaftliche Bezeichnung einer Verpflichtung, die (nach der Sunna) erforderlich ist. i.B.: sünnet

erforderliche Verpflichtung: Sunna, Bezeichnung einer Vorschrift, deren Ausführung erforderlich ist. i.B.: Sünnet

erforderliches Gebet Gebet

Ergebung:Tewekkül.

Erklärung: Scherch

Erlangen: Kesb

Erläuterung: Scherch.

Erhabenheit: eine Eigenschaft ALLAHs, des Allmächtigen: ALLAH, der Erhabene i.B.: ALLAHü teâlâ.

erlaubt: helâl

Erlaubtes: Helâl.

Eroberung: Fetch

Evangelium: das heilige Buch, das dem heiligen Propheten Jesus herabgesandt und dessen Original nachher von Menschen verändert wurde. i.B.: In-dschil

ewiges Unglück: Helâket-i ebedijje

– F –

Fachmann: Mütechassıs

Familienangehörige des Propheten Muhammed: Echl-i Bejt. Angehörige des heiligen Propheten. Nachkommen des Propheten

Fanatiker: Muteassıb

fanatisch: muteassıb

Fanatismus: Taassub

Fanatismus der Unwissenheit: Hamijjet-i Dschachilijje

Fasten: Sawm.

Fastengebet: Salât-üt Terâwih

Fastenmonat: Ramadan

Fâticha: Erste Sure des heiligen Korans

Feindschaft: Adâwet

Feinheit: Serâfet

Festgebet: Gebet

Fetwa: Rechtsgutachten nach dem Religionsgesetz

Feuranbeter: Medschussî

Finsternis: Sulmet

Freiheit: Hür-rijjet

Freimaurer: Masson

Freitagsgebet: Salât-ül-Dschum’a Gebet

Freitagspredigt: Hutbe, ein Teil des Freitagsgebets

freiwilliges Gebet: eine Anbetungsart, deren Ausführung freiwillig ist. i.B.: Nâfile Gebet

Frieden: Sulch

fromm: sâid

fromme Tat: Taat

Frömmigkeit: Takwâ

Führer der Gläubigen: Emîr

– G –

Gabe: Nimet, ichsân

Gabriel: Erzengel. i.B.: Dschebrail

Gebet: Salât, Dua. Bittgebet: Münâdschât. Gebetssprechen: Dua. Gebetsverrichten:Akim-üs-Salât: unentbehrliches Gebet(verrichten): Salât-ül-fard. nötiges Gebet(verrichten): Salat-ül-wadschib. erforderliches Gebet(verrichten): Salât-ül-sünnet. freiwilliges Gebet(verrichten): Salât-ül-nâfile. Morgengebet: Salât-ül-fedschr. Mittagsgebet: Salât-ül-Suhr. Nachmittagsgebet: Salât-ül-asr. Abendgebet: Salât-ül-Maghrib. Nachtgebet: Salât-ül-’İscha. Freitagsgebet: Salât-ül-Dschum’a. Freitagspredigt: Hutbe-tûl-Dschum’a. Dankgebet: Salat-üsch-Schükr. Totengebet: Salât-ül-Mejjit. Festgebet: Salât-ül-İjd. versäumtes Gebet: Salat-ül-Kadhâ

Gebetsruf: Esan

Gebetswaschung: Wudu’ rituelle Waschung

Gebot: Emr

Gebote ALLAHs, des Erhabenen bekannt machen: Emr-i bil-ma’rûf

Gefährten des heil. Propheten: Sahâbe oder Eshab-ı Kirâm

gefallen: schechid Märtyrer

Geheimnis: Sır. Geheimnisse: Esrâr

Gehorsam: İtaat

Geister: Dschinn

geistig: mânewî

Geistlicher: Imam, Hodscha, Mufti

Gelehrter: Âlim

Gelehrte des isl. Rechts: Ulema-i Fikchijje

Gelehrte der Anhänger der Sunna [Gelehrten der Sunna]: Ulema-i Echl-i Sünnet

Gemeinschaft des heil. Propheten: Ümmet-i Muhammed

Gemeinschaftsgebet: Salât-ül-Dschemaa’t

Genesung: Schifa

gerecht: hak

Gerechtigkeit: Adâlet, Hakkânijet

Geschenk: Hedijje

Geschlechtsteile, [Schamteile]: Sewetejn

Geständnis: İ’tiraf Pl.: İ’tirâfat

Gewissen: Widschdan

Gewißheit: Jakîn

Gewohnheit: Âdet

Glaube: Îmân

Glauben: İ’tikad

Glaube und Tat: Îman wel Amel

Glaubensabtrünniger: Mürted

Glaubensfeind: Aduwed-dîn

Glaubensbekenntnis: Kelime-i Schechadet: Eschhedü ella
ilâche il-lallah we esch-hedü en-ne Muhammeden abduhû we resûlüch.

Glaubensfreiheit: Hür-rijjet-i dîn

Glaubensgebet: Amentü

Glaubenslicht: Nur; Nûr-ül-Îmân

Gläubiger: Mu'mîn

Gläubige: mu’minûn

Glaubenskampf: Dschichad

Glaubenskämpfer: Müdschâchid Dschichad

Glaubenswissenschaft: İlm-i Kelâm

Glück: Seâdet

Glücksspiel: Kimar

Gnade: Inâjet

Gott: İlach, Mâbud

Götzendiener: Müschrik

Götzendienst: Schirk

gültig: mu'teber

Grabmal: Kabir

Grausamkeit: Sulm

Großen der isl. Mystik: Ulemâ-i Tasawwuf

– H –

Hadith(e): heilige Erklärung des heiligen Propheten Muhammed . i.B.: Hadîs-i Scherif, Hadîs-i Nebewî

Hadis-i kudsî: heiliger Spruch von dem heiligen Propheten, dessen Sinn von ALLAH, dem Erhabenen, ist.

Handlung: 'Amel Tat

Häretiker: Mülhid

Haschr: Auferstehung

Hasret: Sankt; St.: Hz.

heilig: kudsî

heilige Auswanderung von Mekka nach Medina: Hedschra, Hidschra (Hidschret), die 632 n.Chr. stattfand.

Heilige (r): Weli

Heilige (Pl.): Ewlija

heiliger Kampf: Glaubenskampf Dschichâd

heiliger Vers: Ein Satz oder einige Sätze des heiligen Korans. i.B.: Âjet. Der Koran besteht aus 6236 heiligen Versen.

himmlische Bücher: Kutüb-i Semawîjje

himmlische Führung: Rechtleitung i.B.: Hidajet

Hochachtung: Ichtiram

Hochmut: Kibir

– I –

Ich, das; –(s) / –(s): Nefs

İmam: 1) Rechtsschulgründer. 2) Religionsgelehrter, der Urteile gefällt hat. 3) Vorbeter, Hodscha. 4) Emîr

Intelligenz [Verstand]: Sekâ

irdisch: dünyewî Ggs.: jenseitig: uchrewî

Irrgläubige: Anhänger der Irrlehren. i.B.: Echl-i Bidat Verirrte.

islamische Wissenschaften: Ulum-u İslâmijje. islamische Wissenschaften

islamische Hochshule: Medresse Pl. Medâris

islamischer Rechtsgelehrter: Müftî; Fakich

Inschrift: Kitâbet

islamische Mystik: innerliche Erkenntnisse i.B.: Tassawwuf

islamische Welt: Âlem-i İslâm

islamisch regiertes Land: Dar-ül İslâm

– J –

Jenseits: Âchiret

jenseitig: uchrewî. Ggs. irdisch: dünyewî

Jesus: der heilige (vorletzte) Prophet, dem das heilige Buch Evangelium herabgesandt ist., i.B.: Hasret-i Îsâ

Jewm-il Kijamet: 1) Tag des Weltuntergangs, 2) Tag der Auferstehung

Jüngster Tag [Tag der Auferstehung]: Jewm-il-âchiret.

Jerusalem: Kudüs

– K –

Kaaba: Kâbe; Heilige Moschee in Mekka

Kalif: Hâlife

Kalifat: Hilâfet

Ketzer: Sındık

Kijamet: 1) Weltuntergang, 2) Auferstehung

Kirche: Kenisse

kleine Moschee: Mesdschid

Knecht: Abd

Koran: das heilige Buch, das dem heiligen Propheten Muhammed herabgesandt wurde. i.B.: Kur'an. der heilige Koran: Kur'an-ı Kerîm.

Koranauslegung: Tefsir-i Kur’an. Koranauslegunsgbücher; z.B.: Tefsir-i Bejdawi, Tefsir-i Mas-hâri usw.

Koranexemplar: i.B.: Mushaf

Koranvers: Âjet; Pl. Âjât

körperlich: maddî, maddeten

– L –

Leichnam: Dschena-is

Liebe und Zärtlichkeit: Schefkat

Lobpreisung: Tesbich

– M –

Machscher: Versammlungsort am jüngsten Tag

Märtyrer [Gefallene]: Schechîd

Messias: Mechdî

Minarett: Minare

Minister: Wesir

Ministerpräsident: Wesîr-i â’sam, persisch: Sadr-ı â’sam

Mitgift: Mechr

Mittagsgebet: Gebet

Mittel: sıta

Mitleid: Merchamet

Morgengebet: Gebet

Moschee: Dschamii

Mufti: islamische Rechtsgelehrter, der Gutachten abgibt.

Muhammed: der letzte heilige Prophet, der die letzte Religion, den Islam, verkündet hat.

Muslim [Moslem]: Müslim, [tür. B.: Müsliman] Pl.: Muslimîn

Mutaschabihat: Symbolische heilige Verse

– N –

Nachahmung: Taklîd

Nachkommen des Propheten: Echl-i Bejt

Nachtgebet: Gebet

Nachmittagsgebet: Gebet

Nation: Millet

Nebî: Prophet, dem kein heiliges Buch herabgesandt wurde Ressul

nichtislamisch regiertes Land: Dar-ül Harb

Nichtmuslim: Ghajri Müslim

Nosairier: extremistische Schiiten in Antakya und nord Syrien. i.B.: Nusairî Schiismus.

Notfall: Sarûret

nötig: eigenschaftliche Bezeichnung einer Verpflichtung, die nötig ist; i.B: wâdschib

nötiges Gebet: Gebet

– O –

offenbar: sâchir Ggs: bâtın: verborgen

omaijadisch: emewî

Omaijade: Emewi

Opferfest: ein religiöses Fest, an dem die Verpflichteten je ein Opfertier schlachten und ein Drittel vom Fleisch der Opfertieren den Armen verteilen.

Opposition: Muchalefet

Orden: Tarîkat

Ordensanstalt: Sâwije türk. Bez.: Tekke

– P –

Päderastie (Homosexuelität): liwâta

Partisan: Komitadschi

Person: Sât

Pilger: Hadschi

Pilgerfahrt: Hadsch

Predigt: Waas

Prophet: Gesandter ALLAHs, des Erhabenen, der den Menschen die Gebote und Verbote des Erhabenen verkündet. Die Eigenschaften der Propheten sind sieben: 1. Vertrauenswürdigkeit: Emânet. 2. Treue: Sıdk. 3. Gerechtigkeit: Adâlet. 4. Unschuld: İsmet. 5. Genie: Fetânet. 6. Prophezeiung: Tebligh. 7. Sicherheit vor dem Verlust der Prophetenschaft: Emn-ül asl.

– R –

Ramadanfest: Fest, das gleich nach dem Fasten gefeiert wird, es dauert drei Tage.

Rasse: ırk, kawm

Rat: Nassihat

Raub: Ghasb

Rebell: Schakî, ‘Âsî

rebellisch: schakî

Recht: Hak

recht: hak

rechte Religion: Dîn-i Islam

Rechtmäßiges: Halâl

rechtmäßig: helâl

Rechtleitung: Hidajet himmlische Führung

rechtschaffener Muslim: Sâlich

Rechtschaffenheit: wodurch man alles aufrichtig und nur um das Wohlgefallen ALLAHs, des Erhabenen, tut. i.B.: İchlâs

Rechtsschule: Mesheb

Rechtsschulgründer: die vier absoluten Religionsgelehrten, die ihre eigene Rechtsschulen gegründet haben.

Rechtswissenschaft: Fıkch (= İlm-i Fıkch)

reif: kâmil

rein: tâhir

Reinheit: Tahâret. Ggs: Nedschaset

Reka: Gebetseinheit. i.B.: Rekâ

Religion: Dîn

Religionsgemeinschaft: Ümmet

Religionsgelehrter: Müdschtehid Gelehrtheitsstufe

Religionsgesetz: Scheriat

Religionslosigkeit: Küfr

Religionsführer: Ein Religions-bzw. Schriftgelehrter, der seinen Schülern den rechten Weg zeigt. isl. Bez.: Mürschid, Imâm

Religionsgelehrter: Gattungen der islamischen Gelehrten

Religionswissenschaften: Ulum-ud-dîn

Ressul: Prophet, dem ein heiliges Buch herabgesandt wurde.

Ressulullah: der heilige Prophet (Muhammed).

richtiger Weg: Sırat-ı müstakîm, Tarîk-i müstakîm

Richtung nach Kaaba: Gebetsrichtung. i.B.: Kıbla

rituelle Waschung (Gebetswaschung): Abdest, Wudu’

rote Nebensekte: eine Nebensekte des Schiismus. türkische Bez.: Kisilbaschlik Schiismus.

Ruchsat: Durchführung der rituellen Handlungen, die einem nicht schwer sind. Ggs:Asîmet

Ruhe: Sükûn

Rückschrittlichkeit: İrtidscha

rituelle Ganzwaschung: Ghasl

– S –

Sankt: (Abk.: St.): Hasret-i (Abk.: Hz.)

Satan: Schejtan

Schah: Schach

Schamteile [Schandteile]: Awret Machalli

Scheinheiligkeit: Takijje

Scheich-ul-Islam: höchste Autorität hinsichtlich der Religion i.B.: Schejch-ül İslam

Scheriat [Scharia]: das Religionsgesetz

Scherif: Nachkomme von St. Hassen, dem Enkel des heiligen Propheten Muhammed. Pl. Scherifs= Scherâfet

Schiismus: Irrlehre, die von einem Juden namens Abdullah bin Sebe aus Jemen im 7. Jahrhundert gegründet und in folgenden Jahrhunderten von den als schiitische Gelehrte erscheinenden Juden bis heute gelenkt wurde. Schiismus bestehen aus 18 Sekten. i.B.: Schia

Schiit: Anhänger des Schiismus. i.B.: Schi’î

schiitisch: eigenschaftliche Bezeichnung des Schiismus. i.B.: schi’î

Schöpfer: Chalık, Rabb

Schreibengel: Kiramen Kâtibin

Schriftbesitzer: Echl-i Kitâb (Juden und Christen)

Schriftgelehrter: Gelehrter an einer von den sieben Gelehrtheitsstufen. Ein Schriftgelehrter soll dazu gehörende Wissenschaften und alle islamische Sprachwissenschaften beherrschen i.B.: ‘Âlim Gelehrtheitsstufen

Seelenheil: Nedschat, Selâmet

seelisch: rûchî

Sejjid: Nachkomme von St. Hussejn, dem Enkel des heiligen Propheten Muhammed; Pl. Sejjids: Sijâdet.

Sekte: Firka

Sekte İsmailijje: eine Nebensekte des Schiismus, der auch unter den Namen Batinijje und Sebijje bekannt ist. Schiismus.

selig: merchum

Sıdk: Treue

Sıddık: 1) im höchsten Grade wahrheitsliebend. 2) Beiname des 1. Kalifen Ebû Bekr. (Ebû Bekr-i Sıddık)

Sındık: Ketzer, Glaubensfeind, der den Islam innerlich zerstören will.

sinngemäß: meâlen

sinnlich: schechewî

Sittlichkeit: Achlâk, (Achlakijjat)

Sittsamkeit: sn-ü Achlâk

Spion: Dschâsus

Stiftung: Wakf

Sunna: 1) Lebensgewohnheiten des heiligen Propheten Muhammed, Weg der Sunniten.
2) zweite islamische Quelle. 3) heilige Erklärungen des heiligen Propheten, Hadithe, die den heiligen Koran auslegen. 4) das Scheriat d.h. der Islam.

Sunnit: Anhänger der Sunna. Pl. Sunniten i.B.: Echl-i Sünnet

Sunnitentum: Echl-i Nedschat Weg der Sunna

sunnitisch: sünnî

Sünde: Senb, Fısk. türk. Bz.: Günach

sündig: Senbijun, fâsık

Sünder:sık.

– T –

Talar: Dschübbe

Tat: Amel

Tempel: Mabed

Testament: Wassijjet

Teufel: Satan

teuflerisch: schejtânî

Thora: das heilige Buch, das dem heiligen Propheten Moses
herabgesandt und dessen Original nachher von Menschen verändert wurde. i.B.: Tewrat.

Tod: Mewt

Totengebet: Salat-ül-Dschenase

Treue: Sadâkat, Sıdk

– U –

Überlieferung: Rîwajet

Unachtsamkeit: ghaflet

Übereinstimmung der Gelehrten der Sunna: Idschma-i Ümmet Gelehrtheitsstufen

unerwünscht: mekruch

unerwünschtes: Mekruch

ungläubig: nicht an ALLAH, den Erhabenen glaubend. i.B.: kâfir. Ggs. gläubig; i.B.: mü'min

Universität: Dar-ül-fünun

unentbehrlich: fard

unentbehrliche Verpflichtung: Bezeichnung einer Vorschrift, deren Ausführung unentbehrlich ist. i.B.: Fard

unrein: nedschs

Unreinheit: Nedschaset

unschuldig: mâ’sum

Unsittlichkeit: Sû'i Achlâk

Unterdrücker: Sâlim

untersagt: haram

Unwissende: Dschâchil

Unwissenheit: Dschâchilijje, Dschechl

Urteilfällen: Idschtihâd Gelehrtheitsstufen

Urteile der islamischen Gelehrten: Kıjâs-ı Fukachâ Gelehrheitsstufen

– V –

Verbot: Haram

verboten: haram

Verbote ALLAHs, des Erhabenen, bekannt machen: Nechj-i anil münker

verderbend: müfsid

Verderbnis: ifsâd

Verdienst: Sewâb

Verbrechen: Hatijet

verflucht: mel’un

Vergeltung: Kıssas

Verirrte: Anhänger der Irrlehren. i.B.: Echl-i Bid'at

Verleumdung: Iftira

Verleumder: Müfteri

Vernunft: Akl

Verstand: Sekâ

Verräter: Hâin

Verschleierung: Tesettür

versäumtes Gebet: Gebet

Vorbeter: Imâm, Hodscha

– W –

Wahrheit: Hakîkat

Wahhabismus: Irrlehre, die durch den britischen Spion Hempher geplant und 1150 (1738 n.Chr.) gegründet und von britischen Regierungen mit jüdischen Hinterhältigkeiten und Methoden geistig und materiell bis heute unterstützt wurde. i.B.: Wechhabijje.

Wahhabit: Anhänger des Wahhabismus. i.B.: Wechhâbî

Weltuntergang: Kıjamet

Wille: irade

Wissenschaft für Koranauslegung: İlm-ül Tefsir

Weg der Sunna: Tarik-i Echl-i Sünnet wel-Dschema’at

Wohltat: Hajrat, Hassene

Wohltäter: Sâhib-ül Hajrat

– Z –

zulässig: dschâis; mubach

Zwang: Dschebr

Zwietracht: Fitne

Zionist: Sijonist

 

 

Der heilige Prophet teilte mit: “ALLAH, der Erhabene liebt jene Person sehr, die ihre Religion lernt und andere lehrt. Lernt eure Religion von islamischen Gelehrten!”

Wer keinen echten Gelehrten findet, der soll aus den Büchern der Gelehrten der Sunna lernen und versuchen diese Bücher zu verbreiten. Ein Moslem, der rechtschaffen und gelehrt ist und rechtmässig handelt, wird islamischer Gelehrter genannt. Wer sich als Gelehrter vorstellt, aber eine dieser Eigenschaften nicht besitzt, wird schlechter Geistlicher, Fanatiker genannt. Der islamische Gelehrter ist Hüter der Religion. Der Fanatiker dagegen ist Helfer des Satans.[1]
____________________

[1] Die Wissenschaft, die man erlernt aber nicht beabsichtigt damit rechtschaffen zu handeln, nützt einem nicht

 

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