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INHALT | ISLAMISCHE SITTE |
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Ihlâs Stiftung Band – 6 | ||||
142 — Befinde dich immer auf Süchd und Takwa. Jachja ibni Muas (gest. 258 in Nischabur) hat gesagt: Süchd heißt den Weltlebensglanz verlassen. Denn unser heilige Prophet teilte mit: (Den Weltlebenglanz zu lieben ist der Anfang aller Fehler. Wer sich vor weltlichem Glanz hütet, ist Süchdbesitzer (bzw. Süchdbesitzerin). 143 — Der heilige Prophet, Geliebter ALLAH’s, des Erhabenen, gab bekannt: (Meine Gemeinschaft liebt drei Dinge, aber diese Drei gehören nicht zu ihnen!: 1) Die Seele am Leibe. 2) Das Vermögen. 3) Das weltliche Leben). [Dunja (Erde bzw. Welt) ist ein arabisches Wort. In der Natur heißt es im arabischen “nah”. Die Erde ist näher als der Mond, die Sonne und die Sterne. Daher nennt man die Erde “Dunja”. Die Zeitdauer vor dem Weltuntergang wird irdisches Leben und die Zeitdauer nach dem Weltuntergang jenseitiges Leben genannt. Das Vordere ist näher als das Letztere. In der Religion bedeutet das Wort Dunja “das Boshafteste”. Dinge, die Unglauben verursachen, Verbote, Unerwünschte gelten als “Dunja”. Wenn die Zulässigen hindern, die islamischen Verpflichtungen zu befolgen, gelten sie auch als “Dunja”. Liebe heißt Vergnügen an jemandem haben. Wenn man jemanden liebt, vergisst man ihn niemals. Die Stellung der Liebe ist im Herzen. Gemüt ist eine Kraft, die sich im Herzen befindet. Das Gemüt nennen wir zugleich Herz. Das eigentliche Herz besteht aus Muskeln. Durch Vernunft kann man etwas lernen. Vernunft ist die Begabung unseres Gehirns. Unglauben, Verbote und Unerwünschtes zu mögen verursacht Unglauben. Oder unentbehrliche und erforderliche Vorschriften nicht zu mögen verursacht Unglauben, d.h. Welt (Dunja). Um Moslem zu sein, darf man keine Liebe zur Welt haben. Wer keine Liebe zur Welt hat, wird rechtschaffener Muslim genannt. Fenâ-fillach heißt jede Liebe, außer die Liebe zu ALLAH, den Erhabenen aus dem Herzen zu verjagen. Einer, der diese Ehrenstelle erreicht, heißt Heiliger. Ein Heiliger handelt sowohl bei rituellen als auch bei weltlichen Angelegenheiten durch seine Vernunft. Bei seinen Handlungen macht er keine Fehler. Aber die weltlichen Dinge wirken nicht auf sein Herz. Ein Herz, das sich mit weltlichen Dingen beschäftigt, ist krank bzw. unrein. Ein reines Herz bedeutet, sich von weltlichen Dingen befreit zu haben. Ein unreines Herz ist seelisch krank. Um sich von der seelischen Krankheit zu befreien, muss man rituelle Vorschriften befolgen und ALLAH’s, des Erhabenen, öfters gedenken und die Liebe zu IHM im Herzen haben. Die Unterhaltung mit einem Religionsführer oder das Lesen dessen Bücher erleichtert die Behandlung der seelischen Krankheit. Diese Unterhaltungen oder diese Bücher verursachen sowohl diesseitiges als auch jenseitiges Glück. Die Unterhaltungen bzw. die Bücher, welche nicht zu dieser Behandlung nützen, verursachen das Unglück. Es versteht sich von selbst, dass solche Unterhaltungen und Bücher unecht und daher schädlich sind.] Rechtsmäßig erworbene Güter, deren Armensteuer bezaht werden, gelten nicht als weltliche Dinge. Das Eigentum aber gehört dir nicht. Es gehört nach deinem Tod deinen Erben. Das weltliche Leben dagegen verlierst du durch deinen Tod und du wirst mit deinen Sünden bleiben. 144 — Dass der Mensch ein langes Leben und Reichtum besitzt, ist eine Versuchung ALLAH’s, des Erhabenen. Der heilige Prophet gab bekannt: (O Eba Hürejre! Erwarte nichts von niemandem außer ALLAH, dem Erhabenen! Bedanke Dich bei ALLAH, dem Erhabenen! Bitte ALLAH, den Erhabenen darum, was Du wünschest! Die Gewohnheit ALLAH’s, des Erhabenen, ist es, dass ER alles unter einem Grund erschafft. Um etwas besitzen zu können, muß man dessen Grund geltend machen und darauf warten, dass ALLAH, der Erhabene es erschafft. Daraus besteht das Gottesvertrauen). Wenn alle Wesen auf der Erde und in den Himmeln zusammenkämen, könnten sie dir nicht schaden, ehe ALLAH, der Allmächtige, es will! Im fünften Band des Buches Fetawa-ji Hindijje auf Seite 379 wird erwähnt: Im Falle des Erdbebens muß man aus dem Haus ins Freie gehen. Als der heilige Prophet, Friede sei mit ihm, an einer geneigten Mauer schnell vorbei lief, fragten Seine Gefährten: “O Prophet ALLAH’s, des Erhabenen! Fliehst Du vor dem Schicksal ALLAH’s, des Erhabenen! “Er erwiderte: “Ich fliehe vor dem Schicksal ALLAH’s, des Erhabenen, zu SEINEM Schicksal! 145 — Du sollst im Grabe den verhörenden Engeln wie folgt antworten: Mein Schöpfer ist ALLAH, der Erhabene. Mein Prophet ist St. Muhammed, Friede sei mit Ihm. Meine Religion ist Islam. Mein heiliges Buch ist der heilige Koran. Meine Gebetsrichtung (Kıble) ist die heilige Kaaba. Meine Rechtsschule im Glauben ist die der Anhänger der Sunna. Meine Rechtsschule im Verhalten ist die des Gelehrten St. Imam-ı Âsam Ebu Hanife. [Am Tage des Jüngsten Gerichts werden die Menschen mit den Namen der Rechtsschulgründer gerufen; Z.B: wird angesprochen: “Kommt, o Hanefiten! Kommt, o Sunniten!” Das steht in dem 71. heiligen Vers der Sure Isrâ, die in der Koranauslegung namens Rûhül bejan erläutert wird.] Lerne diese von nun an und lehre sie auch deine Kinder. Reinige deinen Körper, indem du ehrlich erworbenes ißt und dich vor verbotenen Dingen schützest. Reinige dein Herz, indem du keinen Gläubigen grollst und keine böse Meinung von Menschen hast. Und reinige deine Seele, indem du im heiligen Fastenmonat fastest, und gegen dein Ich kämpfst und indem du nicht lügst, nicht verleumdest, keine üble Nachrede führst und nicht sinnlos sprichst. Es ist unerlaubt, zu lügen, zu verleumden, üble Nachrede zu führen und sinnlos zu sprechen. Du musst wissen: wer nicht sinnlos spricht, dessen Glaube wird beleuchtend. Du sollst kein verbotenes Ding halten, zuhören, sprechen und essen. Du sollst auf kein verbotenes Ding blicken und zur keinen verbotenen Stelle gehen. So sollen alle Organe von dir keine Beziehung mit verbotenen Dingen haben, damit du deine Heilung findest. Sonst gehst du zugrunde. Wenn du absichtlos auf ein verbotenes Ding blickst, so ist es keine Sünde. Aber es ist Sünde, wiederzublicken. Wenn man zufällig solch etwas sieht, muss man seinen Kopf in eine andere Richtung wenden. 146 — Wenn du diese Ratschläge von mir nicht vergisst und dich demgemäß verhaltest, wirst du bei ALLAH, dem Erhabenen, vor den Propheten und Engeln und unter allen Menschen verehrt. UNTERSCHIEDLICHE KENNTNISSE Im fünften Band des Buches Fetâwâ-ji Hindijje auf Seite 350 steht: (Es ist eine erforderliche Verflichtung, daß Männer und Frauen Gräber besuchen. Man muss am Grab und zu Hause den heiligen Koran rezitieren und dessen Verdienst den Verstorbenen schenken und für sie beten. Es ist eine christliche Gewohnheit, das Grab zu streicheln, zu küssen. Man darf den Grab seiner Mutter bzw. seines Vaters küssen. Es ist eine unerwünschte Handlung im Friedhof Grabmal zu bauen. [Es ist kein Unglauben, wie Wahhabiten behaupten.] Es empfielt sich, auf dem Grab Rosenstrauch bzw. andere Blumen zu pflanzen. Es ist verboten, zu tanzen, sich zu drehen, heutige Gebetshymnen zu rezitieren, wie die Angehörigen der Dewischorden von heute es tun. Es ist auch verboten, diesen zu zuschauen. Ebenso ist es eine verbotene Handlung, dass sie Musikinstrumenten spielen. Es ist zulässig, bei einer Hochzeit, an Festtagen, auf dem Weg zur Wallfahrt und in dem Kriegszustand Tamburin, Pauke und Schelle zu schlagen. [Deutlich steht in den Büchern Hadîka und Berîka wie folgt: Es ist unerlaubt, dass man dem Gesang der nicht nahe verwandte Frauen bzw. Mädchen zuhört und Massenmedien zu zuhören bzw. zu folgen, die die Religion verachten. Gegen die Verbote verstoßen, Gebete geringschätzen, Sinnenlust, Ehebruch und Rebellion, Hass und Feindschaft unter Mitbürgern anfeuern und Musikinstrument spielen ist verboten. Dass es auch verboten ist, solche Massenmedien zu Hause zu halten, wird in diesen beiden Büchern mit Begründung erläutert. Es ist nicht zulässig, Mittel, die sowohl Sünden als auch Wohltaten verursachen können, zu Hause zu halten.] Es ist eine unentbehrliche Verpflichtung, wenigstens so viel zu essen und zu trinken, um leben zu können. Eine erforderliche Verpflichtung ist es, Medizin zu benutzen, um gesund zu werden. Unter keinen Umständen darf man Menschen- und Schweinefleisch essen; es ist verboten. Man darf Frauenmich als Heilmittel trinken; es ist zulässig. Als Medizin darf man Wein, Urin, Blut und Aas benutzen, vorausgesetzt dass es von einem muslimischen Arzt empfohlen wird. Aber Igel- und Schlangenfleisch darf man nicht essen. Es ist zulässig, dass Frauen und Männer Kauharz kauen. Es ist zulässig, für den Kranken heilige Verse zu rezitieren, Amulet zu tragen, heilige Verse in eine Wasserkanne zu schreiben, darin Wasser zu gießen und es zu trinken. Man darf um das vom bösen Blick getroffene Kind, den brennenden Abfall, der von der Straße gesammelt wurde, drehen und über ihm Wachs oder Blei gießen, in der Voraussetzung, dass man die Heilung von ALLAH, dem Erhabenen, hofft. Um nicht vom bösen Blick getroffen zu werden, ist es zulässig, auf das Feld Tierschädel und derärtiges zu hängen. Man darf Medizin benutzen, um die Leibesfrucht abzutreiben, bevor sich ihre Organe gestalten. Das Beschneidensalter des Knaben ist zwischen sieben und zwölf Jahren. Kleinere Knaben dürfen auch beschnitten werden. Ist ein alter Muslim unfähig, beschnitten zu werden, darf man darauf verzichten. Weil man als entschuldigt eine nötige Verflichtung nicht erfüllen darf, ist es besser, im solchen Fall erforderliche Verpflichtung nicht zu erfüllen. Frauen dürfen sich ein Loch in ihr Ohrläppchen bohren, damit sie Ohrringe tragen können. Es ist zulässig, dass die Wohnung so groß wie nötig ist. Man darf als Maßnahme gegen Kälte Teppiche an die Wand hängen. Aber es ist unerwünscht, diese als Schmuck zu gebrauchen. Menschen-oder Tierbilder auf dem Teppich sind unerwünscht. Man darf den heiligen Koran als Segen zu Haus behalten, selbst wenn man ihn nicht lesen kann; es ist sogar verdienstlich. Wenn die Bewohner eines Stadtteils den Gebetsruf nicht hören, obwohl man es auf einer hohen Stelle ruft, ist es zulässig, ein Minarett von der Stiftung bauen zu lassen, damit alle den Gebetsruf hören. Hören alle Bewohner den Gebetsruf ohne Minarett, so darf man nicht ein Minarett mit dem Geld der Stiftung bauen. [Durch Lautsprecher darf man kein Gebet rufen.]
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