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INHALT | ISLAMISCHE SITTE |
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Ihlâs Stiftung Band – 6 | ||||
23 — Im Buch “Dürer” besagt es: “Es ist verboten, rituell unrein in die Moschee einzutreten. Ohne rituelle Waschung ist es unerwünscht die Moschee zu betreten. Beim Eintreten in die Moschee tritt zuerst mit dem rechten Fuß ein und sprich dabei: “O unser Schöpfer! Mach uns das Tor der Gnade auf!” Wenn du vollkommen eingetreten bist, grüß auf diese Weise, ob jemand da ist oder nicht: “Esselâmü alejna we alâ ibâdillâchissalichin” und sprich dieses Gebet dreimal aus: “Sübhanellâchi welhamdülillachi we lâ ilâche illallachü wellachü ekber welâ hawle welâ kuwwete illâ billachil alijjil asîm.” Dann setz dich und sprich andere Gebete aus und rezitiere den Glaubensatz der Einigkeit ALLAH’s, des Erhabenen. Wenn der Gebetsausrufer den Gebetsruf beendet, sprich dieses Gebet aus: “Allachümme rabbe hâsichidda’wetit tammeti wessâlâtil kâimeti âti muchammedenilwesilete wel fadilete wedderedscheterrifiate web’ashü mekamen machmûdenillesi weadtechu inneke lâ tuchlifül mîad. Lâ hawle welâ kuwwete illâ billâchil alijjil asîm.” Am Anfag des Gebetsverrichten habe die Absicht, dem Vorbeter zu folgen. Dann stehe an der Reihe hinter dem Vorbeter und folge ihm. Der heilige Prophet hat gemeldet: (ALLAH, der Erhabene gewährt SEINE Gnade dem Vorbeter, und denjenigen, die hinter dem Vorbeter und rechts und links neben ihm stehen). Komm daher früher, um dich hinter dem Vorbeter oder rechts oder links dieser Stelle zu befinden. Beile dich, sobald der Vorbeter am Anfang des Gebets die Formel “Allahüekber” ausspricht, bald danach dieselbe auszusprechen. Dafür gibt es einen sehr großen Vorzug. Über die Anfangsformel des Gebetes erklärte der heilige Prophet: (St. Gabriel kam zu mir und sagte:”O Muhammed! ALLAH, der Erhabene hat mir gebietet:”Überbringe meinem Geliebten die Freudenbotschaft dass, wenn alle Ozeane und Meere Tinte und alle Bäumen Stifte und alle Erdbewohnern und alle Anwesenden in den Himmeln Schreiber wären, und wenn sie alle über den Vorzug der Anfangsformel des Gebetes mit dem Vorbeter bis zum Auferstehungstag schreiben würden, sie ein Zehntel von ihrem Wert nicht hätten schreiben können!) 24 — Steh’ nicht außerhalb der Reihe der Gemeinschaft! Sonst wird dein Gebet unerwünscht. Wenn es keinen freien Platz in der Reihe gibt, stelle dich hinter dem Vorbeter. Sobald der Vorbeter die Anfangsgebetformel “Allachüekber” ausspricht, sprichst auch du sie aus. Beachte, daß du sie nicht vor dem Vorbeter aussprichst. Vor der Anfangsgebetformel sollst du die Absicht haben, das Gebet zu verrichten. Hebe deine Hände und berühre mit den Daumen die Ohrläpchen! Während du die Hände von den Ohren hinunter senkst, sprichst du als Anfangsformel “Allachüekber” aus und legst die Hände, wie zuvor erklärt, auf den Bauch aufeinander. Trenne deine Blicke nicht von der Gebetsstelle, wo du deine Stirn auf den Boden setzen wirst. Befinde dich beim Gebet regelmäßig in Ehrfurcht und Demut, wie in Anwesendheit ALLAH’s, des Erhabenen! Sei nicht mit deinen Gedanken anderswo. Geistlich und körperlich sollst du beim Gebet sein. Hör den von dem Vorbeter rezitierten Koranversen zu. Sprich “Amen” aus, nachdem der Vorbeter die Sure Fatiha beendet. Aber sprich so leise, dass der Betende dicht neben dir es nicht hören kann. Nachdem sich der Vorbeter rituell geneingt hat, neigst du dich auch. Dann führt der Vorbeter die rituelle Niederwerfung aus, du führst sie aus, wie vorher erwähnt. Dabei gibt es zwei Dinge, die nicht zu vergessen sind: Wirf dich nicht früher als der Vorbeter nieder! Und erhebe dich nicht früher als der Vorbeter! Erfülle die rituelle Niederwerfung nicht vor dem Vorbeter! Und am Ende der rituellen Niederwerfung hebe die Stirn nicht früher als der Vorbeter! Der heilige Prophet hat mit einer heiligen Hadith gemeldet: (Wer früher als der Vorbeter die rituelle Neigung und Niederwerfung erfüllt, der wird an dem Auferstehungstag mit einem Eselkopf statt des seinigen erschaffen werden). Wenn du die Stirn auf die Prosternationstelle setzt, sprichst du dreimal “Sübhane Rabbijelâlâ” aus. Nachdem der Vorbeter beim Sich-Erheben “Semi Allahü limenhamidch” ausspricht, sprichts du dich erhebend “Rabbena lekelhamd” aus. Wenn der Vorbeter die rituelle Niederwerfung erfüllt, erfüllst du sie nach ihm. Dabei sprichst du auch “Sübhane Rabbiyelâlâ” aus. Beuge dich nicht ehe du geradegestanden bist. Auf der Gebetsstelle sprichst du die Gebetsformel, wie erwähnt, dreimal aus. Wenn der Vorbeter die Stirn von der Prosternationstelle erhebt, erhebst du sie auch, aussprechend “Allachüekber”. Erfüllt der Vorbeter die rituelle Prosternation zum zweiten Mal, so erfüllst du sie auch, ausprechend die Gebetformel “Allachü ekber”. Ehe du gerade sitzt, erfülle nicht die rituelle Prosternation. Auf der Prosternationstelle sprichst du die Gebetsformel “Sübhane Rabbijel âlâ” dreimal aus. Wenn sich der Vorbeter erhebt, erhebst du dich auch und dabei sprichst du die Gebetsformel “Allachü ekber” aus. Erfülle auf diese Weise die zweite Reka. Sitzt der Vorbeter am Ende der zweiten Reka, so sitzt du auch. Du sprichst das Tehiyyatgebet, die Grußgebete und andere Gebete aus. Wärend der Vorbeter nach rechts und links, wie vorher erklärt, grüßt, grüßt du auch und sprich dabei “esselâmü alejküm we Rachmetullach” aus. Danach sprichst du aus: Allachümme entesselâmü ve minkesselâmü tebarekte ja seldschelâli wel ikram”. Und streiche mit beiden Händen auf dein Gesicht. Dann sprichst du den heiligen Koranvers Kursie aus. (S.a. Sitten der Gebetsverrichtung, S. 49 und 50.)
DIE VORZÜGE DES HEILIGEN KORANVERS KURSIE Der heilige Vers der Sure Bekara, der mit “Allahü lâ ilâche illâ hu...” anfängt, heißt der heilige Vers Kursie, Âjet-el Kursî. Wer aufrichtig diesen heiligen Vers rezitiert, dem werden alle Sünden außer Menschen bzw. Tierrechten vergeben. D.h. dessen Reue gilt. Der heilige Prophet hat berichtet: (Wenn der Anbetende nach dem Gebetsverrichten einmal den heiligen Vers Kursie ausspricht, erhebt sich der heilige Koranvers Kursie durch die Himmel bis zum Thron, des Erhabenen. Ohne dabei zu halten, bewegt er sich und bittet darum: “O mein Schöpfer! Verzei’ DEINEM Diener, der mich ausgesprochen hat!” ALLAH, der Allmächtige, der unabhängig von Raum und Zeit ist, gebietet: “O MEINE Engel! Seid Zeugen, daß ICH MEINEM Diener, der nach dem Gebet den heiligen Koranvers Kursie ausgesprochen hat, außer den Rechten von Menschen und Tieren, verzeiht habe!”) Der heilige Prophet, Herr aller Menschen, berichtete: (Wer bald nach dem unentbehrlichen Gebet einmal den Heiligen Koranvers Kursie, dreiunddreißigmal “Sübhanallach”, dreiunddreißigmal “Elhamdülillach”, dreiunddreißigmal “Allachüekber” und danach einmal “lâ ilâche illachü wachdechu lâ scherike lech lechülmülkü we lechül hamdü hüwe alâ külli schej’in kadir” ausspricht, dem vergibt ALLAH, der Allerbarmer, die Sünden). Man soll genau wissen, dass diese Sünden gegen ALLAH, den Erhabenen begangen worden sind. Die Sünden, die gegen Menschen und Tiere begangen worden sind, verzeiht ALLAH, der Erhabene, nicht. Man soll sein Vergehen von den Betreffenden verzeihen lassen. Der heilige größte Prophet, Friede sei mit Ihm, hat mit einer heiligen Hadith gemeldet: (ALLAH, der Erhabene, besitzt dreitausend Heilige Namen für SICH SELBST. Der wichtigste von denen ist: “Sübhanallachi we bichamdichi, sübhanallachil asimi we bichamdichi”). Wer ihn nach dem Gebetsverrichten zehnmal ausspricht, der erwirbt jeden Tag fünfhundertmal Verdienst. Denn für jeden Buchstaben davon wird zehnmal Verdienst gegeben. Und es gibt täglich fünfmal Gebetszeiten (Morgen, Mittags-, Nachmittags-, Abend- und Nachtgebetszeit). Nachdem du alle diese erfüllt hast, strecke beide Hände in der Höhe der Schulter, Handteller gegen den Himmel gerichtet, bete mit dem Vorbeter und der Gemeinschaft zusammen und sprich “amen” aus. Nach dem Gebetssprechen streiche mit beiden Händen auf das Gesicht und sprich “welhamdülillachirabbilâlemin” und das Grußgebet und die Sure Fatiha aus. St. İbni Âbidin, Friede sei mit ihm, erläutert in seinem Buch auf Seite 341 folgendes: (Nach der Gebetsverrichtung streckt man die Hände gegenüber der Brust, die inneren Handflächen nach der Richtung des Himmels gerichtet, und spricht Bittgebete aus. Denn die Richtung nach dem Himmel ist die Kıble der Bittgebete. Es ist erforderliche Vorschrift nach dem Bittgebet innere Handflächen aufs Gesicht zu streichen.) Im Buch Fetwava-ji Hindijje im fünften Band steht: (Es wurde unterschiedlich berichtet, wie man beim Bittgebet die Hände halten sollte. Das bessere ist, die Hände nach der Richtung des Himmels zu wenden, sie voneinander getrennt zu halten und nach dem Aussprechen des Bittgebetes die Hände auf das Gesicht zu streichen.) VON DEM HÄNDEDRUCK 25 — [Jederzeit darf man sich die Hand drücken. Es ist unerwünscht, dass man pflegt, sich nur nach Gebeten die Hand zu drücken. St. Muhammed Hâdimî, Friede sei mit ihm, schrieb in seinem Buch Berîka auf Seite 1220 wie folgt: (Die heilige Hadith im Buch Hadîs-ül dschâmi (Hadithbuch) besagt: “Wenn sich zwei muslimische Männer bzw. Frauen beim Treffen die Hände drücken, werden sie vergeben, bevor sie sich voneinander trennen.” Der Händedruck ist eine erforderliche Vorschrift. Es ist nicht zulässig, sich beim Händedruck zu umarmen bzw. zu küssen.) Die Frauen dürfen sich untereinander die Hände dort drücken, wo sie von nicht nahen verwandten Männern nicht gesehen werden.] O mein Kind! Der heilige Prophet, Friede sei mit Ihm, hat geäußert: “Wer seinen muslimischen Glaubensbruder besucht, verursacht, dass sie beide im Paradies um Stufen erhöht werden.” [Vorausgesetzt, dass dieser Besuch nur für das Wohlgefallen Allahs, des Erhabenen, und nicht für eine weltliche Interesse stattfindet.] Und eine heilige Hadith besagt: Wer seinen muslimischen Glaubensbruder besucht und beim Händedruck die Hände dreimal schwingt, so erlangen sie beide das Wohlgefallen Allahs, des Erhabenen, bevor sie ihre Hände voneinander trennen. Wie die Blätter eines Baumes abfallen, so fallen deren Sünden von ihnen ab.” Nach dem Händedruck muß man um die Vergebung der Lehrer, der Verwandten, der Verstorbenen und der gesamten Anhänger des Islam bitten und dabei Grußgebete für den heiligen Propheten aussprechen. 26 — O mein Kind! Beim Hinausgehen aus der Moschee sprich “O mein Schöpfer! Mach bitte mit DEINER Güte das Tor der Vergebung für mich auf!” aus und trete zuerst mit dem linken Fuß aus. Beabsichtige dabei, dich am nächsten Gemeinschaftsgebet wieder zu beteiligen. Dabei sprich “inschallah” (so Allah will) aus. Denn der heilige Prophet teilte mit: “Die Absicht gilt für die Tat.” Ohne Absicht gelten die Gebete nicht. Wenn jemand beabsichtig, eine gute Tat zu verrichten, aber keine Gelegenheit hat, das zu tun, so gewinnt er den Lohn seiner Absicht im Jenseits. Eine heilige Hadith besagt: “Das Gebet ist der Eckpfeiler der Religion; wer das Gebet verrichtet, bildet seine Religion; wer kein Gebet verrichtet,vernichtet seine Religion!” Denn das Gebet ist die vorzüglichste der Anbetungen. Der heilige Prophet sagte: “Das Gebet in der Gemeinschaft verrichten ist siebenundzwanzigmal verdienstlicher, als es allein zu verrichten.” Und eine andere heilige Hadith besagt: “Wer unentschuldigt zu Hause [allein] ein Gebet verrichtet, erfüllt zwar die Verpflichtung zum Gebetsverrichten, erlangt aber keinen Lohn im Jenseits.” Verrichte Gebete rechtzeitig. Es ist besser Gebete in ihren ersten Perioden oder wenigstens in der Mitte der Gebetszeit zu verrichten. Wenn du es nacher verrichtest, erlangst du keinen Lohn im Jenseits, obwohl du deine Pflicht erfüllt hast. Vernachläßigte oder versäumte Gebete sind Gebete, die nicht in ihren Zeiten verrichtet wurden. Um diese Gebete zu verrichten, soll man beabsichtigen, sie als versäumte Gebete nachzuholen. Der heilige Prophet hat das Folgende berichtet: “Ich habe in der Nacht meiner Himmelfahrt, die üble Lage von bestimmten Menschen erlebt. Ich habe gesehen, daß sie strengt gequält wurden. Ich fragte Gabriel, was für Menschen diese waren? [D.h. warum sie gequält wurden?] Der Engel Gabriel, Friede sei mit ihm, antwortete: “Das sind diejenigen, die nicht rechtzeitig ihre Gebete verrichtet haben.” Wer nicht daran glaubt, dass das Gebet eine Verpflichtung ist, ist mit der Übereinstimmung der Gelehrten ungläubig. Wer unentschuldigt manchmal Gebete verrichtet und manchmal nicht verrichtet, gleicht demjenigen, der kein Gebet verrichtet. Denn in diesem Zustand heißt es, dass er dem Gebet spottet. Dem Gebet zu spotten bedeutet unserem Schöpfer (Allah behüte!) zu spotten! Deswegen verrichte das Gebet rechtzeitig, wie unsere anderen Verpflichtungen! DIE VORZÜGE DES GEMEINSCHAFTSGEBETS 27 — Der heilige Prophet hat berichtet: (Wer den unentbehrlichen Teil des Morgengebets in der Gemeinschaft verrichtet, dessen Gesicht wird am Tage der Auferstehung leuchten wie der Vollmond. Wer den unentbehrlichen Teil des Mittags- und Nachmittagsgebets in der Gemeinschaft verrichtet, für den erlaubt ALLAH, der Erhabene, tausend Reihen von Engeln, dass sie für ihn bis zum Auferstehungstag beten. Wer den unentbehrlichen Teil des Abendgebets in der Gemeinschaft verrichtet, den erweckt ALLAH, der Erhabene am Tage der Auferstehung unter den Propheten auf. Wer den unentbehrlichen Teil des Nachtgebets in der Gemeinschaft verrichtet, zwischen dem und ALLAH, dem Erhabenen bleiben keine Scheidewände mehr). Wer auf Gebetsverrichten in der Gemeinschaft ohne Enschuldigung verzichtet, darf auf keinen Fall ins Paradies gehen. Die, die auf Gebetsverrichten ohne Entschuldigung verzichten, sind in vier Heiligen Büchern (der heiligen Thora, dem heiligen Psalter, dem heiligen Evangelium, dem heiligen Koran) als Verfluchte genannt worden. Wer das Gebetsverrichten vernachlässigt, kann sich nicht von der Qual ALLAH’s, des Erhabenen befreien. Wer Morgengebete nicht verrichtet, dessen Glaube wird schwach. Wer Mittagsgebete nicht verrichtet, auf den werden die Propheten böse. Wer Nachmittagsgebete nicht verrichtet, auf den wird der heilige Koran böse. Wer Abendgebete nicht verrichtet, den mögen die Engel nicht. Wer Nachtgebete nicht verrichtet, den mag ALLAH, der Erhabene nicht. 28 — Jedes Ding hat eine Grundlage. Die Grundlage der Religion ist fünfmaliges Gebetsverrichten. Zugleich ist das Gebetsverrichten das Grundelement und die Verhüllung der Religion. Jedes Ding hat ein Verderbnis. Das Verderbnis der Religion ist das Verzichten auf das Gebetsverrichten, denn das heißt Verzichten auf die Religion. 29 — Wer seine Gebete in der Gemeinschaft verrichtet, den lieben ALLAH, der Erhabene, und die Engel. Der gewinnt immer das Wohlgefallen ALLAH’s, des Erhabenen. 30 — Verrichte fünfmaliges Gebet in der Gemeinschaft. Sei nicht unfähig. Bemerkung: Es versteht sich, dass das Gebetsverrichten in der Gemeinschaft mehrere Vorzüge als die des allein verrichteten Gebets besitzt. Das Gebet in der Gemeinschaft hat so viele Vorzüge, vorausgesetzt daß das Gebetsverrichten des Vorbeters empfangen worden ist. Früher war der Islam stark. Darum glaubte man daran, dass jeder Vorbeter und Gläubige aufrichtig und echt wären. Aber zu unsererer Zeit versteht man, dass diejenigen, die sich als Gläubige Vorstellen und die Vorbeter sein wollen, Unwissende sind, die keine Kenntnisse vom Glauben besitzen. Das versteht man von ihren Worten und Verhalten. Heute muss man also den Vorbeter finden und dem folgen, der das Glauben der Anhänger der Sunna kennt und der die rituelle Ganzwaschung, religiöse Waschung und das Gebet regelmäßig ausführt. Sonst verlieren wir nicht nur den Verdienst der Gemeinschaft sondern auch das Gebet der Zeit. Denn im Islam gilt die Unwissendheit nicht als Entschuldigung. Dass die Gebete, die von einem sündigen Vorbeter verrichtet werden, nicht gelten, steht in Buch Halebî-i kebîr. Wenn ein Vorbeter einen plombierten Zahn bzw. Zahnkrone hat, so muss man ihn fragen, ob er die Rechtsschule Malikî oder Schafiî nachahmt. 31 — Der heilige Prophet hat gemeldet: (Man erwirbt viel Verdienst, indem man Morgen- und Nachtgebet in der Gemeinschaft verrichtet. Wenn man wüßte, wie viel Verdienst man erwerben würde, indem man diese zwei Gebete in der Gemeinschaft verrichtete, würde sie niemand vernachlässigen). ALLAH, der Erhabene, gebietet: (Mit keiner Handlung darf MEIN Diener MIR näher sein als mit unentbehrlichem Gebet). Wenn man kein Schuldgebet hat, sind seine freiwilligen Gebete auch so wertvoll. Dazu gebietet ALLAH, der Erhabene: (Beim Gebetverrichten stehen die Augen, die Ohren, die Hände, die Füße und alle Organe MEINER Diener MIR zur Verfügung). Der heilige Prophet hat berichtet: (ALLAH, der Erhabene, erschuf die Huris im Paradies. Wenn man sie fragt, für wen sie erschaffen wurden, beantworten sie: “Wir sind für diejenigen erschaffen, die fünfmal Gebet in der Gemeinschaft verrichten). 32 — St. İbni Mesu’d (gestorben im Jahre 32 in Medina) hat berichtet: “Ich habe den heiligen Propheten gefragt, welche Handlung bei ALLAH, dem Erhabenen am liebsten ist. Der heilige Prophet antwortete: (Rechtzeitig Gebet verrichten, der Mutter und dem Vater Gutes tun, für die Gerechtigkeit kämpfen). 33 — Eines Tages fragte ein Blinder den heiligen Propheten: “O Prophet ALLAH’s, des Allmächtigen! Ich bin ein Blinder und habe keinen Helfer, um zur Moschee gehen zu können. Soll ich mein Gebet zu Hause verrichten? Der heilige Prophet fragte: (Hörst du den Gebetsruf?) Der Blinde antwortete: “Ja, ich höre ihn.” Und der heilige Prophet sagte ihm: (Ich darf dir nicht erlauben, Gebete zu Hause zu verrichten). So ist das Wesen des Gebetsverrichtens, geschweige denn, dass du nicht zur Moschee gehst, während du gesund bist. Nur sollen diejenigen, die krank sind und deswegen nicht ausgehen können, nicht zur Moschee gehen. 34 — Der heilige Prophet sagte: (Gnade ALLAH’s, des Erhabenen sei auf den, der den ersten Teil des Nachmittagsgebets nicht versäumt). Und: “Ich bin Fürbitter für den, der den erforderlichen Teil des Nachmittagsgebets stets verrichtet.” [Diese frohe Botschaft ist für die, die unentbehrliche Gebete nicht versäumen und sich an Verbote halten.] 35 — Versäume nicht, nach dem Abendgebet das freiwillige Gebet des Abends mit sechs Gebetseinheiten, Ew-wabingebet, zu verrichten. Bemerkung: Viele Vorzüge der Gebete sind bis jetzt erwähnt worden und wir werden noch mehr erwähnen. Die erklärten Vorzüge der Gebete sind Symbole von deren Werten. Um die Verdienste dieser Vorzüge zu gewinnen, soll man die unentbehrlichen, notwendigen, erforderlichen und empfohlenen Vorschriften und die Bedingungen der Gebete regelmäßig erfüllen. Im Buch namens Eschbach auf Seite 30 heißt es: Wenn man vermutet, rituell rein zu sein, während man in Wirklichkeit rituell unrein ist, und das Gebet verrichtet, gilt dieses Gebet zwar nicht, doch gewinnt man aber Lohn für seine Absicht zum Gebetsverrichten. 36 — Den größten Verdienst darf man mit dem Verrichten der unentbehrlichen Gebete erwerben. Im Vergleich mit dem unentbehrlichen Gebet sind das erforderliche und das freiwillige Gebet sogar nicht ein Tropfen gegenüber einem Meer. Wenn man ein Schuldgebet besitzt, dass heißt, wenn man ein Gebet nicht in seiner Gebetzeit verrichtet hat und wenn das unentbehrliche (und nötige) Gebet unverrichtet bleibt, werden seine erforderliche und freiwillige Gebete nicht empfangen. Diese wichtige Tatsache ist in vielen Büchern erwähnt worden. Im Buche Fütûchulgajb (Eroberung des Unsichtbaren) von St. Abdülkadir-i Geylanî steht: Es ist Dummheit und Unwissenheit, erforderliches Gebet zu verrichten, ohne das Schuldgebet verrichtet zu haben. Denn freiwillige Gebete werden nicht empfangen, ohne nicht rechtzeitig unerfüllte unentbehrliche Gebete zu verrichten.” Und er erklärte die hierüber gemeldete heilige Hadith ausführlich. Diese Heilige Hadith steht im Buch Se’adet-i Ebedijje (Weg zum ewigen Glück) geschrieben. Die hierüber gemeldete Heilige Hadithe sind auch im Buche “Sachire-i Fikch” (Quelle des islamischen Rechts) erwähnt. Man soll also vor allem Schuldgebete verrichten. Statt erforderliche Gebete zu verrichten, soll man Schuldgebete nachholen. Die, erforderliche Kenntnisse nicht besitzen, behaupten, daß man keine Schuldgebete nachholen dürfe, anstatt erforderliche Gebete zu verrichten. Wer aber die Bücher der Gelehrten der Anhänger der Sunna gelesen hat, weiß ganz genau, dass diese Behauptungen unbegründet sind. Um mehr Kenntnisse darüber zu besitzen, muss man es im Buche “der Weg zum ewigen Glück” lesen. Der große Gelehrte, St. Sejjid Abdülhakim Arvâsî (1281-1362) [1943 n.Chr.], der in allen Kenntnissen der vier Rechtsschulen bewandert war, schrieb diese Hinsicht in seinen Büchern und erklärte sie mehrere Male in Istanbuler Moscheen. Über die freiwilligen Gebete erklärt St. Ibni Âbidîn, Friede sei mit ihm, folgendes: (Erforderliche Gebete sind Anbetungen, die außer die unentbehrlichen und nötigen Gebeten verrichtet werden. Alle Gebete, die erforderlich bzw. stark erforderlich sind, heißen freiwillige Gebete. Sie sind Gebete, die keine unentbehrliche bzw. keine nötige Gebete sind. Nicht alle freiwilligen Gebete sind erforderlich. Wer erforderliche Gebete achtet, aber stets unentschuldigt versäumt, begeht Sünde. Wer aber erforderliche Gebete deswegen nicht verrichtet, weil er sie nicht achtet, wird ungläubig. Wer die religiösen Vorschriften, die selbst den Ungebildeten bekannt sind, verleugnet, wird ungläubig. Nach der Rechtsschule Hanefî wird einer ungläubig, der eine Vorschrift verleugnet, die von vier Rechtsschulen anerkannt ist. Wer unentschuldigt Gebete jederzeit versäumt, die stark erforderlich sind, begeht beinahe eine solche Sünde, alsob er nötige Gebete versäumt hätte. Eine ständige Versäumung bedeudet Irrweg. Jener, der es ständig versäumt, wird getadelt. Um sich von den ständigen Versäumungen zu befreien und das erforderliche Gebet zu vervollständigen, müssen die unetbehrlichen Gebete, die den erforderlichen folgen, verrichtet werden. Sonst gelten erforderliche Gebete nicht für versäumte unentbehrliche Gebete. Dazu eine heilige Hadith: “Ein unvollkommen verrichtetes Gebet wird durch freiwilliges Gebet vervollständigt.” Hier sieht man, dass die Gebete als freiwillige bezeichnet werden, die vor oder nach den unentbehrlichen Gebeten verrichtet werden.] Der erforderlicher Teil des Morgengebets ist vorzüglicher als andere erforderliche Gebete. Deswegen bezeichnen manche Gelehrte es als nötig. St. Aische, Friede sei mit ihr, sagte: “Unter den freiwilligen Gebeten legte der heilige Prophet den größten Wert auf den freiwilligen Teil des Morgengebets.” [Man versteht, dass auch St. Aische erforderliche Gebete als freiwillige nannte.] Die heilige Hadit: “Wer den ersten erforderlichen Teil des Mittagsgebet nicht verrichtet, darf meine Fürbitte nicht erlangen!” bedeutet, daß jener, der es nicht verrichtet, die besondere Fürbitte des heiligen Propheten nicht erlangen wird, um im Paradies um Stufen erhöht zu werden. Denn alle Geschöpfe werden seine allgemeine Fürbitte haben. Ein Gelehrter, der viel zu tun hat, um die Fragen der Leute zu beantworten, darf außer dem erforderlichen Teil des Morgengebetes alle erforderlichen Gebetsteile nicht erfüllen, wenn er dazu keine Zeit hat. Ein Schüler darf sich auch so verhalten, um seine Unterrichte nicht zu versäumen. [Aber diese dürfen deswegen die unentbehrlichen Gebetsteile nicht verspäten.] Es ist erforderlich, ein Gebet mit zwei Rekas zu verrichten und dessen Verdienst dem Gründer der Moschee zu schenken, wenn man eine Moschee betritt. Dieses Gebet heißt Techijjet-ül mesdschid (Geschenkgebet). Man darf andere Gebete und das Geschenkgebet oder ein unentbehrliches Gebet mit zwei Rekas als Geschenkgebet verrichten. Beim Verrichten eines anderen Gebets, ist es nicht unbedingt notwendig das Geschenkgebet zu beabsichtigen. Wenn man nach dem Verrichten des Morgen- und des Nachmittagsgebets eine Moschee betritt, darf man kein Geschenkgebet verrichten. Verrichtet jemand ein Gebet mit der Absicht sowohl auf unentbehrlichen als auch erforderlichen Teil des Mittagsgebets, so gilt es nach zwei Imams, Imam-ı Ebu Jussuf und Imam-ı Muhammed, nur als unentbehrliches Gebet. Nach Imam-ı Muhammed, Friede sei mit ihm, gelten beide Gebetsteile nicht. Denn die erforderlichen und unentbehrlichen Gebetsteile sind nicht gleichartig. Daher darf man nicht mit dem gleichen Gebet sowohl unentbehrliches als auch erforderliches Gebet verrichten. Das Geschenkgebet gilt als gleichartig mit dem unentbehrlichen Gebet. Aus diesem Grund darf man gleichzeitig beide Gebete verrichten. Um den Lohn des Geschenkgebets zu erlangen, muß man es zusätzlich beabsichtigen. Denn eine heilige Hadith besagt: “Die Absicht gilt für die Tat.” Um den Lohn einer Tat zu erlangen, muss man die Absicht dafür haben. Obwohl es nicht unbedingt notwendig ist, zu beabsichtigen, um mit dem Verrichten eines Gebetes die Gültigkeit für zwei Gebete zu verursachen, erlangt man den Lohn des zweiten Gebets nicht, ohne zusätzlich Absicht darauf gehabt zu haben. Die Übersetzung aus dem Buch von St. Ibni Âbidîn geht hier zu Ende. Versäumte Gebete darf man wie erforderliche Gebete verrichten. In diesem Fall gilt ein Gebet sowohl als versäumtes Gebet in der Vergangenheit als auch des erforderlichen Teil des gegenwärtigen Gebets. Man erlangt auf diese Weise den Lohn für die erforderlichen Gebetsteile, indem man versäumte Gebete verrichtet, vorausgesetzt, dass man auf beides Absicht hat. Nach den drei Rechtsschulesgründern gelten beide Gebete und der Lohn für das Erforderliche. In diesem Zusammenhang bestätigen wir das Buch namens Nedschat-ül-mü’minîn (Befreiung der Gläubigen) von Muhammed Emin Effendi aus Of, in dem es heißt: (Man beabsichtigt beim Verrichten der erforderlichen Teile der Gebete außer dem Morgengebet sowohl den versäumten unentbehrlichen Teil des betreffenden, als auch den erforderlichen Teil des gegenwärtigen Gebetes zu verrichten. So erfüllt man die Verpflichtung der versäumten Gebete und erlangt den Lohn für die erforderlichen.) Obwohl manche, die keine ausreichende Religionskenntnisse besitzen, behaupten, dass das Buch von Muhammed Emin Effendi aus Of nicht richtig sei, zeigt die Erläuterung von St. Ibni Âbidîn, dass diese Behauptung nicht stimmt. St. Ahmed Tahtawî, ein großer Gelehrter, Friede sei mit ihm, äußerte sich in seiner Erläuterung namens Merâk-il-felâch hinsichtlich der versäumten Gebete wie folgt: (Entschuldigt versäumte Gebete verrichten ist wichtiger als freiwilige Gebete zu verrichten. Aber es ist besser, versäumte Gebete zusätzlich zu verrichten und nicht die erforderlichen Gebete zu ersetzen.) Jedoch darf man erforderliche Gebete als Versäumte verrichten. Im Buch Dürr-ül-muchtar heißt es: (Versäumte Gebete soll man ohne Verspätung verrichten. Unentschuldigt darf man sie nicht verspäten. Sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen gilt als Entschuldigung.) Man darf versäumte Gebete in einer Gebetszeit für einen Zeitraum verspäten, in dem man den erforderlichen Teil des gegenwärtigen Gebets verrichten kann. Es ist schwere Sünde, Gebete unentschuldigt zu versäumen. Um sich von einer schweren Sünde zu befreien, muss man sie möglichs bald nachholen. Es gilt als keine Entschuldigung den unentbehrlichen Teil des Gebetes zu verspäten, um den erforderlichen Teil zu verrichten. So ist es auch beim Verrichten des Witrgebetes. St. Muhammed Hâdimî aus Konya, Friede sei mit ihm, schrieb in seinem Buch Berîka zum Thema Beharren auf dem Sündebegehen wie folgt: “Es ist schwere Sünde ein unentbehrliches Gebet nicht rechtzeitig zu verrichten. Wenn man es nicht achtet bzw. geringschätzt, wird man ungläubig.” Im Buch Fetâwâ-ji Sejnijje steht: (Man muss die Sünde sofort bereuen. Wenn man sich verspätet, die Sünde zu bereuen, muss man auch dafür um Vergebung bitten.) [So vesteht man, dass es auch sündig ist, sich zu verspäten, um die Sünde zu bereuen.] Es führt zu zwei schwere Sünden, ein unentbehrliches Gebet unentschuldigt zu versäumen. Die erste Sünde ist die Verspätung des Gebetes. Deren Buße ist, die Verspätung zu bereuen bzw. dieser Sache abzuschwören. Die zweite Sünde ist das Versäumnis des Gebetes. Dessen Buße ist, das versäumte Gebet sofort nachzuholen. Es ist auch schwere Sünde, ein versäumtes Gebet verspätet zu verrichten. Das muss man auch bereuen. Denn Beharren auf dem Sündebegehen ist schwere Sünde. Mit einer heiligen Hadith wurde berichtet, dass es eine schwere Sünde ist, auf dem Begehen der kleineren Sünde zu beharren. Da es verboten ist, unentbehrliche Gebete unentschuldigt zu versäumen, darf man diese nur mit Entschuldigung spät verrichten. Die möglichen Entschuldigungen sind: schwere Krankheit, bei feindlicher Bedrohung im Kriegsfall, Überfallgefahr von Räubern bzw. Wildtieren auf der Reise, Vergessen und Schlafen. Im Falle der Todkrankeit ist es nötig, ein Testamet zu machen und ein Erbe zu hinterlassen, damit man nach dem Tod den Armen das Lösegeld gegen versäumte Anbetungen des Verstorbenen zahlt. Die Übersetsetzung aus dem Buch Berîka ist hier beendet. Wenn das Verrichten des letzten erforderlichen Gebetsteil hindert, den unentbehrlichen Teil des Gebetes rechtzeitig zu verrichten, so ist es unerlaubt, die erforderliche Verpflichtung zu erfüllen. So steht es in den Büchern des islamischen Rechts. Aus diesem Grund ist es unerlaubt, versäumte erforderliche Gebete nachzuholen, da dieser Anlass dazu führen könnte, versäumte unentbehrliche Gebete spät nachzuholen. Denn es ist schwere Sünde, versäumte unentbehrhiche Gebete spät zu verrichten. Je länger die Verspätung wird, desto schwerer wird deren Sünde. Um die Muslimen von diesem Unglück zu befreien, schreiben alle Bücher des islamischen Rechts vor, dass versäumte Gebete sobald wie möglich nachgeholt werden sollten. Weil es nicht verboten ist, unentbehrliche Gebete entschuldigt spät zu verrichten, darf aber diese Verspätung nicht länger sein als ein Zeitraum, in dem man ein erforderliches Gebet verrichten kann. Man ist entschuldigt, es nur mit einer Verspätung gleich diesem Zeitraum zu erfüllen; mehr darf man es aber nicht verspäten. 37 — Auch über die Vorzüge des freiwilligen Gebetes des späten Morgens (Ischrakgebet) gibt es viel Zeichen. Der heilige Prophet, Friede sei mit Ihm, teilte mit: “Wer nach dem Morgengebet, ohne irdische Worte auszusprechen, das Ischrakgebet mit zwei Rekas verrichtet, nachdem die Sonne eine Höhe von fünf Grad über dem Horizont erreicht hat, ist bestimmt einer der Paradiesbewohner.” [Diese Höhe ist der Winkel zwischen der durch Sonnenmittelpunkt verlaufenden Linie und dem wahren Horizont.] 38 — Verrichte auch das freiwillige Nachtgebet (Techedsch-dschüdgebet), damit deine Bittgebete gelten. Es wurde von St. Hassen-ı Basrî, Friede sei mit ihm, (21-110 nach Hedschra in Basra) überliefert: (ALLAH, der Erhabene, gebietete dem helige Propheten, St. Moses, auf dem Berg Sinai: “O Moses! Verrichte ein Gebet für MICH!” St. Moses fragte: “O mein Schöpfer! Wann soll ich DIR das Gebet verrichten, dass es bei DIR” empfangen wird? ALLAH, der Erhabene gebietete: (Verrichte das Gebet in der Mitternacht!) [Im Buche “Dürrülmuchtar” steht: man erwirbt mehr Verdienst, durch eine Stunde Wissenschaft zu studieren, statt durch eine ganze Nacht Gebet zu verrichten.] 39 — Damit Bittgebete gelten, müssen folgende Bedingungen eingehalten werden: 1) Man muss Muslim bzw. Muslime sein. 2) Man muss glauben, wie die Anhänger der Sunna glauben. Darum muss man einer der vier Rechtsschulen folgen. 3) Man muss unentbehrliche Anbetungen erfüllen, erforderliche Gebetsteile als versäumte Gebete verrichten oder sie Nachts nachholen. Ohne versäumte Gebete nachzuholen, gelten erforderliche bzw. freiwillige Gebete und Bittgebete nicht. Um Muslimen zu täuschen, versuchte der Satan zu veranlassen, unentbehrliche Anbetungen als unwichtig, die erforderlichen und freiwilligen dagegen als wichtig zu zeigen. Man muss das Gebet bewußt in der ersten Periode der Gebetszeit verrichten. 4) Man muss sich an Verbote halten. Bittgebete derer, die Erlaubtes essen und trinken, sind gültig. 5) Man muss Bittgebete durch Vermittlung von einem Heiligen äußern. St. Muhammed bin Ahmed Sâhid, ein islamischer Gelehrter aus Indien, berichtet in seinem persischen Buch Tergîb-üs-salat folgendes: (Eine heilige Hadith besagt: “Damit Bittgebete gelten, müssen zwei Bedingungen erfüllt werden. Erstens; das Bittgebet muß aufrichtig geäußert werden. Zweitens; Kleidung und Nahrung des Bittenden müssen erlaubt sein. Wenn es im Zimmer des Gläubigen, in dem er es geäußert hat ein Stück unerlaubten Faden gibt, gilt sein Bittgebet nicht.” Die Aufrichtigkeit heißt, dass man, ohne an anderes zu denken, um etwas nur ALLAH, den Erhabenen, bittet. Deswegen muss man so, wie die Gelehrten der Sunna glauben, die religiösen Vorschriften einhalten, Menschen- bzw Tierrechte beachten und täglich fünfmal das Gebet verrichten. 40 — Verrichte Lobgebet, wann du kannst. Dieses Gebet besteht aus vier Rekas. Jedesmal nach zwei Rekas grüßt man nach rechts und nach links. Zuerst musst du es beabsichtigen und nach dem Aussprechen der Anfangsformel “Allahü ekber” das Subhanekegebet rezitieren. Dann sprich fünfzehnmal die Gebetsformel “Sübhanallâchi welhamdülilachi welâ ilâche illalachü wellachü ekber” und einmal “welâ hawle welâ kuwwete illâ billachil alijjil asîm” aus. Dann sprich mit der Einleitungsformel “E-usûbillachi mineschschejtanirradschim bismillâchirrachmanirrachim” die Sure Fatiha und ohne Einleitungsformel eine Sure und die gleiche Gebetsformel diesmal nicht fünfzehnmal sondern zehnmal aus. Nach dieser Gebetsformel sprich: “welâ hawle welâ kuwwete illâ billâchil aliyyil asîm”. Danach erfülle die rituelle Neigung wie zuvor, bei der rituellen Neigung sprich zuerst einmal “Sübhane rabbiyel asîm” dann die gleiche Gebetsformel zehmal aus. Erhebe dich. Beim Sich- Erheben sprich: “Semi’allachü limen hamidech” beim Aufstehen sprich dieselbe Gebetsformel zehnmal, dann einmal “Rabbenâlekel hamd” aus. Danach sprich die Formel “Allachüekber” und erfülle die rituelle Niederwerfung. Bei ritueller Niederwerfung sprichst du zuerst dreimal “Sübhane rabbijel alâ” dann zehnmal dieselbe Gebetsformel aus. Nach der ersten rituellen Niederwerfung sitzest und sprichst du zehnmal dieselbe Gebetsformel aus dann erfülle die zweite rituelle Niederwerfung, genau wie die erste rituelle Niederwerfung. Dann stehst du auf; beim Sich- Erheben sprichst du die Formel “Allahü ekber” aus. Beim Aufstehen sprichst du zuerst dieselbe Gebetsformel fünfzehnmal, dann mit der Einleitungsformel “bismillachirrachmanirrachim” die Sure Faticha und eine andere Sure und zehmal dieselbe Gebetsformel aus dann erfülle die rituelle Neigung, wie bei anderen Gebeten, und erfülle die erste und zweite rituelle Niederwerfung, wie bei der ersten Reka, dann setze dich. Beim Sitzen sprichst du das Techijjatgebet und die Grußgebete aus. Und begrüssend nach rechts und links beende den ersten Teil des Lobgebets. Wie bei dieser Beschreibung verrichte den zweiten Teil mit zwei Rekas des Lobgebets. So sind die Regeln der Erfüllung des Lobgebetes. Für dieses Gebetes ist keine bestimmte Zeit vorgeschrieben worden. Zu jeder Zeit darfst du das Lobgebet verrichten. Wer dieses Lobgebet mit vier Rekas verrichtet, dem vergibt ALLAH, der Erhabene, alle Sünden. 41 — Mit einer heligen Hadith berichtete der heilige Prophet: (Wer nach dem Abendgebet, vor der Nachtgebetszeit das Gebet mit zwei Rekas verrichtet, dem schenkt ALLAH, der Erhabene, eine Ehrenstelle im Paradies und für jede Reka so viel Verdienst wie das eines Märtyrers und für einen jeden Heiligen Vers so viel Verdienst, wie man beim Freilassen eines Sklaven erwirbt. Bei der ersten Reka spricht man, beim Aufstehen dieses Gebetes, einmal die Sure Fatiha und den heiligen Vers Kursie und fünfmal die Sure Ichlas aus. Bei der zweiten Reka spricht man beim Aufstehen die Sure Fatiha und dieses Gebet: “Lillâchi ma fissemâwâti we mâ fil erdı we in tübdü mâ fi enfüsiküm ew tuchfûchü juchâsibküm bichillâch fe jaghfiru limen jeschâ we juasibü men jeschâü wellachü alâ külli schej’in kadîr” und das Gebet Amenerressûlü aus. Auf diese Weise verrichtet man dieses Gebet). [Alle andere Formel und Regeln sind wie bei anderen Gebeten. Diese Löhne werden nicht denjenigen gewährt, die Gebetschuld besitzen. Ehe diese ihre Schuldgebete verrichten, dürfen sie sich nicht von der Hölle befreien.] 42 — Verrichte dein Gebet gerne. Verrichte deine unentbehrlichen Gebete rechtzeitig. Fünfmal täglich Gebet zu verrichten, ist vorzüglicher als alle andere Anbetungen. Das Gebet wird vorzüglicher, wenn man es in der Gemeinschaft verrichtet. Versäume nicht, Gebete unentschuldigt in der Gemeinschaft zu verrichten. Die Versäumung des Gebetsverrichtens in der Gemeinschaft ist ein Zeichen der Heuchlerei. Das wurde in den vier Heiligen Büchern verwünscht. So ist es, wenn man Gebete unentschuldigt allein verrichtet, geschweige denn, kein Gebet zu verrichten. [Einer, der nicht wie die Anhänger der Sunna glaubt, ist entweder irr- oder ungläubig oder glaubensabtrünnig. Wenn ein Vorbeter ein solcher ist, darf man hinter ihm kein Gebet verrichten. Die Muslimen dürfen niemals streiten sondern mässen mit allen Menschen friedlich zusammenleben.] 43 — Verrichte dein Gebet in Ehrfurcht und Demut und vorschriftsmäßig. Jemand erfüllte die rituelle Neigung und Niederwerfung unvorschriftsmäßig. Das sah der heilige Prophet und sagte daraufhin: “Wenn er so weitergeht, findet er keinen Gewinn von seinem Tun.” Das heißt, wenn man das Gebet unvorschriftsmäßig verrichtet, gilt es nicht. Das bedeutet Geringschätzung des Gebetes. Wessen Gebet ungültig ist, dessen Religion ist unvollständig. Dazu lautet eine heilige Hadith: “Das Gebet ist Grundpfeiler der Religion. Ohne das Gebet kann die Religion nicht existieren.” Am Ende wird die Religion vernichtet. Und eine andere heilige Hadith besagt: “Das Gebet ist die Himmelfahrt der Gläubigen.” 44 — Der heilige Prophet erklärte: Wer nach dem unentbehrlichen Gebet aus dem heiligen Koran rezitiert, dem gewährt ALLAH, der Erhabene, hundert Löhne gegen eine jede Buchstabe des rezitierten Teil des heiligen Korans. Wer in anderer Zeit aus dem heiligen Koran rezitiert, dem wird zehn Löhne gegen eine jede Buchstabe des rezitierten Teils des heiligen Korans gewährt. Wer dem Rezitieren des heiligen Korans hochachtungsvoll zuhört, sei es stehend oder sitzend, dem wird ein Lohn gegen eine jede Buchstabe des rezitierten heiligen Korans gewährt [vorausgesetzt, dass man nicht musikalisch sondern vorschriftmäßig und hochachtungsvoll rezitiert.] Wer den gesamten heiligen Koran durchgelesen bzw. rezitiert hat, dessen Bittgebet wird von ALLAH, dem Erhabenen, erhört. 45 — Bemerkung: Dieser Teil ist aus dem Buch “Kimjaji Seadet” (Das Elixier zur Glückseligkeit), dem letzten von hunderten von Werken, des großen Gelehrten, St. Imam-ı Gasâlî (450-505 in Tus) genommen: Die, die den heiligen Koran lesen lernen, sollen den heiligen Koran achten lernen. Zuerst soll man sich weigern, Sünden zu begehen, üble Reden zu führen, sich übel zu verhalten. Man soll immer höflich sein. Sonst beklagt der heilige Koran sich darüber. Der heilige Prophet, unser Herr, prophezeite: (Die meisten Heuchler werden unter denen sein, die den heiligen Koran auswendig aussprechen). Der Gelehrte, Ebû Süleyman-ı Dârânî (205 Damaskus) sagte: “Die Gläubigen, die vor uns lebten, lasen den heiligen Koran als ein Buch, das die Gebote ALLAH’s des Erhabenen verkündet. Sie dachten Nachts an die Gebote und strebten in der Tagezeit danach, diese zu halten. Ihr aber strebt danach, ihn nur auswendig zulernen und singend zu lesen und denkt gar nicht an die Gebote. Indessen ist die Hauptsache nicht, allein zu lesen und zu zuhören, sondern die Gebote zu halten. Man soll den heiligen Koran lesen, um ihn auswendigzulernen; und man soll ihn auswendiglernen, um ihn zu erfassen; man soll ihn lernen, um die Gebote zu halten. Die, die den heiligen Koran auswendig ausprechen können, aber ihm nicht gehorchen, gleichen einem Diener, der von seinem Herrn einen Brief bekommt, und den Brief singend und auf traurige Weise liest, aber die Gebote in dem Brief seines Herrn nicht hält. Gewiß wird dieser Diener von seinem Herrn bestraft. Es gibt zehn empfohlene Vorschriften beim Lesen des Heiligen Korans: 1) Man soll zuerst die rituelle Waschung vornehmen, dann den Heiligen Koran in der Richtung der heiligen Kaaba lesen. 2) Man soll langsam und an die Bedeutung denkend lesen. Der, der die Bedeutung nicht versteht, soll auch langsam lesen. 3) Man muss weinend lesen. 4) Bevor man liest, soll man die Einleitungsformel “e-usübillahichimineschsechejtanirradschimbismillachirrachmanirrachim” sagen. Man soll nach der Bedeutung lesen. Nämlich man soll die Heiligen Verse über Qual in Ehrfurcht, die Heiligen Verse über Gnade mit Fröhlichkeit, die Heiligen Verse über die Erhabenheit ALLAH’s, des Erhabenen, überalles lobpreisend lesen. 5) Wenn Hochmut über einen kommt oder wenn man jemands Gebetsverrichten hindert, soll man innig lesen. Den heiligen Koran zu lesen verursacht mehr Verdienst zu gewinnen, als ihn auswendig auszusprechen. Denn hier handelt es sich darum, dass auch die Augen anbeten. 6) Man soll den heiligen Koran mit guter Stimme und vorschriftmäßig lesen. Es ist nicht erlaubt, die Aussprachen der Wörter zu ändern oder singend zu lesen. Wenn sich die Aussprachen der Wörter des heiligen Korans auch nicht ändern, wird es jedoch grobe Sitte, ihn nicht vorschriftmäßig und mit schlechter Stimme zu lesen. Im Buche Halebî steht: “Man muss das Gebet wiederverrichten, das man hinter einem Vorbeter verrichtet, der beim Gebet singend ausspricht. 7) Der heilige Koran sind die Worte, die Eigenschaft “Sprechen” ALLAH’s, des Erhabenen und ewig. Die Aussprache der Wörter des heiligen Korans ist sehr wichtig. Z.B: spricht man das Wort “Feuer” sehr leicht aus. Aber niemand kann das Feuer ertragen. So sind diese Bedeutungen. Die Buchstaben des heiligen Korans gleichen anderen Buchstaben nicht. Wäre die Bedeutungen dieser Buchstaben enthüllt, könnten die sieben Erden und sieben Himmel sie nicht ertragen. ALLAH, der Allmächtige, bedeckte die Erhabenheit und Schönheiten SEINER Worte durch diese Buchstaben und sendete sie den Menschen. Jedoch kann man durch Worte Tiere nicht führen. Die Tiere werden durch manche Stimmen geführt, die ihren Stimmen gleichen. Z.B: der Ochse pflügt das Feld durch eine Stimme, durch die er gezähmt ist. Aber er kann den Grund und Vorteil der Arbeit nicht merken. So hören die meisten Menschen die Worte des heiligen Korans zu und vermuten, der heilige Koran bestehe nur aus Buchstaben und Stimmen. Diese gleichen dem, der vermutet, das Feuer sei nichts weiter als einige Buchstaben. Dieser hilflose denkt nicht daran: das Papier kann nicht das Feuer ertragen und muss im Feuer brennen. Die Buchstaben des Wortes “Feuer” aber liegen auf dem Papier und schadet ihm nicht. Wie jeder Mensch eine Seele hat und die Seele der Gestalt des Menschen nicht gleicht, so sind diese Buchstaben wie die Gestalt des Menschen. Die Bedeutungen der Buchstaben sind wie die Seele des Menschen. Die Ehre und der Vorzug des Menschen ist wegen seiner Seele, die der Buchstaben aber wegen ihrer Bedeutungen. 8) Bevor man den heiligen Koran liest, soll man an die Erhabenheiten ALLAH’s, des Allmächtigen denken, der deren Besitzer ist. Man soll daran denken: wessen Worte werden ausgesprochen! In welche Gefahren schwebt man! Um den heiligen Koran in die Hand zu nehmen, soll man reine Hände haben. Um ihn lesen zu dürfen, soll man ein reines Herz besitzen. Als St. İkrime den heiligen Koran in die Hand nahm, begeisterte er sich dafür sehr. Wer die Erhabenheit ALLAH’s, des Allmächtigen, nicht weißt, kann die Erhabenheit des heiligen Koran’s nicht begreifen. Um die Erhabenheit ALLAH’s, des Allmächtigen begreifen zu können, muss man an SEINE Eigenschaften und Geschöpfe denken. Man soll ihn lesen, indem man daran denkt, dass es die heilige Worte des Allerschaffers und des Allmächtigen sind. 9) Beim Lesen soll man an keine anderen Dinge denken. Wenn einer, der durch einen Garten geht, nicht an die Dinge dort denkt, würde es heißen, dass er nicht durch den Garten geht. Der heilige Koran ist die Stelle, durch die die Herzen der Gläubigen gehen müssen. Wer ihn liest, muss an dessen Wunder und Weisheiten denken. 10) Beim Lesen eines Wortes soll man an dessen Bedeutung denken, und es wiederaussprechen bis man sie begreift. Der heilige Prophet wiederholte in einer Nacht den heiligen Koranvers “Intüas-sibhüm” bis zum Morgen. Es ist zu schwer, die Bedeutung des heiligen Koran’s zu erfassen. Es gibt drei Arten von Menschen, die die Bedeutung des heiligen Korans nicht begreifen können: 1) Diejenigen, die die Kenntnisse der arabischen Sprache nicht wissen und die äußerliche Erklärungen des heiligen Koran’s nicht lesen. 2) Die eine schwere Sünde begehenden und darauf beharrenden. Und diejenigen, die den Glauben nicht besitzen, welches in den Büchern der Gelehrten der Anhänger der Sunna eingeschrieben wurde, und die, dessen Herzen übel geworden sind. 3) Die, die äußerliche Bedeutungen des Glaubens der Anhänger der Sunna annehmen, aber die verborgenen Bedeutungen ablehnen, dürfen nicht mehr weiter als diese äußerlichen Bedeutungen verstehen. Die Übersetzung aus dem Buch Kimja-ji Seadet (Das Elixier zur Glückseligkeit) ist hier beendet. 46 — [Durch Rundfunk oder Lautsprecher darf man den heiligen Koran nicht rezitieren und nicht zum Gebet rufen. Denn nicht die Stimme des Koranzitierers bzw. des Gebetsrufers sondern das Echo der Stimme wird von den Zuhörern gehört. Aus diesem Grund gelten die Gebete derer nicht, die das Echo der Stimme des Gebetsrufers bzw. des Vorbeters durch Lautsprecher oder Rundfunk, seien sie gesehen oder ungesehen, gehört haben. Das Echo gilt nicht als die eigentliche Stimme des Gebetsrufers bzw. des Vorbeters. Hier ist das Echo nicht die eigentliche Stimme des Menschen, sondern der Schall einer elektromagnetischen Schaltung, obwohl es der Stimme des betreffenden Menschen sehr ähnlich ist. St. Ibni Abidîn schreibt zum Thema “Trauung” folgendes: (Wenn man einen Gegenstand hinter einem Glas oder einer Wasserschicht sieht, gilt es als eigentliches Sehen. Das Spiegelbild eines Gegenstandes im Wasser sehen ist kein eigentliches Sehen. Das Spiegelbild gilt als Ebenbild aber nicht als der Gegenstand selbst. Wenn man schwört, nicht mehr aufs Gesicht einer Person zu blicken, bricht man seinen Eid nicht, wenn man das Spiegelbild der betreffenden Person sieht. Denn das Spiegelbild ist kein eigentliches Wesen.) Diese Erklärung zeigt offensichtlich, dass das Echo der Stimme des Vorbeters, das durch Lautsprecher oder Rundfunk hervorgerufen wird, keine eigentliche Stimme ist. Die Zuhörer hören nicht die Stimme des Vorbeters, sondern deren Echo. Die Gebete derer, die nicht der Stimme des Gebetsrufers bzw. des Vorbeters sondern deren Echo folgen, gelten nicht. Ebenso gelten das Amen nach dem Zuhören der Sure Fatiha, aus dem Echo der Stimme des Vorbeters nicht.] 47 — Wenn du Vorbeter sein möchtest, [musst du zuerst wie die Gelehrten der Sunna glauben!] lerne die unentbehrlichen, notwendigen, erforderlichen Vorschriften und empfohlene Sitten des Gebets gut. Nachdem du diese gut gelernt hast, lass das Gebet als Vorbeter verrichten. Sprich die Heiligen Koranverse gut aus. Wer Vorbeter sein will, soll ein heiratsfähiges Alter erreicht haben und vernünftig sein. Wenn du bei jemandem als Gast bist und wenn der Hausbesitzer fordert, dass du Vorbeter sein sollst, lass das Gebet verrichten. Nichts sollte dich davon abbringen, das Gebet zu verspäten. Wenn du hungrig bist und wenn der Esstisch bereit ist, verrichte das Gebet, nachdem du gegessen hast. Aber wenn die Zeit knapp ist, verrichte zuerst das Gebet, dann speise. Bevor du das Gebet verrichtest, ziehe ein reines Kleid an, um in Anwesendheit von ALLAH, dem Erhabenen, zu sein. Ziehe deine Jacke oder deinen Mantel an, knöpfe sie zu. Deine Arme und Beine und dein Kopf sollen nicht nackt sein. Wenn du dein Gebet auf einem Gebetsteppich oder Gebetstuch verrichtest, gewinnst du mehr Verdienst. Ein Gebetsteppich, der aus Pflanzen hergestellt wurde, verursacht den größeren Verdienst. Es ist auch verdienstlich auf der Wiese Gebet zu verrichten. In dem Buch Halebî steht: Es ist unerwünscht das Gebet mit bloßem Kopf zu verrichten. Wenn die Kopfbedeckung beim Gebet runterfällt, muss man sie möglichst mit geringster Bewegung wieder aufsetzen. Es ist eine unerwünschte Handlung mit umgeschlagenen Ärmeln Gebet zu verrichten. Das Falten der Ärmel während der Gebetsverrichtung verdirbt das Gebet. [Es ist auch unerwünscht, mit kurzen Ärmeln Gebet zu verrichten.] Im Zusammenhang mit unerwünschten Handlungen des Gebetes steht im Buch Dürr-ül-muchtar folgendes: (Es ist viel besser das Gebet mit Socken bzw. Strümpfen zu verrichten, als mit bloßen Füßen. Es wurde mit einer heiligen Hadith gelobt, mit bedeckten Füßen das Gebet zu verrichten.) [Beim Gebetsverrichten müssen Socken, Ledersocken bzw. Strümpfe sauber sein. Die nötigen bzw. erforderlichen Vorschriften des Gebetes nicht zu erfüllen, ist eine unerwünschte Handlung und ein solches Gebet gilt als unerwünscht. Ein unerwünschtes Gebet ist zwar gültig, dadurch erlangt man aber keinen Lohn. Dass es unerwünscht ist, in der Moschee Schuhe und andere Sachen hinten sich zu lassen, steht in dem Buch Berika und im Buch von Ibni Abidin.] 48 — Sei kein Vorbeter ohne Erlaubnis. Wenn man es dir vorschlägt, so erfülle die Aufgaben des Vorbeters. Nach dem Gebet spricht man Bittgebete aus. Der Vorbeter und die Gemeinschaft sollen für einander beten. Beim Beten soll man nicht vergessen, für seinen Vater und seine Mutter zu beten. Beim Gebetsverrichten in der Gemeinschaft soll der Vorbeter vorn stehen. Strebe danach, möglichst nahe hinter dem Vorbeter zu sein. Wenn du in erster Reihe keine Stelle hinter dem Vorbeter findest, so stehe rechts oder links von dieser Stelle. Wenn eine freie Stelle in erster Reihe vorhanden ist, ist es eine grobe Sitte, in zweiter Reiche zu stehen. Wenn es in vorderen Reihen freie Stellen gibt und hintere Stellen vollbesetzt sind, störe die Gemeinschaft nicht, um nach vorn zu gehen. Belästige niemanden! Dass die Reihen gerade sind, ist die Ordnung des Gebetes. Bleib nicht weg von der Reihe. Denn dass die Gläubigen einander lieben, ist abhängig davon, dass sie in Reihen dicht und ordentlich sind. 49 — Wenn du dem Vorbeter folgst, erfülle nicht die rituelle Neigung und Niederwerfung, ehe der Vorbeter sie ausführt. Man soll niemals dem Vorbeter vorangehen. Wenn der Vorbeter (aus irgend einem Grund) das Gebet sitzend verrichtet, verrichtest du es selbst aufstehend. 50 — Versäume kein Gebet unentschuldigt, um kein Heuchler zu sein. Dazu eine helige Hadith: (Wenn die Frauen und Säuglinge nicht wären, dann würde ich an meiner Stelle einen Vorbeter setzen, um die Stadt zu besichtigen und ich würde die Häuser derer, die nicht zum Gebet in die Moschee kommen, abbrennen lassen). Und von dem Heiligen Prophet wurde berichtet: (Verrichtet eure Gebete aufrichtig! Denn die sich bei euch befindlichen Engel nehmen euer Tun, Gebet und euren Gehorsam mit und gehen durch die Himmel; dabei kontrollieren verschiedene Engel diese Anbetungen: Die Engel im ersten Himmel lassen die Anbetungen der Lügner nicht durchgehen. Die Engel im zweiten Himmel lassen die Anbetungen derer, deren Herzen beim Gebet mit irdischen Dingen beschäftigt waren, nicht durchgehen. Die Engel im dritten Himmel lassen die Anbetungen derer, die sich selbst gefallen und stolz auf ihre Anbetungen sind, nicht durchgehen. Die Engel im vierten Himmel lassen die Anbetungen derer, die hochmütig sind, nicht durchgehen. Die Engel im fünften Himmel lassen die Anbetungen derer, die neidisch sind, nicht durchgehen. Die Engel im sechsten Himmel lassen die Anbetungen derer nicht durchgehen, die unbarmherzig sind. Die Engel im siebenten Himmel lassen die Anbetungen derer nicht durchgehen, die habgierig sind). Als der heilige Prophet diesen Umstand berichtete, weinten alle Gefährten des Heiligen Propheten. Der heilige Prophet verkündete St. Muâs: (O Muâs! Bedecke die Schanden! Sprich über keine Schanden eines Menschen! Sprich nicht über deine Anbetungen, die du erfüllt hast, außer den unentbehrlichen! Erfülle kein irdisches Tun vor der Anbetung, indem du vermutest, dass es wichtiger als Anbetung sei. Verachte niemanden! Kränke niemanden! Stelle dich mit jedem gut! Wenn ihr euch nicht so verhaltet, geratet ihr in Qual!). 51 — Erfülle freiwillige Gebete in der Mitternacht, so dass alle Seiten von dir beim Hindurchgehen über die Brücke Sırat beleuchtend werden. [Die beste von diesen Anbetungen ist, aus den islamichen Büchern zu lernen und sie andere zu lehren.] Versuche, soweit wie möglich, zu veranlassen, dass rechtschaffene Vorbeter und Gebetsrufer beauftragt werden. [Ein rechtschaffener Muslim ist jeder, der sich an die Verbote hält und sie seinen Familienangehörigen beibringt.] 52 — Wenn du in die Moschee eintritst, sprich kein Wort vom irdischen. Der heilige Prophet berichtete: (Wenn einer in der Moschee ein Wort von weltlichen Dingen spricht, dessen Mund wird stinken. Dann sagen die Engel: “O unser Schöpfer! Weil dieser Diener in der Moschee das Wort des irdischen Lebens gesprochen hat, kommt ein Gestank aus seinem Mund heraus und stört uns. ALLAH, der Erhabene, gebietet:” Bald gebe ICH ihm Unglück”). [Zuerst soll man Geschenkgebet in der Moschee verrichten oder andere Gebete erfüllen. Dann ist es erlaubt, über das irdische Leben leise zu sprechen.] Hilfe die Moschee zu reinigen. Du erwirbst daran viel Verdienst. Der heilige Prophet teilte mit: (Wer von meiner Gemeinschaft eine Moschee reinigt, dem gewährt ALLAH, der Erhabene so viel Verdienst, alswenn er vierhundertmal neben mir mitgekämpft, vierhundertmal mit mir die Pilgerfahrt miterfüllt und ein Gebet mit vierhundert Rekas mitverrichtet, vierhundertmal gefastet und vierhundert Sklaven freigelassen hätte). 53 — Ahmed Tahtawî, ein islamischer Gelehrter, Friede sei mit ihm, schreibt in seiner Erläuterung zum Buch “Merak-il-felach” im folgenden: (Istiska bedeutet zum Regengebet auf das Feld zu gehen. Lobpreisend und um Vergebung flehend bittet man um Regen. Der heilige Prophet und seine Gefährten und die islamischen Gelehrten pflegten um Regen zu bitten. An der betreffenden Stelle verrichtet der Vorbeter ein Gebet mit zwei Rekas, sei er allein oder in der Gemeinschaft, oder ohne ein Gebet zu verrichten, haltet er eine Predigt. Dann wendet er sich nach der Kıble, hebt seine Arme hoch, die innere Handflächen nach der Richtung des Himmels wendend, betet er stehend indem er seine Hände höher als seine Schulter haltet und sitzend hinter ihm spricht die Gemeinschaft “amen” aus. Es ist erforderliche Vorschrift, beim Bittgebet die innere Handflächen nach der Richtung des Himmels zu wenden. Dazu eine heilige Hadith: “Wenn der Diener seine Hände hebt und um etwas bittet, respektiert es ALLAH, der Erhabene, und nimmt das Bittgebet an.” Bei Bittgebeten, um sich von Krankheit, Hungersnot und von dem Feind zu befreien, wendet man die inneren Handflächen nicht nach oben sondern nach unten. Wer seine Arme nicht heben kann, zeigt mit dem Daumen seiner rechten Hand nach unten. Es ist erforderlich, das Regengebet ununterbrochen drei Tage zu verrichten, zuerst den Armen Almosen zu geben, drei Tage zu fasten, bescheidene Kleidung zu tragen, vielmals um Vergebung zu bitten, von Alten und Kindern begleitet zu werden, während des Gebetes Jungtiere von Muttertieren getrennt zu halten. Man darf keine unangemessene Kleidung tragen und keine Ungläubige mitnehmen. Es ist eine unerwünschte Handlung, mit Ungläubigen zu sein.) Die Männer sollen von Frauen entfernt und die Kinder von ihren Müttern getrennt bleiben. 54 — Versäume nicht, in jeder Nacht des heiligen Monats Ramadan das freiwillige Gebet mit zwei Rekas zu verrichten. Hierzu lautet eine heilige Hadith: Wer in jeder Nacht des heiligen Monat Ramadan das freiwilige Gebet mit zwei Rekas verrichtet und bei jeder Reka achtmal die Sure Ichlas ausspricht, dem erschafft ALLAH, der Allerschaffer achthundert Engel für jede Reka des Gebetes dieses Dieners. Diese Engel beten für diesen Diener. Der Verdienst der Gebete dieser Engel wird in das Handlungsbuch des Dieners eingeschrieben. Seine Ehrenstelle wird erhöht. Bis zum nächsten Heiligen Fastenmonat Ramadan beschaffen diese Engel verschiedene Ehrenstellen im Paradies). [Der Lohn des Terawichgebet ist größer, als der Lohn dieses Gebetes. Der Lohn des Schuldgebetsverrichten ist viel größer, als das von anderen Gebeten.] 55 — Der heilige Prophet berichtete: (Wer im heiligen Monat Ramadan beim Morgengrauen die Absicht, Gebet zu verrichten hat und Gebet verrichtet, für den bitten die Schreibengel um sein Glück: “ALLAH, der Allerbarmer möge SICH Deiner erbarmen und Dir ein glückliches Leben schenken!” Auch sein Bett bittet darum: “ALLAH, der Allmächtige behalte Dich über die Brücke-Sırat fest und schenke Dir Deine Rettung!” Bei ritueller Waschung bittet das Wasser darum: “ALLAH, der Erhabene möge Dir das Herz reinigen!” Endlich wenn dieser Diener mit Gebetsverrichten anfängt, gebietet ALLAH, der Allmächtige: “O mein Diener! Wünsche Dir, was Du willst! Deinen Wunsch werde ICH in Erfüllung bringen”). Nachts muss man Lehrbücher des Islam lesen, Schuldgebete verrichten und danach Gebete verrichten. 56 — Verrichte das Gebet beim Regen. Der heilige Prophet meldete: (O Ebâ Hürejre! Verrichte das Gebet beim Regen! Je mehr es regnet, desto mehr Verdienst gewährt Dir ALLAH, der Erhabene). 57 — Sei Gebetsrufer oder Vorbeter, wenn du kannst. Auf diese Weise verdienst du so viel Löhne, wie die Gemeinschaft erwirbt. Bitte nicht nur um deine Vergebung, sondern auch um die Vergebung von allen Gläubigen und deinem Vater und deiner Mutter! Sonst wirst du treulos. Der heilige Prophet gebitete: (O Ebâ Hürejre! Vernachlässige nicht, freiwillige Gebete zu verrichten! Und verrichte freiwillige Gebete zu Hause! So vermehren sich deine Vorzüge wie Sterne am Himmel). Beschäftige dich nicht mit deinem Anzug, wenn du Gebet verrichtest. Denn das freut den Teufel. Und das betrübt die Engel. Stehe früh auf und erfülle die rituelle Waschung, ehe die Sonne aufgeht! 58 — Wenn du ein Vorbeter bist, lass die Gebete nicht zu schnell und nicht zu langsam verrichten, damit die Gemeinschaft deines Vorbeterseins nicht überdrüssig wird. Denn in der Gemeinschaft können sich alte bzw. kranke Leute befinden. 59 — Vernachlässige nicht, das freiwillige Gebet des späten Morgens zu verrichten. (Eines der Tore des Paradies nennt man “das Tor Duchâ”. Durch dieses Tor dürfen nur die eintreten, die das freiwillige Gebet des späten Morgens verrichten). Das wurde vom heiligen Propheten gemeldet. Wer das frewillige Gebet des späten Morgens als vier Rekas verrichtet, wird als dankbarer Diener eingeschrieben. Wer das freiwillige Gebet des späten Morgens als sechs oder acht Rekas verrichtet, wird als treuer Diener anerkannt. 60 — Beachte sehr, von verbotenen Dingen fernzubleiben! Dazu ist diese heilige Hadith zu zitieren (Die Anbetungen, die von einem Menschen mit einem Anzug, selbst wenn ein Faden davon unehrlich erworben ist, erfüllt worden sind, sind nicht gültig). Welch üble Folgen hat es für den, der mit unehrlich erworbener Nahrung herangewachsen ist? Die Grundlage aller Anbetungen ist, ehrlich zu erwerben, seiner Familie ehrlich Erworbenes zum Essen zu geben. Man soll ehrlich und unehrlich Erworbenes kennenlernen. 61 — Der heilige Prophet teilte mit: (O Gläubige meiner Gemeinschaft! Macht beim Gebetsverrichten die Augen nicht zu! Und legt beim Gehen die Hände nicht auf die Hüften! Denn das ist die Haltung, die von Juden angenommen wird und sehr gemein ist). 62 — Nehme an Totengebeten teil, so dass man auch an deinem Totengebet teilninmt. Gehe hinter dem Leichnam her! Wer hinter dem Leichnam her geht, dem wird tausend Verdienst für seinen jeden Schritt gewährt. Wer dem Leichnam nicht folgt, den wird der Allmächtige am Tage der Auferstehung verachten. Bemerkung: Es ist die erforderliche Vorschrift, den Leichnam auf den Schultern zu tragen. Es ist unerlaubt und gibt dem Leichnam Qual, vor den Leichnam stillzustehen und ihn auf andere Weise zu tragen, wie Ungläubige es tun. Es ist beim Islam nicht gültig, ein Trauerzeichen und einen Kranz zu tragen und sie auf das Grabmal zu setzen. 63 — Wieviel erforderliche und freiwillige Vorschriften und feine Sitten auch immer da seien, alle sammele ich für dich in diesen Zeilen, damit du auch diese erfüllst und großen Lohn erlangst. Bemerkung: Die Gläubigen, die ihre notwendigen Gebete vorher nicht erfüllt haben, sollen statt aller erforderlichen und freiwilligen Gebete ihre Schuldgebete verrichten. Wer Schuldgebete verrichten muss, dessen erforderliche und freiwillige Gebete werden nicht gültig. İbn-i Nüdscheym (926-970 in Ägypten) sagte: (Das Verrichten der erforderlichen bzw. freiwilligen Gebete, darf solch einen Menschen nicht befreien). Wer vernünftig ist, verrichtet Schuldgebete, um sich von der Hölle zu befreien. Man muss beabsichtigen, außer dem erforderlichen Teil des Morgengebets anstatt erforderlicher Gebetsteile versäumte unentbehrliche Gebete zu verrichten. Darum muss man statt des ersten erforderlichen Teil des Mittagsgebets den versäumten unentbehrlichen Teil des erstversäumten Mittagsgebets und statt des letzten erforderlichen Teil des Mittagsgebets das erstversäumte Morgengebet verrichten. Auf diese Weise muss man auch für andere Gebeten beabsichtigen und versäumte Gebete verrichten. Dazu muss man den letzen Teil des Abend- bzw. des Nachtgebets auf 3 Rekas erhöhen, um somit das versäumte Abend- bzw. Witrgebete zu verrichten. Man muss auch zu Hause statt das Terawichgebet (Fastengebet im Ramadan) versäumte Gebete von einem Tag verrichten.
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