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INHALT

ISLAMISCHE SITTE

Ihlâs Stiftung Band – 6

  1-Anfang

  2-Die Übersetzung Von Dem Buch Ejjühelwelled(O Mein Kind!)

  3-Die Rituelle Waaschung
  4-Die Bedingungen Vor Der Gebetsverrichtung
  5-Die Rituellen Sitten In der Moschee
  6-Der Gebetsruf
  7-Die Vorzüge des Heiligen Monats Ramadan
  8-Der Glaube
  9-Das Grußgebet
10-Lügen Beim Geschäft
11-Das Anvertrautsein Des Körpers
12-Die Vorzüge Des Festes
13-Die Frömmigkeit "Süchd Und Takwa"
14-Der Gehorsam Gegen Die Eltern
15-Die Trauung
16-Die Rituellen Sitten Am Freitag
17-Die Guten Sitten Bei Der Unterhaltung Mit Den Gelehrten
18-Die Mahlzeit
19-Die Menstruation Und Das Wochenbett
20-Die Notwendigkeit Und Die Rechtsschulen
21-Die Geduld
22-Der Grabbesuch
23-Die Armensteuer (Sekat)
24-Sozialvereine, Glücksspiele, Versicherungen
25-Imam-i Gazali, Hudschdschet-ul Islam, Einem Grundfeiler Des Islams
26-Zur Berechnung Der Kible-Zeit
27-Die Gebete
28-Islamische Wissenschaften

29-Glossar



DIE GUTEN SITTEN BEI DER UNTERHALTUNG MIT DEN GELEHRTEN

164 — Besuche die Gelehrten, die das Glauben der Anhänger der Sunna haben und die Verbote beachten, und unterhalte dich mit ihnen. Gehe denjenigen aus dem Weg, die Anhänger der Irrlehren, Heuchler, Unwissenden hinsichtlich der Religion und Sünder sind. Denn [Anhänger der Irrlehren und] Heuchler sind Glaubensfeinde. ALLAH, der Erhabene, gebietet: “ICH verstecke MEINE Freunde unter den Menschen, und niemand kennt sie!” Wenn die Worte, Handlungen und Anbetungen derer, die du kennst, mit den Büchern der Gelehrten der Sunna übereinstimmen, so besuche sie und folge ihre Ratschläge und bemühe dich dafür, ihre Bittgebete zu gewinnen.

165 — O mein Kind! Besuche die Alten, die Religionskenntnisse haben, Gebet verrichten und die sich an die Verbote halten. Ehre sie! Ihre Erfahrungen sind wertvoll. Nehme dir ein warnendes Beispiel an ihren Erfahrungen und folge ihren Ratschlägen. Sprich nicht viel! Denke darüber nach, bevor du sprichst. Die Frommen von ihnen sind ein großer Schatz. Kränke diese nicht! Gewinne ihre Bittgebete. Wenn zwei Menschen miteinander sprechen, mische dich nicht ein! Es ist sehr verdienstlich, einem “jerhamükellach” zu sagen, wenn man niest und “Elhamdülillach” sagt. Gehe nicht den Alten und Gelehrten voran!

[Im fünften Band auf Seite 379 des Buches Fetâwâ-yi Hindijje steht: (Man muß stets liebenswürdig sein und freundliche Worte aussprechen. Sowohl gegen Gute und Sunniten als auch gegen Boshafte und Verirrte muss man so handeln. Man muss aber nicht deuten, dass man den Irrglauben der Verirrten angenommen hat.) Liebenswürdig handeln heißt, sich nicht gegen den Islam zu vergehen sondern jemands Herz zu gewinnen.]

VON DEN RICHTERN UND KLÄGERN

166 — Streite dich nicht mit dem Kläger oder dem Beklagten vor dem Richter, wenn du vor Gericht gehst. Beantworte nur das, was man dich fragt. Wenn du als Zeuge da bist, sprich für das Wohlgefallen ALLAH’s, des Erhabenen, die Wahrheit, ohne auf sich Wirkung von jemandem ausüben zu lassen und ohne sich vor einem zu fürchten. Hüte dich davor, den Grausamen die Unheil stiftende Wahrheit zu sagen, die dazu führt, dass das Leben, die Ehre und das Vermögen der Gläubigen vernichtet werden. Ziehe immer vor, sich miteinander zu verständigen. Gehe nicht für Kleinigkeiten vor das Gericht. So bemühst du dich nicht darum und hast den Verdienst, einem Gläubigen zu vergeben. Ohnehin ist Frieden die größte der Entscheidungen.

Man muß gemäß der Persönlichkeit und dem Amt eines Menschen sprechen. Sprich nicht mit einem Wissenschaftler, wie du mit einem Bauern sprichst. Sprich so, daß jeder dich verstehen kann. Sprich dem Alter, dem Wissen und der Berechtigung einer Person gemäß. Sei vorsichtig beim Sprechen und sprich nicht ziellos. Wenn du mit den Beamten des Gerichtes und der Regierung sprechen musst, frage zuerst die Gläubigen um Rat! Um Rat zu fragen, ist eine erforderliche Vorschrift und sehr nützlich und verdienstlich. Sprich mit ihnen in Freundlichkeit und Höflichkeit. Wenn sie zu dir kommen, ehre sie als Gast. Scherze mit Beamten nicht, lass sie dich ehren.

DIE FREUNDSCHAFT

167 — Wenn du deinen Glaubensgenossen besuchen willst, lass es ihn wissen und er soll dir melden, wann es ihm passt. Dann besuche ihn. Verspäte dich nicht! Wenn du in sein Haus eintritst, frage ihn, ob du eintreten darfst, dann trete auf sein Erlaubnis ein! Schaue nicht nach rechts und links, wenn du hineinkommst. Wenn er dir Essen anbietet, iss langsam und sittsam und sprich nicht viel. Bleib nicht lange bei deinem Freund, trenne dich in Demut von ihm und sage das Grußwort beim Herausgehen.

Wenn dich ein bekannter Gläubiger besucht, geh ihm bis zur Eingangstür entgegen. Sagt er dir das Grußwort, so sag es ihm auch. Behandle ihn gnädig und freundlich. Erweise ihm besonderes Wohlwollen. Biete ihm den Ehrenplatz des Zimmers an. Setze dich auf einen niedrigen Platz. Biete ihm Essen an. Iss selbst viel, damit er sich nicht schämt. Unterhalte dich mit ihm höflich und gut. Begleite ihm beim Hinausgehen bis zur Eingangstür und sage ihm das Grußwort und bete für ihn!

168 — Wenn du zu Hause einen Gast hast, diene ihm gut. Gib ihm bald zu Essen; vielleicht ist er hungrig. Bleib nicht lange bei ihm; er mag müde sein. Bevor du dich von ihm trennst, zeige ihm die Gebetsrichtung, den Gebetsteppich und die Toilette. Beschaffe ihm das Wasser für rituelle Waschung, das Handtuch und andere Bedarfsmittel. Lass ihn am Morgen Gebet verrichten. Verrichtet Gebet in der Gemeinschaft. Bereite sein Frühstück früh; sein Weg mag lang sein.

Hege kein Misstrauen
gegen andere Menschen!
Denn ein gutes Gewissen
ist ein sanftes Ruhekissen.